Beiträge von klakon

    Aber was mich mal generell interessieren würde, wär die Frage was andere nicht-ärztliche Gesundheits-Berufe bezüglich der Arbeitsbedinungen und deren Auswirkungen vom RA unterscheiden - anders gesagt Krankenschwestern und Arzthelferinnen verdienen doch auch schlecht, hören selten ein Danke und haben auch kaum (zumindest in letzterem Bsp.) Entwicklungschancen...warum sind die nicht so verdrossen???


    Die Verdrossenheit ist mindestens genauso ausgeprägt, zumindest in der Krankenpflege.




    Nur dazu müssten entsprechende Führungs- & Leitungskräfte neben dieser Qualifikation aber auch eine grundlegende Ausbildung und Erfahrung haben! Ich finde es erschreckend, wenn genau diese Leitungs- & Führungskräfte ihre Aufgabe übernehmen, ohne überhaupt grundlegende Dinge zu können und hier entsprechende Erfahrungen nachzuweisen


    Ein Geschäftsführer / Personaler sollte bitte Kenntnisse von Betriebswirtschaft und Personalführung haben und da ist es relativ egal, ob er nun Kenntnisse und Erfahrung in der Notfallmedizin hat.


    Egal wie, einer Seite kann man es in dem Zusammenhang nicht recht machen, ausser ...



    . Natürlich ist eine Fachkraft, die vorher eine berufliche Karriere im Rettungsdienst hatte, eine besonders gute Lösung.


    ... und das aber auch nur, wenn er in beiden Bereichen (berufliche Karriere/Entwicklung UND Leitungsaufgaben) mindestens gute bis sehr gute Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und behält. Was nicht einfach umzusetzen ist (und da sprech ich aus eigener Erfahrung).

    In Bayern wie auch in NRW wurden die örtlich zuständigen Anrufzentralen des ÄND zugunsten großer "ÄND Callcenter" abgelöst. Eine Rückkehr zum alten Verfahren wird es nicht geben.


    Wie Du sagst wird es "bundesweit" irgendwann dieses "ÄND Callcenter" geben. Wie im Link des ersten Beitrages hier zu lesen ist wird dieses "Callcenter" aber auch nicht mehr und nicht weniger als ein solches sein. Hauptaufgabe ist wohl die Vermittlung des passenden Notdienstes. Die Struktur mit Praxen und Notdienstzentralen wird wohl mehr oder weniger beibehalten.

    red_cap:


    Eine Besetzung mit zwei Ärzten macht aber nur dann Sinn, wenn genug "Arbeit" für beide da ist. Das mag in größeren Städten sicherlich der Fall sein. Dort kann man den ÄND dann natürlich auch an eine ZNA anbinden. Auf dem Land bzw. in kleineren Städten sind 2 diensthabende Ärzte natürlich Luxus, aber sicherlich die meiste Zeit unterbeschäftigt und oftmals fehlt einfach eine Klinik, um den ÄND daran anzugliedern. Den Bereich wiederum willkürlich zu so weit zu vergrößern, dass man beide Ärzte auslasten kann ist ebenfalls nur begrenzt möglich. Wenn man mal bei einer einfachen Anfahrtsdauer von bis zu 30 min ist macht das mMn weniger Sinn.

    Ich sehe den Vorteil bei Disponierung über eine integrierte Leitstelle und damit in Einheit mit dem RD, dass zum einen die zusätzliche Informationsweitergabe mit entsprechendem Zeitverlust entfällt - und das sind locker 2 Minuten - zum anderen der Disponent den ÄND als Einsatzmittel zur Vefügung hat.


    Dabei darf man aber nicht vergessen, dass je nach Patientenaufkommen zumindest zeitweise mindestens ein MA der integrierten LS durchweg mit ÄND-Aufträgen beschäftigt ist. Noch dazu kommt, dass in vielen ÄND auch ambulante Patienten, die mit oder ohne Voranmeldung in den Praxisräumen erscheinen, behandelt werden. Ich stelle mir das dann sehr aufwändig vor, als LS-MA dann immer den Überblick zu behalten, welcher seiner ÄND-Ärzte (ist ja pro LS wesentlich mehr als ein ÄND) grade was macht und wie lange damit noch beschäftigt ist. Zumal er ja meistens nicht in direkter Nachbarschaft sitzt.


