Beiträge von hpcpr

    So lange es Bundesländer gibt, in denen 6 Stunden Fortbildung jährlich nur aufgrund des Vorhandenseins eines "Fachmagazinabos" auf der Rettungswache anerkannt werden (nein, ich muss das Magazin nicht aufschlagen), haben wir noch einen weiten Weg vor uns.

    Beim 2. Symposium Simulation in der Präklinik werden die Themengebiete Planung, Durchführung und Techniken der Simulation weiter vertieft. Was ist konkret bei einer Implementierung zu beachten? Welcher Aufbau ist sinnvoll? Was kostet der Spaß? Wie machen es die anderen? Und was kann man davon lernen? Dabei steht das fachliche Debriefing sowie die Grenzen der Simulation im Mittelpunkt – für ein Mehr an Patientensicherheit.


    Mehr Informationen und Tickets: http://simulation-praeklinik.de/



    Workshops zu den Themenbereichen Planung, Durchführung, Technik und Debriefing am 19. März 2018 in Heidelberg


    Mehr Informationen und Tickets: https://www.skillqube.com/shop/workshop/



    Hoffe es ist etwas Spannendes für Euch dabei.

    Wo klemmt es denn Deiner Meinung bei der RettSan Ausbildung?

    An der Kultur in unserer Branche.
    Basti hat in seinem Blog "Ey, bissdu Esstehilfäh?!" beschrieben was medizinische Laien innerhalb von zwei bis vier Tagen erlernen können.


    In meinen vier Wochen vor 28 Jahren habe ich folgendes gelernt (ich war bis dahin Sanhelfer):
    - 20 Notfallmedikamente (inkl. Indikation, Kontraindikation und Wechselwirkung)
    - Intubation
    - Megacode im zweier Team inkl. erweiterter Airwaymassnahmen
    - Assistenzmassnahmen
    - i.V. Zugang


    Aus heutiger Sicht würde ich klar sagen, dass das weit über das Ziel hinausgeschossen war und am Bedarf vorbei ging. Aber die Worte des Ausbildungsleiters klingen mir heute noch in den Ohren: "Wir sind ein privates Rettungsdienstunternehmen. Unser Personal muss besser sein, als das der Mitbewerber, da wir im Fokus stehen."


    Die Grundeinstellung, Menschen zu entwicklen sollte gegeben sein und nicht billige "Kutscher" zu kreieren.
    Fokus auf das was wirklich wesentlich ist und nicht Vergeudung der Zeit mit Unsummen an Anatomie- und Physiologiestoff.


    Eine klare "Do-It" Einstellung und nicht "das darfst Du nicht".


    Darüber hinaus stelle ich das Klinikpraktikum in Frage.
    Welche Relevanz bzw. welchen Praxisbezug hat es, jemanden in die Anästhesie zu schicken oder in die Notaufnahme, wenn er Krankentransporte begleiten soll oder als Fahrer auf dem RTW agiert?
    Ehrlich gesagt würde ich den Krankenhäusern diese Belastung nicht mehr aufbürden und lieber dafür sorgen, dass die Klinikpraktika für die Notsan umso qualitativ hochwertiger werden.


    Wäre der RettSan i.A nicht besser im Altersheim aufgehoben und wenn dann max. 2 Wochen?


    Dafür würde ich in die Gesamtausbildung ggf. den Führerschein (C1) integrieren, sofern noch nicht vorhanden.
    Dazu noch ein intensives Fahrsicherheitstraining für alle.


    Generell sollte die RettSan-Ausbildung reformiert werden.
    Aber nicht unbedingt länger, sondern anders.
    Mehr Relevanz und mehr Realitätsbezug.


    Ach ja, die "Laien" aus Bastis' Kurs konnten nach 4 Tagen auch eine Triage nach mStart durchführen.
    Man stelle sich vor, was in 4 Wochen möglich wäre.

    Also ich sehe denn RS mittelfristig nicht mehr als ausreichend auf dem RTW an. Diese Ausbildung sollte dringend auch auf eine mindestens einjährige Ausbildung aufgestockt werden. Ähnlich dem EMT in den USA... Da sollte man berufspolitisch hinwirken Oder aber sogar auf zwei NotSan auf dem RTW und einer als Fahrer des NEF. Und dann als weiteren Schritt den Notfall-Master oder Ingenieur als ersten auf dem RTW. So müssen die richtigen Visionen aussehen. Nicht in die andere Richtung...

    „Die“ EMT-(Basic)-Ausbildung in den USA hat ca. 160 bis 180 Stunden.

    Es gibt Momente, da ist es wirklich sehr schwer die Contenance zu wahren. Der Moment direkt nach dem Lesen dieses Artikels ist so einer.
    Immerhin gesteht man ein, dass man drei Jahre lang versäumt hat, NotSan auszubilden. Hier könnte man fast einen Hauch von Selbstkritik vermuten, wenn nicht gleich ein anderer Hauptschuldiger ausgemacht worden wäre: die Patienten.
    Hauch verflogen und nichts mehr mit "im Namen der Menschlichkeit".


    Die Fehler bei sich selbst zu suchen, darauf kommen die im Artikel genannten Protagonisten nicht.
    Aber wer ist denn eigentlich verantwortlich für Lohnverhandlungen auf Unternehmensseite? Wer gestaltet die Rahmenbedingungen so, dass 70 Prozent der Lehrlinge gehen? Wer schafft Anreize und Möglichkeiten, um Ehrenamtliche zu gewinnen oder eben nicht?
    Alle aktuellen Herausforderungen werden seit mehr als 15 Jahren immer wieder diskutiert. Jedem aufmerksamen Beobachter war es vollkommen bewusst in welche Richtung die jeweiligen Rettungsdienstsysteme steuern. All die genannten Punkte kann man heute noch hier im Forum und in anderen Medien nachlesen, grossteils sogar mit interessanten Lösungsansätzen. Aber egal.
    Zum Schluss durfte selbstverständlich der „wir stehen ständig mit einem Bein im Gefängnis“-Klassiker nicht fehlen. Kommt fast ein wenig Nostalgie auf.
    Und so bleibt am Ende mal wieder nur bay'rische Rettungsdienstdreisatz als Quintessenz:
    - "Das haben wir schon immer so gemacht."
    - "Da könnte ja jeder kommen."
    - "Stillstand ist Fortschritt genug."
    Der Letzte macht das Licht aus.



    P.S. Ursprünglich leicht verändert auf FB gepostet.

    Früher konnte man bei Smedex firekt die Prüfung machen, ohne die Filme gesehen zu haben.
    Zweiter Rechner nebendran und googlen was man nicht weiss. In 10 Minuten fertig.
    Haben einige Kollegen gemacht. Oder die Tests als Gruppenarbeit absolviert. Dann gings 15 Minuten.

    War BaWü nicht das Bundesland, in dem alleine das Vorhandensein einer Fachzeitschrift auf der Wache, die Anerkennung von 6 Fortbildungsstunden ermöglicht? Da erachte ich Googlen und Gruppenarbeit fast schon als Quantensprung.

    Und dann bin ich ja der Meinung, dass es mit der App alleine nicht getan ist. Das ganze muss in ein Gesamtkonzept aus Laien- und Profischulung, AED-Platzierung, FR-Konzept (incl. Polizei, FW usw.) und nicht zuletzt Qualitätssicherung eingebaut sein. "Nur" eine App auf den Markt zu werfen bringt wahrscheinlich genausoviel wie "nur" AEDs zu installieren.

    So ist es.