Beiträge von Mullbinder

    In den Patienten eingebracht wird das so wie ich das sehe mittels einem großen bzw. sehr großen "Sahnesprüher" durch die Bauchdecke. Ich frag mich eher wie die das Zeug aus den Leuten wieder rausbekommen wollen.
    Bei Qickclot waren die Chirurgen zum Teil schon genervt von Granulatkoageln. Wie viel Spaß müssen die erst daran haben diesen Klotz zu zerlegen. Oder gibt es ein "Auflösemittel"?

    @ ceejay: War der Stand letztes Jahr im Herbst, für Neuerungen kann weder ich noch der Kurs was.


    securo: Es ist allen bekannt, dass es ein Leinentuch/Bettlaken oder was auch immer ist. Die Sinnhaftigkeit bzw. der praktische Nutzwert an sich stand auch nie in dem Kurs zur Diskussion. Es ging nur um das zur damaligen Zeit nicht vorhandene Produkt mit Anerkennung. Wir sind halt in Deutschland, auch wenn es aus- wie auch inländischen Praktiker immer wieder Kopfschütteln lässt wäre doch eine solche Diskussion ein Thema für sich...

    Also ich habe im Herbst letzten Jahres das Vergnügen gehabt und durfte, nachdem ich im Jahr vorher einen "mini PHTLS Kurs" mitgemacht habe, bei dem Traumamanagment "premium" teilnehmen.
    Ich und ein Kollege wurden durch die Dienststelle geschickt und sollten uns das ganze mal anschauen und unsere persönliche Meinung abgegeben ob der Kurs für uns sinnig erschien, und ich kann nur sagen ja.


    Warum?


    Dieser Traumamanagment Verein der sich aus vorwiegend aus Migliedern der DRK Schulen Münster und Düsseldorf, sowie dem Bildungsinstitut Bielefeld sowie einigen anderen zusammen setzt hatte sich zum Ziel gesetzt das PHTLS/ITLS System auf deutsche Verhältnisse anzupassen. Ein großer Teil ist auch aus den Systemen durch Lizenzkauf übernommen worden. Wobei darauf geachtet wurde, dass man nur Maßnahmen "lehrt" die mit CE zertifiziertem DIN Material der deutschen Rettungmittel durchführbar sind.
    So ist z.B. die aus PHTLS/ITLS bekannte "Boa" mangels zertifizierter Hilfsmittel "noch" nicht drin (da soll wohl was im Anerkennungsverfahren schweben).


    Der Kurs selber ist in sich stimmig aufgebaut und setzt sich aus Theorie und großen Praxisanteilen zusammen. Wobei in der Theorie nicht nur die "standart" Anteile wie Anatomie, Physiologie, Kinetik und Physik u.Ä. vorhanden sind sondern auch als Besonderheit Team Resource Managment (dürfte den anwesenden Fliegern bekannt vorkommen) was ein riesiges Plus in meinen Augen für das miteinander im Team ist.


    In der Praxis ist dann natürlich die Versorgung von Traumapatienten nach ABCDE Schema im Vordergrund angesagt wobei Circletrainings mit verschiedenten Einsatzsituationen aufgebaut werden, so dass jeder Gruppe immer alles mind. einmal durchläuft. Neben der normalen Versorgung von Fallbeispielen hat man hier auch die Chance sich an einer Station auf diverse neue und alte Systeme der alternativen Zugängs- und Atemwegssicherungsmöglichkeiten schulen zulassen.
    Bzw. auch mal die Möglichkeit etwas zumachen was man Real noch nie bzw. selten gemacht hat wie z.B. die assistenz bei der Koniotomie oder der sterile Umgang mit dem Material der Thoraxdrainage/ ZVK.


    Der Kurs wird in Gruppen zu je 4 Leuten eingeteilt, wobei darauf geachtet wird, dass in jeder Gruppe immer ein "echter" Notarzt (selbst Kursteilnehmer) dabei ist.
    Der Kurs selbst besteht immer aus 4-5 Gruppen. Der Aufwand des Ausbilderteams das sich aus erfahrenen LRA und Notärzten zusammen setzt, ist aus meiner Sicht immens. Für jede Kleingruppe steht mindestens ein Ausbilder/häufig zwei bereit der uns durch die von RND Kräften dargestellten Szenarien führte. Die gesamte Mannschaft die anwesend war glänzte durch sehr gute Vorbereitung und umfangreiches Fachwissen und konnte fast alle Fragen (und da waren einige abstruse bei) zur vollen Zufriedenheit aller beantworten.


    Das einzige Manko was ich anmerken muss ist, dass zum Teil die ausgeteilten Scripte nicht mit den gehaltenen Präsentationen 100%ig übereinstimmen. Dies aber daran lag, dass der Kurs noch neu war (zweite überhaupt) und die Präsentationen laufend Angepasst werden und Anmerkungen der Kursteilnehmer wohlwollend/prüfend aufgenommen werden und zum Teil mit einfließen.



    Mein persönliches Fazit für den Kurs:
    Es lohnt sich jeder Euro von dem Kurs, er hat mir jede Menge neues Wissen vermittelt sowie mehr Sicherheit in (seltenen) Einsatzsituationen. Der TRM Anteil ist eine klasse Sache die ich jetzt regelmäßig Versuche mit in den Alltag einfließen zulassen was erstaunlich gut funktioniert. Ebenso klasse ist die Einbindung des Notarztes weil man als Team dadurch enger zusammenrückt und die Argument wie "Algorithmen funktionieren nur bis zum eintreffen des Notarztes" ihre Gültigkeit verlieren.



    Unser Rettungsdienstkreis hat das Traumamanagment "premium" Programm zum Inhalt der Jahrespflichtfortbildung 2010 gemacht.
    D.h. ende 2010 haben alle hauptamtlichen Mitarbeiter dieses System einmal durchlaufen (inkl. ein großteil unserer Notärzte).


    schönen Tag