Beiträge von Gerrit

    Der Ungläubige würde sagen, vermutlich wäre der Krampfanfall auch ohne Zahnstocher-Akkupunktur sistiert.


    Ob da eine Seitenlage nicht gereicht hätte?
    Das mit dem Löffel ist so eine Sache: Zahngefährdend beim Krampfanfall und ich entsinne mich, eine junge Dame bei uns gehabt zu haben, die mit einem Löffel Erbrechen auslösen wollte (weil ihr so schlecht war :pfeif: ).
    Als sie das breite Ende des Löffels im Rachen hatte, setzte der durchaus gesunde Schluckreflex ein und - schlupp - weg war der Löffel. Beinahe wurde es eine OP, weil der Plastiklöffel mit dem Endoskop kaum zu greifen und der Mageneingang sehr eng war...


    Nur, um mal eine mögliche Komplikation dieser scheinbar ja nicht ganz so seltenen Maßnahme erwähnt zu haben.

    Zum aktuellen Ebola-Ausbruch in Afrika findet man verlässlichere Angaben als in der Presse bei: EPR - Outbreak News der WHO (Regional Office for Africa) [engl.], aktuellstes Dashboard Ebola Virus Disease in West Africa (07.04.14) [engl.]
    Ungewöhnlich ist diesmal eher die Größe des Ausbruchs. VHF-Ausbrüche diverser Erreger finden sich immer wieder, gerade in deren "Heimat" Afrika.


    Was auch immer "schwer ansteckend" bedeuten mag (ist "leicht anstreckend" schlechter? :blush: ) - die Ansteckungsgefahr ist als relativ anzusehen (Körperflüssigkeiten). Die Folgen einer Infektion hingegen würde ich als potentiell schwerwiegend einstufen.

    Wolltest du dir das Klinik Beatmungsgerät in den RTW packen oder warum ohne Akku?
    Wer aus der Klinik kann zu den Laufzeiten von Evitas o.ä. ohne Strom was sagen.



    Die Bedienungsanleitung. Wir haben ältere Geräte ohne Akku (doof wenn man den Patienten an einen anderen Platz verlegt) und welche mit.
    Allerdings muss man sagen dass die Geräte an extra Stromkeisen hängen (damit nicht mal ein defektes Kleingerät alle Beatmungen gleichzeitig ausknipst) und wir als KH haben eine zentrale Notstromversorgung.
    Intensivtherapien sind inzwischen aber manchmal recht komplex, da limitiert sich die Toleranz einem Stromausfall gegenüber auch mal durch den Akkuzustand des Katecholaminperfusors bzw. anderer Geräte.
    Ein Stromausfall ist jedenfalls kein sonderlich entspannendes Szenario...


    ...wenn der Akku in Ordnung ist. :wacko:


    Nebenbei: Zuhause hat auch keine Heimbeatmung die ich kennen würde mehr als einen eingebauten Akku.


    Grüße,


    Gerrit

    Die S3-Leitlinie der AWMF verweist uns auf die Langfassung für 18,60 Euro aus dem Jahr 2006. In der Leseprobe findet sich dankenswerterweise die prkälinische Lagerungsempfehlung (Seite 19):
    "Atemwege freihalten, sowie Lagerung mit Stabilisierung von Kopf und HWS, Oberkörperhochlagerung um etwa 30°, bei Erbrechen oder Aspiration stabile Seitenlagerung".
    Jetzt kommt die Krux an der Sache: Level of evidence T IV (laut DEGAM-Team eine Expertenmeinung).
    Die Berarbeitung der Leitlinie ist seit 3 Monaten fällig, vielleicht ergibt die Überarbeitung etwas neues.


    Wir scheinen uns hier auf einem Gebiet zu bewegen wo Empfehlungen auf Expertenmeinungen basieren - sprich es fehlt die wissenschaftliche Evidenz. Daher ist es wenig verwunderlich, wenn wir auf verschiedene Aussagen treffen.


    Die Inzidenz an Karotisstenosen bei Schlaganfallpatienten darf man nicht unterschätzen, Karotisstenosen gibt es doch häufiger als vermutet.
    Einen guten Überblick über Karotisstenose (auch Risiko für Apolplex) findet sich hier .


    Wenn jemand einen 'richtigen' Schlaganfall hat, finde ich ihn bezüglich der Aspirationsprophylaxe in Seitenlage besser aufgehoben als in 30° OK hoch (da ggf. desolater Schluck- und sogar Hustenreflex möglich, fehlende Kommunikation zur Ankündigung).


