Ich teile da eher Hilopes Einstellung. Es gibt sicherlich gewisse Unterschiede, der offensichtlichste ist die Terminwartezeit. Weniger offensichtlich ist, dass in der Klinik häufig eine Menge Nebenkram erledigt wird, der beim Kassenpatient nicht bezahlt werden würde. Ob jemand, der gerade wegen seiner KHK in der Klinik ist unbedingt jetzt den HNO Termin, den er seit zwei Jahren aufschiebt, erledigen muss, ist doch eher fraglich.
Ansonsten sind es doch eher irgendwelche Comfortmaßnahmen, wie hübschere Bilder an den Wänden oder eine Gratiszeitung und co. Das fördert sicherlich das Anspruchsdenken und die von mir nach meinen subjektiven Empfinden unterstellte Hypochondrieneigung von Privatpatienten. Und Bettenumschieben und sperren... ja das gab es mal, aus den frühen 2000ern erinnere ich mich auch noch dran. Aber gibt's das heute noch großflächig? Die meisten Krankenhäuser haben doch Privatstationen, damit das mit dem hübschen Teppich und den Bildern klappt und selbst wenn nicht, in fast allen Kliniken die ich kenne, sind überall Betten wegen Personalmangel gesperrt. Ob die gesperrten Betten dann in einem Einzelzimmer stehen macht am Ende nur einen kleinen Unterschied.
Aber: es wurde hier schon gesagt, Privatpatient sein geht noch lange nicht mit Ein- oder Zweibettzimmer und Arztwahl einher. Das muss man zusätzlich versichern und das kostet genauso zusätzlich (um Teil sogar mehr) als eine Zusatzversicherung zur GKV. Letztere ist für sowas auch günstiger, als man glaubt.
Als ich noch in der Notaufnahme war, gab es keine Anweisungen, dass Privatpatienten bevorzugt aufgenommen werden sollen. Und hätte es sie gegeben, wären sie mir in dem Moment wohl auch entfallen. Der GKV Patient macht doch erstmal viel weniger Arbeit, wenn ich nicht alles nur einem Wahlarzt(-vertreter) rücksprechen muss, oder ausdiakutieren, warum ich für das Anspruchsdenken jetzt doch eher der falsche Ansprechpartner bin. Aber die chronische Verarmungsangst von Geschäftsführungen und co war mir auch schon immer gänzlich egal.