Die S3-Leitlinie der AWMF verweist uns auf die Langfassung für 18,60 Euro aus dem Jahr 2006. In der Leseprobe findet sich dankenswerterweise die prkälinische Lagerungsempfehlung (Seite 19):
"Atemwege freihalten, sowie Lagerung mit Stabilisierung von Kopf und HWS, Oberkörperhochlagerung um etwa 30°, bei Erbrechen oder Aspiration stabile Seitenlagerung".
Jetzt kommt die Krux an der Sache: Level of evidence T IV (laut DEGAM-Team eine Expertenmeinung).
Die Berarbeitung der Leitlinie ist seit 3 Monaten fällig, vielleicht ergibt die Überarbeitung etwas neues.
Wir scheinen uns hier auf einem Gebiet zu bewegen wo Empfehlungen auf Expertenmeinungen basieren - sprich es fehlt die wissenschaftliche Evidenz. Daher ist es wenig verwunderlich, wenn wir auf verschiedene Aussagen treffen.
Die Inzidenz an Karotisstenosen bei Schlaganfallpatienten darf man nicht unterschätzen, Karotisstenosen gibt es doch häufiger als vermutet.
Einen guten Überblick über Karotisstenose (auch Risiko für Apolplex) findet sich hier .
Wenn jemand einen 'richtigen' Schlaganfall hat, finde ich ihn bezüglich der Aspirationsprophylaxe in Seitenlage besser aufgehoben als in 30° OK hoch (da ggf. desolater Schluck- und sogar Hustenreflex möglich, fehlende Kommunikation zur Ankündigung).
Wo ich im Moment Probleme hätte eine Flach- und Seitenlagerung präklinisch zu akzeptieren ist
- dass wir nicht immer eine Hirnblutung abgrenzen können und sie durch die Flachlagerung verstärken könnten und
- die unklare Auswirkung auf den Verlauf einer Hirndruckentwicklung.
Grüsse,
Gerrit