Beiträge von klakon

    @ dr.mabuse:


    In der MPBetreibV steht das leider nicht ganz genau drin, auch weiter unten wird immer nur von der "vom Betreiber beauftragten Person" gesprochen.
    In den Kliniken die ich bisher erlebt habe wurde immer ein oder zwei MPG-Beauftragte pro Station/Bereich ernannt und dies auch per "Urkunde" schriftlich festgehalten. Auch in den Schulungen, die ich als MPG-Beauftragter "meines" Bereiches mitmachen musste, wurde darauf hingewisesn, dass man doch darauf achten soll, als MPG-Beauftragter ein solches Schreiben zu haben und immer (!) der Ansprechpartner für die Ersteinweisungen der Medizinprodukte der Anlage 1 zu sein. Auch unser MPG-Ordner, der von einem externen Sicherheits-Ingenieur-Büro bereitgestellt wird, sieht ein Fach für die Urkunde des MPG-Beauftragen vor.
    Ob allerdings der Einfachheit halber immer nur ein und derselbe MA diese Funktion ausüben soll (bevor man bei jedem Gerät einen anderen MA ausdeutet), vor allem gehts ja auch um neue Mitarbeiter und schon länger vorhandene Geräte usw., wurde nicht wirklich explizit gesagt.

    Einweisen darf eigentlich jeder der ersteingewiesen ist.


    Dies gilt wiederum nur für "in Anlage 2 genannten Geräte".


    Die Geräte, die in Anlage 1 aufgeführt werden dürfen nur von Beauftragten des Herstellers oder von Beauftragten des Betreibers (= ernannte MPG-Beauftragten) eingewiesen werden. Die Beauftragten des Betreibers wiederum dürfen dazu nur von Beauftragten des Herstellers eingewiesen werden (Ersteinweisung).


    (die Anlagen s. http://www.gesetze-im-internet…cht/mpbetreibv/gesamt.pdf , dort §18, bzw. S. 9 und 10 der pdf)

    Das gilt meine Wissens nur für eine bestimmte Gruppe von Medizinprodukten, die in Anlage 1 des MPG aufgeführt sind. Um diese einzuweisen muss man eine "vom Betreiber beauftragte Person" und vom "Hersteller oder einer dazu befugten Person, die im Einvernehmen mit dem Hersteller handelt," eingewiesen worden sein.


    http://www.gesetze-im-internet…cht/mpbetreibv/gesamt.pdf


    Nachtrag: Als "offiziell beauftragte Person" bekommt man auch eine entsprechende "Ernennungsurkunde" zum MPG-Beauftragten. Voraussetzung dafür ist meistens eine kurze (wenigstündige) Schulung in die Voraussetzungen und Besonderheiten des MPG.

    Um es mal aus der Sicht der Klinik etwas zu relativieren, auch Ersthelfer können oftmals nützliche Informationen weitergeben, die in vielen Fällen bei der späteren Anamneseerhebung in der Klinik weder der Patient selbst noch der Minuten nach dem Ereignis eintreffende RD (oder wie hier wohl SanD) zufriedenstellend sicher wissen kann (initiale Bewusstlosigkeit, Ursache, ...). Von daher fände ich es gar nicht unchick, wenn man Ersthelfern gegenüber zumindest so tun könnte, als würde man ihnen zuhören und vielleicht die wichtigsten Infos aufschnappen.
    Selbst schon mehrfach erlebte Situationen sowohl als Ersthelfer als auch als übernehmender in der Klinik bestätigen mich darin.

    Eine Verdünnung für eine Kurzzeitinfusion ist auch mit NaCl möglich. Die G5 Verdünnung ist nur bei der Gabe via Perfusor notwendig, da hier das Produkt instabil wird. Dieser Prozess setzt ca nach einer halben Stunde ein.
    Richtig ist, dass der/die Hersteller die Glucose-Verdünnung auch bei der KI vorsieht, dies ist aber nicht rein pharmakologisch begründbar, sondern soll einen Standard vorgeben.


    Aus dem Beipackzettel für Amiodaron:


    Initial als Kurzinfusion:
    Über ca. 20 – 120 Minuten in entsprechendem Volumen 5%iger Glucoselösung:
    bei eingeschränkter Herzfunktion
    2,5 mg/kg KG (= 0,05 ml Konzentrat)
    bei guter Herz-Kreislaufsituation
    5,0 mg/kg KG (= 0,1 ml Konzentrat)
    Dauerinfusion:
    Zur Infusion über 24 Stunden ist die Tagesdosis mit ca. 500 bis 1000 ml 5%iger Glucose zu verdünnen. Bei Verwendung von 0,9%iger Kochsalzlösung sind
    pro 150 mg Amiodaron (1 Ampulle Amiodaron) mindestens 250 ml anzuwenden.


    Also scheidet mMn auch die häufig praktizierte Gabe per Perfusor aus.

