Unglück
Viele Todesopfer bei Transrapid-Unfall
Der Sprecher des Kreises Emsland bestätigt, dass es bei dem Unfall der Magnetschwebebahn mehrere Tote gegeben hat. In dem Zug saßen 25 Passagiere, als sie auf offener Strecke mit einem Werkstattwagen zusammenstieß. Tiefensee brach wegen des Unfalls seine China-Reise ab.
Testmodell: Der Transrapid
Testmodell: Der Transrapid
Foto: dpa
Lathen - Auf der Transrapid-Versuchsstrecke im niedersächsischen Lathen hat sich ein schwerer Unfall mit Verletzten und vielen Toten ereignet. Ein mit 25 Besuchern besetzter Zug der führerlosen Magnetschwebebahn prallte am Morgen mit etwa 200 Stundenkilometern auf einen Werkstattwagen der Versuchsanlage.
Die Agentur Reuters zitiert einen Sprecher des Landkreises Emsland mit den Worten: "Es hat Tote gegeben. Wie viele wissen wir noch nicht?. Fest steht jedoch, dass es bei dem Unfall Tote gegeben hat. Dies bestätigte der Sprecher des Kreises Emsland, Dieter Sturm.
Das Unglück ereignete sich auf offener Strecke zwischen Lathen und Melstrup. Für die Bergung der Opfer mussten Drehleitern der Feuerwehr angefordert werden, da die Schwebebahn auf einem Bahngestell in vier Metern Höhe über dem Boden verkehrt. ?Mindestens 100 Rettungskräfte sind derzeit vor Ort?, hieß es.
Auf der Versuchsstrecke werden regelmäßig Fahrten für Touristen angeboten. Die Magnetschwebebahn erreicht auf der mehr als 30 Kilometer langen Versuchsstrecke Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 450 Stundenkilometern.
Unterdessen hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat wegen des Unfalls mit dem Transrapid im Emsland seine China-Reise abgebrochen. Der Minister sei ?tief besorgt? und habe sofort entschieden, alle weiteren Termine in Peking abzusagen und noch am Freitagabend Ortszeit nach Deutschland zurückzufliegen, sagte sein Sprecher Dirk Inger der dpa. Tiefensee wolle sich vor Ort im Emsland ein Bild von dem Unglück machen. Die Nachricht habe den Minister während eines Gesprächs mit dem chinesischen Eisenbahnminister in Peking ereilt. Tiefensee wollte eigentlich bis Sonntag bleiben.
WELT.de
Artikel erschienen am 22.09.2006