Antrag der FDP zur Novellierung des RettAssG

  • Wie der DBRD auf seinen Seiten berichtet, wird am 14.12.2006 im Deutschen Bundestag über einen Antrag der FDP zur Novellierung der Rettungsassistentenausbildung entschieden. Der Antrag kann als PDF auf den Seiten des Deutschen Bundestag eingesehen werden: http://dip.bundestag.de/btd/16/033/1603343.pdf

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Wie der DBRD auf seinen Seiten berichtet, wird am 14.12.2006 im Deutschen Bundestag über einen Antrag der FDP zur Novellierung der Rettungsassistentenausbildung entschieden. Der Antrag kann als PDF auf den Seiten des Deutschen Bundestag eingesehen werden: http://dip.bundestag.de/btd/16/033/1603343.pdf


    Interessant, nur ich frage mich was dann aus uns Rettungsassistentenschülern wird, die gerade ihre Ausbildung zum RettAss begonnen haben ?(


    Ob eine Novellierung des RettAssG auch die Arbeitsmarktsituation verändern würde ist fraglich. Im Gegenteil: Durch eine Regelkompetenz und die Finanzierung einer solchen Ausbildung durch den Staat (wie im Antrag aufgefüht) würde der Beruf mithin interessanter werden!


    Momentan muss man schon mit Leib und Seele RettAss werden wollen, wenn man die Kosten (einige tausend Euro) auf sich nimmt und damit dann auch noch einer ungewissen Zukunft entgegen sieht.


    Doch frage ich mich auch, was mit den RettAss ist. Sind die dann minderwertig ausgebildet oder gar von einem neuen Berufsbild überholt? ?(


    Nicht zu vergessen, die ganzen Rettungsassistentenschulen, das ganze Personal usw...


    Eine Novellierung in Sachen Regelkompetenz ist ja durchaus wünschenswert, aber gleich den ganzen Beruf samt Berufsbezeichnung umstrukturieren? Ich weiß nicht.


    Vor allem wäre das ziemlich ungerecht. Ich meine ich und einige andere haben nach der Ausbildung aktuell rund 5000 ? minus auf dem Konto. Wenn dann in 6 Monaten die Ausbildung (sogar verbessert und vielleicht im 3-Jahresmodell) bezahlt wird und man auch noch eine Ausbildungsvergütung erhält, würde ich mich aber wirklich ver****** fühlen! Sorry!


    Wie lange wird es denn eurer Meinung nach dauern, bis so ein Antrag dann umgesetzt werden könnte?


    Florian

  • Zitat

    Original von floeli
    Vor allem wäre das ziemlich ungerecht. Ich meine ich und einige andere haben nach der Ausbildung aktuell rund 5000 ? minus auf dem Konto. Wenn dann in 6 Monaten die Ausbildung (sogar verbessert und vielleicht im 3-Jahresmodell) bezahlt wird und man auch noch eine Ausbildungsvergütung erhält, würde ich mich aber wirklich ver****** fühlen! Sorry!


    Also wer heutzutage die RettAss-Ausbildung beginnt, ohne das Wissen, dass es
    a) stellenmäßig sowohl für das Praktikum wie auch später für den Job sch**ße ausschaut und
    b) es halt schon länger geplant ist, die Ausbildung umzustruktieren,
    tut mir ehrlich gesagt nicht leid.

  • Und was bedeutet "es wird über den Antrag entschieden"?
    Heißt das, wenn dem Antrag zugestimmt wird, dass man dann novellieren will, irgendwann einmal? Oder heißt das, dass in einer schon beabsichtigten Novellierung die in dem Antrag erwähnten Punkte berücksichtigt werden müssen?
    Worum geht es bei solchen Anträgen?

  • Zitat

    Original von Dorsk
    Also wer heutzutage die RettAss-Ausbildung beginnt, ohne das Wissen, dass es
    a) stellenmäßig sowohl für das Praktikum wie auch später für den Job sch**ße ausschaut und
    b) es halt schon länger geplant ist, die Ausbildung umzustruktieren,
    tut mir ehrlich gesagt nicht leid.


    Warum bist du dann RettAss i.P. ?(


    Ich habe meine Ausbildung begonnen, weil mir kein Beruf mehr gefiel als dieser und ich RettAss werden möchte. Dennoch habe ich mich vorab schon um eine Stelle als RettAss i.P. bemüht und auf dem Arbeitsmarkt sieht es in anderen Bereichen nicht anders aus!


