Seit ich ein Smartphone besitze, hat sich mein Bedarf an Taschen-Nachschlagewerken sehr reduziert. Geht im Einsatz genauso schnell.
Beiträge von HSH
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Im Februar richteten die Johanniter in Mannheim spontan eine Betreuungsstelle ein, in der sich Wohnsitzlose rund um die Uhr aufwärmen können, eine warme Mahlzeit und medizinische Versorgung erhalten. Ein Helfer berichtet von seinen Erfahrungen im Wärmezelt.
Die Nachricht macht schnell die Runde unter der Helferschaft: Bei andauernden zweistelligen Minusgraden errichten die Johanniter nach der Idee einer Helferin spontan eine Betreuungsstelle, in der sich Wohnsitzlose aufwärmen können. Am Hans-Böckler-Platz, einem der Szenetreffpunkte, wird ein Zelt aufgebaut und mit Sitzgelegenheiten, Feldbetten, Sanitäts- und Versorgungsmaterial eingerichtet. Viele Helfer melden sich, die Idee findet großen Anklang; auch ich melde mich für zwei Schichten, obwohl ich in letzter Zeit weniger ehrenamtliche Dienste geleistet habe. Eine Entscheidung, die ich nie bereuen werde.
Dienst im Wärmezelt ist kein Sanitätsdienst: Das Sanitätsmaterial bleibt das ganze Wochenende unangetastet, hier kleben wir keine Pflaster. Überhaupt müssen wir erst lernen, was gebraucht wird. Das erfahren wir durch intensive Gespräche mit unseren Gästen. Decken und Kleidung haben sie genug, denn in der Stadt gibt es viele Kleiderkammern für Bedürftige, auch die Kirchen geben Kleidung an Wohnsitzlose aus. Aus der Bevölkerung erreichen uns viele spontane Kleider- und Deckenspenden. Wir helfen vor allem durch Wärme: Ein warmes Zelt, eine warme Mahlzeit, ein warmes Wort. Ich habe sehr lange keine solch intensiven und lehrreichen Gespräche mehr führen können.
Zum Beispiel mit Lena und Christian*, unseren ersten Besuchern. Beide sind im Methadonprogramm, haben schon verschiedene Entzüge hinter sich. Lena ist wohnsitzlos. Von ihr lerne ich, dass es "den Obdachlosen" gar nicht gibt. Sie selbst hat noch nie im Freien oder auf der Straße geschlafen, sondern kommt immer bei Bekannten unter. Christian und sie kennen sich über das Programm. Auch Christian lebte einige Zeit auf der Straße, bevor er wieder bei seiner Mutter einziehen konnte.
Am Mittag kommt Peter. Er ist zweiundsechzig, sagt er, und macht schon seit 30 Jahren "Platte". Mit zwei Kumpels bewohnt er irgendein Abrisshaus, sie teilen sich ihr weniges Geld und legen zusammen für einen Campingkocher oder einen akkubetriebenen Fernseher. "Eine Akkuladung reicht gerade mal für ein Fußballspiel. Oder für einen Tatort", meint er. Von Beruf sei er Landstreicher. Er habe aber eine Wohnung in Aussicht, müsse sich noch überlegen, ob er das Angebot annehme und wirklich "in Rente" gehe. Er liebt die Unabhängigkeit, weshalb er auch nicht in Einrichtungen der Stadt übernachte - zu eng, zu viele Regeln. Auf die Frage, ob er betteln würde (im Jargon "Sitzung machen"), sagt er: "Hab's versucht. Aber die ganze Zeit auf dem Boden sitzen und vorbeilaufende Beine anzustarren, nee. Da wird mir nur schwindlig." Sein Tipp für einen, der obdachlos wird: "Geh an den Bahnhof, von dort geht alles aus."
