Beiträge von tansamalaja

    Zitat

    "Es war bundesweit bisher einzigartig, dass eine fachlich nicht so
    qualifizierte Freiwillige Feuerwehr wie in Norderstedt eine
    Berufsfeuerwehr führte. Und es ist gut, dass das nun ein Ende hat."

    Hm, also nur die BFler sind zu so etwas in der Lage - muss ich mir jetzt Sorgen machen, weil beispielsweise ein Großteil der Disponenten der LST Nord keine BFler sind, sondern aus dem RD kommen und ihre feuerwehrtechnische Ausbildung bei einer freiwilligen Feuerwehr absolviert haben?

    Ich finde es ebenso interessant wie bezeichnend, dass sich die leidenschaftlichen Befürworter dieses Projektes immer dann aus der Diskussion ausklingen, wenn es um handfeste Fakten und deren Nachweis geht. Spricht weder für die Diskutanten noch für das von ihnen vertretende Projekt und bestärkt mich nur weiter in meiner Verdachtshaltung, dass bei diesem Projekt so einiges nicht stimmig ist.

    Zitat

    sh:z.de
    Der KBA-Chef, Michael Vollmer, sieht hier die Krankenkassen in der Pflicht. Der Verband der Ersatzkassen in Schleswig-Holstein (VDEK), ist da anderer Meinung: "Im Land haben wir bereits drei Hubschrauber an den Standorten Rendsburg, Niebüll und Siblin. Wenn wir einen weiteren brauchen würden, dann hätten wir ihn", sagte VDEK-Chef Dietmar Katzer gestern unserer Zeitung. Der neue Helikopter sei "der Versuch eines privaten Anbieters, dieses System zu durchlöchern - es soll schlicht Geld verdient werden".


    http://www.shz.de/nachrichten/…m-rettungshelikopter.html

    Als Nordfriese habe ich ja so nix mit dem Projekt zu tun, aber ich erlaube es mir dennoch, strukturelle Gedanken zu solch einem Projekt zu äußern. Und da im Gesundheitssystem die Kosten steigen und steigen - und damit auch meine Beiträge - finde ich es durchaus angebracht, bei solchen Projekten mal genauer hinzuschauen.


    Und mit dem Argument des Zeitvorteiles müsste man alle NA-Standort "beflügeln" und Rettungswachen alle 5km bauen - kann man sicher machen, wäre auch toll für die Patienten, aber eben nicht finanzierbar. Und genau dasselbe ist es hier, wo meiner Meinung nach ein fliegender Notarzt etabliert wird, wo der Bedarf und die Berechtigung zweifelhaft ist. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir die Diskussion mit den Luftrettungsstandorten vor einigen Jahren in SH hatten.

    Mir ist es ziemlich schleierhaft, wie hier absehbar eine Finanzierung durch die Krankenkassen erreicht werden soll. Vor sechs Jahren ist der dritte RTH in Schleswig-Holstein nur aufgrund der Verlegung nach Niebüll und seiner Einbindung in die dänische Luftrettung inkl. einer zeitlich beschränkten EU-Förderung als grenzüberschreitendes Projekt nicht aus Kostengründen gestrichen worden.


    Für mich hat das alles ein ziemliches "Geschmäckle", ich befürchte den Versuch, den dann "etablierten" Hubschrauber mit Hilfe der Bevölkerung nach Ende des dreimonatigen Sponsorings bei den Krankenkassen durchzudrücken. Ob es einen wirklichen Bedarf für einen zusätzlichen Notarzt in der Region gibt, vermag ich nicht zu beurteilen, aber bodengebunden wäre er deutlich billiger.

    In netter Runde mit LRA, Referent RD, dem ärztlichen Leiter und einem weiteren Probanden Berichtsheft und die Einsatzberichte durchgeschnackt, der Kollege hat dann gleich an paar sehr gewagte Thesen auf den Tisch geworfen, so dass er die Hauptzeit Mittelpunkt des Gespräches war - ich hatte dann nicht mehr viel auszuhalten... *gg*

    Es sind mal wieder auffällig gekleidete Gestalten unterwegs, die von Haus zu Haus ziehen. "Sie konzentrieren sich auf ältere Menschen und versuchen, ihnen eine Mitgliedschaft aufzuschwatzen, durch die Rettungsdienst und Krankentransporte angeblich kostenlos in Anspruch genommen werden können", erläutert Christian Wehr. Er leitet den Rettungsdienst des Kreises Nordfriesland und hat einer Mitteilung zufolge selbst mit einem der "Werber" gesprochen. Der Kreis hat gegen die Drückerkolonne Anzeige erstattet.


    Quelle: Husumer Nachrichten

    Wie sieht es eigentlich mit einer "Amputation" aus, wenn der Fuß sowieso nur noch an ein paar Hautfetzen hängt? Ist das dann auch eine chir. Amputation oder gehört zu dieser zwingend die Durchtrennung des Knochens durch den Operateur.

