Beiträge von Daniel Grein

    Eine sehr spannende Entwicklung, die hier möglicherweise angestoßen wurde; das Ganze war sozusagen der Stich ins Wespennest.

    Ich würde mir wünschen, dass wir tatsächlich künftig nach Dringlichkeit gestaffelte Hilfsfristen bekommen und die Fahrzeuge (und somit auch das Personal) des Rettungsdienstes wieder aufgabengerecht disponiert werden. Das könnte einem Ausbluten des Rettungsdienstes, wie wir es heute haben, entgegenwirken.


    Andreas Pitz

    Im Vergleich mit den Freiwilligen Feuerwehren sehe ich aktuell das Problem, dass zunächst zusätzliche Strukturen und Regelungen geschaffen werden müssten, wenn man Ersthelfer-Systeme als staatliche Aufgabe etablieren wollte. Wann, in welchem Umfang und in welcher Form kommen diese zum Einsatz, über welche Ausbildung müssen diese Ersthelfer verfügen, wer überwacht die Aus- und Fortbildung; wer legt fest, über welche sachliche Ausstattung diese Systeme verfügen müssen, wer kümmert sich um diese usw. usw.. Zudem übernehmen die FF de facto die selben Aufgaben, wie die BF. Hier spätestens hinkt der Vergleich mit Ersthelfer-Systemen und dem Rettungsdienst.

    Wir haben aktuell - wie es im Rettungsdienst ja bekanntermaßen leider überall so ist - einen Flickenteppich an Systemen: Ersthelfer-Apps, Notfallhilfen/HvO über die HiOrg oder Feuerwehren oder überhaupt kein Ersthelfer-System. Für welches System entscheidet man sich?

    Ich denke zwar auch gerne visionär, aber die Etablierung eines verbindlichen, flächendeckenden und staatlich garantierten Ersthelfer-Systems sehe ich unter den heutigen Voraussetzungen nicht bzw. kann ich mir nicht vorstellen.

    Zu Beginn der Nachtschicht trat Berlins ranghöchster Feuerwehrmann seinen Dienst an. Nicht in schicker Uniform, sondern roter Hose und weißem Shirt fuhr Dr. Karsten Homrighausen (54) auf einem Rettungswagen mit.

    Es war wohl der Versuch, die Nöte der Einsatzkräfte hautnah zu erleben…

    Grundsätzlich begrüßenswert. Ich frage mich bei solchen Meldungen jedoch immer, wie realistisch ein solch besetzter RTW wohl disponiert wird, wenn man weiß, wer da drauf sitzt.

    Da die NotSan regelmäßig "rezertifiziert" werden sollen, sollen die ärztlichen Kapazitäten deutlich ausgebaut werden, die Größenordnung 4h pro NotSan im Jahr ist da ganz richtig. Müssen halt noch Ärzte gefunden werden, die das auch machen.


    Nicht nur die ärztlichen Kapazitäten müssen entsprechend geschaffen werden, auch die Ausbildung/Schulung der SAA/BPR in Form der jährlichen Pflichtfortbildung muss bewältigt werden. Daneben werden sich die Ärztlichen Verantwortlichen auch regelmäßig den Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern bedienen müssen, um eine wie auch immer gestaltete Überprüfung der Kompetenzen der NotSan gewährleisten zu können. Denn eine solche wird wohl eine zwingende Voraussetzung für die Delegation sein.
    Die Kosten für die ÄVRD sind übrigens Kosten des Rettungsdienstes; es handelt sich dabei also um kein Ehrenamt. Hierzu müssen demnach zunächst Verträge zwischen Leistungsträgern und den jeweiligen ÄVRD geschlossen werden (auch hinsichtlich der Haftung).

    Alles in Allem eine riesen große Baustelle, zumindest für die Rettungsdienste, die bislang noch keine oder kaum entsprechende Strukturen haben.

    gibt es Rettungswachen die ihr eigenes Curriculum für eine Einheitliche Ausbildung der NFS erstellt haben?
    Damit jeder Praxisanleiter einen Leitfaden hat und somit die Ausbildung gleich abläuft ?

