Beiträge von Nils

    Bei denen RettAss nach Schulung Sono auf den RTW bekommen haben, und das wissenschaftlich ausgewertet wurde? Hast du dazu Publikationen gesehen?

    Damals hat der Walcher oder Walter oder so ähnlich aus Frankfurt zumindest in der RETTUNGSDIENST regelmäßig berichtet. Ich vermute, dass das nicht sein einzige Publikationsmedium war. Zumindest im NOTARZT meine ich auch mal was gelesen zu haben.


    Das waren zunächst Notarztstudien, und als das Thema auszulaufen drohte wurde dann auf nichtärztliches RD-Personal erweitert und fortgeführt.

    Da wird man sich auf einen sehr ausführlichen Vortrag über den "Methodenkoffer" einstellen können, wenn jemand aus der Mannschaft das erste Mal einen Job mit administrativer Verantwortung übernimmt.

    Es ist ja ein Vorstellungsgespräch und kein Kolloquium.


    Davon abgesehen war das ja nicht auf ihre Biographie bezogen, sondern auf meine Neugier gegenüber der Bewerbergruppe.


    Ich finde das ehrlich gesagt für den Anfang gar nicht so dünn. Natürlich ist das nicht gleichbedeutend mit dem Job "Rettungsdienstleiter" o.ä., aber um überhaupt mal in Verantwortung reinzukommen ist das doch ein Start.

    Zur Eingangsfrage, was dich so erwarten könnte, möchte ich meiner Antwort voranstellen, dass das Nachfolgende nicht aus aus irgendwelchen Erfahrungen in RDen stammt, sondern lediglich aus meiner Überlegung, wie ICH ein solches Vorstellungsgespräch führen / vorbereiten würde. Meine Vorstellungsgespräche führe ich jedoch im Rahmen einer öffentlichen Verwaltung, nicht im RD, und vermutlich wird es bei dir deutlich weniger vorbereitet, sondern eher schematisch ablaufen.



    Vorüberlegungen zur Struktur meines Bewerbungsleitfadens wären u.a. ein beständiges Themenhopping, um deine Flexibilität zu testen, also dir wenig Chancen geben, dich in einem Thema gemütlich einzunisten. Angenehme Gesprächsatmosphäre, freundliches Gesicht, egal wie es läuft. Auch Menschen, bei denen ich nach 5 Minuten wusste, dass ich sie niemals einstellen würden, sind aus meinen Gesprächen mit dem Gefühl rausgegangen, dass sie den Job quasi in der Tasche haben. Wichtig für MICH ist vor allem, eine Vergleichbarkeit zwischen den Kandidaten herstellen zu können, um meine Auswahl am Ende gut begründen zu können.