    Dann sollen die eingesetzten Ärzte bitte auch das Schieben von DKs durchführern und ein kleines Nähstübchen dabeihaben.


    Je nach Besetzung des ÄND kommt das schon sehr regelmäßig vor.

    Danke für den Link, klakon. Interessant finde ich, dass zwar auf den Versicherungsschutz des Turnierarztes eingegangen wird, der Sanitätsdienst dann aber nicht erwähnt wird. Auch finde ich nichts darüber, dass mindestens ein Rettungssanitäter oder gar Rettungsassistent bei einem Turnier anwesend sein muss. Weißt du, woher diese Anforderung stammt?


    Interessant fand ich das auch. Wobei das dann bestimmt eine Aussage über die Haupt-Verantwortung und auch Haftbarkeit ist.


    Nein, weiss ich nicht. In der LPO der Reiterlichen Vereinigung steht ja nichts drin von wegen "mindestens RS oder RA". Abhängig von der Besetzung des Sanitätsdienstes ist anscheinend nur der Aufenthaltsort des Arztes bzw. seine Verfügbarkeit. Wobei es vielleicht noch zusätzliche regionale Vorschriften bzw. Anweisungen für z.B. Ba-Wü gibt. Bei dem mir gut bekannten Verein wird der San-Dienst immer von 2 RS mit einem KTW versehen. Als Arzt dient dann der örtliche ÄND bzw. das am örtlichen KH stationierte NEF. Aber das ist ja auch in der Pfalz.



    Der Hinweis auf die nach Möglichkeit ehrenamtliche Erbringung der Leistung für kleinere Vereine benötigt a) einen Pferdesport interessierten Arzt und b) einen Pferdesport interessierten Sanitätsdienst die beide bereit sind, die oft über ein ganzes Wochenende dauernde Veranstaltung unentgeltlich abzusichern. Beides trifft zumindest auf mich nicht zu.


    Naja, bei mir trifft das auch nicht wirklich zu, aber trotzdem habe ich mir schon einige Stunden auf solchen Turnieren als San-Dienst verbracht. Wie auch beim Ringen, beim Radrennen, beim Kickboxen, bei Faschingsveranstaltungen usw. Privat würde ich da nicht wirklich hingehen. Aber wenn ich schon Mitlgied einer HiOrg bin dann gehört das mMn auch dazu.

    Ich weiß allerdings nicht, wer bspw. die Anforderungen bei einem Reitturnier erstellt.


    http://lv-westfalen-lippe.drk.…zdienste/reitturniere.pdf


    Dieser Link enthält die Anforderung, die die Deutsche Reiterliche Vereinigung an die austragenden Vereine sowie an Turnierärzte und Sanitätsdienste stellt. Auch mit Angaben von Mindestqualifikation, Versorgungsmöglichkeiten ("ggf. Hubschrauberlandeplatz"), Versicherung und Vergütung. Vor allem bei Punkt 7 sollte klar sein, dass das oben genannte Turnier zu den, wie im Text genannten, "kleineren Turnieren" zählt.

    Zum Thema SanDienst und Anforderungen ein aktuelles Beispiel: ich wurde angefragt, ob ich nicht bei einem Reitturnier Dienst machen wolle. Inzwischen wird bei entsprechenden Turnieren ein Rettungsassistent zur Absicherung gefordert. Meines Wissens werden bei derartigen Reitveranstaltungen nicht unerhebliche Startgelder erhoben, von den Einnahmen durch die Bewirtung etc. einmal abgesehen. Dem Rettungsassistenten zahlt man 12 Euro pro Stunde...


    Da ich sehr guten Einblick in die Vorstandsebene und damit auch in die Kassenlage eines (sagen wir mal mittelgroßen) Reitervereins hier in der Gegend habe (nicht der für dessen Turnier Du gefragt wurdest) weiss ich, dass zumindest in dem Verein mit der Ausrichtung eines solchen Turniers trotz ordentlich hoher Starter- bzw. Teilnahmegebühren am Ende nicht wirklich viel übrig bleibt, wenn überhaupt. Wenn ich dann noch höre, wie hoch die Ausgaben des Vereins nur für den laufenden Betrieb sind, dann weiss ich wieder, warum der Kassenwart um jeden Euro/Stunde weniger Ausgaben froh ist.