    Wir haben für jedes Lehrjahr und jeden Wachenblock einen genauen Ausbildungsplan, welcher mit der Schule abgestimmt ist. Das war ein langer Prozess, der sich aber meines Erachtens auf ganzer Linie gelohnt hat. Wie sich gezeigt hat, liegen unsere internen Anforderungen an die Ausbildung auch oftmals höher als die der Schule.

    Es wird sehr viel Zeit und Mühe in die Ausbildung investiert; hierzu haben wir zwei freigestelle, verantwortliche PAL, welche sich ausschließlich um die Ausbildung kümmern, sowie weitere PAL auf den Rettungswachen. Für den Bereich Fortbildung gibt es mit meiner Person einen weiteren PAL, welcher sich ausschließlich um diesen Bereich kümmert, sodass sich jeder verantwortliche PAL auf seinen Bereich fokusieren kann. Künftig wollen wir aber beide Bereiche enger verzahnen und vorhandene Synergien noch besser nutzen.


    Wir haben inzwischen (auch Corona bedingt) einen eigenen E-Learning-Bereich für unsere Auszubildende mit selbst erstellten Skripten, ein Forum für den fachlichen Austausch und sogenannte "Intensivseminare", bspw. ein "Anatomie Intensivseminar Herz-Kreislauf", um das in der Schule erworbene Wissen zu vertiefen und zu festigen. Unser verantwortlicher PAL (pädagogisches Studium und Heilpraktiker) ist hier sehr ambitioniert und stellt zuweilen hohe Anforderungen an unsere Auszubildende. Das zahlt sich jedoch spätestens bei der Prüfung aus, da das erworbene Wissen deutlich über dem Niveau des allgemeinen Durchschnitts liegt. Bei manchen Skripten steige ich z.B. schon beim Lesen aus. :grimacing_face:

    Ich denke schon, dass der ein oder andere DBRD-Funktionär hier zumindest ab und an mitliest.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die DBRD-Führung hier nicht regelmäßig mitliest oder zumindest zu entsprechenden Themen informiert wird.


    Der einzige Funktionär, der meines Wissens hier ab und an mitliest, bin ich. Ausnahmen gibt es lediglich, wenn ich Vorstand und Beirat auf eine aktuelle Diskussion hinweise, welche eine gewisse Brisanz hat. Aber auch das geschieht nur selten. Das hat nichts mit Arroganz oder Ignoranz zu tun; der Grund, weshalb insbesondere der Vorstand hier nicht (mehr) mitliest, ist schnell erklärt: für gezielte, konstruktive Kritik steht er jederzeit persönlich Rede und Antwort - über die offiziellen Kanäle des DBRD oder bei Veranstaltungen vor Ort. Hiervon wird - soweit ich das beurteilen kann - insbesondere auch in Form von Nachrichten (nicht Beiträge) über unsere Facebook-Seite Gebrauch gemacht.

    Nebenbei: bei einer Aktion auf Facebook, bei welcher Mitglieder live mit unserem 1. Vorstand Marco König in Kontakt treten konnten, gab es lediglich 3 (!) Teilnehmer. Das deckt sich übrigens mit meiner Erfahrung auf Messen und Kongressen: es gab/gibt so gut wie keine Besucher, welche sich persönlich mit Kritik an uns wenden.


    Ansonsten gilt (und ich merke, ich wiederhole mich da immer wieder): für Informationen gibt es die Website, die Mitgliederzeitschrift, den Facebook-Auftritt, die Mitgliederversammlung sowie den Kontakt bei Messen oder Kongressen, bei welchen der DBRD präsent ist. Und es gibt inzwischen die Landesgruppen, in welchen sich interessierte und engagierte Mitglieder einbringen können.

    Der interne Bereich bei Facebook war der Versuch, den Mitgliedern noch eine weitere Möglichkeit zur Diskussion/Information bereitzustellen. Wie künftig damit (und eventuell weiteren/anderen Möglichkeiten) umgegangen wird, soll in einem speziellen Arbeitstreffen hierzu erörtert werden, das aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung verschoben werden musste.

    Was mich an dieser Stelle ernsthaft interessieren würde: welche Möglichkeiten bieten denn die Berufsverbände in der Schweiz und Österreich zur Diskussion mit ihren Mitgliedern?


