Beiträge von niwie

    Tja, wenn es sowas geben würde. Das wäre in der Tat so toll, wenn nach Alarmierung und auf der Anfahrt der Rettungsmittel auf einem Datenbildschirm oder auf dem Doku-Pad des Rettungsmittels Updates in Echtzeit aufgespielt werden könnten ("Patient atmet wieder", "Krampfanfall vorbei", usw.) Aber nöööö ...

    Das gibt es tatsächlich! ;-)

    Wir übertragen sämtliche Schlüsselfragen aus der Abfrage digital auf das Tablet in den Rettungsmitteln, sodass die Besatzungen sich anhand dessen schon einen Überblick machen können. Kommt es im weiteren Gesprächsverlauf zu Veränderungen oder neuen Infos, wird der Datensatz auf dem Tablet des Rettungsmittels geupdatet und die Besatzung i. d. R. durch einen Dispatcher darauf hingewiesen. Die beantworteten Schlüsselfragen sind auch in Echtzeit durch die Dispatcher einsehbar, sodass jederzeit bei Bedarf nochmal Infos per Funk konkretisiert kommuniziert werden können.


    Die Erfahrung, dass eine niedrige RD-Qualifikation (also RS) die Abfrage erschwert oder mehr Einsätze generiert (insbesondere unnötige Aufwerten auf NA-Stichworte) hat man hier erkannt und stellt deswegen keine RS mehr ein. Mittlerweile heißt es back to the roots und ausschließlich NotSan als Calltaker.

    In den kommenden Wochen finden noch Veranstaltungen zur weiteren Erklärung der SOP und der geplanten Vorgehensweise statt. Da sollten diese Fragen nochmal abschließend geklärt werden; klar ist aber schon, dass bei VAS >= 6 unverzüglich Fentanyl appliziert werden muss, auch wenn der NA schon auf Anfahrt ist.

    Bei uns gab es gestern Info: Fentanyl wird in die SOP „Medikamentöse Analgesie“ (neben Paracetamol, Buscopan, Esketamin und Nalbuphin) aufgenommen, die Online-Schulungen starten zeitnah.

    Die erste Version der neuen SOP ist für den Dienstgebrauch rumgeschickt worden.


    Ab VAS >= 4 Paracetamol i. v. (bei kolikartigen Schmerzen zusätzlich 20mg Buscopan), ab VAS >= 6 Fentanyl in 0,05mg Schritten titriert bis maximal 0,2mg. Wenn dann keine ausreichende Analgesie erreicht wurde, kann 0,125mg/kgKG Esketamin (mit Midazolam bei Bedarf) appliziert werden. Nachforderung ausschließlich bei kritischen ABC-Problemen (ein passagerer Abfall der SpO2 oder eine vorübergehende notwendige Kommandoatmung zählen nicht dazu) oder unzureichender Analgesie. Damit kann man sehr zufrieden sein.

    Ich hab dazu viele Fragen. Die (für mich) aber zuvorderst stehende Frage ist, wieso man besagten Kollegen melden möchte und was das entsprechende Ziel sein soll?

    Jemand fällt drei Mal durch und nutzt dann die Unwissenheit des neuen AGs aus, um sich doch irgendwie die Urkunde zu erschleichen. Findest du das gut? So ein Verhalten wirft ein desaströses Bild auf unseren Berufsstand und ganz ehrlich: wer drei Mal durchfällt (zudem die EP), ist vielleicht auch nicht jemand, den man zwangsläufig im Beruf halten sollte.

    Mag sein, dass es auch Ausnahmen gibt

    Ich verweise explizit auf diesen Teilsatz.


    Grillmaster T Ich finde es super, wenn du überwiegend bzw. ausschließlich positive Erfahrungen mit ehrenamtlichem Personal gemacht hast und machst. Ich habe das nicht und viele von meinen Kollegen auch nicht. Ich kenne kein anderes Berufsfeld, in dem Externe neben ihrer regulären Erwerbstätigkeit noch ehrenamtlich arbeiten. Aber vermutlich liegst du richtig: eine solche Diskussion führt zu nichts.

    Ehrenamtliches Personal und der Wunsch nach zunehmender Professionalisierung und Qualität schließen sich m. E. eigentlich auch aus. Mag sein, dass es auch Ausnahmen gibt, aber wenn wir von Rettungsfachpersonal sprechen, kann der Dachdecker doch nicht am Wochenende nach Gutdünken eine RTW-Schicht fahren, weil er Lust auf Blaulicht hat und irgendwann mal einen RS oder RA gemacht hat?

    Der DBRD gibt einem wirklich in schöner Regelmäßigkeit gute Gründe, warum man dort nicht Mitglied werden sollte. Von so einem Berufsverband möchte ich mich nicht vertreten lassen und ich schäme mich ehrlich gesagt auch für gewisse Äußerungen und Darstellungen. So ist es leider kein Wunder, wenn unser Berufsstand manchmal nicht in dem Maße wahrgenommen wird, wie man sich wünschen würde. :(

    Von DocCheck wurde gestern ein Videobeitrag zum Telenotarzt-System in Aachen hochgeladen:


    http://news.doccheck.com/de/21…t-dabei-statt-mittendrin/



    Bisher gibt es dort unter dem Beitrag erst sechs Kommentare, tendenziell eher negativ dem System gegenüber stehend.
    Da die letzte Antwort auf dieses Thema 1.613 Tage zurück liegt, dachte ich mir, dass ich dieses Thema nochmal nach oben hole.


    Wie sehen eure Meinungen zum Telenotarzt-System aus? Habt ihr mit dem System schon gearbeitet?

    was spricht denn dagegen, einen Bufti als Dritten auf dem Fahrzeug mitzunehmen

    Grundsätzlich nichts. Aber wer würde das denn machen wollen?
    Gerade das FSJ und den BuFDi sehe ich für den Rettungsdienst als gute Möglichkeit an, zukünftiges Personal zu akquirieren. Auch die Teilnehmer am FSJ oder BuFDi können so herausfinden, ob der Beruf eines NotSan eventuell eine Option darstellt und wenn nicht, hat man trotzdem ein gutes Jahr voller Erfahrungen gehabt - Erfahrungen, die man nicht als Dritter, ohne vorheriges Fachwissen durch RS-Ausbildung, machen kann, wenn man nur zusieht und "Material-Esel" ist.