    Warum gibt es im Krankenhaus so wenig Menschen, die "ehrenamtlich" tätig sind?
    Mir fallen spontan nur "Besuchsdienste" ein.
    Eine Lösung wäre, dass für den Bereich der Pflege, die "niedrigste" reguläre Ausbildungstufe der Pflegehelfer ist mit einer Ausbildungsdauer von 1 Jahr.


    Um auf das Beispiel mit dem Krankenhaus zurückzukommen:
    Wer im Krankenhaus ehrenamtlich tätig ist, erhält im Normalfall wenig Anerkennung.


    Im Krankenhaus werden zunehmend auch die sogenannten "Helfer in der Pflege" eingesetzt. Diese verfügen meistens über keinerlei Ausbildung in dieser Richtung (oftmals Studenten oder ähnliches).
    Dazu kommen die von Dir erwähnten ehrenamtlichen "Besuchsdienste", deren Aufgaben vom "Ich-begleite-den-Patienten-auf-die-Station-und-hol-ihm-dann-eine-Telefonkarte" bis hin zur professionell ausgebildeten Seelsorge sehr weitreichend sind.
    Auch werden gerade Krankenhäuser kirchlicher Träger oftmals an Wochenenden oder Feiertagen mit ehrenamtlichen Mitarbeiter z.B. an der Pforte, in der Küche oder im Transportdienst verstärkt.
    Eine Klinik hier in der Gegend setzt übrigens auch auf der 16-Betten-Intensivstation regelmäßig einen solchen "Helfer in der Pflege" ein, auch zur Überbrückung beim Ausfall eines Mitarbeiters. Der genießt übrigens unter seinen "hauptamtlichen" Fachpflegekollegen ein ziemlich hohes Ansehen, erhält die entsprechende Anerkennung. Zumal ihnen bewusst ist, dass er niemandem den Arbeitsplatz wegnimmt, sondern wenn er nicht da ist ist einfach keiner da. Und von Patienten oder Angehörigen ist er auf den ersten Blick eh nicht vom Fachpersonal zu unterscheiden.

    Wenn deinem Arbeitgeber durch die Kostenträger das Personalbudget gekürzt werden würde mit der Forderung, X-Personalstunden mit Ehrenamtlichen aufzufangen, würde sich dein Wunsch vermutlich ganz schnell in Wohlgefallen auflösen. Insbesondere dann wenn du plötzlich merkst, dass man mit dem Einsatz von Ehrenamtlichen nicht wirklich zuverlässig planen kann.


    @DanielGrein
    Mein ehemaliger Arbeitgeber hat, wie Du sicher weisst, das Personalbudget deutlich gekürzt, ohne die Forderung (und die Möglichkeit), dies mit Ehrenamtlichen auffangen zu können. Und dort ist sicherlich (nach den Vorstellungen des AGs) das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Es gibt keine vorgeschriebene Mindestbesetzung, die man nicht noch unterschreiten kann, und es funktioniert trotzdem. Da wäre man um ein paar Telefonnummern mehr schon dankbar, die man bei einem personellen Engpass anrufen könnte.
    Mittlerweile ist man ja immer mehr auf dem Trip, anstatt Stellenplänen wirkliche Personalbudgets einzuführen, deren Höhe sich immer nach der zu bewältigenden Arbeit des Vorjahres orientieren (sollen). Da muss man sich als Personalverantwortlicher von Jahr zu Jahr neu überlegen, wieviel Qualität ich mir leisten will (oder kann).
    Was die Zuverlässigkeit der EAs angeht, würde sich dabei meine Vorgehensweise nicht wirklich von der gegenüber HAs unterscheiden. Das ist immer eine Frage, wie viel kann und will ich tolerieren. Und wer sich dann dazu entscheidet mitzuziehen, mit dem kann und will ich auch zuverlässig planen.

