Beiträge von DocUlli

    Nicht nur studierte Pflegekräfte aus dem Ausland. Ganz normal ausgebildetes Pflegepersonal aus dem Ausland wundert sich auch immer mal wieder und will dann nur weg.

    Was man dann parallel hat ist dass die Pflege auch nichts anderes zulassen WILL. Da wird jede kleinste Tätigkeit, als hochheilige pflegerische Aufgabe definiert. Das kann man ja nicht einem nicht- examinierten überlassen. Und schon gar nicht Kräften aus dem Ausland. Die können ja nicht so gut Deutsch und die sind ja sicher nicht so gut ausgebildet.

    Dafür alles was etwas anspruchsvoller ist "ist ärztliche Aufgabe, kann ich nicht, weiss ich nicht, will ich nicht".
    Und dann darf auch niemand anderes irgendwas anspruchsvolleres können.

    In anderen Ländern ist es halt üblich, dass man für Tätigkeiten, die keine hohe Qualifizierung braucht, Hilfspersonal hat und für Spezialtätigkeiten Spezialisten (die aber auch nicht unbedingt die Generalistenausbildung haben, sondern eine Ausbildung in der Spezialisierung))

    Selbst beim Fachpersonal tun sich Abgründe auf.

    Ich fand Einsätze in Pflegeheimen immer schlimm. Das ging schon damit los, dass man den Patienten erstmal suchen muss, keine brauchbare Anamnese, keine gescheite Übergabe. Unterlagen wie Kraut und Rüben.
    Fehlen einfachster Notfallmaßnahmen.

    Patientenverfügung- wird gerne mit der Betreuungsverfügung verwechselt. Verfügbar ist die Patientenverfügung meist eh nicht. Auch nicht in Kopie.

    Aber dafür bildet man sich wunderwas ein, weil man ja "examinierte hochqualifizierte Fachkraft" ist.

    Das ist nicht nur dem Personalmangel geschuldet, das ist schon gewollte qualitative Resterampe.

    Die Story glaube ich nicht so ganz. Wobei es nix gibt, was zu blöd ist als dasss nicht irgendjemand mal drauf gekommen wäre.

    Vom Nitrospray habe ich einen Heidenrespekt. Ich habe einmal miterlebt wie der Patient von NSTEMI und Druck von 140/90 nach 2 Hub auf STEMI und 90/60 abgerauscht ist. Anamnese war durch Sprachbarriere nicht gut erhebbar.

    DAS Problem ließe sich aber evtl mit einem Ausbildungspass vergleichbar mit dem MPG-Buch (hab jetzt den genauen Namen nicht im Kopf- das kleine Heft wo die ganzen MPG-Einweisungen drin sind) regeln.

    Feste Regeln, in welchem Umfang ein Medikament ausgebildet und ggf. das Wissen geprüft werden muss. Und dann kann jeder einzelne Wirkstoff eingetragen werden. So könnte an das auch um neu eingeführte Medikamente erweitert werden.

    "allgemein anerkannter fachlicher Standard" passt aber deutlich besser als Facharztstandard und ist auch etwas anderes.

    Es GIBT eben keinen Facharztstandard für das was wir präklinisch machen. Alleine schon weil die Verhältnisse ganz andere sind als in einer Klinik oder Praxis. Dazu noch die begrenzte Zeit die wir einen Patienten betreuen.

    Und einen "allgemein anerkannten fachlichen Standard" kann sowohl ein Notarzt als auch ein NFS realisieren.

    Knackpunkt bleibt juristisch das Heilpraktikergesetz, was DAS Problem für heilkundliche Maßnahmen durch NFS darstellt.
    Und rein praktisch- man darf eben nicht vergessen, dass beim Arzt 6 Jahre Studium mit jeder Menge Hintergrundwissen steht plus die 2 Jahre klinsche Erfahrung für den Notarztschein.
    DAS muss man im Verhältnis auseinandersortieren, ob das 1. für den Notarzt reicht und 2. wie weit man für definierte Krankheitsbilder und mit gezielter Ausbildung einen NFS im Verhältnis zum Notarzt dazu ausbilden kann.

