Liebe RFP-Board Schreiberlinge,
ich werde mich mal einem kurzen Bericht über das Studium "SRM B.Sc" versuchen und hoffe auf eine schöne Diskussion / Fragen, obwohl ich etwas fürchte als leckeres Hüftsteak in ein Haifischbecken zu springen. :flag_of_truce:
Das Studium selber wird von mir berufsbekl. an der: "Hochschule für Gesundheit und Sport" absolviert. Die Regelstudienzeit beträgt Sieben Semester und wenn alles gut läuft, ist man am Ende Bachelor of Science für SRM. Die Inhalte befinden sich vor allem im medizinischen Bereich (.z.B. Anatomie, Physiologie, Biochemie, Med. Physik, ... ) // http://www.my-campus-berlin.com/Zum_Studiengang.4716.0.html
Ich werde immer wieder gefragt warum ich dieses Studium mache. Nun in der Tat habe ich keinerlei direkte Auswirkungen auf meine Berufstätigkeit, da ein "Aufstieg in den Gehobenen Dienst" alleine durch meine Arbeitsjahre schon möglich ist. Also bleibt am Ende wohl wirklich nur Interesse übrig - mit der Perspektive "mal zu sehen was sich dadurch später mal ergibt". Damit will ich sagen: ich bin nicht mit dem Ziel herein gegangen "Notarzt-light" zu werden.
Ich glaube was die meisten interessiert ist, was man am Ende mit dem Studium anfangen möchte. Neben den üblichen Verdächtigen (Leiter RD, Katastrophenmanagement, usw. ) ist der starke medizinische Bezug natürlich ein Hort vieler "Verschwörungstheorien". Also das Ziel des Studiums ist definitiv nicht den Notarzt zu ersetzen oder ein Paramedicsystem zu etablieren. Vielmehr ist die Rolle des "physician assistant", (http://en.wikipedia.org/wiki/Physician_assistant) spezialisiert auf Rettungsmedizin, ein zentrales Ziel. Also ein großer Tätigkeitsbereich neben Forschung und Lehre, (das NFS-Gesetz hat schon jetzt eine pädagogische Nachfrage nach Absolventen ausgelöst) ist später in Krankenhäusern (NFA) zu suchen. Für diese Tätigkeitsfelder wird sich in Deutschland erst zeigen ob und wie das Einsatzfeld aussehen wird.
Was bringt es mir im RettD.? Ich kann bisher sagen, das insbesondere unsere NA´s sehr neugierig waren was ich da studiere. Nachdem ich dann etwas "abgeklopft" wurde, trauen sie mir jetzt schon etwas mehr zu als früher. Zum Beispiel habe ich vor kurzer Zeit bei einem VU mit mehreren Schwerverletzten meinen "eigenen Patienten (v.d. Polytrauma aufgrund der Kinematik)" vom NA zugewiesen bekommen und habe ihn gemäß PHTLS-Standard alleine versorgt und Analgosediert (KetanestS und Midazolam). Das ist in meinem RD-Bereich für RettAss normalerweise undenkbar, da wir uns sehr nah an der Noko-Empfehlung der BÄK bewegen und keine Analgetika & Sedativa für RettAss freigegeben haben.
Für die rettungsdienstliche Zukunft bin ich sehr gespannt was mit dem Studium passiert. Ich glaube, das die Hochschule diesen Studiengang in absehbarer Zeit zum NFS B.Sc. umstrukturieren wird, da mit diesem Weg Ziele des Studiengangs besser erreicht werden können. (es ist halt ein im Gesetz beschriebener Abschluss) Für die Hochschule kann ich sagen, das natürlich Ecken und Kanten im Studiengang existieren, man sich aber sehr viel Mühe gibt und ständig bestrebt ist gute Dozenten und Professoren zu bekommen. (z.B. Prof.Dr.G Nadler, Prof.Dr.C Lackner,...)
Mir ist klar, dass das jetzt hier etwas unstrukturiert und kurz geschrieben ist, aber so richtig will meine Schreiblaune heute nicht durchstarten. Vielleicht ergeben sich Fragen und ich kann etwas konkreter Antworten. (maybe liest ja ein Kommiliton mit und klinkt sich mit ein?)
--- Na dann mal *Feuer frei!* Deckung such :bomb: