Beiträge von joe-gando

    Es ist auch leichter RettAss zu spielen als Arzt. ;-)


    Was die medizinische Qualifikation angeht, ja.
    Allerdings ist es durchaus normal, dass das NEF durch einen freiberuflich tätigen NA besetzt wird, den zuvor niemand gesehen hat und keiner kennt. Wenn ein neuer Typ plötzlich an der Wache steht und mit einem auf den RTW hopsen möchte beschnuppert man diesen vielleicht doch etwas genauer - rein freiberuflich tätige RA's sind in unseren Breiten ja im "klassischen RD" doch eher selten.


    Dass ein halbwegs fitter Sanhelfer dem ein oder anderen Kollegen wochenlang was vormachen könnte (und dieser dabei sogar noch einiges lernen würde...) steht sicher außer Frage...

    Die Rettungskette liegt bei uns seit Jahren im Keller und die rührt auch keiner an, weil sie sackschwer ist.


    Unabhängig davon, ob das Klingeln des Postboten nun im entferntesten einen Beitrag zur medizinischen Versorgungsqualität liefern kann oder nicht ist es doch erstaunlich, auf welche Konzepte man in diesem hart umkämpften Markt kommt. Wäre die präklinische Hypothermie in ihrer Effektivität besser belegt wäre mein Bofrost-Lieferant morgen "BLS-Provider"...

    Jap - ein Punkt ist sicher die kommunale Finanzknappheit, die den klassischen Schwimmunterricht (als "Bildungsauftrag") in seiner bisherigen Form eventuell reduziert. Zudem gehören doch aber auch die Eltern rein moralisch in die Pflicht genommen - Seepferdchen mit einer Vorschulgruppe machen, und dann einfach mal die Jugend geschnappt und 2-3 Stunden ins Schwimmbad oder an den See gedüst.


    Ohne das jetzt negativ ausdrücken zu wollen, aber vom klassischen "Schwimmunterricht" in der Schule lernt doch nicht jeder richtig schwimmen?


    Und ein passabler Schwimmer sollte neben der eigentlichen Schwimmtechnik ab einem gewissen Alter einfach auch in der Lage sein, Risiken korrekt einschätzen zu können. In den allermeisten Fälle, die medial bekannt werden, handelt es sich ja durchaus um Erwachsene, die nicht unbedingt der Gruppe "jugendlich-leichtsinnig" zugeschrieben werden können...

    Ich sehe das wie true-phonix. Einen standardisierten Ordner gibt es hierfür meines Wissens nach nicht, das ist von Kursformat zu Kursformat unterschiedlich. Häufig werden im Rahmen des "Notarztkurses" die dort präsentierten ppt's als pdf-Dokument weitergegeben, ggf. mit einigen Leitlinien als Ergänzung. Einige Kollegen haben zudem eine mehr oder weniger umfangreiche Sammlung an notfallmedizinischer Literatur (Bücher, Zeitschriften,..).


    Zur Vorbereitung auf den Notarztkurs ist sicher die Lektüre einiger Leitlinien sinnvoll (AHA/ARC, Anaphylaxie, ACS, ...), eventuell kann man ja auch über das Klinik-Intranet (oder VPN, oder wie auch immer) kostenfrei auf diverse Zeitschriften zugreifen.


    Wenn du weitere Fragen hast wird dir hier aber sicher geholfen werden :thumbup:

    Für eine größere Praxis (mit entsprechendem hausinternen Leitungssystem?) finde ich das Vorhalten von 50l-Flaschen eigentlich wenig unüblich...? Diese Flaschen lassen sich mittels Sackkarre wunderbar mit einer Person bewegen und stehen in eine entsprechenden Nebenraum ja an sich recht sicher. Vom Sicherheitsaspekt sind sie in diesem Fall auch nicht gemeiner als eine 0,8l-Flasche ohne Druckminderer. Bei beiden wäre es wohl zum Ausstrom einer relevanten Menge an konz. Sauerstoff gekommen, was den Unfall letztlich ausgelöst hat. Nur der Thrill für die Feuerwehr könnte etwas höher sein, wenn die 50l-Flasche danach noch 199 bar hat... :scare3:

    ...nur weil man sich früher als ein "Kollege" bewirbt heißt das ja noch lange nicht,dass man auch die Stelle bekommt. Neben dem Eingang der Bewerbung spielen da ja auch noch 1-2 weitere Faktoren eine Rolle. Ich habe zu meiner Zeit im düsteren Baden-Württemberg eine Bewerbung geschrieben und dann mein RAiP begonnen - die Praktikanten an meiner ehemaligen RW berichten ähnliches...