    Soll ich 2 Jahre rumsitzen und auf die Novellierung des RettAssG warten? Ohne Garantie, dass die Ausbildungsstruktur sich dann überhaupt ändert? Sprich, es müssten ja erstmal AG gefunden werden, die solche Ausbildungen finanzieren. Auch eine Ausbildung unter einer anderen Berufsbezeichnung, dreijährig und mit entsprechenden Regelkompetenzen könnte ja weiterhin in Rettungsschulen angeboten werden!


    Mir geht es nur darum, ob die "bisherigen" RettAss auch umstrukturiert werden oder ob es auf einmal Kräfte gibt, die dann einfach besser darstehen als wir? Und das, obwohl wir so viel Geld investiert haben...


    Ich denke wenn es zu einer Novellierung kommt wird die Umsetzung noch Jahre dauern! Das ist in der Politik nicht ungewöhnlich. Dann bin ich mit meiner Ausbildung längst durch - doch was passiert dann mit uns ?( Müssen dann womöglich alle RettAss nochmal die Schulbank drücken?


    Ich kenne es von einigen Bekannten aus dem Bereich der Altenpflege. Dort gab es damals eine 2-jährige Ausbildung, heute eine 3-jährige. Verändert hat sich nichts. Mittlerweile fragen die AG bei dem Bewerbungsgespräch um welche Form der Ausbildung es sich handelte, Bewerber mit einer 2-jährigen Ausbildung stehen dann gleich weniger wert da und sind von der Anstellung ausgeschlossen. Wenn das im RD ähnliche Folgen hat, wäre das mE fatal!


    Außerdem zeigt die eigene Finanzierung einer solchen Ausbildung ein hohes Motivationspotential. Wenn alles finanziert wird und attraktiver, dann gibt es auch diejenigen, denen nur nichts besseres einfällt und die Freude daran haben, mal "Blaulicht" fahren zu dürfen.


    Noch zu berücksichtigen ist, dass die FTP auch eher eine oppositionelle Stellung im Deutschen Bundestag hat. Von daher ist erstmal abzuwarten!


    Ich bin gespannt, doch trete dem ganzen auch mit einiger Frust entgegen...


    (Ich hoffe, dass können einige verstehen...)

  • Zitat:


    "Noch zu berücksichtigen ist, dass die FTPauch eher eine oppositionelle Stellung im Deutschen Bundestag hat. Von daher ist erstmal abzuwarten!"


    welche partei ist das denn?


    einer der antragsteller (jens ackermann) ist selber rettungsassistent. die fdp hat keine eher opositionelle stellung im bundestag - sie ist die oposition. aber das ist m.e. nach weniger ausschlaggebend, die anderen parteien haben auch ständig vor, das rettassg zu novellieren, die fdp stellt jetzt eben als erste einen konkreten antrag zu diesem thema.


    jetzt kann übrigens auch jeder, der mal blaulicht fahren will die ra ausbildung machen, hauptschulabschluss und reicher papa reichen. wenn man sich bei einem rettungsdienst bewerben muß, ist die selektion sicherlich größer 8) kein wachleiter oder lra wird sich freiwillig einen vollpfosten ins nest setzen an den er dann kraft ausbildungsvertrag 3 jahre gebunden ist.


    @ floeli: wenn du meinst, das ra die richtige entscheidung ist, dann zieh das auch durch. arbeitslose elektriker gibt´s auch und von der ausbildung wird auch keinem abgeraten.


  • Entschuldigte meinen Rechtschreibfeher.


    Natürlich bin ich auch für eine Novellierung.


    Nur meine Befürchtung ist halt vor allem, was aus den bisherigen RettAss wird - eben ob diese dann der neuen Berufsbezeichnung unterliegen. Das wäre mE fatal und ärgerlich. So ist es eben aber schon in anderen Bereichen der Fall gewesen!