    Hallo GuK,


    ich erlebe auch seit jetzt über 20 Jahren fast täglich, dass es immer jemanden gibt, der jemanden kennt, der irgendwas nicht kann. Altenpflegerinnen können keinen Blutdruck messen, Schwestern in der ambulanten Pflege können nicht lagern, Intensivschwestern sind überfordert wenn sie mehr als 2 Patienten betreuen müssen, .... usw. Schon unterhaltsam, was die jeweilige Berufsgruppe über die andere zu berichten weiss.
    Schön ist es, wenn das Intensivpersonal kompetent im Bereich der Intensivpflege ist und auch so gesehen wird. Aber objektives (wobei wir beim Tellerrand wären) Personal weiss auch, diese kompetente Pflege richtig einzuordnen. Mach Dir mal den Spaß und stelle langjähriges, und in seinem Bereich auch kompetentes, Intensivpersonal für einen Dienst auf eine Normalstation mit 35 Patienten. Ich hatte vor wenigen jahren das Vergnügen, als ich als Leitung zusätzlich zur Intensivstation auch noch eine "halb-Normal-/halb-Überwachungsstation" mit "nur" 25 Patienten mitübernehmen "durfte". Nach wenigen Tagen fiel kurzfristig dort eine MA im Spätdienst aus, dazu noch an einem Feiertag. Klar, nach dem Motto "wer Intensiv kann kann auch bestimmt Normal" übernahm ich den Dienst. Ich weiss nicht wann ich mich das letzte Mal so deplatziert vorgekommen bin als in dieser Schicht. Zum Glück gabs eine gute Oberkurs-Schülerin :thumbup:
    Von daher ist es doch meine überwiegende Erfahrung, dass nicht allein das Intensivpersonal als das non-plus-ultra der Pflege gesehen wird. Und schon gar nicht sich selbst sieht. Ausnahmen gibts natürlich immer.
    Und wie Jörg schon sagt, "ist eine Hierarchie nicht per se schlecht". Vor allem dann, wenn sie sich an wirklicher Kompetenz orientiert und nicht allein an der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufgruppe. Und schon gar nicht an der Nähe zur Medizin. Das wird zwar gerne und oft unterstellt, in der Realität halten sich die wenigsten Pflegenden für "was besseres", nur weil sie "Medizin machen dürfen". Im Gegenteil, ich erinnere mich an diverse Diskussionen und Argumentationen schon vor der Zeit der "Unterbesetzung", als schon damals die Pflege sich gegen zuviele Übernahmen von ärztlichen Tätigkeiten gewehrt hat.


    Und natürlich sind alle nach dem Examen weitgehend gleich. Sie gehen dann nur unterschiedliche Wege und qualifizieren sich dementsprechen weiter, schon allein durch die wachsende Erfahrung. Wer kennt nicht den heiss ersehnten Pfleger von der Urologie beim schwierigen Legen eines Blasenkatheters, die Dialyseschwester, wenn das Dialysegerät dauernd Alarm gibt, die Schwester der chirurgischen Normalstation wenn ich Fragen zur OP-Vorbereitung habe? Und dann eben auch die gerufene Intensivschwester, wenn's mit dem Heimbeatmungsgerät Schwierigkeiten gibt oder eben bei Notfällen.

    Sollte man hoffen doch leider sagt die Praxis was anderes.
    Glaubst Du selbst im Studium setzen sich Intensi pflege und Altenpfleger in einer Arbeitsgruppe zusammen ? Ich habe es nie verstanden, aber es gibt eine Gruppenbildung und eine Hirarchie des ansehens der Studenten untereinander. Glaubst Du eine Altenpflegerin in einer Klinik erhällt das selbe Ansehen, wie eine Krankenschwester ? Sie muss sich dreimal soviel beweisen.


    Dass es Gruppenbildung gibt ist ja klar und verständlich, wobei ich da auch nichts schlimmes bei sehe.


    Mag auch sein, dass es unter Studierenden in der Pflege irgendeine Form der Hierarchie gibt, das würde ich aber nicht als repräsentativ für den gesamten Pflegebereich übernehmen, da deren Anzahl im Verhältnis doch eher verschwindend gering ist.
    Eine Altenpflegerin in einer Klinik wird sich sicherlich genauso beweisen müssen wie eine Intensivschwester im Altenheim, dort wird man gleichermaßen kritisch die fachfremde neue Kollegin beäugen. Was aber bestimmt keine generelle Form der Hierarchie ist.
    In den von mir besuchten fachübergreifenden Kursen (z.B. Stationsleitungskurs) waren vom Intensivfachpflegepersonal über Dialyse bishin zu Altenpflegerinnen aus dem ambulanten Bereich alles vertreten. Dort gab es nach der Phase des Kennenlernens keine Hierarchie, die man am Ort der Beschäftigung festmachen konnte. Und wie es unter Erwachsenen zu erwarten war, kam es auch nicht zur Bildung von Gruppen einer Fachrichtung, sondern die Gruppenbildung war eher eine Frage der Sympathie.


    Hast du Recht. Leider aber dennoch unter Pflegenden oftmals so gesehen.


    Gerade die Mehrzahl der (über den eigenen Tellerrand blickenden) Pflegenden weiss sehr wohl die eigene Leistung wie auch die Leistung anderer Pflegeberufe realistisch einzuchätzen. Und dabei ist es nicht grundsätzlich so, dass eine "Intensivschwester" in allem angesehener ist als ein Altenpfleger.

    Der Aspekt der Betreuung wurde in dem Thread durchaus schonmal aufgegriffen, wenn auch nur am Rand. Der Hinweis, dass auch der Betreuungsanteil Bestandteil eines solchen Einsatzes ist, ist natürlich gerechtfertigt, weil das definitiv überhaupt nicht im Fokus des RD steht. Ich stimme aber Ani zu: sichere Unterkunft, Wärme, Getränke, Nahrung, ggf. sanitäre Anlagen, ... das reicht erstmal. Nicht weil alles weitere nicht wichtig ist, sondern weil es zeitlich "weiter hinten" im Einsatz steht.


    Wenn ich aber die Bilder und Videos zu diesem Einsatz sehe dann erkenne ich schon etliche herumstehende Helfer. So arg viel weiter hinten kann es dann gar nicht mehr stehen.

    Es ist allerdings auch denkbar ungeschickt das Sondersignal erst bei einem sich anbahnenden "Problem" einzuschalten.


    Wer macht sich nicht manchmal Gedanken, wenn man z.B. an der roten Ampel von einem Feuerwehr- oder auch Polizeiauto mit Sondersignal überholt wird und danach wird ohne Signal weitergefahren?