Beiträge von Monschi

    Naja, die Trennung zwischen Calltaker, Dispatch und zusätzlichen Funksprechern ist ja eigentlich State-of-the-art... weltweit... so seit den 80ern.

    Was nicht gut sein muss deswegen. Kann ich aber nicht beurteilen. In D ist es aber, zumindest soweit meine geringen Einblicke diese Aussage erlauben, wohl eher nicht so.

    Konguent bis auf eine Unschärfe: Wer legt hier jeweils die Priorität fest? Der Calltaker? So kenne ich es, aber aus dem Monschi-Zitat geht es nicht eindeutig hervor. Man könnte es auch so lesen, dass die Funktion nach dem Calltaker die Priorität festlegt.

    Das kann ich dir leider nicht sagen. Ich vermute aber, dass das Stichwort der Anrufannehmer vorgibt und danach dann die Autos entsprechend der Hinterlegung zugeteilt werden.

    Ich kann mal fragen, kenne da noch welche aus längst vergangenen Leben. Mal schauen ob ich die noch erreiche.


    Soweit mir bekannt ist es in Köln so, dass es letztlich mehrere "Ebenen" in der Leitstelle gibt. Eine Gruppe nimmt nur an und haut die Daten in den PC. Danach erfolgt durch eine Art Dispatcher erst die Zuteilung der Einsatzmittel und deren Alarmierung. Wieder andere sind dann quasi am Funk und regeln Rückmeldungen, Nachforderungen und Co. und dann gibt es da eine noch die Entscheider quasi als Lagedienst- bzw. Schichtleitung.

    Daher wundert mich die Zahl noch mehr.


    Spannend fand ich auch die Zahl der NEF - Nachforderungen. Hier würde mich mal interessieren wieso diese so extrem niedrig ist. Wurde überdimensioniert oft ein NEF bereits mit bestellt? Haben die Freigaben der NFS ausgereicht? Oder war man, Großstadt sei dank, ja eh gleich in der Klinik?

    Monschi, noch einmal 84% der Pflegepatienten werden Zuhause und nicht in Pflegeeinrichtungen versorgt.

    Mit Pflegebett und pflegerischer Versorgung Zuhause.

    Du hattest explizit in Abrede gestellt, das Patienten, die nach Hause gefahren werden, einen KTW benötigen.

    Nein, das habe ich nie. Was ich tue ist, dass ich die Menge an Entlassungen aus dem KH, welche mit den KTW durchgeführt werden für extrem überproportioiert halte. Ein Marker ist dafür die Entlassung nach Hause. Diese braucht in seltenen Fällen eine medizinische Begleitung.


    Du hast hier angegeben, dass 84% der Pflegepatienten zu Hause leben. Mag sein. Aber wer fällt denn da drunter? Alle von Stufe 1 bis 5? Oder nur die 5? Oder nur 3 - 5? Ich finde das wenig aussagekräftig.

    Wenn deine Definition ist, dass ab einer Pflegestufe ein KTW (oder gar RTW?) indiziert ist, gut. Ich sehe das nach meiner, oben genannten, Definition anders. Und darauf fußt meine Begründung, dass im System ein Fehler ist.


    Und nochmal: eigentlich ging es hier in den Thread um etwas ganz anderes.

    Wollen wir jetzt alle unsere "Aber ich hab da mal den Einsatz gehabt, wo..."-Geschichten auspacken? Ehrlich jetzt? Klar gibt es solche Fälle. Und dann gehört da auch das entsprechende Fahrzeug hin! Aber der Großteil der Fahrten ist mit niederschwelligen Fahrzeugen möglich, das ist der springende Punkt. Also muss sich "der Bestellende" auch gefallen lassen, dass er das Problem verursacht. Spätestens der Arzt der die "Verordnung zur Krankenbeförderung" unterschreibt. Er ist nämlich der Profi, deshalb darf er ja unterschreiben. Und da er der Profi ist hat er das zu wissen. Das ist total surreal, ich weiß, und absolut nicht mehr der Zeit angemessen, aber so wird es gewollt.
    Und wenn 90% der Patienten, welche mit dem RTW ins Krankenhaus kommen selbigen nicht benötigen, na dann stimmt doch eindeutig etwas nicht im System!

    Nebenbei: soweit ich mich recht erinnere ging es in diesem Thread um einen ÄLRD, welcher entlassen wurde weil er eben (u.a.) Krankenfahrten - also Taxifahrten - welche mit dem Regel-KTW durchgeführt wurden, untersagt hat. So dies so stimmt hat er also das aktuelle, unzureichende System immerhin durchgesetzt um ein noch älteres und unzureichenderes (aber finanziell sehr lukratives) System abzuschaffen.

    Wenn die Patienten die Einrichtung oder das Personal für den Transport benötigen, dann ist natürlich ein RTW oder KTW indiziert. Das Transportziel bedingt nicht das Transportmittel. Und auch in einer Wohnung ist eine professionelle medizinische Versorgung möglich. Wieso sollte diese während eines Transportes unterbrochen werden?


