Beiträge von Hilope

    Nein, nur deine Erfahrung ist eben nicht für den Großteil der Kliniken in Deutschland repräsentativ. Fast durchgängig herrscht überall ein großer (Fach-) Pflegemangel, gerade auch Intensivstationen. Und das liegt nicht daran, dass die Arbeitsbedingungen so furchtbar angenehm sind. Wäre dem nicht so, gäbe es doch überhaupt keine Diskussion, ob fachfremdes Personal diesen Mangel ausgleichen kann/ soll.

    Abseits vom Rettungsdienst: Hier im wunderschön bewaldeteten Land gibt es für Wanderer zur Rast diverse Waldhütten, die mehrheitlich ehrenamtlich von einem Verein betrieben werden. Für eine kleine AWE werden von dessen Mitglieder kleine Mahlzeiten angeboten. Eine Gewinnabsicht besteht nicht, das Ganze ist eher ein Zuschussgeschäft.


    Dennoch kam auch hier vor geraumer Zeit die Frage auf, inwiefern der Mindestlohn gezahlt werden müsse, was den Betrieb letztlich nicht mehr bezahlbar machen würde, es sei denn, man würde massiv die Preise anziehen, was aber nicht gewollt ist. Das Ministerium war auf Anfrage auch nicht wirklich hilfreich.


    Im Prinzip ist das auf den Rettungsdienst bzw. Sanitätsdienst zu übertragen? Eine AWE von 5 Euro die Stunde wäre nicht mehr statthaft?

    hier musste neulich auch eine Stellungnahme geschrieben werden, weil Kollegen in einer Eisdiele vom Besitzer (!) ungefragt an der Schlange vorbei direkt zum Tresen gewunken wurden, was einer wartenden Kundin so überhaupt nicht in den Kram passte.


    Zitat von Alrik,

    Vor Jahren wurde bei uns mal eine Beschwerde auf der RDL eingereicht, weil jemand gesehen hatte, dass eine RTW-Besatzung, die mit Tatütata unterwegs war, beim Fahren gelacht hat.

    Ich finde diese Beiträge noch viel besser als den Eingangspost :-D

    Nein, es war nicht mein erster Tag hier ! Leider isses offenbar hier so, dass man unangenehm auffällt, wenn man anderer Meinung ist, als die breite Masse !

    Man fällt vor allem dann auf, wenn man Scheiße schreibt. Sorry, aber ist so. Klare Aussage, keine Meta-Botschaften.

    :stop_1: Noch einmal wenn RFP beim HA hospitieren soll, dann muss es dafür ein Lernziel geben!
    Nehmen wir dein Beispiel mit dem Labor. Frau Müller kommt in Praxis und schildert ihre Leiden, aufgrund der Beschreibung und der Krankengeschichte (die hat der Hausarzt ja idR) entscheidet er sich für eine Blutabnahme, die er ins Labor bringen lässt, am nächsten Vormittag kommen die Ergebnisse. An welcher Stelle ist jetzt der Lerneffekt beim Hospitanten ? Inwiefern ist der Lerneffekt ggü. dem Praktikum im Krankenhaus höher?

    Die Lernziele habe ich oben genannt. Wenn du der Meinung bist, Krankenhaus = Arztpraxis wärst du der erste Kandidat, der dort mal länger als 10 Minuten reinschauen sollte. Es ist einfach nicht das gleiche. Was meinst du denn, warum aktuell eine Debatte im Bereich der Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin geführt wird, und zwar, dass diese nicht mehr fast ausschließlich im Krankenhaus stattfinden soll, sondern in der Arztpraxis?


    Und ja, es gibt dort auch Patienten, die nur eine Krankmeldung oder ein bestimmtes Medikament verschrieben bekommen wollen. Und ja, hier wird der Lerneffekt bzgl. der Notfallversorgung sich eher in Grenzen halten. Da kann ich leider auch nicht helfen. Aber von den restlichen ca. 600 Patienten, die man in einer Woche zu Gesicht bekommt, wird man sicher etwas mitnehmen können. Und was genau? S.o.


    Ich durfte übrigens 2 Monate natürlich unbezahlt ein Pflegepraktikum absolvieren. Direkter Übertrag auf meine heutige Tätigkeit? Null. Es wird aber als praxisrelevant für zukünftige Ärzte angesehen, dass es inzwischen schon 3 Monate sind. Habe ich trotzdem etwas gelernt? Ja, tatsächlich.


