Beiträge von Rettungskönig

    Interessanterweise finde ich hier schon viele parallelen zu der Arbeit in meinem RD Bereich. Die 116117 wird auch jetzt schon von unserer Leitstelle bearbeitet und unabhängig davon, über welche Rufnummer ein nicht akutes Problem gemeldet wird, wird auch der ÄBD direkt von uns zum Patienten geschickt (auch dieser wird bei uns analog zu den Rettungsmitteln etc. normal disponiert und per DME alarmiert).
    In einer unserer ansässigen Kliniken haben wir auch direkt eine Notdienstpraxis an die nach Sichtung in der ZNA verwiesen wird wenn keine Indikation für die ZNA zu erkennen ist. Hier findet zwar noch keine Aufnahme statt aber ich denke mal das kommt dem Vorschlag schon Nahe.
    Und den Punkt auch im SGB den Rettungsdienst mal zu mehr zu machen als nur zum „Patiententransporteur“ finde ich ohnehin schon längst überfällig. Wenn ich sehe wie viel Zeit oft bei Patienten investiert wird und wo es dann doch zu keinem Transport durch den RD kommt, weil Alternativen gefunden werden, der Pat. Plötzlich doch nicht mit will.... und man letztendlich keine Abrechnungsgrundlage hat, weil die Transportleistung nicht erfüllt wurde. Das soll nicht heißen, dass ich grundsätzlich jeden Patienten ins KH bringen will, unabhängig davon ob er was hat oder nicht, aber wenn ich meinen Hausarzt nach Hause holen und er sagt da ist nichts ist es ja schließlich auch nicht gratis.

    Das Ergebnis im vollen ist:
    Die ASB Wachen Hildesheim, Gronau, Sehlem und Bockenem bleiben beim ASB.
    Das DRK Hildesheim wird von der JUH übernommen.
    Die DRK Wachen Sarstedt und Schellerten gehen an Promedica und
    die JUH Wache Alfeld geht ans DRK.
    Und zum Tarif vom ASB Hannover: es gibt hier aktuell laufende Tarifverhandlungen aber der noch gültige Tarif ist völlig veraltet und eigentlich nicht der Rede wert um es nett auszudrücken.

    Also ich bin erst ganz frisch mit dem LRA fertig und so wie wohl der aktuelle Stand der Dinge ist wird es sich lohnen. Es ist wohl im Verlauf so geplant das ein Lehrnotfallsanitäter (oder wie auch immer das dann heißen soll), einen 200-Stündigen Lehrgang haben soll. Auf diesen soll der LRA dann voll angerechnet werden. Das ist zumindest das, was die Rettungsschule in anlehnung an den DRK Bundesverband sagen konnte.
    Um es aber mal aus meiner persönlichen Sicht zu sagen: Wenn ich ihn bezahlt kriege (und so war es bei mir), dann würde ich ihn auf jeden Fall mitnehmen, denn was man hat, das hat man erstmal. Sollte ich ihn selbst zahlen müssen, würde ich abwägen, ob sich die Investition für mich lohnt. Ich persönlich hätte es nicht gemacht, solange nicht ganz offiziell bekannt gegeben ist, was aus den LRAs wird, aber ich denke auch nicht, dass sie ihre Funktion gänzlich verlieren oder den Lehrschein komplett neu erwerben müssen.

    Zu demThema warum es von Nachteil sein könnte stelle ich mal eine These in den Raum: Wie sieht es denn mit einer zusätzlichen Unterstützung im Rahmen einer Berufsausbildungbeihilfe (BAB) aus, wenn das keine Ausbildung nach BBilG ist? Ich habe die Regelung nicht 100% auf dem Schirm, aber ist dafür nicht nur eine Ausbildung nach diesem Gesetz vorgesehen?

    Ich befinde mich gerade im LRA Lehrgang und unsere Schule hat natürlich auch das Thema Notfallsanitäter mit angesprochen. Die Aussage

    so war man in der Arbeitsgruppe zumindest teilweise der Ansicht, dass alle RA nach dem 01.01.2014 einfach noch 5 Jahre Berufserfahrung sammeln können, um dann anschließend ohne Lehrgang die Ergänzungsprüfung zu machen;

    ist natürlich schonmal völlig daneben, da dies bereits im Gesetz klar beschrieben ist (§32 (2) Eine Person, die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes eine mindestens
    fünfjährige Tätigkeit als Rettungsassistentin oder Rettungsassistent
    nachweist).


    Des weiteren hat der DRK Bundesverband dem Bundesministerium für Gesundheit einen Entwurf für eine APVO zukommen lassen (diese muss natürlich nicht so übernommen werden). Hierdrin ist für die Ergänzungsprüfung eine mündliche Prüfung sowie eine praktische Prüfung bestehend aus 2 Fallbeispielen gefordert.
    Noch dazu gibt es den irrglauben (diesem bin ich bis dato auch aufgesessen), dass ich verpflichtet bin erstmal einen Lehrgang zu besuchen wenn ich noch nicht 5 Jahre RettAss bin. Fakt ist aber hierzu, ich kann auch als ganz frischer RettAss sofort zur staatlichen Prüfung (nicht Ergänzungsprüfung!!!) antreten.- Dann muss ich diese allerdings komplett, dass heißt mit allen Teilen und Fragen die, auch der Azubi nach 3 Jahren Ausbildung erlernt hat beantworten können; also auch Fachrechnen und was sonst so dazu kommt (siehe hierzu ebenfalls § 32(2)).

