Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Na wir werden es sehen. Aber es sind nur noch 22 Monate.


    Und bei den weltpolitischen Entwicklungen bzw. den internen Streitereien der Koalition landet so ein unwichtiges Gesetzchen, bei dem man sich nur wenig profilieren kann, auch gerne mal ganz unten im Stapel.

  • Bei der ganzen Diskussion um mehr Kompetenz, mehr Verantwortung usw. geht mir eines vllig verloren.
    Wann beginnt die Diskussion um mehr Geld?


    In den letzten Jahren wurden alle mglichen Zulagen gestrichen bzw. gekrzt.
    Warum sollte ich mehr Verantwortung bernehmen wollen- ohne entsprechende Gegenleistung?


    Das erschliet sich mir nicht.

  • Gespräche über eine bessere Bezahlung können dann geführt werden, wenn die neue Ausbildung etabliert ist. Meiner Einschätzung nach hängt es dann aber weniger an der neuen Ausbildung selbst, dass die Arbeit besser bezahlt werden muss, sondern am dann sich möglicherweise noch verstärkenden Fachkräftemangel. Denn für die aktuellen Gehälter wird sich künftig kaum mehr jemand mit mittlerem Bildungsabschluss finden, der langfristig und hauptberuflich im Rettungsdienst arbeiten möchte und dafür eine 3-jährige Ausbildung auf sich nimmt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Daniel: diese Tendenz kann man jetzt schon beobachten - obschon viele AG es bislang noch geflissentlich zu ignorieren suchen. Aber zu deinen Worten :applaus:

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Ist es nicht erstaunlich, wie sich die Stellensituation im Rettungsdienst in den letzten Jahren verändert hat? Vom Überfluss an Rettungsassistenten hin zum Fachkräftemangel. Irgendwann sind wir dann doch noch sehr gut bezahlte Facharbeiter ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • der langfristig und hauptberuflich im Rettungsdienst arbeiten möchte und dafür eine 3-jährige Ausbildung auf sich nimmt.


    Das wird sich dann an den Gehältern von Krankenpflegekräften orientieren...


    BTW:
    Wie wäre es eigentlich mit einem gesetzlichem Mindestlohn im Rettungsdienst?


    Edit:
    Mist, jetzt habe ich doch im Bereich Berufspolitik gepostet... :S

  • Der läge vermutlich deutlich unter dem, was Rettungsassistenten derzeit durchschnittlich verdienen.


    Das ist genau der Punkt, weshalb man zumindest beim DBRD das Thema Mindestlohn im Rettungsdienst mit gemischten Gefühlen sieht. Die Kostenträger könnten sich nämlich genau daran orientieren, wobei die Arbeitgeber letztlich ein Problem hätten, für dieses Geld gutes Personal zu finden.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Der läge vermutlich deutlich unter dem, was Rettungsassistenten derzeit durchschnittlich verdienen.


    Was verdient man denn als RA derzeit "durchschnittlich" pro Stunde (ohne Zulagen)?

  • Was verdient man denn als RA derzeit "durchschnittlich" pro Stunde (ohne Zulagen)?


    Keine Ahnung. Ich verdiene als GfB 10,78 Euro/Stunde. Das liegt schon mal über allen diskutierten gesetzlichen Mindestlöhnen, von denen ich aus anderen Branchen gehört habe.


    J.

  • Das ist genau der Punkt, weshalb man zumindest beim DBRD das Thema Mindestlohn im Rettungsdienst mit gemischten Gefühlen sieht. Die Kostenträger könnten sich nämlich genau daran orientieren, wobei die Arbeitgeber letztlich ein Problem hätten, für dieses Geld gutes Personal zu finden.


    Das verstehe ich nicht. Es ist doch die Frage wo ein Mindestlohn im RD liegen würde. Was glaubt denn der DBRD wo dieser liegt? Und wieso wäre eben jener Mindeslohn ein zweischneidiges Schwert?

  • Und wieso wäre eben jener Mindeslohn ein zweischneidiges Schwert?


