Zitat
Vermutlich aneinander vorbei diskutiert schon, jedoch wurde auch mehrfach hier klar verneint das es mehr Fakten braucht um den Fall zu Be- und den Kollegen zu Verurteilen.
Ich hoffe niemand derjenigen kommt jemals in die Situation Verurteilt zu werden von egal wem ohne Beachtung oder gar Interesse an den Fakten. Egal ob ein Fehlverhalten vorliegt.
"Verurteilt" hat ihn hier niemand, dafür ist ein Richter - nach Würdigung der Tatumstände - zuständig.
Die Tat ansich ist jedoch auf jeden Fall verurteilungswert und gehört (und gehörte damals schon durch die anwesenden Polizisten) angezeigt. Und bei der Anzeige der Tat sind Fakten wie "Arbeitssituation (PTSB, Überstundensituation, Mobbing, Coronalage), Lebenssituation (Scheidung, Todesfall, Krankheit, Schulden, Coronalage)" erst mal irrelevant sondern müssen an anderer Stelle mitbeurteilt und mitberücksichtigt werden.
Ich hoffe aber auch, dass die Leute, die jetzt so laut rufen, dass all diese Faktoren bei der Berücksichtigung der Tat des RettSans gewichtet werden, dieses ebenso vehement für die Berücksichtigung der Tatmotive des Syrers (der vmtl. als Kriegsflüchtling auch Traumata zu verarbeiten hat) fordern.
In diesem Einsatz hat das Team und die Polizei versagt, es ist offenbar ein Mantel des Schweigens darüber gebreitet worden und nun glücklicherweise durch einen Zeugen durch Auswertung der Überwachungsbänder zur Anzeige gebracht worden.
Gerade in Hinblick auf diverse jüngere Ereignisse (Seehofers "Rassismus-Studie", rechte Chatgruppen, Polizeigewalt, Ablehnung von "Bodycams" durch Polizeigewerkschaften, Wegsehen, Kadergehorsam) hoffe ich, dass dieser Fall aufgearbeitet wird, aber auch andere Probleme, die eben zu solchen Eskalationen führen, mit behoben werden.
Hierfür ist es natürlich nicht richtig, nur das letzte Glied in einer langen Kette zu bestrafen, sondern auch die Strukturen und die Arbeitsbedingungen zu ändern, um solche Ereignisse unwahrscheinlicher zu machen. Aber auch die Verurteilung der beteiligten Personen gehört dazu, um zu zeigen, dass so etwas eben nicht geduldet wird und nicht erwartet werden kann, dass Kollegen wegschauen.