    Wo ich im Moment Probleme hätte eine Flach- und Seitenlagerung präklinisch zu akzeptieren ist

    • dass wir nicht immer eine Hirnblutung abgrenzen können und sie durch die Flachlagerung verstärken könnten und
    • die unklare Auswirkung auf den Verlauf einer Hirndruckentwicklung.

    Grüsse,


    Gerrit

    • Ob das allerdings schon in der präklinischen Phase sinnvoll oder gut ist einen Patienten mit großem Hirninfarkt (ICP?) oder DD Blutung flach zu lagern??

    @Mr. Blaulicht:
    War schon so gedacht.
    So gut wie jeder Patient mit größerem Hirninfarkt entwickelt in den ersten Stunden ein mehr oder weniger ausgeprägtes Hirnödem mit konsekutiver ICP-Steigerung. Daher wurde zumindest bisher eine 30° OK-Hochlagerung empfohlen.
    Daher mein Hinweis auf den ICP ODER Patienten mit Differentialdiagnose Blutung.
    Sorry, wenn es Missverständlich geschrieben war.


    Ich würde Christian ja mit seinem "Armutszeugnis" unterstützen, wenn wir das nicht selbst so oft noch falsch machen würden bei unseren 'Strokies'. :pfeif:


    Grüsse,


    Gerrit

    Die Lagerung auf die betroffene Seite kann ich mir erklären aus dem Bobath-Konzept .


    Beispielbild für eine solche Position


    Pro:

    • Je früher die betroffene Seite mit einbezogen wird, desto besser die Reha-Ergebnisse, da weniger Kompensationsmechanismen der Nicht-Betroffenen Seite gefördert werden.

    Contra:

    • Es gerade am Anfang wichtig, Patienten langsam an die Lagerungen zu gewöhnen.
    • Weiterhin wage ich zu bezweifeln ob eine fachgerechte Lagerung auf den engen Tragen möglich ist (so soll z.B. der Arm in Außenrotation gestreckt gelagert werden) und
    • ob Rettungsdienstpersonal das kann - allein schon vom Material her (man braucht im KH etwa 3-4 Kissen für eine solche Lagerung).
    • Ob das allerdings schon in der präklinischen Phase sinnvoll oder gut ist einen Patienten mit großem Hirninfarkt (ICP?) oder DD Blutung flach zu lagern??

    Vielleicht lässt sich ja noch herausfinden worauf diese Empfehlung basiert?


    Grüsse,


    Gerrit

    Wie der Zufall das so will habe ich einen Freund der seit Jahren bei einem Werttransportunternehmen arbeitet.
    Warum also nicht jemanden Fragen der sich damit auskennt? Dürfte ggf. ja auch in seinem Interesse sein. :stick:


    Antwort:
    "Die Antwort ist einfach: gar nicht. Da hilft nur noch die Feuerwehr mit sehr schwerem Gerät.
    Evtl. - mit allem Glück der Welt - ist die Kabine so kaputt, dass die Windschutzscheibe defekt ist und evtl. herausgebrochen werden kann.
    Zudem kommt es darauf an, welche Schutzklasse das Fahrzeug bzw. die einzelnen Komponenten haben.
    Einen "Luxemburger" oder "Franzosen" wirst Du nicht aufbekommen, mit viel Glück durch den Boden mit der Flex. Die Flex ist auch das Gerät der Wahl, im allgemeinen dauert dann aber immer noch so gute 10 Minuten bis Du durch bist.
    Man kann von innen recht gut raus, da die Windschutzscheibe so gemacht ist, das man sie - nach Abreißen eines umlaufenden Kabels/Schnur - nach außen "wegtreten" kann.
    Aber als normaler Rettungsmensch ohne Werkzeug: Schlechte Karten...
    Es gibt Möglichkeiten mit einem Schlüssel von unten, aber wer hat schon den entsprechenden Schlüssel da??? Der ist massiv gesichert im Tresor. Und was nutzt mir ein Schlüssel in [z.B.] München, wenn ich in Fulda verunglückt bin?
    Nur mit Hilfe der Feuerwehr mit Flex und großer Schere kommt man rein, das dauert aber auch. Bei einem Luxemburger hast Du ein Fahrzeug mit rund 7,5 Tonnen Gewicht, leer hast du aber schon rund 6,7 Tonnen, davon sind etwa 4-5000 kg Panzerung."