    • Können Sie mir in 5 Minuten darstellen, welche Qualifikationen und welche Berufserfahrungen Sie in Bezug auf die in der Ausschreibung genannten Aufgaben mitbringen?
    • In Ihrem Team ist Unruhe aufgekommen, es bilden sich zwei Lager. Wie sieht Ihre Intervention aus?
    • Welche Fortbildungen zum Thema Arbeitsrecht haben Sie besucht?
    • Was verstehen Sie unter Führung? Können Sie mir Ihr Konzept von Führung in zwei Minuten skizzieren?
    • Sie begleiten mich bei Bewerbungsgesprächen für eine vakante Position in Ihrem Team. Wir haben am Ende drei hoch qualifizierte Kandidaten ermittelt, es gibt keine Möglichkeit einer objektiven Binnendifferenzierung zwischen den drei Bewerbern. Nach welchen Kriterien überlegen Sie sich, wer von den drei Kandidaten am besten in Ihr Team passt?
    • Wie vermeiden Sie Beobachtungs- und Beurteilungsfehler bei der Einschätzung der Ihnen anvertrauten Probearbeitenden/Praktikanten/FSJlern?
    • Was ist Sinn und Zweck eines QM-Konzeptes im Rettungsdienst?
    • In welchen Situationen haben Sie sich bisher mit der Notwendigkeit einer Mitarbeiterbeurteilung konfrontiert gesehen?
    • In welchen Situationen hat sich Ihr Führungsstil in der Vergangenheit nicht bewährt?
    • Wie vermeiden Sie, dass bisherige Erfahrungen mit den Kollegen nicht dazu führen, dass Sie diese unterschiedlich behandeln?
    • Sagt Ihnen der PDCA-Zyklus etwas?
    • Welche Persönlichkeitstyp-Modelle kennen Sie?
    • Wie organisieren Sie eine Wachbesprechung so, dass sie nicht zur Laberrunde verkommt, sondern greifbare Ergebnisse produziert werden?
    • Haben Sie sich mit dem Führungsleitbild unseres Hauses befasst? Können Sie dieses in wenigen Sätzen zusammenfassen?
    • In Ihrem Team kommt es bei Einzelnen zu systematischen Verstößen gegen eine bestimmte Dienstanweisung. Wie gehen Sie mit dieser Erkenntnis um?
    • Eine Mitarbeiterin berichtet Ihnen, dass der neue Praktikant ihr die ganze Schicht immer wieder sexuelle Angebote unterbreitet hat. Was sind Ihre nächsten Schritte?
    • Die Lokalzeitung ruft bei Ihnen an. Angehörige hätten sich gemeldet und behaupten, bei einer frustranen Reanimation vorgestern sei durch Ihr Team nicht leitlinienkonform vorgegangen worden. Vor der Veröffentlichung am nächsten Tag möchte die Zeitung auch gerne ein Statement der Rettungsdienstorganisation zu diesem Einsatz haben. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?
    • Ihr Team beschwert sich über Schwester Sabrina aus der Notaufnahme, diese kommentiere jeden Rettungsdienstpatienteneingang mit herablassenden Bewertungen. Gibt es für Sie Interventionsmöglichkeiten und wie sehen diese ggf. aus?
    • Die Stellenausschreibung, die Sie zur Bewerbung motiviert hat, ist ja sehr formal und nüchtern formuliert. Würden Sie diese anders formulieren?
    • Mich interessiert Ihre Einschätzung: mit welchen Problemen des Vorgesetztendaseins glauben Sie am meisten Schwierigkeiten zu haben?
    • Was müsste passieren, damit Sie die Position als Wachleitung wieder abgeben?
    • Was ist Ihre Erwartung an mich als Ihren Vorgesetzten?
    • Wie gehen Sie damit um, wenn ich eine Dienstanweisung schreibe, mit der Sie nicht einverstanden sind?
    • Ich halte ja die meisten Mitarbeiterentwicklungsgespräche für eine strukturierte Demotivationsveranstaltung. Wie stellen Sie sicher, dass die Entwicklungsgespräche auch tatsächlich ein positiver Punkt im Jahreskalender Ihrer Mitarbeiter werden?
    • Wir beide stellen fest, dass wir zu einem speziellen Thema völlig unterschiedliche Vorstellungen von einem sachgerechten Umgang damit haben. Was bedeutet diese Erkenntnis für Sie und Ihr künftiges Handeln?
    • Wie formen Sie aus Ihren Mitarbeitern auf der Wache ein wirkliches Team?
    • Was war Ihre Motivation, sich auf diese Stelle zu bewerben?
    • Wechseln wir mal die Rollen. Welche Fragen haben Sie als Bewerberin an uns als Organisation oder an mich als möglichen künftigen Vorgesetzten?


    So in etwa würde ich versuchen, mir ein Bild von administrativer Fachlichkeit, der Person und ihrer gedanklichen Agilität zu verschaffen. Mich interessiert: hast du dich mit deiner Rolle als Führungskraft auseinandergesetzt? Wie siehst du den Rollenwechsel von der Kollegin zur Chefin? Hast du die Werkzeuge des Führens irgendwie verstanden, wie sieht dein Methodenkoffer aus, kennst du deine Stärken und Schwächen in dieser Rolle? An passender Stelle würde ich immer auf deine Antworten eingehen und schauen, ob ich da noch tiefer bohren kann oder ob du nur die Bullshitbingokategorien gelernt hast. Und natürlich ist das jetzt nur schnell aus der Hüfte geschossen, gute Bewerbungsgesprächvorbereitungen verbauchen schnell mal ein paar Stunden. Irgendwann wird es aber besser, wenn man dann für jede zu besetzende Funktion schon ne Vorlage in der Schublade liegen hat.

    Ist die FOM nicht die Hochschule wo man "dual" studiert, es aber keine Rolle spielt wo man arbeitet?

    Die FOM bietet alle möglichen Studienmodelle an. Vollzeit, Teilzeit, Blockstudium (wohl deren dual-Angebot). Man mag von denen halten was man will, aber sie sind sehr erfolgreich am Markt (über 100.000 Absolventen) und haben anscheinend auch eine recht gute Absolventenquote.

