Beiträge von 98-83-1

    Na dann kurze Info zur Zusammensetzung des Stadtrats in München: die stärkste Fraktion sind die Grünen. Diese stellen auch die zweite Bürgermeisterin. Die waren gegen die Veranstaltung. Die Referentin ist nicht nur von den Grünen vorgeschlagen, sondern dort auch Mitglied. Wer soll da jetzt bei ihr anrufen? Aber natürlich ist alles denkbar und möglich.

    Auch die Referentin hat in der Hierarchie außerhalb der Partei noch mindestens einen Chef.

    Und die Macht der größten Fraktion darf man nicht überschätzen. Sowas ist schnell Schall und Rauch. Da tritt mal hier jemand aus der Fraktion aus oder die anderen verbünden sich gegen dich und schon bist du als größte Fraktion nur noch Opposition. Kommunalpolitik ist schnell unberechenbar. Gerade wo in München die drei großen Fraktionen so nah beieinander liegen.

    Letztendlich muss (in diesem Fall) die Referentin (als Behördenleiterin) die Entscheidung mittragen. Als promovierte Juristin mit verwaltungsrechtlichem Zusatzstudium und mehrjähriger Erfahrung bei kommunalen Dienstherrn (auch München), wird sie sich nicht von politischen Zwängen leiten lassen.

    Ich lass dich mal in dieser Illusion. Im Zweifel gibt es Gespräche oder Telefonate, wo ihr die Erwartungen zum Ausgang der Prüfung vermittelt werden. Da kann man nur hoffen, dass da andere Vermerke für die Akten verfassen, in denen sie ihren Widerspruch bei Vorgesetzten dokumentieren.

    War doch 2010 in Duisburg nicht anders.

    Laut Lokalpresse in München haben die Essener schon letzte Woche, als es bekannt wurde, dass sie Ersatzort sind, abgesagt.

    Wenn es so ist, die beste Entscheidung, die die Stadtverwaltung treffen kann.

    Duisburg 2010 dürfte man auch in Essen noch gut in Erinnerung haben, auch wie viel Glück man min. 1x in Dortmund bei der Loveparade hatte und wie der Ablauf in Essen selbst war.

    Ich kann die Entscheidung nicht verstehen.

    Eine Signalwirkung hätte es. Nur ob die wirklich positiv ist?

    Als Stadtverwaltung würde ich auf keinen Fall die Verantwortung übernehmen und ich bin sicherlich nicht ängstlich.


    Meine persönlichen Erfahrungswerte aus Großveranstaltungen als Besucher oder Feuerwehr.

    1. Es sind ca. 150.000 Personen auf dem Gelände selbst anwesend.

    2. Im Nahbereich werden sich vermutlich eine niedrige bis mittlere 5-stellige Zahl an Personen aufhalten, die auch die Musik hören wollen oder nur dabei sein wollen.

    3. Damit bewegt man sich in Richtung der Zahlen eines durchschnittlichen Abends beim Oktoberfest.

    4. Oktoberfest = Ausnahmezustand beim Rettungsdienst / Feuerwehr mit vielen Sonderrettungsmitteln

    5. Silvester ist in jeder größeren Stadt Ausnahmezustand bei Feuerwehr und Rettungsdienst mit diversen zusätzlichen Fahrzeugen. Und oft reicht es gerade so. Bei uns in der Region findet sich nur relativ knapp das Personal für Sanitätsdienste, egal für welche Art von Veranstaltung. Überörtliche Unterstützung ist da kaum möglich, weil jeder im eigenen Bereich Aufgaben hat.

    6. Wenn ich hier lese welche Planungen und Anreize notwendig sind, damit ausreichend Rettungsdienstpersonal für das Oktoberfest gefunden wird und gleichzeitig wahrscheinlich fast überall "Urlaubssperre" im Bereich Rettungsdienst gilt. --> Viel Erfolg das in knapp 1,5 Monaten alles zu organisieren. Denn spätestens im Oktober muss alles fertig zur Genehmigung eingereicht sein, damit die Behörden arbeiten können und die Firmen Planungssicherheit für das Personal hat (welches in der Veranstaltungsbranche selbst für große Bands nicht mehr problemlos verfügbar ist).