    Was die Mitgliederversammlungen betrifft: auch hier wiederhole ich mich wenn ich schreibe, dass diese in der Vergangenheit schon an verschiedenen Orten in Deutschland und sogar zeitgleich zu gut besuchten Messen/Kongressen stattgefunden haben. Die Teilnehmerzahl war immer überschaubar, daran wird auch der zentralste Ort im Lande nichts ändern. Die aktuelle Anmeldeanzahl für die MV in Frankfurt ist übrigens nicht weniger überschaubar.

    Die "alten" Mitglieder hier im Forum kennen das ja von den Forumstreffen: es gibt eine stattliche Anzahl an registrierten Mitgliedern, eine ordentliche Anzahl an Mitgliedern, die ihr Interesse an einem Treffen bekunden und am Ende bleibt der "harte" und überschaubare Kern, der tatsächlich teilnimmt.

    Daher nehmt es dem DBRD nicht übel, wenn man sich über den Ort der Mitgliederversammlung nicht ständig den Kopf zerbricht und ihn mit dem Zirkel festlegt - wer ernsthaftes Interesse hat, wird daran teilnehmen. By the way: die Mitglieder des Beirates machen das ehrenamtlich und nebenbei und fahren mehrmals im Jahr durch die Republik. Es geht also, wenn man möchte.


    Mein Fazit: es ist müßig, sich mit manchen Themen immer und immer wieder zu beschäftigen. Das kostet nur Zeit und Nerven und hat keinerlei Benefit. Daher habt bitte Verständnis, dass es auf manche Kritik keine Antwort gibt und seid versichert, dass es intern in den Gremien durchaus konstruktive Diskussionen gibt. Die Ergebnisse sind dann demokratisch durch eben diese gewählten Gremien beschlossen.

    Ein paar Anmerkungen möchte ich an dieser Stelle noch machen:

    leider ist vielen Kritikern der aktuellen Vorgehensweise des DBRD nicht bewusst bzw. überhaupt nicht bekannt, mit welchen Bandagen bzw. welchem Vorgehen durch die ärztlichen Interessensvertretungen politisch gerade hinter den Kulissen agiert wird. Es geht inzwischen nicht mehr nur um die Frage der Rechtssicherheit, sondern es wird nun versucht die Gelegenheit zu nutzen, die im Zuge der Einführung des NotSanG damals nicht berücksichtigten Interessen doch noch realisiert zu sehen.

    Wer die Entstehung der "Braunwalder Erklärung" damals mitverfolgt hat, kann sich ungefähr vorstellen, mit welchen Argumenten gerade versucht wird, unsere Berufsgruppe "in Schach zu halten". Dazu wird aktuell insbesondere auf eine politische Fraktion massiv Einfluss genommen. Der Unterschied zum DBRD ist: man tut dies nicht laut und öffentlich, da man darauf angesichts der nachvollziehbar besseren politischen Vernetzung nicht angewiesen ist.

    Wer die Haltung der ärztlichen Verbände uns gegenüber inzwischen vergessen haben sollte, dem möchte ich die Lektüre der Stellungnahmen aus dem Jahr 2012 ans Herz legen - z.B. der Bundesärztekammer:

    Zitat

    Die Bundesärztekammer kommt unter Abwägung verschiedener Gesichtspunkte, insbesondere der Patientensicherheit, den Kosten für die Notfallversorgung und der Kompetenzstärkung zum Ergebnis, dass der Einordnung des neuen Berufsbildes in einen zur begrenzt selbstständigen Heilkundeausübung befugten Fachberuf, nicht zugestimmt werden kann.

    Die Zeit des Dialoges ist vorbei, auch wenn die Bereitschaft dazu öffentlich suggeriert wird (es erscheint mir zudem zumindest fraglich, ob die Bereitschaft zum Dialog überhaupt jemals tatsächlich bestand oder lediglich ruhigstellen sollte).

    Auch ich dachte irrtümlich, dass ein sachlicher Dialog zielführend sei, musste mich inzwischen jedoch angesichts der Entwicklung eines Besseren belehren lassen. Wenn wir nun nicht alle uns zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten ausschöpfen, könnte in Kürze am Ende dieser Novellierung ein ernüchterndes Erwachen stehen.