    Insgesamt freuen wir uns selbstverständlich trotzdem über jeden weiteren Fachidioten.

    Das Praktikanten und Hospitanten in D bezahlt werden, ist derzeit mehr die Ausnahme als die Regel, letzteres ist eher die Regel wenn die Entsendung durch den AG erfolgt, welcher dann die Lohnfortzahlung übernimmt.

    Es war die Rede davon, dies strukturiert in die Ausbildung aufzunehmen, dann muss es bezahlt werden, so wie das Rettungswachen- bzw. Krankenhauspraktikum.


    Geht beides auch im Krankenhaus

    Anderes "Patientengut", keine Vorselektion, schnellerer Arbeitsablauf, weniger Einsatz von Apparaten. Von daher nicht mit dem Krankenhaus zu vergleichen.


    Nicht in jeder HA-Praxis vorhanden und geht auch im Krankenhaus.

    Klar. Aber auch im Krankenhaus abhängig von Station und Abteilung. Ein besseres Betreuungsverhältnis im Sinne eines 1:1 Teaching bekommst du eigentlich nirgends im medizinischen Bereich.


    Den Punkt wollte Ich eigentlich nicht nochmal ansprechen, aber auch wenn Ich weiß, warum in diesem Fall speziell oder in dieser HA-Praxis generell die Unterlagen falsch ausgefüllt werden, muss Ich für dieses weiterreichen von Problemen an mich, kein Verständnis aufbrigen.

    Ganz ehrlich, als HA interessiert mich ein falsches Kreuz auf einem Trapo einen feuchten Furz, da hab ich am Quartals-Ende Regress-Zahlungen im fünfstelligen Bereich vom MDK auf dem Tisch. Das ist relevant. Der Rettungsdienst ist nicht der Stern, um den sich alles dreht, im Gegenteil, im Transportgeschäft Praxis zum Krankenhaus ist er nicht mehr als ein Dienstleister, ein gut ausgestattetes Taxi.


    Wäre da eine Hospitation beim ärztlichen Bereitschaftsdienst nicht zielführender ?

    Der steht dann als Abschluss am Ende der Woche auf dem Plan :-)


    Hui, jetzt sind wir schon bei einer Woche.

    Ein Tag zuschauen ist sicher vergeudete Zeit. Aber wie gesagt, du kannst auch gerne eine Woche länger KTW fahren, wenn dich das weiterbringt.

    @Stechmücke:


    Du vermengst gerade selbst die Beiträge. Natürlich hat die Kantine nichts mit dem Hausarzt zu tun. GuyFawkes erwähnte ein Beispiel aus der "Wirtschaft", wo das Personal auch in anderen Bereich hineinschaut, obwohl das mit dem eigenen Umfeld direkt nichts zu tun hat.


    Der Begriff Hospitation kam eben während der Diskussion auf. Dass dies in der Freizeit ohne Bezahlung geschehen soll, ist nirgends erwähnt. Genauso kann man es Hausarzt-Praktikum nennen.


    Was man da lernen kann?


    - körperliche Untersuchung
    - Anmneseerhebung
    - Kennenlernen und Verstehen von Untersuchungen wie Spirometrie, Langzeit-EKG, Laborergebnissen etc.
    - Versorgung von "sozialen" Fällen, psychiatrischen oder psychosomatischen Patienten
    - Weiterbetreuung von Entlassungen aus dem Krankenhaus
    - tatsächlich mal den Arbeitsablauf in einer Praxis, bevor wieder gemosert wird, warum das Kreuz auf dem Trapo falsch gesetzt ist (Die meisten stöhnen nach mehr als 10 Einsätzen in ihren 12-Stunden-Schichten, das ist aber die Anzahl der Patienten, die am Montag Morgen in weniger als einer Stunde aufläuft.)
    - Begleitung von Hausbesuchen und Untersuchung der Patienten OHNE EKG und Pulsoxy. (Wie wir aus soo vielen Threads hier im Forum wissen, machen gerade diese "Nicht-Notfälle" den Großteil der Rettungsdiensteinsätze aus.)


    Kann man dafür von 3 Jahren Ausbildung eine Woche investieren, die man weniger KTW fährt? Ich denke schon.


    Wenn du das alles als Rettungsdienst-Azubi schon kanntest bzw. als verlorene Zeit ansiehst und lieber zu mir in die Einleitung stürmst, weil du Zugänge legen, Medis spritzen und intubieren willst, dann...


    ... lass ich dich da gar nicht erst rein :-D