    Und warum ein gehfähiger Patient mit einem KTW oder gar RTW in ein Krankenhaus transportiert werden kann, ein tracheotomierter und beatmeter Patient ggf. noch mit weiteren Drainagen und Sonden mit einem Taxi nach Hause fahren soll, erschließt sich mir nicht wirklich.

    Naja, weil ein grundsätzlich gehfähiger Patient den er RTW ins KH fährt vielleicht einen Herzinfarkt hat und somit eine akute Erkrankung. Und selbige ist immerhin so akut, dass diese auch überwacht werden sollte und ggf. sogar Medikamente zu Einsatz gebracht werden.
    Der selbe Patient, der aber nach erfolgreicher Therapie in die Reha soll, erfüllt dann aber nicht automatisch den Transport mit dem KTW dort hin, und schon gar nicht mit einem RTW.
    Ein "tracheotomierter und beatmeter Patient ggf. noch mit weiteren Drainagen und Sonden" aber ist sicherlich etwas für einen KTW oder gar RTW...nur wird der auch kaum nach Hause verlegt werden, sondern kommt in eine entsprechende Pflegeeinrichtung.

    Wenn eine kontinuierliche Überwachung des Patienten notwendig ist, mit medizinischen Problemen, welche sofortige Intervention benötigt, zu rechnen ist oder die Gabe von Medis während des Transports notwendig ist spricht ja nichts gegen einen KTW. Die Notwendigkeit eines RTW dürfte sich hier jedoch schon im Promille-Bereich bewegen. Aber eben auch erst dann.
    Sicherlich kann man auch hier die Diskussion führen ob der Pat. mit neuem Schenkelhals drei Tage nach OP in die Reha gefahren werden sollte mit einem KTW oder einem Liegendtaxi. Aber letzteres halte ich selbst in diesem Falle nicht für falsch.

    Trotzdem dann immer noch kein Grund die Entlassung mit einem KTW oder gar RTW durchzuführen. Auch wenn die Patienten vielleicht "kanker" sein mögen, so gehen sie nicht in eine andere Klinik sondern nach Hause oder vielleicht auch in ein Heim. Wieso ist dies medizinisch möglich, aber für den Transport braucht es medizinische Profess?

    Durchaus, aber das war mMn auch immer klar und wurde in Kauf genommen. Man steht doch immer mit einem Bein im Knast!

    Ernsthaft: man hat den RettAss abgeschafft und eine neue Ausbildung an dessen Stelle gesetzt. Man hat nicht eine neue Ausbildung zwischen RettAss und Notarzt geschaffen. Damit war und wird noch lange besagtes Denken vorherrschen. Und, ganz ehrlich, woher sollte es auch anders kommen? Die Dozenten die jetzt ausbilden sind doch auch zum Großteil übergeleitete RettAss. Das wird noch einige Zeit dauern.

    Also, ich fasse mal zusammen:


    • Der Rettungsdienst macht nicht das wozu er da ist. Zu 20% sind nur wir zu rufen, den Rest hat der KTW zu machen.
    • Ich bin überqualifiziert für einen KTW, das sollen gefälligst andere machen
    • damit stehe ich über dem Rettungssanitäter
    • Notärzte nerven die meiste Zeit, schickt sie nicht mit zu meinen Einsätzen
    • Die Führungsetage lässt mich nicht mitarbeiten und gibt mir keine Freigabe um die Einsatzprotokolle entsprechend auszuwerten

    Denny Crane!

    Wo oder wie genau liegt er denn völlig daneben? Wenn man schon Populismus vorwirft, bin ich auf die nuancierte, sachliche Antwort gespannt.

    Welches System denn? Der "Ärztliche Leiter RD" ist ja bundesweit nicht mal richtig definiert. Ihn gibt es in einigen Bundesländern nicht mal, in anderen gibt es "vereinsinterne" und keine behördlichen, oder ehrenamtliche. In anderen Bundesländern gibt es eine Pyramide aus ÄLRD bis hin zum Landes-ÄLRD. Dann gibt es Berlin mit mehreren parallel und dann wieder welche, die staatliche Vorgaben umsetzen müssen und welche denen diese Umsetzungen nur empfohlen werden.
    Weiter geht es mit den Aufgaben. Wenn ich diese nur auf die Medi-Freigaben an NotSan zuspitze (wie es König hier mMn tut) dann ist auch dies schlicht falsch. In NRW kommt bspw. noch QM hinzu in anderen Bundesländern auch noch Beschwerdemanagement und Rechtsgutachten. Kat-Schutz oder Großschadensfälle sind auch eine Baustelle des ÄLRD - zumindest mancherorts, auch nicht überall. Und all diese Punkte sind mitnichten vollständig.
    Das mit einander zu vergleichen und dann global zu sagen: "Der ÄLRD als Funktion ist gescheitert" ist so dermaßen eindimensioniert, dass man hier bei einem Vorsitzenden einer Interessensvertretung doch klar das "Abschaffen" mithören kann. Und das ist schlicht populistisch, sorry. Fakten so zu verdrehen und so verquer darzustellen ohne Gegenvorschlag, ohne präzise Analyse, ohne Differenzierung ist grotesk. Und (da bin ich auch sicherlich voreingenommen) das ist seriöser Vereinsarbeit unwürdig, sorry.