    Im Übrigen bleibt zu sagen: die deutliche Mehrheit der Mitglieder des DBRD scheint hinter dem aktuellen Vorgehen zu stehen und angesichts der ebenso deutlich steigenden Mitgliederzahlen scheinen sich auch viele Kolleginnen und Kollegen durch den DBRD gut vertreten zu fühlen.

    Es ist legitim, verständlich und normal, dass es auch kritische Stimmen gibt, aber diese Stimmen sind - so hart es für den Einzelnen auch sein mag - einige Stimmen unter vielen. Interessant finde ich tatsächlich die Tatsache, dass die kritischen Stimmen hier im Forum gerade von den Kollegen kommen, die selbst nicht (mehr) hauptberuflich im Rettungsdienst arbeiten. Damit ich nun nicht falsch verstanden werde: damit spreche ich niemandem das Recht auf seine kritische Meinungsäußerung bezüglich des DBRD ab. Möglicherweise sieht man einige Sachverhalte jedoch anders, wenn man direkt davon betroffen ist.


    Zu guter Letzt sei noch erwähnt: der hier angesprochene, kritische und letztlich gelöschte Beitrag im internen Bereich des DBRD auf Facebook war ein Beitrag von mir. Dieser unglückliche Sachverhalt wurde inzwischen geklärt. Grundsätzlich werden dort keine kritischen Beiträge gelöscht (wie man auch auf der öffentlichen FB-Seite sehen kann).

    Ich habe Zweifel ob das tatsächlich ein in den Gesetzgebungsmaterialien formuliertes Ziel war. Ich meine sogar, dass die Reduktion von Notarzt-Einsätzen aus ärztlich-berufspolitischen Gründen gerade nicht wähnt wurde.


    Hast Du zufällig eine Fundstelle da?

    Zitat

    Drucksache 17/11689 sowie Drucksache 608/12

    Diesen Mehrausgaben stehen erhebliche in der Summe nicht quantifizierbare Einspareffekte gegenüber, da durch die verbesserte Qualifizierung dieser Berufsgruppe Einsparpotentiale bei Krankenhausbehandlungen und weiter Einsparungen durch eine Vermeidung unnötiger Notarzteinsätze zu erwarten sind.

    Die zu erwartenden Einsparpotenziale hinsichtlich der durch den erweiterten Einsatz von Notfallsanitätern reduzierten Notarzteinsätze war für die Kassen zudem ein maßgeblicher Grund, das Notfallsanitätergesetz zu unterstützen.


    Das Konzept des Gesetzgebers ist doch klar: heilkundliche Maßnahmen sind primär ärztliche Aufgabe (2a-b); Ärzte können sie für bestimmte notfallmedizinische Situationen standardmäßig vorab an NotSan übertragen (2c); in lebensbedrohlichen Notfällen kann der NotSan auch überbrückend eigenständig heilkundlich tätig werden (1c). Das ist m.E. auch durchaus ein sinnvolles Konzept (wenn man mal von der Frage absieht, wie man 2c rechtlich tragfähig regelt).

    Nach meinem Verständnis würde durch die vorliegende Formulierung im Referentenentwurf der Umfang der möglichen Maßnahmen durch Notfallsanitäter bei Patienten, die nicht unmittelbar vital bedroht sind, explizit und unmissverständlich eingeschränkt. Zudem sind "wesentliche Folgeschäden" meines Wissens nicht definiert, sodass diesbezüglich eine enge, aber auch eine weite Auslegung (und damit völlig unklar) möglich ist. Was sind "wesentliche Folgeschäden" im Sinne des Gesetzes?

    Ein weiterer Punkt: was sind heilkundliche Maßnahmen? Da hierzu lediglich das Heilpraktikergesetz eine Aussage macht, ist ja bereits das Messen des Blutdrucks eine heilkundliche Maßnahme (siehe auch hier). Nach strenger Auslegung des Referentenentwurfes dürfte also auch diese Maßnahme nur nach vorheriger Rücksprache oder nach Delegation durch einen Arzt durchgeführt werden, so es sich denn nicht um eine akute Notsituation handelt. Absurd, ja, aber dennoch zutreffend. Oder?


