Beiträge von marenitaet

    Also ich kann als "frischer RS" da Mal mitsprechen.

    Ich hab meine Ausbildung 2018 in NRW gemacht, dann andere Jobs gehabt (u.a. Blutspende) und letztes Jahr angefangen als RS zu arbeiten. Ich arbeite in Vollzeit in Niedersachsen. Zudem hab ich Autismus.


    Einige Sachen hab ich festgestellt:


    Die große Pause hat es alles nur noch schwieriger gemacht. Aber die ersten Schichten waren schon echt hart. Die erste Schicht bin ich KTW gefahren, danach direkt auf den RTW.


    Organtechnisch habe ich einige der Einweisungen bekommen. Bei mir ist das größte Problem gewesen, dass ich nicht als frischer RS wahrgenommen wurde (obwohl ich das jedem Kollegen gesagt habe)

    - Motorweiterlaufschaltung hab ich nach 2 Monaten kennengelernt als es kälter wurde.

    - Wie die Leute sozial auf der Wache mit einander umgehen hab ich teilweise immer noch Probleme mit, vorallem wenn ein Kollegenwechsel stattfindet fühl ich mich unglaublich unwohl und hab starke Probleme (das liegt sicherlich auch am Autismus, aber einfach so ne grundsätzliche Anleitung: Must-Knows zum Wachenleben) wäre echt nice.

    - Im großen und ganzen kann ich meinen Job, bin ja auch immer wieder sanitätsdienste etc gefahren. Aber es hapert an den "Details" aufziehen auf 20 ml ich hatte am Ende 22 ml, weil ich auf 20 NaCl aufgezogen hab. Bei dem medikament gar kein Problem gewesen, aber es wäre ein Fehler, der vermeidbar gewesen wäre, wenn eine Einarbeitung wie oben stattfinden würde.


    Ich weiß dass ich noch irgendwie einiges lernen muss, ich fühl mich unsicher und bin immer froh, keinen Fehler gemacht zu haben, der einen Patienten gefährdet, am Ende einer Schicht.


    Ich fühl mich mit diesem Problem oft allein gelassen, die Schichten sind dadurch auch unglaublich anstrengend (insb. Wenn ich mit Kollegen fahre, die ich nicht so gut kenne oder sich unser flow nicht gut ergänzt).


    Eine weitere Sache mit der ich auch Probleme hab, ohne einen Ansprechpartner dafür zu haben: Schichtdienst und schlafen. Wie bekomme ich es hin, dass sich das gut ergänzt. Mittlerweile hab ich den Rhythmus, dass ich die Nachtschicht gar nicht schlafen und dafür dann fast den ganzen tag, das ist ungünstig, eine Sache mit der man sich im RS Praktikum nie auseinandergesetzt hat, aber irgendwie wäre es doch cool zu wissen, wie andere es handhaben.


    Meine erste Alarmfahrt hatte ich, direkt am 2. Tag. Da wusste ich noch nicht Mal wirklich wie das blaulicht anging xD funken habe ich auch nur übers Ehrenamt gelernt.


    Was ich sagen will: eine Einarbeitung wie 98-83-1 schreibt wäre schon sehr nahe am Optimum und mir hätte es meine Arbeit definitiv einfacher gemacht. So muss man sich im täglichen gewusel irgendwie durchkämpfen und hoffen, dass kein Patient leidet.