Nach ihm betritt Herrmann das Zelt. Die Zeltheizung brummt, draußen fahren Autos vorbei. Hinter einem dichten Bart blicken mich zwei klare Augen an, die Sätze sind sauber artikuliert und die Worte mit Bedacht gewählt. Er erzählt. Er habe BWL und Journalismus studiert, sei gelernter Diplomkaufmann. Dann sei er für vier Jahre in Haft gekommen; danach waren seine Familie und seine Wohnung weg. Das war vor einem Jahr. Warum er in Haft war, sagt er nicht. Wie sich in weiteren Gesprächen mit Gästen herausstellt, geht es Herrmann wie sehr vielen anderen.
Als wir zu Schichtbeginn ankommen, sitzen drei junge Männer im Zelt, haben Kopfhörer um den Hals und spielen mit ihren Handys. Die Obdachlosigkeit sieht man ihnen auf den ersten Blick nicht an. Sie erzählen von ihrer Kindheit, von alkoholsüchtigen Eltern, Leben im Kinderheim. Sie haben typische Bildungskarrieren, keiner von ihnen hat einen Schulabschluss. Jens ist siebenundzwanzig, wir sind derselbe Jahrgang. Zehn Jahre seines Lebens hat er hinter Gittern verbracht. Vor Mannheim saß er bereits in Bruchsal, hat dort sogar den RAF-Terroristen Christian Klar getroffen. Jens lebt seit Neujahr auf der Straße. Die Hoffnung auf den Schulabschluss hat er aufgegeben, stattdessen will er sein zeichnerisches Talent nutzen und in einem Tätowierstudio anfangen, irgendwann vielleicht auch mal sich selbstständig machen.
Fünf Menschen mit Geschichten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Viele weitere kommen dazu, verweilen im Warmen und erzählen ihre Geschichte. Menschen, deren Hab und Gut auf ein Fahrrad geschnürt ist, eine Transsexuelle mit einer mächtigen Deutschen Dogge, ein Obdachloser mit Laptop, den er sich über Jahre mühsam zusammengespart hat. Wieviele von ihnen es in der Stadt gibt, kann niemand genau sagen. Vielleicht fünfzig, vielleicht zweihundert. Sie bleiben lange bei uns und wir freuen uns über jeden, der unser Gast ist.
Auch für mich als Helfer ist das Wärmezelt eine komplett neue Erfahrung. Ich erlebe eine Parallelwelt, die ich noch nicht einmal durch die hauptamtliche Arbeit im Rettungsdienst kenne. Dort sind Obdachlose oft "Penner", die zu betrunken sind, um von der Polizei in Haft genommen zu werden. Leider ein Extrem, das aber bei Weitem nicht repräsentativ für das Spektrum an Wohnsitzlosen ist. Auch und gerade für junge Helferinnen und Helfer ist dieser Dienst ein prägendes Erlebnis.
Während des Einsatzes muss ich oft an die Anfänge des Johanniter-Ordens denken. Einem Menschen - dem Nächsten - dienen, ihm eine Suppe warm machen und reichen, ein Gespräch mit ihm führen und dabei selbst bescheiden sein. Am Zelt fahren Autos vorbei, teure Karossen. Hier, unmittelbar an der Existenz des Menschen, relativieren sich viele Probleme des Alltags. Hier ist es der Dienst am Nächsten, der zählt.
*Wie üblich sind alle Namen frei erfunden, denn im Wärmezelt füllen wir keine Protokolle aus und heißen auch die willkommen, die uns ihren Namen nicht sagen.
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Ist die Lernschwäche diagnostiziert?
Hast Du schon einmal an einer Lernerberatung teilgenommen? -
Guten Abend.
Wie Du berichtest, stehst Du am Anfang Deiner Ausbildung. Mein Tipp: Sieh zu, dass Du die fehlenden Praktikumstunden so schnell wie möglich nachholst, um wieder freie Zeit zum Lernen zu bekommen. Lernstrategien gibt es viele; in einem Internetforum nach der besten zu fragen halte ich für nicht zielführend. Hier muss jeder selbst herausfinden, was ihm liegt. Als wenige Beispiele seien das Lernen mit Karteikarten, Lehrbüchern, im Internet (Wikipedia, Fachforen) oder in einer Gruppe genannt.
Eine persönliche Bemerkung sei mir erlaubt: Die Vollendung einer Ausbildung braucht Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen. Arbeite daran, dass es nicht wegen sechs verpasster Tage zu Beginn zu einem totalen Motivationsabfall kommt. Im weiteren Verlauf der Ausbildung könnten weitere Stolpersteine auf Dich lauern (Examen, Suche nach dem Anerkennungsjahr, Schichtarbeit, Abschlussgespräch, Stellensuche, Gehaltsverhandlung *g*).
Gruß
HSH -
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Mannheim. Bei den Landtagswahlen hat Dr. Stefan Fulst-Blei (SPD) den Wahlkreis 35 im Mannheimer Norden gewonnen. Er vereinte 34,20 (-5,77) Prozent der Stimmen in den 63 Wahlbezirken auf sich. [...]. Roland Weiß, der nach seinem Ausscheiden bei der SPD als parteiloser Kandidat antrat, kam auf 3,18 Prozent. (red)
Quelle: http://www.morgenweb.de/region…en_Mannheimer_Norden.html
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Außerdem empfehle ich die Einträge nach "Liter" im Duden, Bd. 1
Viel Erfolg bei der Auswahl!HSH
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der reflexartige ruf nach einem strafverfahren für jede kleinigkeit macht mir sorgen.
Egal. Steinigt ihn, steinigt ihn!
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Zu 2: Fortbildung schadet nie. Nur der Sinn eines EH Kurses erschließt sich mir nicht ganz. Da würde ich mit der Wehrführung reden. Natürlich ist der Sinn der Fortbildung unbestritten. Es sollten dennoch sinnvolle Fortbildungen sein (Hygiene, Pädiatrie, Gynäkologie, Mega Code, ...).
Ich denke, simon90 meint hier verschiedene Dinge. Seine rettungsdienstliche Aus- und Fortbildung einerseits und die Tätigkeit in einer (vermutlich freiwilligen) Feuerwehr, mit der auch die EH-Kenntnisse aufgefrischt werden. Der Feuerwehr-EH-Kurs zählt sicherlich nicht als RD-Fortbildung.
@simon90: Nicht jede Rettungsdienstfortbildung ist kostenpflichtig. Viele Kliniken bieten Rettungsdienstfortbildungen an, bei uns inzwischen sogar auch die Berufsfeuerwehr (obwohl sie gar nicht im RD involviert ist). Damit kommst Du schon auf einen guten Teil Deiner Fortbildungsstunden.
Gruß
HSH -
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Wegen gravierender Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und die Berufsordnung habe die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz ein berufsgerichtliches Verfahren gegen den früheren Chefarzt des Ludwigshafener Klinikums, Prof. Joachim Boldt, eingeleitet, erklärte eine Pressesprecherin. Dem ehemaligen Leiter der Klinik für Anästhesie drohen eine Geldstrafe von bis zu 100 000 Euro und die Aberkennung aller Ehrenämter. Mit einer Entscheidung wird in einigen Wochen gerechnet. Boldt wird vorgeworfen, zumindest eine wissenschaftliche Studie bei Herzoperationen gefälscht zu haben. (ott)
Quelle: http://www.morgenweb.de/region…arzt_Prof._Boldt_vor.html
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Mannheim. Roland Weiß kämpft weiter um seinen Arbeitsplatz beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). "Ich habe da 27 Jahre gute Arbeit gemacht und möchte da gerne weiter arbeiten", begründet der inzwischen parteilose frühere SPD-Stadtrat, warum er jetzt einen Vergleichsvorschlag des Arbeitsgerichts abgelehnt hat. Weiß war Anfang Oktober als ASB-Regionalgeschäftsführer durch den Landesverband fristlos entlassen worden. Dagegen erhob er Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht. (pwr)
Quelle: http://www.morgenweb.de/region…_besteht_auf_Prozess.html
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Morpheus: Danke für die Info. In der zitierten Stelle geht es um die
Notfallmedizinische, sanitätsdienstliche Ausbildung
Die ursprüngliche Frage lautete allerdings, ob sie auch als
Erste-Hilfe-Ausbilder für Fahranfänger
eingesetzt werden dürften. Aber ab hier wird die Diskussion sehr theoretisch
Gruß
HSH -
nur Ärzte mit Approbation können auch ihne Ausbilderlehrgang unterrichten. Dies ist Fakt und keine Wertung!
