Beiträge von Harris NRÜ

    Der Kampfmittelräumdienst NRW ist sich derzeit noch nicht sicher ob es sich um eine Bombe oder eine Flugmine handelt (wo auch immer da der Unterschied bestehen soll).

    Luftminen sind i.d.R., das ist abhängig von der Sprengstoffmenge (können bis zu mehrere Tonnen wiegen), sehr viel größer wie "normale" Sprengbomben. Sie sehen aus wie größere Ölfässer oder Heizöltanks. Sprengbomben kann man aufgrund ihrer Form sehr viel schneller als Bombe erkennen. Luftminen wurden gezielt eingesetzt um Häuser bzw. die Dächer von Wohngebieten zu "knacken", damit danach Brandbomben abgeworfen werden können. Das Resultat könnt ihr euch ja denken. Wenn es "gut geklappt" hat, dann entstand ein Feuersturm (man denke an Hamburg). Luftminen sind als Kriegswaffenfund eher selten. Ist halt logisch, da halt mehr Spreng- und Brandbomben abgeworfen wurden. Ich habe schon einige Kampfmittelbeseitigungen mitgemacht, auch eine Luftmine war einmal dabei. Oft hört man die "Vor-Ort-Entschärfung" nicht (oft bei Säurezündern), aber eine Luftmine ist bei der Detonation beeindruckend. Diese war weit weg in einem See entschärft worden, aber der Explosionsdonner war auch kilometerweit entfernt einprägend.


    Gruß

    Ich weiß nicht was ich noch sagen soll? Wie so oft dreht man sich im Kreis, wenn ohne Detailwissen Dinge auseinander gefrickelt werden und Vermutungen an den Haaren herbei gezogen werden. Ich gehe soweit mit, dass der Kräfteansatz umfangreich war. Aber ich möchte nicht vorverurteilen ohne zu wissen was im Vorfeld des Einsatzes sich der Vorbeugende Brandschutz, die Stadtfeuerwehr sich beim Objektalarmplan und der Kreis beim MANV-Konzept gedacht hat. Auch nicht, was die Leitstelle und die Einsatzleitung sich gedacht haben (hat die Leitstelle sofort Weltalarm ausgelöst? Wurde die Alarmstufe aufgrund Lagemeldungen und Nachforderungen der Einheitsführer/Einsatzleiter erhöht?). Ich weiß auch nicht, ob nicht vielleicht doch Betreuungseinheiten mit dabei waren. Oft sind diese in MANV-Konzepte mit eingebunden, damit Patienten die mit der Sichtungskategorie 3 (leicht bis unverletzte Personen) gesichtet werden, gleich durch geschleust werden. Ich gehe nicht davon aus, dass sich nur RTW's und KTW's an der Einsatzstelle gesammelt haben, sondern das der Kräfteansatz des RD auch mit Führung, Führungsunterstützung, Behandlungs-, Technik- und Betreuungskomponenten zu erklären ist. Lotsendienste von und zu den Bereitstellungsräumen? Vielleicht waren auch Verpflegungseinheiten für die Einsatzkräfte mit dabei, die gerne zu den HiOrgs und somit zum RD hinzugerechnet werden? Ich weiß es nicht, wir wissen es ohne Details nicht. Ich will nicht vorverurteilen, auch kann ich einen hohen Kräfteansatz ganz gut nachvollziehen. War es übertrieben? Keine Ahnung...


    Letztendlich bleibt nur zu sagen, dass ich mich über einen guten und detaillierten Einsatzbericht freuen würde. Solche Einsatzberichte über große und/oder kniffelige Einsätze werden in der Fachzeitschrift Brandschutz oft und gut zu Papier gebracht. Ich bin (wäre) gespannt!


    Gruß

    @ Johannes
    In meiner Heimatstadt fahren zu einer BMA in einem APH oder Klinik zwei vollwertige Löschzüge, mind. 2 RTW und 1 NEF.
    Ich will nicht drüber nachdenken was für ein Alarmstichwort bei bestätigtem Feuer auf dem Melder stünde...