    Was lernen wir daraus? Es bleibt ein gefährlicher Beruf.


    Grüsse,


    Gerrit

    ... oder warum eine Nacht im Krankenhaus manchmal kein Fehler ist.

    Zitat

    Nach mindestens einem Wespenstich und einer Behandlung im Krankenhaus ist am Sonntag ein 47-jähriger Mann in einer Kleingartenanlage in Gladbeck gestorben. [...]
    Wegen der starken Schwellung riefen Angehörige einen Krankenwagen, der den Mann zum Krankenhaus brachte.
    Nach der Behandlung wurde er entlassen und kehrte in seinen Schrebergarten zurück. Gegen 15.30 Uhr brach er dort zusammen.
    Der Notarzt konnte ihn nicht wiederbeleben. [...]

    PR-Online


    Grüsse,


    Gerrit

    Bei venösen Verletzungen fallen die Venen zusammen, wenn aber eine Venenverweilkanüle liegt wird das Zusammenfallen ja verhindert und je nach dem wieviel Blut um die Kanüle herum strömt, wie die Addhäsionskräfte in der Kanüle sind könnte ich mir schon vorstellen dass da Luft mitgezogen werden könnte. Quasi das Prinzip einer Wasserstrahlpumpe.
    Der Link war etwas unglücklich gewählt, das ist vielleicht etwas anschaulicher.

    Ani meint vermutlich dass in den peripheren Venen kein solcher Unterdruck herrscht, dass von dort aus Luftembolien gezogen werden können. Sog an sich gibt es schon (s. S. 15. ), aber halt jeweils nur kurz - zu kurz um die Sauerei zu vermeiden und um Luftembolien zu ziehen.
    Müsste man mal bei einem Hersteller nachfragen ob das was mit der Länge der Venenverweilkanülen und dessen Durchmesser zu tun hat.


    Grüsse,


    Gerrit

    Dummerweise kummuliert die Summe an Luft die sich mit einer solchen Arbeithaltung ansammelt.
    Gesund ist es auf jeden Fall nicht, gerade bei kritisch Kranken dürften auch nicht initial vital bedrohliche Mengen eine Verschlechterung mit bedingen.
    Ein normaler Infusionsschlauch fasst etwa 10 ml - der wird ja trotzdem tunlichst entlüftet. Oder macht das der Herr Kollege nicht? ;-)


    Die Nadel beim Aufziehen hat auch den Grund dass z.B. kleinere Glassplitter nicht mit aufgezogen werden sollen.


    Grüsse,


    Gerrit

    Warten wir mal ab wie lange es dauert bis jemand auf die Idee kommt wieder ohne Rücksicht auf Gefühle und Bedürfnisse regelmäßig mit erfolglosen Reas "unter Reanimationsbedingungen" ins KH gefahren. Die KHs können dann wenigstens auch noch etwas abrechnen. So wird es für die Kassen noch teurer und für die Angehörigen und RD-Mitarbeiter wieder unmenschlicher. Wieder einmal ein super Gedankenbiltz der gesetzlichen Krankenkassen.


    Krankenkassen halt... :mauer:


    Grüsse,


    Gerrit

    Naja, wobei ich vermute dass sich der Rettungsdienstmitarbeiter eher an der häufig praktizierten falschen Hebetechnik (die er Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten manchmal auch nicht verbessern kann) den Rücken kaputt macht.


    Wenn man Patienten mit einem ausgeprägten Morbus Mops bewegen muss, sind meistens genug Fachleute (schon alleine zum zuschauen) und Technik (weil es ohne nicht mehr geht) vor Ort.
    So ein Patient ist auch für das Pflegepersonal im Krankenhaus nicht zu verachten welches das ganze nicht nur einmal machen darf, sondern über Wochen mehrfach jeden Tag.
    Wir haben gerade einen Patienten mit einem BMI von 65 im BariAir(r) liegen. Und das macht dem Rücken trotzdem keinen Spaß (zumal der Patient auch mal beim Mobilisieren gestürzt ist - da half auch keine Manpower mehr!)...
    Wir haben bisher etwa alle 2 Jahre einen solchen Patienten auf Station gehabt. Bin mal gespannt ob es mehr werden!


    Grüsse,


    Gerrit