Auch die Pressefreiheit kennt Ihre Grenzen. Nämlich dann, wenn es gegen den guten Geschmack, die Menschenwürde und die
Einschränkung der Rechte anderer geht, wie z.B. das Recht auf Wahrung der Intimsphäre.
Ja, auch die Pressefreiheit hat ihre Grenzen, die Du aber nicht zu kennen scheinst. Über Geschmack kann man sicherlich streiten (auch die BILD Zeitung kauft ja bekanntlich keiner...), aber während meiner Arbeit wurde weder die Menschenwürde noch die Intimsphäre auch nur im geringsten angekrazt. Was Du persönlich über meine und die Arbeit vieler anderer Reporter denkst, ist mir und auch dem Gesetz relativ egal.
Ob es sich bei diesem Einsatz um einen spektkulären Unfall oder um den "normalen" Alltag handelt, hat auch kein anderer zu entscheiden als der Reporter vor Ort. Nur er weiss was eine Repotage werden könnte. Hier war ein junger Mann beim Baden verunglückt und zwar mitten in der Saison. Eine Reportage zeigt nicht nur dieses Detail auf, sondern hätte auch Fachleute mit auf den Plan gerufen. Hier werden dann i.d.R. Verhaltentipps aufgezählt und die Vermeidung verschiedenster Notfallsituationen erläutert - und das dürfte dann auch Dir nicht mehr egal sein.
...aber auch wirklich alles gezeigt und auch unzensiert veröffentlicht. Dabei werden auch das Persönlichkeitsrecht als auch Rechte am eigenen Bild mit Füßen getreten. Auch sein Verhalten an Einsatzstellen ist nicht immer gerade sehr kooperativ.
Aha, was wird denn hier so alles gezeigt? Brisante Bilder wirst Du auf unserer Seite noch nicht gesehen haben. Ein VU, eine Person ist eingeklemmt... man sieht vielleicht mal eine Hand oder einen Fuss, evtl. sogar mal einen Umriss eines Gesichtes. Aber all dies sind Bilder die keinerlei private Rechte einschneiden. Das würde es erst dann geschehen, wenn eine Person EINWANDFREI identifizierbar veröffentlicht worden ist.
Sicherlich gebe ich Dir insoweit Recht, dass auch ich einige Bilder nicht so veröffentlichen würde, wie es auf Wieboldtv des Öfteren zu sehen ist, aber das ist meine Meinung und nicht das Gesetz. Wolfgang Wiebold hält sich strikt an das Gesetz, im Übrigen auch an den Pressekodex. Warum auch nicht, so ist er auf der sicheren Seite. Eine Meinung zählt vor Gericht nicht... Hinzu kommt noch die Tatsache dass Wiebold selbst kaum noch rausfährt. Es hat schon so einige Verhandlungen gegeben, in denen am Einsatz beteiligte Personen versuchten, Wolfgang vor Gericht genau mit solchen schlechten Argumenten das Handwerk zu legen - bisher ohne Erfolg und das seit nunmehr 30 Jahren. Mich muss niemand lieben, man muss mich auch nicht als Freund akzeptieren, ich will nur meine Arbeit machen dürfen und da ist das Gesetz ganz auf meiner Seite. Mit dem Grossteil aller Einsatzkräfte die mein Gebiet betreffen (Niederrhein) habe ich ein exzellentes Verhältnis.
Du findest uns nicht toll, wahrscheinlich ist dies auch die Meinung vieler anderer, aber ich denke nicht, dass dies ein Grund für Beleidigungen ist. Achja, eins noch nebenbei: Noch in diesem Jahr werde ich an mehreren Rettungsassistentenschulen in NRW über Presserecht unterrichten. In allen Fällen kamen die Schulen auf uns zu...
In diesem Sinne