    Fazit: Ausnahmezustand ² beim derzeitigen Fachkräfteübschuss in den dort notwendigen Bereichen finde ich eine wirklich gelungene Idee ... nicht!

    ist aber so ein spezielles Berlinding, da sie sonst nicht genug Mitglieder bekommen. Die nehmen auch Mitarbeiter aus der Verwaltung (Ordnungsamt, Ausländerbehörde). Gibt es in anderen Bundesländern nicht. In Bayern musst du bei der POL sein.

    Es ist halt Berlin, da ist vieles anders (ganz ohne Wertung). Wenn gute Gewerkschaftsarbeit gemacht wird und die Mitglieder zufrieden sind, warum nicht?

    Der Aufschrei wird groß sein, wenn man - wegen der "unmenschlichen Belastung im Rettungsdienst" auf der einen Seite eine feste Pause von 30 min in der Schicht und die 41h-Woche hat, auf der anderen Seite aber 8h-Schichten mit 7,5h Vollarbeitszeit. Wegen den 37,5h reguläre Arbeitszeit 1 bis 2 mal im Monat noch ein sechstes mal Schicht machen; kein Fernsehraum, keine Ruheräume, kein Mittagessen kochen, Aus-, Fortbildung, Sachgebiets- und Werkstattarbeit auch für den mittleren Dienst und auch während der Nachtschicht. Wird bestimmt das nächste Erfolgsmodell bei den Berufsfeuerwehrlern.


    Meiner Meinung nach hat der mD viel zu verlieren.

    Sie jetzige Änderung der Codes hat aber einen spürbaren Effekt: die Anzahl der an die KV abgegebenen Einsätze hat sich mehr als verdoppelt. Das gab es in den letzten zwei Jahren so nicht.


    Zu dem Veröffentlichen der Stichworte müsste man noch hinzufügen, dass die Zeitung hier aus einem internen Dokument zitiert, welches augenscheinlich die Runde macht.

    1. Ob die Änderung der Codes wirklich nach wenigen Tagen schon spürbar ist wage ich zu bezweifeln. Könnte auch andere Effekte verantwortlich sein (Sommerferien, Wetter, Berichterstattung in der Presse, statistische Schwankungen etc.).

    Viel spannender ist nicht die Anzahl der abgegebenen Einsätze an den KV, sondern wie viele Fälle vom KV wieder zurück an die FW gespielt werden oder auf Grund von längeren Wartezeiten die Betroffenen ein weiteren Anruf tätigen (lassen), der dann zur Entsendung eines RTW führt.


    2. Mit der Veröffentlichung der internen Informationen schießen sich die Leute doch nur selber ins Bein. Hat jetzt alles in der Presse die Runde gemacht, dauert ein paar Tage und dann wissen die Leute wieder, was sie am Telefon sagen müssen. Auch als Belegschaft muss man ab und an mal aufpassen, welche Geister man ruft. Das Resultat von Berlin brennt sollte eigentlich Warnung genug sein.

    Nur auf die Berliner Feuerwehr, Politik oder Verwaltung einzuschlagen, während Deutschlandweit vergleichbare Probleme - auch ohne Lösung - existieren greift auch etwas kurz in meinen Augen.

    Da sind deutlich umfangreichere gesamtgesellschaftliche und politische Maßnahmen erforderlich.

    Und nein, ein Patentrezept habe ich auch nicht, aber verschiedene gute Ideen in Deutschland gibt es doch.

    Stichwort Portalpraxis an Krankenhäusern, Gemeinde-Notfallsanitäter/Krankenpflege, Landarzt, KV-Notdienst um nur einige zu nennen.

    Realsatire


    Um das Problem kurzfristig zu lösen, werden keine RTW mehr zu Situationen geschickt, für die RTWs eh nicht gedacht sind....


    Aber eigentlich endlich eine erster Schritt in die richtige Richtung

    Viel lustiger/erschreckender finde ich, dass in anderen Zeitungen die "Entscheidungsübersicht" wann ein RTW kommt und wann nicht in Teilen veröffentlicht wurde.

    https://www.tagesspiegel.de/be…swagen-mehr/28547474.html

    Da frage ich mich ernsthaft wie kurzsichtig man sein kann so eine Info der Presse zu stecken. Da fehlen mir echt die Worte.

