Beiträge von 0-85-1

    Auf einer bereits hier im Thread verlinkten Seite ist auch ein Bild mit der ersten Seite des Strafbefehls (Beschreibung des Tatherganges) zu finden:
    (Abschrift)

    Zitat

    "Sie fuhren am 23.04.2014 gegen 13:30 mit dem Pkw Notarztfahrzeug, Kennzeichen ***, auf der StS 2043 im Bereich Neuburg a.d. Donau mit hoher Geschwindigkeit, wobei Sie sich in einem Notarzteinsatz befanden und das Blaulicht eingeschaltet hatten.
    Auf Höhe Abschnitt 140 - km 0,500 im Bereich der Abzweigung Am Kreut kurz nach der Ortschaft Zell überholten Sie ein rechtsabbiegendes Fahrzeug und scherten dabei - nur auf Ihr [schn]elleres Fortkommen bedacht - nahezu ungebremst auf die Gegenfahrbahn aus, obwohl ... diesem Zeitpunkt Fahrzeuge im Gegenverkehr näherten. Dies hatte zur Folge, dass der ... Pkw VW, a. Kz. *** entgegenkommende Zeuge *** , sowie auch der ... dem Pkw Saab, a. Kz. *** fahrende Zeuge *** scharf abbrem[sen] ... rechts ins Bankett ausweichen mussten, um einen Zusammenprall mit Ihrem Fahr[zeug] ... . Nur durch die sofortige Ausweichreaktion der Geschädigten konnte ein .... [we]rden.
    ... [Be]achtung der auch für einen Arzt im Noteinsatz geltenden Sorgfaltspflich[en] .... und verhindern können."

    So ist es.
    <OT>Und es ist (gesetzliche) Aufgabe der Kommune, die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr sicherzustellen ... Und da kommen scheint's manchmal merkwürdige Ideen bei raus ... -> Klick</OT>


    Naja ... egal, wie man es dreht und wendet, Es ist immer noch in viel zu vielen Köpfen drin, das das "Sonderrecht" zum Schnellfahren berechtigt. Diese Diskussionen führst du als Ausbilder permanent ...
    Und wenn du dann noch siehst, das zu Sucheinsätzen, Verpflegungseinsätzen oder einfach nur "zum Licht machen" mit SoSi gefahren wird ... :mauer:

    Klar ... aber das muss (auch) in die (politischen) Köpfe rein.
    Die angenommene "Reanimationsgrenze" soll bei 17 Minuten liegen.
    In Bezug auf die Hilfsfristen wird davon ausgegangen, das das erste Fahrzeug nach 8 Minuten (4 Minuten Entdeckungs- und Meldezeit, 4 Minuten anrücken der Einsatzkräfte, Umziehen) auf dem Weg ist und vier Minuten zur Einsatzstelle braucht.
    Sprich ... 5 Minuten für Erkundung, Menschenrettung ...
    Anders ausgedrückt: entweder hast du mindestens 1 Staffel in räumlicher Nähe zum Gerätehaus - oder es wird gerast, um die Zeiten einzuhalten ...

    Ich persönlich denke, das so manches Mal nicht nur die eigene (sorry) "Einsatzgeilheit" eine Rolle spielt.
    Da gibt es in einigen Bundesländern Vorgaben hinsichtlich der Ausrückzeit - viele Feuerwehrleute wohnen und arbeiten jedoch weiter weg, als den Ausrückzeiten zuträglich ist. Es fehlt also an der entsprechenden kommunalen Infrastruktur für eine leistungsfähige Wehr. Einer der Punkte an denen angesetzt werden könnte.
    Naja ... die Probleme sind vielschichtig, eine allumfassende Lösung wird es wohl kaum geben.

    Mal ehrlich: Wie hoch wäre der Zeitvorteil auf dieser Strecke von (so wie ich die Gegend kenne) rund 25 km gewesen?
    3 Minuten, 4 Minuten ?
    Dann hat's im näheren Umkreis noch einige Feuerwachen (u.a. Schifferstatt, Dudenhofen, Altlußheim, Neulußheim, Römerberg, Schwegenheim, ...) - die aber nach meinen Infos bei diesem Einsatz (Brand von 30 Paletten mit Dämmstoffen im Außenlager eines Betriebes, 3 Trupps unter PA) nicht alarmiert wurden.


    Meine persönliche Bewertung würde wenig schmeichelhaft ausfallen ... deshalb lasse ich es.