    Man erwartet auch nicht, dass Krankenpflegestellen ehrenamtlich besetzt werden, das ist letztendlich nichts anderes


    Was wäre ich froh um einige ehrenamtliche Mitarbeiter, die den Stellenplan nicht wirklich belasten, die mich leichter einen besseren und kollegenfreundlicheren Dienstplan machen lassen würden, aber die (im Durchschnitt gesehen) die gleiche Arbeit mit dem gleichen Erfolg verrichten wie die hauptberuflichen Kollegen. Und keiner meiner MitarbeiterInnen würde in Ihnen eine Bedrohung für seinen Arbeitsplatz oder sein Ansehen sehen. Im Übrigen auch nicht in der Kollegin, die während ihrer Elternzeit als gfB 3 Schichten im Monat abdeckt.




    Ich sehe die Aufgabe einer SEG nicht in der direkten Patientenerstversorgung, sondern der Unterstützung des hauptamtlichen Rettungsdienstes vor Ort mit Infrastruktur und Assistenz


    Wie kann man unterstützen und assistieren wenn ich nicht weiss womit und worin? Will ich als SEGler Leute haben, die dank mangelnder Erfahrung nicht in der Lage sind mit- geschweige denn vorauszudenken? Die für jeden Handgriff eine Aufforderung brauchen? Denn:


    Wozu muss der SEGler im Rettungsdienst fahren? Weder ehrenamtlich um "Erfahrung" zu sammeln, noch als 3. Mann! Seine Aufgabe ist schlichtweg nicht die Patientenversorgung in dem Rahmen, wie sie rettungsdienstlich durchgeführt wird

    Immer diese Verallgemeinerungen.


    Soll ich Dir die letzten 10 Dankesschreiben incl. einer Spende für die Kaffeekasse aufzählen? Dazu muss ich nicht allzu lange zurückdenken. Denn wirklich undankbar sind die allerwenigsten Patienten. Sie sind in dem Moment eher mit anderen Dingen und Sorgen beschäftigt.


    Und (Achtung Verallgemeinerung!) wenn das RD-Personal nach Anlieferung des Patienten sich ihm noch eine weitere Minute widmen würde, dann würde es auch bewusst sein "Dankeschön" hören.

    Nicht Umsonst ist der Feuerwehrmann als Beruf deines Vertrauens seit Jahrzehnten an Position 1 und 99% der Deutschen wissen nicht was der Unterschied zwischen einem Sanitäter/Rettungsassistenten/Notarzt/Krankenwagen/Notarztwagen und Co ist


    Da vergleichst Du aber auch Äpfel mit Birnen. Ich bezweifle sehr, dass die meisten Deutschen spontan den Unterschied zwischen Brandmeister, Brandinspektor, Maschinist, Gemeindejugendfeuerwehrwart und Feuerwehrfrauanwärterin wissen (mich eingeschlossen, die Begriffe sind von http://de.wikipedia.org/wiki/L…rzungen_bei_der_Feuerwehr).

    (Hat mal live daneben gestanden als beim KV Notdienst ein Anruf einging dessen Verdachtsdiagnose ganz klar ein frischer Schlaganfall war.. und wünscht das keinem Patienten!!)


    ...
    klakon (hat schon oft live beim KV-Notdienst Anrufe entgegen genommen, dessen verdachtsdiagnosen frische Schlaganfälle waren. Und das wünsche ich mir bei meinem Schlaganfall irgendwann mal auch genau so)


    Wie ich Verallgemeinerungen wegen einzelner Vorkommnisse liebe ... :dash:

    In Zeiten von DRGs und ähnlichem dürfte es den Kassen relativ egal sein, ob der Patient den einen oder anderen Tag länger im KH bleibt. Die Leidtragenden sind die Krankenhäuser, die immer mehr Anstrengungen unternehmen (müssen), um die Verweildauer zu verkürzen, und die Patienten, die dank nicht vorhandenem freiem Krankenhausbett erst später oder gar nicht in ihrem Wunsch-KH aufgenommen werden können.

    Der gesunde Menschenverstand ist immer dabei, allerdings oftmals nur bei den indirekt betroffenen (Ärzte, Pflegepersonal, ...). Sobald die direkt betroffenen (Patient, Angehörige) ins Spiel kommen wirds damit subjektiv gesehen schwierig. Und welcher medizinische Entscheidungsträger will sich schon juristisch oder medial (z.B. Leserbrief in der Zeitung) damit angegriffen sehen.


    Wie sagte schonmal ein früherer Oberarzt:"Die besten Angehörigen, wenns um schwierige Entscheidungen geht, sind die, die man nicht erreicht."