    Ohne hier jetzt direkt jemanden angreifen zu wollen - aber wenn man sich den ein oder anderen Bewerbungszettel so anschaut, dann kann ich verstehen warum auf diese Bewerbungen teils keine zeitnahe Antwort erfolgt, oder diese erst gar nicht in die engere Auswahl gelangen...

    Aber hallo!


    Mich würde interessieren, wie das nun konkret in der Praxis aussehen wird. Wer führt diesen Unterricht statt, welcher Umfang ist hierfür vorgesehen, wie sieht es mit dem Material dafür aus, ...?

    Nur so am Rande bemerkt:
    1.) Notfallmedizin ist ein kompletter Schein mit Benotung
    2.) Im Hammerexamen werden mittlerweilen regelmäßig 10-20 notfallmedizinsche Fragen gefragt. ("Sie kommen als Notarzt auf der Autobahn zu einem Verkehrsunfall...")


    Jawoll - so steht das auf dem Papier. Aus eigener Erfahrung, sowie durch Austausch mit Kommilitonen einer anderen nicht ganz kleinen Uni kann ich dir zum ersten Punkt erwiedern:


    1-2 Vorlesungen, Praktikum teils anwesenheitspflichtig, keinerlei Relevanz zum Lernen für den Schein, da an beiden Universitäten in den Anästhesie-Block integriert, und bezüglich der Anzahl der Klausurfragen vollkommen wurscht. Wichtig ist das Dantrolen für die MH - einer der klassischen Notfälle (auch in der Anästhesie), und das korrekte Verhältnis der Kompressionen/Beatmungen bei der CPR, wenn man privat zum Notfallpatienten kommt.


    Das Ganze jetzt vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, aber einem "kompletten Schein mit Benotung" entspricht das in keinster Weise, wenn man das mit anderen Fächern vergleicht.
    Dem Punkt, dass Eigeninitiative einen entscheidenden Faktor spielt, unterschreibe ich sofort - wie im ganzen Studium und dem späteren Berufsleben. Hier haben wir wieder die Brücke zu meinem Punkt von oben, dass die Fortbildungsmöglichkeiten (für den KV-Dienst) sehr gut sind - sie werden nur von wenigen Kollegen genutzt.

    Ich erwarte, dass in 10 theorielastigen Semestern zumindest die 2 Nachmittage Notfallpraktikum (Intubation, Schocklage, Fallbeispiel-Besprechung) anwesenheitspflichtig sind, und es vll noch eine zweite 1,5-stündige Vorlesung "Notfallmedizin" gibt. Da könnte man doch glatt vielleicht 2 Neuralrohr-Vorlesungen einsparen, und dafür vielleicht ein wenig was zu klassischen Notfallbildern und deren Behandlung erzählen, was die Kenntnisse aus dem EH-Kurs festigt...


    Wenn ich mir die Pappenheimer im PJ-Notfalltraining anschaue (freiwillige Teilnahme...) dann stelle ich fest, dass weder BLS-Maßnahmen in irgendeiner Art und Weise beherrscht werden, geschweige denn rudimentäre Kenntnisse bezüglich der Anwendung von Notfallmedikamenten oder dem Erkennen eines potentiell vital bedrohten Patienten bei einer Vielzahl der Studierenden vorhanden sind.
    Gleiches gilt für den Bereich der klassischen "hausärztlichen" Versorgung. Ein fiebriges Kind, eine Mittelohrentzündung oder einen harmlosen GI-Infekt sollte man grob erkennen und dann auch dementsprechend (z.B.medikamentös) angehen können.


    Herzliche Einladung in diesem Zusammenhang, mal an einem PJ-Notfaltraining teilzunehmen und sich die Umstände mal anzuschauen:)