    Warum nicht? *wunder*
    Sollte doch eigentlich selbstverständlich sein.


    Und wenn tatsächlich eine entsprechende Gelegenheit ansteht (Feier o.ä.) wird der Fü-Kollege informiert und der ME ausgeschaltet - umgekehrt auch so.
    Alles eine Frage der persönlichen Einstellung zum schönsten, unbezahlten Nebenjob bei der NPGA*.


    * amtliche Abkürzung für "Nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr"

    :flag_of_truce: Jaja, die Sohlen haben es dir angetan ... und nein, ich frage nicht nach warum ... :bye:


    Ich halte die Methode anbohren auch für problematisch. Dann lieber Radkappen drauf und die mit Kabelbinder in 2 Felgenlöchern festzurren ... :cool_1: ... kam auch als Vorschlag.

    Gegen unbeabsichtigtes Lösen ja (Stichwort: Radmutternindikatoren).
    Gegen vorsätzliches Lösen durch Dritte gibt es faktisch keine Lösung.


    Du kannst aber z.B. versuchen, über auf der Schraube angebrachten Sicherungslack eine optische Kontrolle durchzuführen,
    oder auch (richtig teuer) alle Radmuttern/Radschrauben am Fahrzeug durch eine diebstahlsichere Version zu ersetzen.
    In gewissen Foren kursiert auch die (aus meiner Sicht etwas fragwürdige) Empfehlung, die Radmuttern/Radschrauben am Kopf mit einem schrägen Loch zu versehen und Plombendraht durchzuziehen.

    Einsparpotenzial gibt es schon, und wenn es nur 2, 3 Cent pro Radmutter sind; die Masse machts.
    Im Cargobereich und bei Einsatzfahrzeugen haben wir in der Regel völlig andere Belastungen des Materials als bei privaten PKW.
    Wenn ich da an die oft überladenen 3,49 t RTW denke, an KatS-Fahrzeuge an bzw. über dem Gewichtslimit, an die teils doch am Sicherheitslimit gefahrenen Fahrzeuge, an die teils vorherrschende Einstellung: "Dienstfahrzeuge sind Wunderfahrzeuge und können alles ab" ...


    Wir können nur abwarten, wie sich die Sache weiter entwickelt.
    Leider gibt es noch bei keiner rettungsdienstlich tätigen Organisation eine anonymisierte "Beinahe-Unfallmeldung". Das wäre sicherlich mal interessant ...

    Eine sehr gute Frage ... auf die wir wahrscheinlich so ohne weiteres keine Antworten finden werden.


    Ich persönlich denke, das hier eine ganze Reihe Faktoren am Ende ausschlaggebend sind. Der legale Wunsch der Hersteller nach Gewinnmaximierung, oft durch Kosteneinsparung am Material / bei der Produktion umgesetzt, der legale Wunsch des Betreibers nach geringeren Kosten bei Anschaffung und durch Pflege und Wartung ... irgendwann sind in diesem Spiel die Grenzen erreicht.
    Kommt es zu Schäden, steht wohl außerfrage, wer der Dumme in diesem Spiel ist.


    Das Fazit der ganzen Geschichte:
    Die Ar***karte hat jetzt erstmal der Betreiber der Fahrzeuge. Der ist jetzt gehalten, durch entsprechende Kontrollen sicherzustellen, das Schäden rechtzeitig erkannt und behoben werden.
    Bin mal gespannt, ob und wie diese Kontrollen umgesetzt werden.


    Könnt ja mal in den nächsten Wochen berichten ... :)

    Na dann sind wir uns ja einig. Vielleicht sollte man noch erwähnen, das Drehmomentschlüssel je nach Hersteller alle sechs bis 12 Monate nachkalibriert werden müssen ...


    Noch ein allgemeiner Nachtrag zum Thema, was den Fall des Berg-Gladb. Rettungswagen angeht:

    Zitat

    Es liegt eindeutig eine Korrosion der Felge vor, so der Kommentar. Die Korrosion sei derart stark gewesen, dass es nicht mehr möglich gewesen sei, die Schrauben richtig festzuziehen. Es handelte sich eindeutig um einen Fehler der Wartung und Pflege. Die Felgen hätten ausgetauscht oder rechtzeitiger gesäubert werden müssen.

    Quelle: http://mobil.rundschau-online.…et,23794474,26056894.html


    Diese Feststellung passt in das bisherige Gesamtbild.