    Bereits in seiner Stellungnahme zum Entwurf des NotSanG hat der Bundesrat im November 2012 festgestellt, dass eine Befugnis zur Ausübung der Heilkunde für Notfallsanitäter erforderlich ist und nachfolgende Änderung des §4a eingebracht:

    Zitat

    Die Notfallsanitäterin und der Notfallsanitäter sind befugt, bei derDurchführung von Maßnahmen im Notfalleinsatz im Sinne des § 4 Absatz 2Nummer 1 Buchstabe c die Heilkunde bis zum Eintreffen der Notärztin oder desNotarztes oder bis zu dem Beginn einer weiteren ärztlichen Versorgung auszuüben. § 1 Absatz 1 des Heilpraktikergesetzes in der im BundesgesetzblattTeil III, Gliederungsnummer 2122-2 veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 15 des Gesetzes vom 23. Oktober 2001 (BGBl. IS. 2702), findet insoweit keine Anwendung."

    Damit wären meines Erachtens alle Probleme gelöst.
    Dass eine solche Formulierung weder damals, noch heute durch den Gesetzgeber (?) gewünscht ist, ist für mich nur vor dem Hintergrund einer durch ärztliche Standesvertretungen geprägten Einflussnahme erklärbar. Es bedarf keiner fragwürdigen Formulierung, wie sie nun vorliegt, weshalb ich diese ablehne.


    Zu der sich (tatsächlich wiederholenden) Kritik an der Arbeit des DBRD, eine sich ebenso wiederholende Antwort meinerseits:

    Wer von den hier anwesenden Kritikern hat sich in der Vergangenheit im DBRD aktiv eingebracht oder zumindest versucht, sich aktiv einzubringen? Ist/war jemand in einer der damaligen Arbeitsgruppen (die mangels aktiver Teilnehmer wieder aufgelöst wurden); ist jemand nun aktiv in einer der Landesgruppen? Hat jemand schon das direkte Gespräch mit Mitgliedern des Vorstands gesucht oder als Mitglied die hier immer wieder angebrachte Kritik während einer Mitgliederversammlung vorgetragen? Ich war seit Beginn bei fast jeder Mitgliederversammlung anwesend und kenne diese Kritik, wie sie hier immer wieder geäußert wird, von dort nicht.

    Also was erwartet ihr?


    Ihr habt zwei Möglichkeiten: die aktive Mitarbeit bzw. das Nutzen eurer Möglichkeit als Mitglied, im direkten Austausch sachliche Kritik oder Verbesserungsvorschläge zu äußern, oder aber, ihr nehmt es zwangsläufig hin, dass ihr eben keinen Einfluss auf die Arbeit unseres Berufsverbands habt. Dann müsst ihr aber zwangsläufig auch akzeptieren, dass es euch nicht immer gefällt, wie die berufspolitische Arbeit vonstatten geht. Das ist wie in der großen Politik eben auch.

    Wenn ich manche Kommentare hier lese, wundere ich mich, weshalb ihr euren Sach- und Fachverstand sowie eure augenscheinlich guten Kontakte in die Politik nicht längst genutzt habt, um selbst gute Berufspolitik für uns zu machen. Von "Besserwissen" alleine hat sich bislang noch nichts geändert.

    Der DBRD ist heute auch politisch gut vernetzt, hat auch dort Unterstützer und Befürworter - sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Eine andere Darstellung kann demnach nur von solchen Kolleginnen und Kollegen kommen, die keinerlei Einblick in die tatsächlich Arbeit hinter den Kulissen haben. Das ist kein Vorwurf, aber sollte etwas zum Denken anregen.


    Der DBRD ist heute eine starker, breit aufgestellter Berufsverband, wie wir ihn bislang noch nie hatten. Die Mitgliederzahlen steigen kontinuierlich, er ist ein gern genommener Ansprechpartner für Medien, wenn es um Fragen rund um den Rettungsdienst geht, er ist (auch international) gut vernetzt und konnte in den vergangenen Jahren auch auf Landesebene Einfluss nehmen. Ich kann deshalb über manche Kritik nur den Kopf schütteln.