    Naja, ob man jetzt im Freitext einen normofrequenten Puls dokumentiert oder woanders eine Zahl, ist m.E. Jacke wie Hose. Der Knackpunkt ist m.E. ja auch gar nicht der mögliche Behandlungsfehler, sondern die Frage der Kausalität.

    Ich will das ja inhaltlich überhaupt nicht übernehmen, sondern habe nur auf die Frage geantwortet, was bei Facebook noch nachgeschoben wurde.

    https://de.linkedin.com/posts/…-7146769074088280064-YEig


    In der Presseberichterstattung finde ich dazu nichts (außer verschiedenen Verfahren, teilweise Verurteilungen, gegen Ärzte und Eltern wegen vergleichbarer Fälle). Hat von dem Fall schon jemand etwas mitbekommen?

    Die gleiche Story postete sie auch auf Facebook, wo ich ebenfalls vergeblich um die Nennung von Gericht und Aktenzeichen gebeten habe - ich hätte mir angesichts der verworrenen Erzählung gerne einen eigenen Eindruck durch Anforderung einer anonymisierten Urteilskopie gebildet. Schade eigentlich, denn so bleibt tatsächlich der Eindruck, es handele sich um eine erfundene Geschichte.


    Hinzu kommt, dass im Laufe der Diskussion immer neue Ergänzungen kamen, die den Tenor der ersten Erzählung völlig ad absurdum führten. Mit unvollständiger Sachverhaltsschilderung auf Werbetour zu gehen, dient weder der Aufklärung der Zielgruppe noch einer juristischen Einordnung des Vorgangs.

    Zitat

    BKA bittet Einsatzkräfte Angriffe in der Silvesternacht zur Anzeige zu bringen

    Aufgrund des Themas „Gewalt gegen Einsatzkräfte“, möchte das Bundeskriminalamt (BKA) von der kommenden Silvesternacht ein Lagebild erstellen. Hierzu ist es notwendig, dass die Kolleginnen und Kollegen, die an der Patientenversorgung durch Angriffe oder durch die Androhung von Gewalt behindert werden, Strafanzeige (spätestens bis zum 3. Januar 2024, 12 Uhr) stellen. Nur so ist es möglich, dass ein aussagekräftiges Lagebild erstellt werden kann.

    Der DBRD bittet dies auch außerhalb der Silvesternacht zu tun, damit einerseits die Straftaten gem. § 115 StGB in die Polizeilichen Kriminalstatistiken einfließen und andererseits die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Sollte von der zuständigen Staatsanwaltschaft, trotz Identitätsfeststellung des Täters/der Täter und eindeutiger Beweislage, von einer Verfolgung abgesehen werden, bitten wir um Weiterleitung der Dokumente an info@dbrd.de. Wir können die zuständigen Ministerien dann mit der Verfahrenseinstellung konfrontieren und sie zum Handeln auffordern.
    An alle die Silvester arbeiten: Gebt auf euch acht und kommt gesund ins neue Jahr!


    Quelle: DBRD bei Facebook


    Da ich hier im Hotel irgendwie ein seltsames WLAN habe, welches die Seite des BKA blockiert, kann ich das dort leider nicht verifizieren.



    Wer diese Nachrichten angesichts der aktuellen Fahrzeugflotteninflation seltsam findet, findet sich vielleicht von folgendem Beitrag aus letztem Oktober bestätigt:


    Man gut, dass man immer etwas mehr wie eine Flasche Sausestoff dabei hat... :D


    Edit: Die spannende Frage wäre ja, wie der Dieb in bzw. an den RTW gekommen ist? War die Kiste nicht verschlossen oder bediente sich der Dieb während der Versorgung im RTW am Sauerstoff? Artikel ist aufgrund der Paywall nicht lesbar.

    Ein Gurt in der Tür verhinderte die Zentralverriegelung, die von der Besatzung ausgelöst worden war.


    Ich finde den Artikel etwas dramatisierend, so schnell stirbt es sich nicht und auch mehr als nur eine 2l-Flasche sollte an Bord sein, aber so grundsätzlich ist der Diebstahl einer großen Sauerstoffflasche im laufenden Einsatz schon ne Hausnummer.

