Beiträge von nick1210

    Hi,


    dieses System ist wie bereits angenommen kein Notarztsystem, sondern ein Ausbildungsabschnitt für angehende Fachärzte für Notfallmedizin. Gibt es sehr oft und eigentlich in fast jedem US- Rettungsdienst mit angeschlossener Uni-Klinik.


    Es gibt so etwas sogar bei der oft angenommenen Speerspitze der Paramedic-gestützten Notfallmedizin, der Medic- One- Abteilung des Seattle Fire Departments.


    Hier fahren auf den beiden Lehrrettungswagen am Harborview Medical Center sehr häufig Assistenzärzte mit.
    Kurios: Da auf den beiden RTW i.d.R zwei Paramedics mit zwei Paramedic- Schülern fahren, drücken sich dann bei Anwesenheit eines Hospitantens 6 Leute im Ford F350 rum. Dazu kommen dann stets noch 2-4 Feuerwehr- Rettungshelfer vom HLF oder NKTW und eventuell noch 2 Rettungshelfer vom privatem KTW der Firma AMR. Wird also voll im Zimmer des Patienten... :-)


    Notfallmedizinische Tätigkeiten führen diese übrigens in Seattle regelhaft nicht durch. Als der Azubi im Rahmen einer RSI keine ausreichenden Sichtverhähltnisse herstellen konnte, intubierte bei anwesendem Notaufnahmen- Arzt der Paramedic. Läuft alles total wertschätzend ab, beide Seiten können hier sicher sehr viel lernen.


    Es gibt jedoch auch in den USA Bestrebungen, Systeme wie den London HEMS zu etablieren.


    Grüsse

    Eine sehr interessante Übersichtsarbeit in der aktuellen Notfall und Rettungsmedizin - ist die von dir? Danke. needafix


    Trotzdem kann ich mit meinen jetzigen Informationen sagen, dass die Einführung eines solchen Systems gleichzeitig das Ende meiner Arbeit im betreffenden RDB wäre. Gut durchdacht scheint mir das System trotzdem zu sein, auch die beschriebene Qualifikation wirkt sehr umfassend. :thumbup: Objektiv und rein auf das Konzept bezogen sicher eine tolle Arbeit die ihr da macht.

    Ich habe mal einen kleinen Patienten geholt, der von dem Mann bei der Übergabe betreut wurde. Nett, unscheinbar...
    Die Kommentare darunter - "Verunreinigtes OP-Besteck, es wurde also unsauber gearbeitet!!!!1!!"; "" Wieso nur eine Kontrolle im Jahr!?!".


    Richtige Experten, welch ein Glück dass es solche selbstbestimmten, kritischen Patienten gibt. :biggrin_1:


    Trotzdem ist es natürlich fraglich wie ein derartiger Suchtmittelabusus so lange vermeintlich "unentdeckt" bleiben kann. Auch der Übertragungsweg wirft fragen auf - Spritzen mit aspiriertem Blut dürften ja eigentlich auffallen. Ein gewisser Kontaminationweg muss aber ja schon bestanden haben bei einer solchen "Quote" .

    Ich habe keinen persönlichen Einblick in die Problematik, wenn ich die Zeitungsartikel lese kriege ich aber ein ganz bestimmtes Bild. Und das ist ein Klischee-Berufsfeuerwehrbeamter der jetzt statt seine Arbeit zu machen dauernd irgendwelche unnötigen Infektreinigungen anmeldet um seiner Unmut Luft zu machen.


    Erinnert mich an so einen Verdi- Seppel der sich als man die Pausenregelung umgestellt hat immer provokant an irgendwelchen öffentlichen Plätzen auf die Fahrtrage gesetzt hat.


    Ist aber natürlich nur Spekulation :flag_of_truce:

    Was ich immer witzig finde: es gibt ein Google-"Newsgroup" Forum "Notfallrettung" aus den 90er Jahren, kann man auf Google finden - hochinteressant! Und die diskutieren da (RA gab es etwas länger als jetzt den NotSan) EXAKT die gleichen Sachen wie (mal wieder) in diesem zweckentfremdeten Thread. Kann man es nicht einfach mal gut sein lassen...



    Danke needafix für deine tollen Infos in das System. Es ist gut, dass man über dich Infos aus erster Hand bekommt. Ich finde euer System aus deinen Schilderungen heraus sinnvoll. Das ist meiner Meinung nach ein gutes Bindeglied zwischen High-Performern (welche den STEMI auch ganz Solo kompetent versorgen können) und den deutlich weiter verbreiteten Low-Performern (Thoraxschmerz =NA-Ruf). Ein System wie in Niederbayern angedacht hingegen empfinde ich als Herabwürdigung meiner Ausbildung, für mich wäre das ein Grund für einen AG-Wechsel. Die zehn Minuten alleine sind schon wichtig für eine gewisse Motivation durch Forderung.


    Danke für deine Beiträge!

    Funktioniert das auch so "Notruf California" mäßig? Also ich erkenne einen STEMI, ruf dich nach ABCDE an, sag dir was ich machen will und du nickst das ab -) Transport ohne realen NA ins HKL? Das würde ich wieder ganz cool finden.


    Edit: wobei STEMI sicher ein schlechtes Beispiel ist (Risiko eines Kreislaufstillstandes etc). Nur als Platzhalter für NA Indikationen gedacht.