    Ich als Beiratsmitglied bin auch nicht immer mit jeder Entscheidung oder jedem Vorgehen einverstanden. Entscheidungen werden aber auch im DBRD im Regelfall mehrheitlich getroffen und ich stehe im Zweifelsfall hinter "meinem" Berufsverband und schwäche ihn nicht durch öffentlich angebrachte Kritik. Wenn ich mit etwas überhaupt nicht einverstanden bin oder gar ablehne, äußere ich das intern und enthalte mich in der Öffentlichkeit.


    Es gibt Zeiten, da läuft Berufspolitik still und leise hinter den Kulissen und es gibt es Zeiten, da muss diese laut und unkonventionell sein. Nämlich dann, wenn die leise berufspolitische Arbeit zuvor nichts gebracht hat und wir Gefahr laufen, überhört und übergangen zu werden.

    Letztlich darf sich jeder noch die Frage stellen, wer wohl den größeren berufspolitischen Einfluss hat: 1 Berufsverband für Rettungsfachpersonal oder zahlreiche Verbände, welche völlig andere Interessen verfolgen?
    Wünschenswert wäre ein Miteinander. Davon sind wir aber leider - wie sich immer wieder zeigt - noch weit entfernt.


    Ach, und krumel - bei allem Verständnis: den DBRD hinsichtlich der berufspolitischen Arbeit mit dem Verhalten der AfD gleichzusetzen ist - um es ebenso politisch auszudrücken - "in höchstem Maße irritierend". Und das ist jetzt eigentlich sogar zu nett ausgedrückt.

    Darf man fragen wie die beiden Fachanwälte heißen?

    Ich möchte der Veröffentlichung nicht vorgreifen; spätestens am Montag ist es offiziell.

    Das ist das Problem: der DBRD hat als rechtliche Laiin - mal wieder - eine FB-Post mit viel Meinung und wenig Inhalt rausgehauen. Wenn doch zwei rechtliche Bewertungen in der Pipeline sind, warum wartet man diese nicht einfach ab, bevor hier ein „Shitstorm“ losgetreten wird... ;)

    Du kannst dir sicher sein, dass der DBRD in Rechtsfragen nichts "raushaut", was nicht entsprechend untermauert ist. Auch, wenn du das gerne so sehen würdest. ;)

    Vielen Dank für die bisherigen Meinungen.

    In den nächsten Tagen wird es hierzu eine Stellungnahme des DBRD sowie zwei weitere, rechtliche Bewertungen durch Fachanwälte für Medizinrecht geben.

    Es ist für mich immer wieder interessant zu sehen, wie unterschiedlich die rechtlichen Bewertungen doch ausfallen können und welch spannende Fragestellungen und Überlegungen sich ergeben, auf die man im ersten Moment als rechtlicher Laie vielleicht überhaupt nicht kommt.

    Ich bin sehr auf deine Antworten darauf gespannt, thh .


    Ich kann mich ansonsten nur thh anschließen. Man hat bekommen was man wollte - und was man verdient.

    Anstatt wieder sinnlos Krach zu machen sollte unsere Berufsvertretung lieber mal einen dafür sorgen, dass für "wenig dramatische" Massnahmen einer Regelkompetenz eine bessere Regelung mit ins Gesetz rein kommt (der "Normalzugang mit Blutentnahme, Kleinkram wie Antiemetika,etc.) die eben NICHT in Schemata vorkommen...


    Wenn man ganz mutig wäre, könnte man gleich noch fordern, dass die invasiven Massnahmen des RS vernünftig geregelt werden - sowohl in Zusammenarbeit mit dem NotSan als auch im Rahmen von Erstversorgungen.


    Angesichts des nun vorliegenden Gesetzentwurfs ist aktuell nicht davon auszugehen, dass eine wie auch immer geartete Regelkompetenz, die invasive Maßnahmen beinhaltet, Für NotSan gewünscht ist. Der vorliegende Entwurf spricht hier eine deutliche Sprache, weshalb ich nicht nachvollziehen kann, wie man dies schulterzuckend hinnehmen kann. Es erübrigt sich daher unter diesen Voraussetzungen, über geregelte invasive Maßnahmen durch RS überhaupt nachzudenken. Daher - ja, es ist notwendig und eben nicht sinnlos, "Krach" zu machen.