    Und das finde ich auch gut so. Wenn die BMA Auslösung ein tatsächliches (richtiges) Feuer darstellt, so habe ich sofort genug Kräfte um eine umfangreiche Menschenrettung einzuleiten (AGT-Trupps, Fluchthauben, Menpower halt...), einen initialen Löschangriff/Entrauchungsmaßnahmen einzuleiten und eine Patientenablage einzurichten. Man muss sich im klaren sein, dass Pflegeheime und Krankenhäuser nicht mit irgendwelchen Lagerhallen zu vergleichen sind. Das Gefahrenpotenzial ist aufgrund mobilitätseingeschränkter und kranker Patienten/Bewohner, die ggf. auch noch von medizinisch-technischer Einrichtung abhängig sein können/sind, ungleich höher (oder zu mindestens anders) wie bei einer Lagerhalle.


    Gruß

    Einen MAnV 100 auszulösen bei einem APH, das nur etwas über 100 Bewohner hat ist dennoch etwas unverhältnismäßig, oder nicht? ;-)

    Es ist hier wie so oft, ich möchte daher nicht zwingend auf der Entscheidung herum hacken, wir waren nicht dabei und/oder haben wir nicht alle Informationen wie sie dem Disponenten/Lagedienst der Leitstelle oder dem ersten Einheitsführer bzw. Einsatzleiter vor Ort zur Verfügung gestanden haben. Bei einem Pflegeheim mit 100 pflegebedürftigen Bewohner finde ich es nicht so verwerflich für die Anzahl auch entsprechende Behandlungs- und Transportkapazitäten an die Einsatzstelle/Bereitstellungsraum zu holen, wenn die Lage entsprechendes vermuten lässt (Rauchentwicklung im Altenheim, bzw. bestätigtes Feuer). Es müssen ja nicht alle verletzt sein, aber oft sind betroffene Wohnbereiche nicht mehr bewohnbar und die pflegebedürftigen Bewohner müssen betreut werden (man beachte die Jahreszeit) und/oder in andere Pflegeheime verlegt werden (und diese Plätze müssen erst einmal zur Verfügung stehen und organisiert werden). Meine Erfahrung stützt meine Meinung diesbezüglich, einige Brände in Krankenhäusern und Pflegeheime hab ich schon gehabt. Der große Kräftebedarf war im Brandfall immer vorhanden.


    Gruß

    Großzügig alarmieren find ich auch nicht schlimm!


    Mich interessiert nur ob bei MANV 100 eben wirklich ca. 500 Einheiten alarmiert werden. Oder ob sich das irgendwie ergab aus besonderem Grund.

    500 Einsatzkräfte! Bei 500 Einheiten müsste der Bereitstellungsraum in der Nähe von Frankfurt wahrscheinlich mit Fahrzeugen bis nach Kassel reichen. :biggrin_1:


    Ich erlebe es ja nun auch immer wieder (besser täglich), wie sehr sich die AAO´s gerade bei den freiwilligen Feuerwehren unterscheiden. Die eine Gemeinde geht ein wenig mutiger an die Sache und entsendet gemäß AAO nur wenige Fahrzeuge, die andere ist ein wenig ängstlicher und entscheidet sich für ein wenig mehr. Eine Einheit definiert sich ja aus Mannschaft und Gerät. Beiden muss man je nach Notrufmeldung sich bedarfsgerecht zusammenstellen, so dass ggf. mehrere Ortsfeuerwehren alarmiert werden müssen, um a) das benötigte Gerät an die Einsatzstelle zu bringen und b) das erforderliche Personal dafür zu sammeln. Letztes, dass Personal, kann gerade werktags ein Problem werden, so dass ggf. sehr viel mehr alarmiert werden muss um das benötigte Personal zu bekommen. Das kann dann auch mal bedeuten, dass an der Einsatzstelle 10 Fahrzeuge sich treffen, aber das Personal nur für einen Zug reicht. Nachts und am Wochenende würden hier dann ggf. nur 3 oder 4 Fahrzeuge stehen, aber das Personal reicht für einen Zug. Tagesalarmsicherheit ist gerade bei den freiwilligen Feuerwehren ein Problem mit zunehmender Bedeutung! Von den sanitätsdienstlichen KatS-Einheiten mag ich lieber gar nicht erst reden...


    Gruß


    Edit: Der Harris dann nun erst einmal zum Dienst muss. RTW Nacht...