    Ich für meinen Teil mag doppel-NotSan Besatzungen übrigens gar nicht sooooo gerne.... Ich finde das Arbeiten ist ganz oft unflüssiger als mit einem RS, einfach weil sozusagen zwei "Player" da sind. Auch kritische, vitalbedrohte Patienten kann ich immer gut versorgen, und das obwohl ich seit dem ich in BaWü fahre quasi nur mit 18-19 jährigen RS unterwegs bin. Die Kollegen sind hervorragend motiviert (alle!) und man muss ihnen einfach etwas mehr sagen was jetzt Sache ist, mache ich aber aus CRM- Prinzipien heraus eh. Keine Grundsatzdiskussion, angenehmes Arbeiten, und wenn denen auffallen würde dass ich richtigen Mist baue würden die sicher auch was sagen.Ist mit dem NEF Fahrer denke ich recht ähnlich, rein medizinisch betrachtet. Mal davon ab habe z.B ich keinerlei Lust auf NEF fahren :D

    Also ich glaube man kann den RS auch künstlich schlecht reden... Die meisten der Kollegen, auch die sehr jungen, die ich kenne sind überaus motiviert und können bei konsequenter Ansage sowohl Notfallsanitäter als auch Notarzt vollkommen ausreichend zuarbeiten, ganz im Gegensatz zu einer völlig fachfremden MTA... Das OrgL Argument stimmt, aber ein RS kann zumindest in Bayern auch OrgL werden.

    Rene, ich habe mir auch ähnliche Gedanken gemacht als ich noch in "deinem Eck" gearbeitet habe, jedoch muss man sagen dass die Region halt echt Dunkeldeutschland ist beziehend auf Kompetenzzugeständnisse. Bin ja ein bisschen rumgekommen mittlerweile, und in der Realität ist das ganze tatsächlich auch vielerorts so pragmatisch wie es maxx sagt... "Wo kein Kläger...". Vor allem beziehend auf Standardzeug wie Venenzugänge. Aber ob das die Lösung ist...

    Wie bitte? ?-(

    Ich kann den Trubel nicht nachvollziehen. Liest sich doch alles halb so wild. Hat sicher seine Kompetenzen etwas zu weit ausgelegt der Kollege, aber der Aufstand der hier schon wieder vom Arbeitgeber gemacht wird ist schon so ein bisschen typisch für das BRK / Bayern. So leid es mir tut, ich kenne auch in Bayern viele RAs die sowas schon gemacht haben. Und auf diesen Käse wieder mit "Maßnahmen nach dem Notfallsanitätergesetz" muss man glaube ich nicht eingehen, zumal das in dem Fall eh irrelevant ist. Leute, am Ende vom Tag geht es hier um das Legen eines Plastikschlauches in eine Vene.


    Sind halt trotz aller "Schuldabweisungen" wieder so ein paar Trigger- Wörter dabei wie "Leiter der Notarztgruppe" etc... kann aber auch sein das ich da ein einseitiges Bild aufgrund Vorkenntnissen habe.


    Naja, wird sich zeigen. Wenn solche kleinkarierten Kompetenz- Diskussionen auch hier Schule machen, werden ich und viele andere eben wo anders hingehen. Dazu ist mein Beruf und dessen Ausübung ein zu großer Teil meines Lebens, sage ich auch ganz offen und ohne jede geheuchelte Pseudo- Demut ("eigentlich finde ich ja unser jetziges Notarztsystem ganz ganz ganz toll, aber..."). Zum Teil regt mich dieses Getue im bayerischen Rettungsdienst richtig auf. Liegt sicher auch an den Kollegen, aber gut wer sein Pferd immer nur im Hof traben lässt wird auch kein Rennen damit gewinnen.


    Sorry für das Offtopic, ich weiß dass der der Text eventuell etwas arrogant klingt, bin ich nicht. Aber mich ärgern einfach manche Aussagen, gerade wieder von der BRK- Führung, etwas. Das wird ja dargestellt als ob das Legen der Infusion durch den Kollegen geradezu eine Bedrohung gewesen wäre ("...bis etwas passiert"). Gerade die "Ergänzten" kommen zum Teil wieder richtig motiviert aus der EP, wären bereit sich noch mehr Wissen anzueignen um dem Patienten die optimale Versorgung zukommen zu lassen und werden in ihren RDB durch diese Kompetenz- Diskussionen (auch wenn sie rechtlich haltbar sein mögen) sofort wieder auf Träger / Arztassistenten- Niveau "geerdet".

    Völlig unabhängig von irgendwelchen juristischen Auslegungsmöglichkeiten - Medikamente spritzen wollen aber zu jeder Transportverweigerung einen Notarzt rufen und sonst jeden Patienten, egal wie nichtig die Beschwerde ist, hospitalisieren.


    Wirkt auf Arzt und andere Gesundheitsberufe sicher dermaßen schlüssig und kompetent, wie kann man sich da nur gegen Kompetenzerweiterung des Notfallsanitäters aussprechen? :ironie:

    Nach Aussage des DBRD wurde ein Mitarbeiter des BRK Bamberg aufgrund der Anlage eines i.v- Zugangs, der Gabe von 500ml VEL und dem anschließenden Belassen an der Einsatzstelle aufgrund Transportverweigerung gekündigt. Der ÄLRD spricht sich für "Berufsverbot" aus.


    Ich kenne keine Rahmenumstände aber es passt zu meinem Bild des Rettungsdienstes da oben.


    https://m.facebook.com/story.p…417378&id=121970071186770