Dem würde ich vollkommen zustimmen. Allerdings löst es nicht das Problem um die Bagatelleinsätze, das aus drei Faktoren resultiert: (1) Unselbständige Menschen, (2) ein teflonbeschichteter ärztlicher Notfalldienst 116 117 und (3) die steigende Klagefreudigkeit (ob gerichtlich oder über die (sozialen) Medien) und die daraus resultierende Defensivmedizin.
Und da muss ich sagen: Es wäre zumindest ein Fortschritt für die Notfallrettung, wenn man zu den Bagatell-Einsätzen grundsätzlich keine RTWs, sondern allenfalls KTWs entsendet.
Sicher, da sind wir uns völlig einig. Auch der KTW wäre aber deoplatziert - ich meine, was soll eine in drei oder zwölf Monaten ausgebildete Hilfskraft denn vor Ort am Patienten feststellen, was die Fachkraft während des Notrufs nicht eruieren konnte?
Der beste Weg wäre: Leitstellen, die alles disponieren: Feuerwehr, Krankentransport, Rettungsdienst und ärztlichen Notfalldienst. Und wenn die ILS sagt, der ÄND fährt hin, dann ist das so.
Im Prinzip war das ja in BW der Regelfall, bis man sich umentschieden hat ...
Nebenbei und etwas off-topic: Ich glaube, ohne es beweisen zu können, dass viele Notfallsanitäter mit subakuten Krankheitsbildern aus dem allgemeinmedizinischen Spektrum überfordert sind. Sie sollen, so zumindest die gesetzgeberische Theorie, (lebensbedrohliche) Notfälle versorgen und nicht die Arbeit des Hausarztes machen. Insofern faszinieren mich Projekte wie der Gemeindenotfallsanitäter oder das REF.
Mich ebenfalls. Notfallsanitäter zur Erbringung der Arbeit von Hausärzten (oder meinethalben entsprechend qualifiziertem Persosanl, vgl. VERHA) zu schulen erscheint mir ähnlich sinnvoll wie MFAs für eine Tätigkeit im Rettungsdienst zu qualifizieren.