    Jetzt weiß ich als Bürger jedenfalls, was ich am Telefon sagen müsste.

    Hast du den sehr kurzen BZ Bericht gelesen? Das was einer Forderung vom Personal bei der außerordentlichen Personalversammlung. Dieser Forderung ist nun zügig nachgekommen worden.

    Ich wette, dass das Fahrzeug mit Chef an Bord deutlich genauer den Status gedrückt hat, deutlich weniger versucht hat das Fahrzeug außer Dienst zu nehmen etc. So zumindest die Beobachtung die ich machen durfte.

    War interessant, dass die Personen, die immer regelmäßig in der "6" zur Wache mussten, während den Schichten mit dem Chef nicht ein mal die 6 drücken mussten.

    Man muss immer vorsichtig sein, was man sich wünscht.

    Kommt wieder auf die Feuerwehr an. In den mir bekannten Feuerwehren studieren genug Personen aus dem mD und gD selber, so dass es auch für die Angestellten einiges an Flexibilität gibt. Es kommt halt leider immer drauf an, was der Arbeitgeber drauß macht.

    Die unterschiedliche Wahrnehmung liegt vermutlich in der Abwanderung der guten Mitarbeiter in Richtung BF bzw. kommunaler Rettungsdienst. Davon gibt es in NRW ja genug.


    Und ja, die Arbeitsbedingungen machen viel aus.

    - Ausschreibung

    - Bezahlung

    - Bauzustand der Wache

    - Technik und Ausstattung der Fahrzeuge

    - und vieles mehr


    Wenn man als "Mannschaft" die Fahrzeugbesetzung Löschzug/Rettungsdienst selber zu verantworten hat, macht es vieles leichter. Gerade die Jüngeren sind gerne auf dem RTW, weil man was erlebt und in der Stadt rum kommt.

    Ich meine u. a. die Rettungsdienste, die ihre Ausbildungsquote seit Jahren konstant zwischen 4-6 Personen halten, die eigene Vorhaltung aber stetig erweitern.


    Exemplarisch: https://session.neumuenster.de…i/vo0050.php?__kvonr=7559

    Dann frag mal die Finanzierer(Krankenkassen), was sie davon halten. Ich kenne Bereiche, wo man es mehrfach versucht hat, es aber am Veto der Krankenkassen gescheitert ist.

    Mal ganz unabhängig davon, dass das Thema Ausbildung und Ausschreibung natürlich auch super ist. Ausbildungsbetrieb wechseln sorgt für große Begeisterung bei den Azubis.

    Auch wenn es nicht zwangsläufig besser laufen würde bin ich für eine konsequente Rekommunalisierung des RD mit Verzahnung zum Bereich Katastrophen- / Bevölkerungsschutz, so dass auch die Hilfsorganisationen Personal ausbilden und qualifizieren können.

    [...]Vor 22 Jahren dachte ich aber auch noch so, das RettAss, Löschzug, Kran, Dekon, Messwagen, Leitstelle, ELW, usw., alles ganz easy zusammen passt. Meine Erfahrungen sprechen aber nun für das Gegenteil. Ich sehe kein Vorteil darin, wenn ich einen Notfallsanitäter am Patienten habe, der die Wirkweise von Urapidil nicht genau kennt, das Medikament gemäß SOP aber "runter rattern" kann, aber mir Nachts um 3 Uhr den Kran bis ins Detail erklären kann [...]

    Ich wage zu behaupten, dass die Wirkweise von Medikament A, B, C oder auch Urapidil bei deutlich über 50% der Notfallsanitäter nicht genau bekannt ist. Je weiter man sich zeitlich von der Notfallsanitäterprüfung entfernt desto schlimmer wird es. Organisationsübergreifend!


    Ich bin einer Freund der Kombination RD und FW; die Vorteile bei bestimmten Einsätzen sind groß, es ermöglicht (momentan) die Verbeamtung und in letzter Zeit habe ich deutlich mehr halbwegs motivierte Feuerwehrleute auf dem RTW erlebt als Mitarbeitende der Hilfsorganisation, die eine Sonderschicht nach der anderen haben und sich nicht mal auf dem HLF eine Schicht "erholen" können.