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    Wird der Antrag angenommen, sind wir wieder so weit, wie wir schon einmal waren - die Bundesregierung beschäftigt sich mit der Novellierung des RettAssG. Es darf davon ausgegangen werden, dass der Antrag angenommen wird - siehe http://www.rettungsfachpersona…ment.php?attachmentid=647


    @floeli


    Seit den ersten, ernszunehmenden Gesprächen um die Novellierung des RettAssG ist auch geplant, bereits ausgebildeten Rettungsassistenten einen Ergänzungskurs zum neuen Berufsabschluß anzubieten. Wie dieser gestaltet sein wird und die Frage nach der eventuellen Finanzierung eines solchen Kurses kann noch nicht beantwortet werden.
    Eine pauschale Anerkennung der neuen Ausbildung, wie es mit der Einführung des RettAssG 1989 für damalige Rettungssanitäter möglich war, wird es nicht mehr geben.
    Befindest du dich in einem bestehenden Arbeitsverhältnis, wird sich mit der neuen Ausbildung für dich voraussichtlich erst einmal nichts ändern.


    Die Umstrukturierung in eine reguläre, 3-jährige Berufsausbildung hat übrigens den annehmbaren Vorteil, daß es zu einer Regulierung auf dem Arbeitsmarkt für RettAss kommen wird, da für eine Ausbildung ein Ausbildungsvertrag geschlossen werden muss und nicht wie bisher die alleinige Anmeldung an einer Rettungsdienstschule genügt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • ich denke, daniel g. hat ein wirklich wichtiges argument gebracht - die regulierung auf dem arbeitsmarkt.


    für die vorhandenen ra wird es eine lösung geben (müssen). wir haben einen neuen berufsverband und insgesamt ist das selbstbewustein in der bundesdeutschen retterszene wesentlich ausgeprägter als 1989. ich bin da wirklich ganz optimistisch

  • Zitat

    Original von Daniel
    ich denke, daniel g. hat ein wirklich wichtiges argument gebracht - die regulierung auf dem arbeitsmarkt.


    für die vorhandenen ra wird es eine lösung geben (müssen). wir haben einen neuen berufsverband und insgesamt ist das selbstbewustein in der bundesdeutschen retterszene wesentlich ausgeprägter als 1989. ich bin da wirklich ganz optimistisch


    Das bestimmt, aber auf Dauer wird es auch einige Fragen geben.


    Z.B. haben viele der bisherigen RettAss nur den Hauptschulabschluss. Müssen diejenigen dann nochmal die Schulbank drücken, um an einem Aufbaukurs teilnehmen zu können?


    Bis wann geht man denn davon aus, dass das neue RettAssG verkündet wird? Wird das ganze vermutlich noch mehrere Jahre dauern?


    Ein weiteres Thema, das mir grad einfällt, sind die ganzen Fortbildungen. Was passiert aus den Zusatzqualfikationen wie dem OrgL RD, dem LehrRettAss usw.? Die sind dann ja von jetzt auf gleich nichts mehr wert...

    Einmal editiert, zuletzt von floeli ()

  • Z.B. haben viele der bisherigen RettAss nur den Hauptschulabschluss. Müssen diejenigen dann nochmal die Schulbank drücken, um an einem Aufbaukurs teilnehmen zu können?


    warum? zugangsvorraussetzung für einen aufbaukurs für ra wird doch sicherlich der berufsabschluss ra sein.


    Bis wann geht man denn davon aus, dass das neue RettAssG verkündet wird? Wird das ganze vermutlich noch mehrere Jahre dauern?


    das wissen die beteiligten politiker nicht einmal selber.


    Ein weiteres Thema, das mir grad einfällt, sind die ganzen Fortbildungen. Was passiert aus den Zusatzqualfikationen wie dem OrgL RD, dem LehrRettAss usw.? Die sind dann ja von jetzt auf gleich nichts mehr wert...


    warum sind die nix mehr wert?

  • es gibt da keine offenen Frage.


    Es wird (wie immer) Übergangregelungen bzw. Bestandsrecht geben. Die Arzthelferin muß ja auch ihre Ausbildung nicht erneut machen, nur weil die Ausbildung neuerdings als medizinische Fachangestellte firmiert...


    Nils

  • Zitat

    Original von Daniel
    Ein weiteres Thema, das mir grad einfällt, sind die ganzen Fortbildungen. Was passiert aus den Zusatzqualfikationen wie dem OrgL RD, dem LehrRettAss usw.? Die sind dann ja von jetzt auf gleich nichts mehr wert...


    warum sind die nix mehr wert?


    Wie aus dem Antrag zu entnehmen ist, sollen zukünftig pädagogische Fachkräfte mit Hochschulstudium die Unterrichtstätigkeit übernehmen.