    Die Frage ist berechtigt. Der Punkt ist nur, im ersten Fall handelt es sich um "Arbeitsplätze", im zweiten Fall um das ureigene private Vergnügen.


    Das heisst, bei Arbeitsplätzen sind diverse Regelungen beim Bau und beim Betrieb zu beachten, speziell die Arbeitsstättenverordnung und die zugehörigen Richtlinien. Den Rahmen der Stand der Technik bilden verschiedene Normen ab. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt - zum Fachbeitrag.


    In privaten Häusern ist es durch die geringe Raumgröße relativ einfach, ein individuelles Raumklima zu erreichen. Bei Aufenthaltsräumen, Fahrzeughallen, Werkstätten in einer Wache ist es erfahrungsgemäß immer deutlich schwieriger und aufwändiger, ein "gesundes" und als "angenehm empfundenes" Raumklima zu erzeugen, speziell in der kalten Jahreszeit. Das Problem ist nicht die Bauweise an sich, sondern das damit verbundene notwendigerweise künstlich zu erzeugende Raumklima.


    Im privaten Bereich kann man durch eine geeignete Wahl von Materialen für den Innenausbau eine Menge machen, z.B. durch die Verwendung spezieller feuchtigkeitsregulierender Innenputze, durch textile Dekorationen usw. Bei Arbeitsstätten ist dies nicht so ohne weiteres möglich.

    Die Radmuttern zur Befestigung dieses Felgentyps, egal ob alter und neuer Typ, unterscheiden sich nicht, laut Aussage von MB.


    Aber:
    Die Radmuttern selbst können durch Korrosion ein Problem darstellen. An den Radmuttern ist eine bewegliche (drehbare) "Unterlegscheibe" angebracht. Rostet die Scheibe fest, kann sich die Radmutter lösen. Da hilft nur Austausch.


    Also: Don't Panik!
    Regelmäßige Kontrollen der Radmuttern auf festen Sitz durch zuverlässiges Personal.
    Fallen lose Radmuttern auf, Kontrolle in einer Fachwerkstatt veranlassen.

    Vom Gebrauch von Drehmomentschlüsseln durch Laien rate ich ab.

    Auch von meiner Seite die Frage, warum? Wo siehst du Probleme?


    Wenn derartiges Werkzeug eingesetzt wird, gehe ich davon aus, das die Mitarbeiter anhand der Bedienungsanleitung informiert werden oder sich selbst informieren und das Werkzeug auch gemäß diesen Herstellervorgaben einsetzen, pflegen und ggf. auch warten.


    Wen höre ich da lachen? Ok,ok. das ist der Idealzustand, die Realität kann anders aussehen.

    Ach so, noch eine Bitte:
    Wenn jemandem derartige Fälle aus Baden-Württemberg bekannt sind, bitte ich um PN mit folgenden Angaben:
    Organisation (DRK, ASB, FW, Privat, ...), Datum, Uhrzeit, genauer Fahrzeugtyp, die ersten 9 Stellen der FIN bzw. Fahrgestellnummer, kurze Beschreibung des (Unfall-)Herganges mit festgestellten Schäden.


    Dies dient der statistischen Erfassung und je nach Rücklauf ggf. der Einleitung weiterer (auch ggf. bundesweiter) Maßnahmen.
    Danke für eure Mithilfe!

    Gibt es da nicht auch diese farbigen Lacke für die Radbolzen?


    Wäre auch eine Lösung. Ist allerdings dann nicht auf den ersten Blick zu erkennen.


    Die Radmutterindikatoren kommen eigentlich aus dem Bereich Güterverkehr. Bei bestimmten Fahrzeugtypen und Anhängern können sich durch die Temperaturbelastung beim Bremsen (Erhitzen, Abkühlen) die Radmuttern lösen. Um den Truckern die Kontrolle zu erleichtern (in der Regel 10 Radmuttern pro Felge x so um die 8 bis 12 Felgen) wurde dieses Hilfsmittel entwickelt und von den einschlägigen Unfallversicherungsträgern und Verbänden ausdrücklich empfohlen.


    Bei den Kat´s - Fahrzeugen wird aktuell bei den Sprintermodellen vor diesem Problem gewarnt

    Richtig. Die Warnung kam aus NRW. Möglicherweise sind auch KatS-Fahrzeuge betroffen. Zu (bekannt gewordenen) Problemen kam es bisher jedoch ausschließlich bei Fahrzeugen des Rettungsdienstes.