    Zitat

    Sie wollten einem Patienten mit akuter Atemnot helfen, doch standen plötzlich ohne Sauerstoffflasche da: Die Besatzung eines Rettungswagens ist am Montagnachmittag im Einsatz zum Opfer eines dreisten Diebstahls geworden, der lebensgefährlich hätte enden können.

    Zwar konnte die Polizei den Vorfall schnell aufklären, doch die Tat sorgt bei den Rettern für Fassungslosigkeit und Kopfschütteln. Gegen 15.30 Uhr war der Rettungswagen des privaten Rettungsdienstunternehmens Falck von der Wache in der Osterallee durch die Leitstelle in Harrislee alarmiert worden. In der Straße Twedter Berg im Stadtteil Mürwik litt eine Frau unter Atemnot und brauchte schnell medizinische Hilfe.



    https://www.shz.de/lokales/fle…gen-in-flensburg-44429143


    Während eines laufenden Einsatzes wurde aus dem RTW eine große Sauerstoff-Flasche entwendet. Der Dieb konnte jedoch noch im Laufe des Tages ermittelt werden, Flasche und Druckminderer sind wieder da.

    Es gibt bei sowas für eine Behörde eigentlich keinen Spielraum. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber der Fachwirt im Sozial und Gesundheitswesen entspricht dem Abitur und war mal ohne Ausbildung aber Erfahrung machbar.
    Dauert als VZ Kurs etwa 4 Monate.
    Weiß nicht, ob das ohne Ausbildung noch geht.


    Ah, mein täglich Brot. Dann kann ich ja was erhellendes dazu beitragen.


    Erstens: der Zugang zum Fachwirt



    Man sieht, mit der Regelung von § 2 I Nr. 5 wäre der Zugang zur Fachwirtprüfung auch ohne Berufsabschluss denkbar, allerdings wollen ohne Lehrberuf 5 Jahre im Gesundheitswesen auch erstmal irgendwie geleistet und nachgewiesen sein. Das funktioniert vermutlich am Empfang einer Gesundheitseinrichtung eher als am Patienten/Bewohner. Und so wie ich das hier in meiner Gegend beobachte, sind weder die IHK Lübeck noch die Ärztekammer Segeberg übermäßig großzügig bei der Auslegung alternativer Zugangsmöglichkeiten zu den Aufstiegsfortbildungen.


    2. Abiturersatz
    Tatsächlich sind die Aufstiegsfortbildungen (Meister / Fachwirt) in der Regel hochschulzugangsqualifizierend (siehe bspw. § 37 I Satz 1 Nr 3, 4 HmbHG oder die Regelungen des § 39 II HSG Schleswig-Holsteins). Dennoch ist es kein Ersatzabitur, sondern ein alternativer Zugangsweg zur Hochschule, so wie auch eine Aufnahmeprüfung für einen Studiengangzugang keinen Abiturersatz darstellt.


    EQR/DQR
    Ein kleiner Exkurs für Bildungsskeptiker: Unter https://www.ihk-akademie.de/os…erschrift_ohne%20Text.jpg kann man beispielhaft den Deutschen Qualifikationsrahmen betrachten, der letztendlich schlicht eine Übersetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens darstellt. Auf Stufe 6 findet sich nicht nur der Bachelorabschluss, sondern auch Meister und Fachwirte. Bei Fachwirtkursteilnehmern führt das regelmäßig zu der Verwirrung, dass sie ja nach der Prüfung Bacheloranten seien. Das ist natürlich Unfug, sonst wäre der Fachwirt ja bereits für einen Masterstudiengang die mögliche Eintrittskarte. Der Versuch, Bildungsniveaus auf europäischer Ebene vergleichbar zu machen, ist keine Gleichschaltung von Abschlüssen.

    Die Frage ist halt wirklich, welche Intention dahintersteckt. Studien bezüglich der Effektivität des RS/A- gegenüber dem NA-System gibt es meines Wissens keine (korrigiert mich, wenn es anders wäre). Die Forderungen kommen mMn oft aus der (deutschen) Ärzteschaft, die das System halt nicht anders kennt, bzw. auch in CH ihre Lobby sichern will. Oder aber z.B. auch vom IVR, der für die QM-Zertifizierung ja auch offiziell ein NA-System fordert, dies aber ebenfalls in keiner Weise begründet.


    Üblicherweise wird hier auf AINS 01/06, 41: 2-8 verwiesen (Vergleich Bonn-Birmingham).