    Der vorliegende Entwurf widerspricht meines Erachtens übrigens einem damaligen Ziel des Notfallsanitätergesetzes, mehr eigenständiges Handeln zu ermöglichen und Notarzteinsätze zu reduzieren.

    Der aktuell durch das BMG vorgelegte Referentenentwurf zur Änderung des Notfallsanitätergesetzes hinsichtlich der Erlaubnis einer beschränkten Heilkunde steht in der Diskussion.

    Wie vorab zu erfahren war, hatte die BÄK wohl einen eigenen Entwurf eingereicht, diesen jedoch nach Einsicht in den Entwurf des BMG wieder zurückgezogen. Weshalb die BÄK den Entwurf des BMG begrüßt, dürfte sich nach dem Lesen von selbst beantworten.


    Ich sehe in den Formulierungen des Referentenentwurfes insbesondere die Problematik


    • dass erneut eine Verunsicherung durch mögliche Fragestellungen und regional uneinheitliche Regelungen geschaffen wird:

      - lässt die Situation es zu, vor den zu treffenden Maßnahmen einen Arzt zu kontaktieren?
      - wer entscheidet darüber, ob meine Entscheidung richtig oder falsch war?
      - welche Folgen hat eine Fehlentscheidung, sollte festgestellt werden (durch wen auch immer), dass kein lebensgefährlicher Zustand oder die Gefahr wesentlicher Folgeschäden vorlag?
      - steigt die Wahrscheinlichkeit, nicht nur arbeits- sondern auch strafrechtlich belangt zu werden?

    Es ist einmal mehr sehr befremdlich, dass in der Begründung zur Änderung des Gesetzes der Schutz der Patienten aufgeführt wird. Dadurch wird eine mögliche Gefährdung der Patienten durch Notfallsanitäter suggeriert. Auch die weitere Formulierung in der Begründung hinsichtlich des Ausbildungsziels ist meines Erachtens mindestens zu hinterfragen. Notfallsanitäter/innen werden dazu ausgebildet, den Gesundheitszustand eines Patienten einzuschätzen und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen einzuleiten oder selbst durchzuführen. Hierbei handeln sie in großen Teilen eigenverantwortlich und es ist sehrwohl das originäre Ziel der Ausbildung, NotSan die notwendigen Kompetenzen für diese Situationen zu vermitteln. Sie werden ausgebildet und handeln nach Leitlinien, die dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Medizin entsprechen.
    Die Formulierung zum Entwurf entspricht der Denkweise zur Notkompetenz - wenn ein Arzt nicht (rechtzeitig) verfügbar ist, darf der NotSan diese Maßnahmen, die ihm sonst untersagt sind und die sonst ausschließlich durch einen Arzt vorgenommen werden dürfen, durchführen.


    Ich sehe in diesem Entwurf den Versuch, die Diskussion um die Rechtssicherheit zu beenden (wir haben es nun geregelt) und gleichzeitig die Rolle des Arztes zu stärken.


    Wie ist eure Meinung hierzu?

    Zynisch, ja. Aber kaum hat der DBRD sein neues, eigenes Verbandsmagazin "Emergency" herausgebracht titelt sein altes Magazin ""Standardisierte Handlungsanweisungen für (invasive) heilkundliche Maßnahmen durch Notfallsanitäter (Aktueller Stand der Umsetzung)" direkt in der ersten Ausgabe wo der DBRD von Bord gegangen ist. Man sehe es mit nach, aber ich musste echt schmunzeln...


    Wen sollte es wundern, dass man nun versucht, die NotSan mit solchen Themen wieder ins Boot zu holen? Immerhin sind dem Heft auf einen Schlag deutlich mehr als die Hälfte der Abonnenten weggeflogen...

    Im März wird es ein Treffen der ÄLRD BaWü mit dem DBRD geben. Ziel ist zunächst das gegenseitige Kennenlernen, um eventuell gemeinsame Ziele formulieren zu können.

    Die ÄLRD in BaWü haben - anders als in anderen Bundesländern - hier lediglich eine beratende Funktion für die Regierungspräsidien, Schulen, Rettungsdienste bzw. ärztlichen Verantwortlichen in den Rettungsdiensten. Sie selbst können keine konkreten, verbindlichen Vorgaben machen. Sie wirken bei der Qualitätssicherung mit und haben bereits auch vereinzelt Ziele definiert. So soll es in Zukunft z.B. eine einheitliche Fortbildung für das Rettungsfachpersonal in Baden-Württemberg geben.

