LFX
Dachte die Studenten aus Köln haben den Maurer Algo vor knapp 10 Jahren überarbeitet und nun soll doch noch die Tagesverfügbarkeit vom öffentlichen RD mit berücksichtigt werden und die Erfahrungen der Jahre davor von der Veranstaltung
Oder so ähnlich
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@ Matthias: Das hört sich wie der Kölner-Algorithmus an. "Der Kölner Algorithmus zur Planung der medizinischen Gefahrenabwehr bei Großveranstaltungen beruht auf ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen und wird seit 2005 von der Berufsfeuerwehr Köln angewendet. Diese Veröffentlichungen wurden per Beschluss der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren als Anlage zur vfdb-Richtlinie 03-03 (2009, S.11ff.) eingeführt. Von Schmidt wurden sie unter dem Titel Gefahrenabwehr bei Großveranstaltungen 2010 (S. 418 – 430) abschließend publiziert."
• Schmidt, Jörg (2010): Gefahrenabwehr bei Großveranstaltungen. In: Luiz, Thomas/ Lackner, Christian/ Peter, Hanno/ Schmidt, Jörg (Hg.): Medizinische Gefahrenabwehr. Katastrophenmedizin und Krisenmanagement im Bevölke-rungsschutz. München: Elsevier, S. 418-430
• Schmidt, Jörg/ Knopp, Philip (2012): Der Kölner Algorithmus als Software (Version 3). Im Internet unter: http://www.vfdb.de/download/eva/EVA160412.zip
Idee und Kritik an Mauere stammte aus der Bachelorarbeit von Patrick Pelka Bemessung von Sanitätswachdiensten auf Großveranstaltungen BF + FH Köln von 2005.
Der Kölner-Algo bassiert auf "Erfahrungen aus Massenveranstaltungen in Großstädten mit über 100.000 Besuchern und von 10 Stunden Dauer" diese lassen sich nicht einfach auf (Groß-)Veranstaltungen (Definition OR NRW) mit Besucherzahlen von 1-200tausend Besuchern in einem Flächenkreis ... anwenden lassen. ...
Bei ländlicher Verkehrs- und Gesundheitsinfrastrukturen scheint daher die Absenkung der Schwellenwerte, an die an die reguläre Vorhaltung (vgl. Schmidt 2010, S.426) wie von den Autoren vorgeschlagen sinnvoll. Alternativ wäre die Vorgabe einer mittlere Einsatzdauer RTW in 2 Stunden oder als drittes Schutzziel die Vorhaltung gewisser puffernde Infrastrukturen wie der Unfallhilfsstellen und eine ausreichende Einsatzleitung sinnvoll, der Algorithmus wäre auch hier entsprechend anzupassen, was in der Software nicht möglich ist.
Problematisch erscheinen bei Köln bisher auch die unzureichende Dokumentation von Wertebereichen und die Zuordnung der Risikofaktoren. Auch bei einer Gesamtbetrachtung der Textveröffentlichung (vgl. Schmidt 2010, S.418-430; vfdb-Richtlinie 03-03 2009, S.11ff.) im Kontext der Dokumentation der Version 3 der Softwareanwendung des Kölner Algorithmus (Schmidt, Knopp 2012) bleibt die Gewichtung ungeklärt und damit diversen willkürlichen Verzerrungen ausgesetzt. ...
Da sich diese Frequenz- oder Einsatzhäufigkeitsmodelle erst mit zunehmender Genauigkeit für die Anwendung bei Veranstaltungen eignen, wenn ausreichende statistische Auswertung vorliegen zum Beispiel zum Einsatz und Besucherzahlen (vgl. Pelka 2005, S. 76), sind genauere Aussagen zu Anpassungen dieses Algorithmus nach Einsatzhäufigkeit, Risikofaktoren und Schutzzielen für Großveranstaltungen und Veranstaltungen erst durch Erhebung und spätere Auswertung der Vorjahre möglich.
ERGO, Keines dieser Tools ist ein Taschenrechner. Bei Folgeveranstaltungen muss bei Maurer und Köln immer die Dokumentation und Frequenz der Vorjahre für die Analyse / Berechnungen herangezogen werden.
Lokale Anpassungen (Stadt/Gemeinde/Infrastruktur/...) sind zwingend erforderlich.
Den Regelrettungsdienst kann/darf nur der Träger des RD ggf. mit in die SWD-Berechnung einbeziehen.
Leider gibt es bei der föderalen Kommunalen Planung&Genehmigung bisher keine lerndende DB der Frequenzen.
Weitere Veröffentlichungen zu Köln/Frequenzen sind mir nicht bekannt ???
Freue mich über Quellen oder Diskussion.
Hier noch die versprochenen Maurer-Ur-Quellen:
• Maurer, Klaus (1995): Rettungsdienst 18.Jahrgang Heft 4 S.264-270
• Maurer, Klaus (2001): Einsatzplanung bei Großveranstaltungen. In: Mitschke, Thomas/ Peter, Hanno (Hg.):
Handbuch für Schnell-Einsatz-Gruppen. 2. überarb. Auflage. Edewecht: Stumpf & Kossendey, S. 271-295
• Maurer Klaus (2005) Risikobewertung bei Großveranstaltungen. In: Peter Hanno, Maurer Klaus (Hg.):
Gefahrenabwehr bei Großveranstaltungen. Edewecht: Stumpf&Kossendey, S.19-50