    Also der Träger ist immer noch die Berufsfeuerwehr Hildesheim. Jedoch hat sich die weitere Beauftragung geändert.
    Im Landkreis heißt das:
    Alt: 1 Wache JUH (4 RTW + 1 NEF), 5 Wachen DRK (12 RTW + 1 NEF)
    Neu: 1 Wache JUH (4 RTW + 1 NEF), 3 Wachen ASB (8 RTW + 1 NEF), 2 Wachen DRK (4 RTW)
    und in der Stadt:
    Alt: ASB = 1 RTW, MHD = 1 RTW, DRK = 1 RTW und 1 KTW, JUH = 1 KTW, 4 RTW und 2 NEF
    Neu: ASB = 3 RTW, 1 KTW, 2 NEF, MHD = keine Frzg., JUH = keine Frzg., DRK = 4 RTW und 1 KTW


    Die Fahrzeuge der BF sind natürlich nicht betroffen gewesen.

    Dann will ich mal. Ich habe Anfang April die Neuvergabe in Hildesheim am eigenen Leib miterlebt und ich muss erstmal sagen: Trotz der ganzen Panikmache hat sich erstmal für niemanden etwas zum negativen Verändert. Es waren bereits über die Ausschreibung Betriebsübergänge inkl. einer Besitzstandswahrung von mind. 1 Jahr geregelt. Dadurch hat im gesamten Landkreis niemand den Job verloren und auch finanzielle Einbußen hatte (zumindest vorerst niemand). Wie es jetzt nach dem Ablauf der 1-Jahres-Frist mit den Gehältern kann ich natürlich nicht voraussagen, aber auch da herrscht relativer Optimismus bei den betreffenden Kollegen (ich habe bereits einen Neu-Vertrag von meinem neuen Arbeitgeber angenommen, da hier das Gehalt besser ist als es mit meinem alten Vertrag wäre). Auch Funktionsposten wurden nicht verändert, so dass hier die Zulangen nicht wegfallen.
    Ich würde eher sagen, dass sich durch diese, doch sehr sauber und fair gelaufene Ausschreibung die Qualität eher verbessert hat (es wurde hier über die Ausschreibung auch gleich eine Angleichung der Geräte auf alles Fahrzeugen der im Rettungsdienst beteiligten Organisationen geregelt / alle RTW mit C3 und Medumat standart ausrüsten...), was natürlich deshalb auch gleich in die Budget planung einfließen konnte.


    Alles in allem muss ich also sagen, dass hier durch die Ausschreibung eigentlich alles nur besser wurde und dass die meiste Vorabkritik doch eher Panikmache war als alles andere.

    Also ich kann zwar nichs zu genau dieser Schule sagen, aber wir haben in Hannover auch eine Blindow Schule und von der gibt es leider nicht sonderlich viel gutes zu hören. Wir haben im Moment immer mal wieder Praktikaten von der Schule da die allesamt unzufrieden sind. Die Themen die immer wieder angesprochen werden sind
    - Die Lehrer sind extrem unzuverlässig und kommen zu spät / gar nicht, sodass der Unterricht improvisiert ist
    - Für die Prüfung muss über die Schule Einsatzkleidung beschafft werden (Schuhe, Hose, Jacke) für schlappe 250 €!!!
    - Das Unterrichtsmaterial ist oft einfach eine Kopie von Wikipedia (ich habe einge Beispiele dafür gesehen)
    - Selbst die Lehrer sagen zu den Schüler: Bei Organisition x braucht ihr euch gar nicht erst bewerben, die nehmen keinen von unserer Schule


    Ich möchte damit nicht sagen, dass das generell für alle Schulen von Dr. Blindow gilt, aber das ist auf jeden Fall das was ich immer wieder aus Hannover höre

    ..unter dieser Prämisse machen m. E. eben Ausschreibungen keinen Sinn aufgrund der Motive: Ein privater Rettungsdienstunternehmer will Geld verdienen, die Kommune möchte Geld sparen.

    Also ich kann dazu sagen, eine solche Ausschreibung ist gerade genau so gelaufen. In Hildesheim gab es dank einer gut geregelten Ausschreibung keine Entlassungen sondern nur Betriebsübergänge zum neuen Arbeitsgeber, zu den alten Konditionen. Der Punkt wo hier massiv Geld gespart wird, ist dass unser neuer Arbeitgeber eine viel schmalere Verwaltung hat und dadurch ein riesiger Kostenfaktor wegfällt. Also ich muss sagen: Wenn jede Ausschreibung so gut organisiert wäre, dann wäre wahrscheinlich auch diese Angst der Ausschreibung die über vielen Wachen kreist viel geringer.