    Was wäre dann z.B. mit dem LehrRettAss und Dozent im RD?

  • wie nils schon geschrieben hat, es wird übergangsfristen und bestandsrecht geben. da mache ich mir wirklich keine sorgen. und die praktische ausbildung auf dem rtw wird sicher nicht durch studierte medizinpädagogen erfolgen, sondern nach wie vor durch lra.

  • Zitat

    Original von Dorsk
    Also wer heutzutage die RettAss-Ausbildung beginnt, ohne das Wissen, dass es
    a) stellenmäßig sowohl für das Praktikum wie auch später für den Job sch**ße ausschaut und
    b) es halt schon länger geplant ist, die Ausbildung umzustruktieren,
    tut mir ehrlich gesagt nicht leid.



    wenn ich so einen quatsch höre, wird mir schlecht! X(


    ich will dich nicht persönlich angreifen, aber ich beginne doch nicht eine berufsausbildung, wenn ich mich mit der tätigkeit nicht identifizieren kann, nur weil es auf dem arbeitsmarkt zur zeit sehr schlecht aussieht!


    eine gewisse beziehung zum angestrebten beruf muss ich doch schon haben. da es in (fast) keinem beruf eine garantie zur übernahme bzw. einstellung gibt.
    die situation auf dem arbeitsmarkt hat sich ja nun nicht nur auf den rettungsdienst ausgeweitet, sondern in sämtliche berufszweige verbreitet.


    meiner meinung nach ist der gedanke, in einem sozialen beruf zu arbeiten, -auch wenn die chance sehr klein ist eine stelle zu bekommen- immer erstrebenswert und gut!


    wenn jemand den wunsch hat im rd zu arbeiten, so soll er es doch tun!
    anstatt es den leuten auszureden oder den beruf schlecht zu machen (was man in verschiedenen foren häufiger von rd-personal hört!) sollten wir nachwuchs doch fördern, tipps geben und helfen ihre ziele zu erreichen. für mich scheint es, dass gewisse leute angst haben, dass ihnen der arbeitsplatz streitig gemacht wird!


    ich kann diese haltung nicht nachvollziehen, sorry! :nein:



    da du selbst ra i.p. bist, fällt es mir um so schwerer deine Ansicht nachzuvollziehen..




    in diesem sinne :)



    j.d.

  • :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:


  • :positiv:


    Kann ich so unterschreiben.


    Wie ich sehe, bist du frischer RettAss. Wie beurteilst du das ganze? Fändest du es auch ärgerlich, dass du so viel Geld für deine Ausbildung ausgegeben hast, wenn die Ausbildung zukünftig sogar vergütet wird?

  • @John


    Könnte es sein, dass du Dorsk falsch verstanden hast ?
    Ich zumindest verstehe seine Zeilen anders.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von floeli
    Wie ich sehe, bist du frischer RettAss. Wie beurteilst du das ganze? Fändest du es auch ärgerlich, dass du so viel Geld für deine Ausbildung ausgegeben hast, wenn die Ausbildung zukünftig sogar vergütet wird?


    bevor ich anfange groß zu spekulieren, warte ich ab was die zeit bringt. ob und wie die novellierung umgesetzt wird bleibt abzuwarten.


    ich sehe vergütete ausbildung eher positiv und freue mich für zukünftige rettungsassistenten..
    mir ist (zumindest momentan) eher wichtig was ich JETZ bin und was noch auf mich zukommt.




    Zitat

    Original von Daniel Grein
    Könnte es sein, dass du Dorsk falsch verstanden hast ?
    Ich zumindest verstehe seine Zeilen anders.


    ich hoffe nicht ;)


    klär mich auf...

  • Dorsk meinte wohl eher, kein Mitleid mit Denjenigen zu haben, die ohne sich umfassend über den Beruf bzw. die Situation auf dem Arbeitsmarkt informiert zu haben die Ausbildung beginnen und nun aufgrund der (seit langem) angestrebten Novellierung und deren möglichen Folgen Existenzängste bekommen. Es geht ihm also nicht darum, vom Beruf abzuraten, sondern lediglich darum, sich zuvor umfassend zu informieren, um hinterher nicht überrascht zu werden (z.B. von einer Novellierung). So verstehe ich seine Zeilen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.