    Die Frage, ob man besser ausgebildete Notärzte braucht ist auch spannend. Auch da ist die Frage- WILL man das und zu was für einem Preis? Oder muss man "nur" die Ausbildung umgestalten. Es wird für die breite Fläche nicht die eierlegende Wollmichsau zum Schnäppchenpreis geben. Und irgendwann braucht man so viele Skills, dass man nichts anderes macht als fortbilden und hospitieren. Oder man braucht halt in jeder Kleinstadtklinik 3x so viele Anästhesisten (aber dann auch bitte erfahrene Fachärzte die nebenher auch operieren oder wenigstens im Schockraum den Chirurgen ersetzen können)

    Die Bundeswehr hat diese Rettungsstationen. Container- und Zeltsysteme. Modular aufgebaut. Größenordnung von Rettungsstation (quasi eine kleine Ambulanz) bis zum Krankenhaus mit OP und Intensiv.

    Wichtig ist, dass die Landkreise anfordern was sie brauchen (wenn kein anderer die Fähigkeit hat)

    Ich habe den Eindruck, dass man es zwar besser machen kann, aber dass das gerade im Rettungsdienst noch relativ gut läuft. Im Vergleich zu Krankenhäusern oder Arztpraxen z.B.


    Die formelle Kommunikation mit closed loop etc. wird ja gerade bei den NFS gelehrt und auch bei den "Buchstabenkursen". Auch halte ich die Buchstabenkurse für sinnvoll- einfach weil man es danach einheitlich hat, egal ob man sich als Team kennt oder nicht.


    Ein Knackpunkt ist, dass die Notärzte halt extra sind und wir Notärzte auch noch eine sehr inhomogene Gruppe sind.

    Wir sind halt klinisch geprägt mit einer komplett anderen Kommunikationskultur. Also können wir es nur im Kurs und in den Praktika lernen.


    Und was wir uns als Rettungsdienst allgemein erhalten müssen, ist der Teamgedanke und respektvoller Umgang. DA habe ich den Eindruck dass das in den letzten Jahren eher schlechter geworden ist.

    Ah jetzt weiss ich, was gemeint ist.


    Tipp aus der Arbeitsmedizin- die Wartezeiten sollten als Kurzpausen genutzt werden. Gerne auch für kleine Gymanstikübungen.


    Für Kurzfortbildungen würde ich eher eine kleine Broschüre bevorzugen in die man kurz reinschauen kann, wenn man das möchte. Oder Innenseite der Toilette- kennt ihr aus dem Privaten noch "Wörtchen fürs Örtchen"?- ist nichts fachliches, nur eine Sammlung von Sinnsprüchen für die Sitzungszeit aufm Klo.

    Das Poster was du verlinkt hast, halte ich für den Zweck überfrachtet und unübersichtlich. Da bräuchte man schon mehrere Minuten, um es zu erfassen. Ich könnte mir eine andere Verwendung vorstellen: z.B. vor einer Besprechung eine Kurzfortbildung 5min.

    Was macht man mit denen, die geimpft sind, aber keinen messbaren Titer entwickeln? abgesehen vom Aufwand.


    Ich kenne das nur, dass alte Impfungen mit "Übertrag" in ein neues Impfbuch übertragen werden. Bei der Bundeswehr war das sehr verbreitet- zum einen Übertrag vom "zivilen" Impfbuch zum Faltheft der Bundeswehr. Oder Übertrag von einem Faltheft oder alten Kinderimpfbuch oder DDR-Impfbuch in den gelben internationalen Ausweis.
    Damit bescheinigt der übertragende Arzt nur, dass er den alten Eintrag gesehen hat, nicht dass ordentlich geimpft wurde. Das ist eine schöne Sache um den Überblick zu behalten (z.B. wann die nächste Tetanus fällig ist).
    Die alten Unterlagen werden einfach sicher verwahrt bis man sie irgendwann mal braucht (klassisches Beispiel- die Kinderimpfung gegen Masern für den Nachweis nach Masernschutzgesetz).