    Weil die bisher diskutierten Mindestlöhne (in anderen Branchen) nicht darauf ausgerichtet sind, die Durchschnittsverdienste der jeweiligen Branche anzuheben, sondern lediglich darauf, (sittenwidrige) Ausreißer nach unten zu unterbinden. Wir leben schließlich in einer Marktwirtschaft, daher ist das auch prinzipiell in Ordnung so.

  • Das verstehe ich nicht. Es ist doch die Frage wo ein Mindestlohn im RD liegen würde. Was glaubt denn der DBRD wo dieser liegt? Und wieso wäre eben jener Mindeslohn ein zweischneidiges Schwert?


    Ein Mindestlohn liegt an der unteren Grenze dessen, was zumutbar ist. Daher könnte sich das Gehaltsgefüge im Rettungsdienst dadurch insgesamt verschlechtern. Muss es zwar nicht zwangsläufig, aber die Gefahr besteht. Der DBRD ist nicht in der Lage, diesen Mindestlohn festzulegen und kann daher nur auf die möglichen Folgen aufmerksam machen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • OK, klar kommt es auf die Höhe des Mindestlohns an. Aber ist es hier nicht auch eine Frage wo die Interessensvertretungen zustimmen? Gerade das ist, mWn im Bau- und Frisörsektor doch passiert, oder?
    Wie sieht denn die Vorstellung des DBRD bezüglch Mindestlohn aus? Ein GfB-Gehalt wie Jörg es anscheinend bezieht kann ich zumindest in unseren Breitengraden nicht bestätigen. Selbst für einen RA ist dies hier noch eine Traumvorstellung.

  • Ergänzend...


    Bauhauptgewerbe (ohne Dachdeckerhandwerk und Gerüstbaugewerbe)[47][48]

    - Hilfsarbeiter und Facharbeiter Ost: 9,75 Euro, ab 1. Januar 2012 10,00 Euro, ab 1. Januar 2013 10,25 Euro
    - Hilfsarbeiter West und Berlin: 11,00 Euro , ab 1. Januar 2012 11,05 Euro; 2013 unverändert
    - angelernte und Facharbeiter Berlin: 12,85 Euro, ab 1. Januar 2012 13,25 Euro, ab 1. Januar 2013 13,55 Euro
    - angelernte und Facharbeiter West: 13,00 Euro, ab 1. Januar 2012 13,40 Euro, ab 1. Januar 2013 13,70 Euro


    Quelle: Hier



    Ich habe persönlich den Eindruck, dass viele beim Thema Mindestlohn sofort an das Gebäudereinigungsgewerbe denken.


    Wobei: Glas- und Fassadenreinigung: 11,33 Euro im Westen

  • Wie sieht denn die Vorstellung des DBRD bezüglch Mindestlohn aus?


    Es gibt hierzu bislang keine konkreten Überlegungen. Vermutlich würde sich ein Mindestlohn im Rettungsdienst aber tatsächlich an der Pflege orientieren.
    Und ja, letztlich kommt es darauf an, zu welchen Beträgen die Tarifparteien ihre Zustimmung geben. Die Berufsverbände sind keine Tarifparteien, haben hier also kein Mitspracherecht, sondern können nur Position beziehen. Und unsere große Gewerkschaft, welche sich nun auch für einen Mindestlohn im Rettungsdienst stark macht, hat in den letzten Jahren zahlreichen Kürzungen zugestimmt. Das darf man ruhig erwähnen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Bitte nicht falsch verstehen: Ich will "unsere große Gewerkschft" nicht glorifizieren oder gar den DBRD herabwürdigen!
    Ich finde nur grundsätzlich eine Mitgliedschaft in einer Interessengemeinschaft ganz gleich welcher Art für einen Arbeitnehmer so unumstößlich wie zur Wahl zu gehen. Grundsätzlich sehe ich aber nur Vorteile in einem Mindestlohn und erst recht in einem bundesweit festgeschriebenen gesetzlichen Mindestlohn.