Rettungsassistent wegen Medikamentengabe entlassen

Eine kleine Personalie am Rande: der für Rettungsdienst, Finanzen und IT zuständige BRK-Landesgeschäftsführer Dieter Deinert scheidet zum Ende Juni 2014 auf eigenen Wunsch aus seinem Amt aus: http://www.merkur-online.de/ak…t-gekuendigt-3441265.html

Anfrage vom 09.12.2013

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Ich frage die Staatsregierung, wie beurteilt sie die unterschiedliche Handha-bung bei der Verabreichung lebensrettender Medikamente durch Rettungsas-sistenten in Bayern und gibt es koordinierenden Handlungsbedarf vor allem in Gebieten mit geringer Notarztdichte?

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Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr

Wie jeder Bürger muss der Rettungsassistent der Pflicht zur Hilfeleistung nach § 323c des Strafge-setzbuches (StGB) nachkommen, wobei an ihn aufgrund seiner Rettungsdiensttätigkeit höhere Ansprüche gestellt werden. Sofern rechtzeitig ärztliche Hilfe nicht möglich ist, Maßnahmen zur unmittelbaren Abwehr von Gefahren für das Leben oder die Gesundheit des Notfallpatienten dringend notwendig sind und eine mildere Maßnahme nicht entsprechend erfolgreich wäre, kann der Ret-tungsassistent im Rahmen der so genannten Notkompetenz in eigener Verantwortung überbrü-ckende Maßnahmen zur Lebenserhaltung und zur Abwendung schwerer gesundheitlicher Schäden durchführen, die ansonsten dem Arzt vorbehalten sind. Weitere Voraussetzung ist jedoch, dass der Rettungsassistent die Maßnahme sicher beherrscht. Da dies vom individuellen Können des Rettungsassistenten abhängt und es aufgrund eines etwaigen Organisationsverschuldens letztlich in die Entscheidung der örtlichen Aufgabenträger fällt, welche Maßnahmen der Rettungsassistent an-wenden darf, gibt es in den einzelnen Rettungsdienstbereichen zum Teil unterschiedliche Standards.

Allerdings wird die Ausbildung von Rettungsassistentinnen und Rettungsassistenten mit Inkrafttreten des Notfallsanitätergesetzes zum 1. Januar 2014 durch die Ausbildung von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern ersetzt. Als Ausbildungsziel ist im Notfallsanitätergesetz nunmehr ausdrücklich unter § 4 Abs. 2 Nr. 1 Buchst. c) beschrieben, dass die Ausbildung insbesondere dazu befähigen soll, eigenverantwortlich medizinische Maßnahmen der Erstversorgung bei Patientinnen und Patienten im Notfalleinsatz durchzuführen und dabei in der Ausbildung erlernte und beherrschte, auch invasive Maßnahmen anzuwenden, um einer Verschlechterung der Situation der Patientinnen und Patienten bis zum Eintreffen der Notärztin oder des Notarztes oder dem Beginn einer weiteren ärztlichen Versorgung vorzubeugen, wenn ein lebensgefährlicher Zustand vorliegt oder wesentliche Folgeschäden zu erwarten sind. Aufgrund des gegenüber der Rettungsassistentenausbildung umfassenderen Ausbildungsziels verlängert sich die Ausbildungszeit von zwei Jahren für Rettungsassistenten auf drei Jahre für Notfallsanitäter.

Da sich die Gesetzgebungskompetenz des Bundes auf die Zulassung zum Beruf des Notfallsanitäters beschränkt, sind Regelungen zur Berufsausübung im Rahmen des Notfallsanitätergesetzes nicht möglich. Die Ausbildungszielbeschreibung stellt jedoch eine Auslegungshilfe für Fälle des rechtfertigenden Notstandes dar. Dies enthebt den einzelnen Berufsangehörigen allerdings nicht von seiner Verantwortung, von den Möglichkeiten des rechtfertigenden Notstandes nur angemessen Gebrauch zu machen, wobei sich die Angemessenheit sowohl auf die Bewertung der konkreten Situation als auch auf die Auswahl der geeigneten Maßnahmen, die Gegenstand der Ausbildung sein müssen, bezieht.

Das Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr (StMI) setzt sich als oberste Rettungs-dienstbehörde dafür ein, dass in den unter der Federführung des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung zu erstellenden, bayernweit einheitlichen Lehrplan für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter die Maßnahmen, die im Rahmen der Notkompetenz durchgeführt werden kön-nen, ausdrücklich aufgenommen und damit flächendeckend vermittelt werden. Hierzu wird unter der Federführung der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst ein Vorschlag erarbeitet. Das StMI wird sich ebenso dafür einsetzen, dass auch in den Lehrgängen für die Weiterqualifikation von Rettungsas-sistenten zu Notfallsanitätern die entsprechenden Maßnahmen vermittelt werden.
Welche Maßnahmen die einzelnen Notfallsanitäter im Rahmen ihrer Rettungsdiensttätigkeit werden durchführen dürfen, obliegt aufgrund der Organisationskompetenz aber letztlich weiterhin der Ent-scheidung der örtlichen Aufgabenträger. Es ist jedoch zu erwarten, dass durch eine bayernweit ab-gestimmte einheitliche Ausbildung von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern den Notfallpatien-tinnen und Notfallpatienten auch in ländlichen Regionen, in denen der Notarzt den Notfallort gege-benenfalls nicht so schnell wie in den Ballungsräumen erreichen kann, noch schneller qualifizierte Hilfe zukommt.

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Quelle: https://www.bayern.landtag.de/…0000000001/0000000270.pdf

Zum Nebenkriegsschauplatz: Wie man einen KV komplett auseinander nimmt...

Ich habe die beiden Themen bewusst nicht zusammengelegt, da das, war dort auf dieser Facebookseite getrieben wird, nichts mit Berufspolitik zu tun hat. Ich möchte mich und das Forum von solch einem Verhalten distanzieren.