    Konzepte (bzw. AAO) hin oder her, letztendlich ist es ja erst einmal davon abhängig, wie die Leitstelle die Notrufmeldung bewertet und für was für ein Alarmstichwort (Alarmstufe) diese sich entscheidet. Dahinter verbirgt sich ja eine entsprechend kleine oder größere AAO. Dann kommen noch die Lagemeldungen und Nachforderungen der ersten Einheitsführer / des Einsatzleiters dazu. Und schon entwickelt sich die Lage. Generell finde ich es nicht schlimm, wenn erst einmal großzügiger nachgefordert wird bzw. die Alarmstufe erhöht wird. Abbestellen ist einfacher wie nachzufordern wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Einheiten die nie alarmiert werden sind tote Einheiten!


    Gruß

    Daher nochmals: 38,5 Std Woche und Rente mit 60 bei vollem Lohnausgleich das muss unsere Forderung sein! Nichts anderes.

    Und wenn wir mal mit den anderen Berufsgruppen mit Einsatzdienst vergleichen, dann finde auch ich diese Forderung nicht so realitätsfern. Aber ob es dabei unbedingt eine 38,5 Std. Woche sein muss? Auch hier müssten wir im Vergleich dann wohl auch Federn lassen müssen. Dazu müssten sich aber die Kollegen unserer Zunft besser organisieren und auch aktiv mitarbeiten wollen! Wie auch hier schon erwähnt wurde, so ist der RD leider immer noch ein Durchgangslager. Klar das hier dann keiner Energie rein stecken will...


    Gruß

    Ich habe im November einen AMLS Lehrgang besucht. Dieser hat, wie auch die anderen Buchstabenkurse, viel Spaß gemacht und einige Sicht- und Arbeitsweisen mit einem anderen Licht beleuchtet. Ich finde es gut, wenn Arbeitgeber bzw. ganze RD-Bereiche ihre RettAss und Notärzte schulen. Das würde ich mir für meinen Bereich auch wünschen. Hier gibt es noch nicht einmal einheitliche Fortbildungskonzepte! Fakt ist jedoch, dass man es als Buchstabenkurs-Retter oft schwer hat, weil die Kollegen ggf. nicht den gleichen Wissenstand haben und es so schwer wird sein Ding durchzuziehen. Überraschen tut mich das aber nicht mehr, da ich diese Erfahrung schon als frisch gebackener RettAss bei meiner ersten eigenverantwortlichen Reanimation gemacht habe. Mein Kollege (RettSan) kannte halt die von mir bis zum Erbrechen eingeübten Abläufe nicht, Fortbildung war "damals" noch allen egal da nicht von "oben" geregelt. Und eine Pfeife war mein Kollege damals auch noch! Leider (!) kann man heutzutage immer noch nicht erwarten das alle Kollegen auf die gleiche Art und Weise arbeiten, solange die Arbeitsweisen aufgrund unterschiedlicher Qualifikation, Ausbildungszeitpunkt, Ausbildungsstätte und Fortbildungskonzepten nicht vereinheitlicht sind.


    Gruß

    Nein, geht nicht hervor. Und vorausschauendes Arbeiten schließt auch sowas mit ein. Türe abschließen, Schild anbringen,etc. Das ist für mich definitiv selbst verschuldet da es bei der Schilderung hätte verhindert werden können.

    Ich würde die Schuld nicht so pauschal auf die Industriekletterer abwälzen. Sicher, man hätte Schilder anbringen können, die Türe abschließen können. Und hätte der Hund nicht geschissen, dann hätte er einen Hasen gehabt. Für mich ist es genau so unverständlich, wie man einfach so irgendwelche Seile/Kabel durch schneiden kann, ohne deren Zweck zu kennen. Das ist schon wirklich dumm! Ich würde hier eine Fahrlässigkeit beider Seiten für angemessen halten. Aber wie es immer so ist - wir waren nicht dabei und können uns nun das Maul zerreißen...


    Gruß

    Zu Beginn meiner Leitstellentätigkeit war die Aufteilung noch 70:30, also 70% RD und 30% Brandschutz. Mit der Zeit wurde der RD-Anteil auf 60:40 gesenkt. Selbst heute, bei gut 600-700 Einsatznummern pro Tag, würde ich diese Aufteilung als nicht richtig beurteilen. 90% RD zu 10% Brandschutz würde besser passen. 50:50 geht gar nicht! Aber das ist nun mal die Natur unser Krankenkassen...


    Gruß