Ich bezweifle dies, denn Methodik und Didaktik kommen im Medizinstudium ebenfalls nicht vor, oder? Hast Du eine Quelle? Daneben geht es auch um die berufsgenossenschaftliche Anerkennung eines Ausbilders, die streng reglementiert ist.
Gruß
HSH -
Für alle Studentitschen Aushilfen und GfB:
- Stundenlohn: 6,20 Euro für RS; 8,00 Euro für RA.
- keine Zulagen
- Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
- anteiliger Urlaubsanspruch (je nach erbrachter Stundenzahl)J.
Für die studentischen Aushilfen sind das übrigens Brutto- (-10% RV), für die GfB-Kräfte Nettoangaben.
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Acetylsalicylsäure könnte auch vor Krebs schützen. Sollen wir jetzt Tabletten schlucken? Wichtige Fragen und Antworten zum vermeintlichen Wundermittel. Von Ulrich Bahnsen
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Hallo Stefan,
Tipp:
Rettungswachen herausfinden (Bekannte, Google), anrufen, freundlich nachfragen. Klappt bestimmt. Viel Erfolg! -
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Zitat
08.12.10, 18:24
Mannheim. SPD-Stadtrat Roland Weiß hat die nötige Zahl von 150 Unterstützungsunterschriften gesammelt, um bei der Landtagswahl im März als Einzelbewerber ohne Partei anzutreten. "Ich kann, wenn ich mich entschieden habe, sofort mit dem Wahlkampf loslegen", erklärte er. Noch vor Weihnachten werde er sich dazu auch endgültig öffentlich äußern.Quelle: http://www.morgenweb.de/region…e_Landtagskandidatur.html
Ergänzung:
ZitatMannheim: SPD-Spitze setzt auf Fulst-Blei
09.12.10, 10:46
Mannheim. Der Kreisvorstand der Mannheimer SPD hat sich gestern Abend für Stefan Fulst-Blei als Landtagskandidat im Mannheimer Norden ausgesprochen. Dies teilte der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Katzmarek mit. Die SPD-Spitze empfiehlt der Wahlkreisversammlung am 15.Dezember, Fulst-Blei zu nominieren. Ersatzkandidat soll Stadtrat Ralf Eisenhauer werden. Die SPD muss nach dem Rückzug von Roland Weiß , der beim ASB fristlos entlassen wurde, einen neuen Lanbdtagskandidaten ins Rennen schicken. (stew)Quelle: http://www.morgenweb.de/region…setzt_auf_Fulst-Blei.html
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Für einen Rettungswagen werden künftig 182,60 Euro (plus 6,47 Prozent) fällig, für einen Krankenwagen 191,10 Euro (plus 1,40 Euro).
Wie kommt es denn zu dieser - meiner Erfahrung nach ungewöhnlichen - Kostenverteilung für RTW und KTW?
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Die Auswertung alter Studien hat ergeben: Wer täglich Aspirin nimmt, stirbt seltener an Darm-, Magen-, Prostata- oder Lungenkrebs. Bislang ist das aber nur Statistik. Dass Aspirin nicht nur gegen Kopfschmerzen helfen soll, ist allgemein bekannt. Doch nun sind britische Wissenschaftler zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen: Wer regelmäßig Aspirin schluckt, der senkt sein Risiko an verschiedenen Tumorarten zu sterben. Zumindest legt das die Auswertung der Daten von 25.570 Patienten nahe, die im Rahmen mehrerer Gesundheitsstudien in Großbritannien über viele Jahre hinweg gesammelt worden waren.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2010-12/aspirin-krebs-medikament