    Nachdem der erste Ansturm auf das "neue" Forum vorüber ist, möchte ich mich an dieser Stelle ebenfalls zu Wort melden, um eventuelle Fragen zu klären und danke zu sagen.


    Weshalb war das Forum so lange offline?

    Nachdem die bisher verwendete und veraltete Version der Foren-Software durch den Hosting-Anbieter nicht mehr unterstützt wurde, war das Forum von einem auf den anderen Tag nicht mehr erreichbar. Ganz unerwartet kam dies allerdings nicht, da das Forum vor ein paar Monaten schon einmal aufgrund der nicht mehr unterstützten Software kurzzeitig nicht mehr erreichbar war, nach Klärung des Problems von Seiten des Hosting-Anbieters jedoch eine Verlängerung der serverseitigen Unterstützung eingeräumt wurde.

    Zu diesem Zeitpunkt war von mir geplant, das Forum mit neuer Software auf einen Server eines neuen Webhoster umzuziehen. Über die Einrichtung der neuen Software auf einem neuen Server kam ich jedoch aus persönlichen Gründen nicht hinaus.

    Die persönlichen Gründe waren es schließlich auch, die den Umzug des Forums über viele Wochen verzögerten. Obwohl ich in dieser Zeit viele Anfragen und Unterstütztungsangebote von euch und auch von Seiten der Moderatoren/Administratoren bekommen habe, war es mir zunächst nicht möglich, den Umzug des Forums in die Wege zu leiten. Für die entstandenen Entzugserscheinungen sowie schlaflosen Nächte möchte ich daher um Entschuldigung bitten.

    Es stand jedoch zu keinem Zeitpunkt die Überlegung oder Absicht im Raum, das Forum einzustellen. Dies wird auch in Zukunft nicht passieren, da sich alle Moderatoren und die Administration darüber einig sind, dass trotz Social Media und inzwischen vielen anderen Angeboten das Forum einen unschätzbaren und nicht ersetzbaren Wert sowie eine nicht ersetzbare Funktion hat.


    Ich selbst werde dem Forum bei Bedarf gerne weiterhin als Rückfallebene in der Administration zur Verfügung stehen, wobei ich jedoch davon überzeugt bin, dass Sebastian Kraatz mit der Unterstützung von GuyFawkes das sehr gut übernommen hat. Den beiden gilt mein ausdrücklicher Dank dafür!

    Danke möchte ich auch unseren Moderatoren Maverick83, condorp4, Michael Neupert und ihm-al sagen, die dem Forum ebenfalls weiterhin die Treue halten.

    Aktiv am Forum werde ich mich allerdings auch in naher Zukunft voraussichtlich nicht beteiligen (können). Das ist allerdings nicht in Stein gemeißelt und das Geschehen hier werde ich auf jeden Fall verfolgen. ;)

    Wer möchte kann mir jedoch weiterhin auf Facebook folgen .

    Hallo zusammen!
    Aufgrund der aktuellen Entwicklungen (https://www.aerztezeitung.de/p…weiterung-sanitaeter.html) halte ich eine Neuauflage der Braunwalder Erklärung für zwingend erforderlich, und zwar nicht nur hinsichtlich der Haltung der diversen Verbände, sondern auch hinsichtlich der Haltung unserer Bundesregierung unserer Berufsgruppe gegenüber insgesamt.


    Wir sind und bleiben ein Spielball der diversen Lobbygruppen und Interessensverbände. Das muss ein Ende haben.

    Beim Brand einer Passagiermaschine sind in Moskau mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen:
    https://www.reisereporter.de/a…lueck-am-flughafen-moskau


    Angesichts der Bilder erscheint eine Eintreffzeit zwischen 120 und 180 Sekunden, wie sie international an den großen Verkehrsflughäfen vorgeschrieben ist, sehr lang. Auch wenn es nüchtern betrachtet eine sehr kurze Zeit vom Zeitpunkt der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort ist.


    EDIT: Threadtitel aktualisiert