    Naja, eine auch nur halbwegs sinnvolle Amputation durchzuführen dauert seine Zeit, so dass ich bezweifle, dass ein Patient, der so schnell in in KH muss, dass man diese Maßnahme in Betracht ziehen würde, dies überleben würde, von en technischen Schwierigkeiten vor Ort mal ganz abgesehen.


    Also mir ist schon klar, dass die Zeiten der großzügigen Indikationsstellung für Amputationen eher in vergangene Jahrhunderte gehört, es ist aber doch nicht von der Hand zu weisen, dass es präklinisch Situationen geben kann, in denen sich der Notarzt tatsächlich in der unangenehme Situation befindet, zugunsten eines lebensrettenden schnellen Transportes eines polytraumatisierten Patienten eine solche Notamputation vornehmen zu müssen. Wenn der Patient nun mal unglücklicherweise noch an seinem schwer eingequetschten Fuß "hängt", dessen Chancen auf Rettung/Wiederherstellung vielleicht eh nur theoretischer Natur sind, und an den die Feuerwehr mit ihrem technischen Gerät nur schlecht heran kommt bzw. nicht die Zeit zur Verfügung steht, den Fuß fachgerecht heraus zu präparieren, dann ist es doch geradezu geboten, hier eine Amputation in Erwägung zu ziehen, um - wenn schon nicht den Fuß - zumindest das Leben des Patienten zu retten.


    Und bevor mich hier jetzt das fassungslose Entsetzen und Unverständnis der Ärzteschaft trifft:
    Mir ist klar, dass ich bei einem annähernd stabilen Patienten natürlich alle Zeit und Technik, die mir zur Verfügung stehen, dafür verwenden werde, den Patienten möglichst vollständig - also auch mit all seinen noch so traumatisierten Gliedmaßen - in die Klinik zu einer fachgerechten Versorgung zu bringen.
    Auch ist mir klar, dass den NA allein die Durchführung einer solchen Notamputation bei noch intaktem Knochen vor enorme Probleme stellen würde.


    Aber mir schien es hier letztlich um einen zeitkritischen Patienten mit einer eingeklemmten, weitgehend zertrümmerten Gliedmaße zu gehen, die nur noch durch ein paar Gewebebrücken mit dem Körper verbunden ist.

    Es waren insgesamt 3 OrgL vor Ort. Aufgrund der ersten Meldung entschied der Dienst habende OrgL, neben einem Einsatzleitwagen auch einen weiteren OrgL zur Unterstützung anzufordern. Da sich in beiden Bahnen einige Fahrgäste befanden und diese jeweils zur gegenüber liegenden Seite aus den Bahnen kamen und versorgt wurden, wurden wohl zunächst zwei Einsatzabschnitte gebildet, welche jeweils durch einen OrgL betreut wurden. Ein dritter OrgL bot sich nach meinen Kenntnissen der Leitstelle an, die ihn daraufhin ebenfalls zur Einsatzstelle beorderte.


    Die farbliche Kennzeichnung für OrgL ist auch hier gelb. Allerdings hat bspw. auch die Verkehrspolizei gelbe Jacken und auch anderes Einsatzpersonal (bspw. Verkehrsbetriebe) trägt teilweise gelbe Westen.


    Sich OrgL-Kollegen bei Bedarf zur Unterstützung dazu zu holen ist ja auch völlig legitim und sinnvoll. Aber sollte dann hier nicht auch eine eindeutige Kennzeichnung statt finden? Also der OrgL in gelb, der Rest seiner OrgL-Kollegen als Abschnittsleiter/Führungsgehilfen in normaler oder andersfarbiger Weste, bei uns gibt es dafür die weißen Westen mit "Abschnittsleiter" hinten drauf.


    Ich komme drauf, weil es auch bei uns mal wieder Thema war und es vor einiger Zeit auch einen Unfall mit plötzlich drei OrgLs (NEF-Fahrer als ersteintreffender und "kommissarischer" OrgL mit gelber Weste, OrgL NF und OrgL aus dem Nachbarkreis) gab, was unser Leiter RD gar nicht gut fand.

    Ich habe gerade mit einem OrgL, welcher am Einsatz beteiligt war, gesprochen.

    Warum gab es dort vor Ort eigentlich mehrere OrgL? Siehe Bildmaterial von nonstopnews, ich erkenne einen Herrn mit der dunkelblauen/gelben Jacke und der Aufschrift "Org Leiter" und den Herrn von den Maltesern mit gelber Jacke und dem Schild "Org leiter" vorne auf Brusthöhe - oder habe ich mich da verguckt?


    http://www.nonstopnews.de/bild/266409


    Wie ist das Führungspersonal bei euch grundsätzlich gekennzeichnet, bei uns wäre das "Gelb", aber hier vor Ort ist "Gelb" ja recht inflationär vertreten.

    @Ani
    Das hätte ich vermutlich ähnlich erwartet, auch wenn die persönlich erlebte Bilanz bisher dem Wert entsprach bzw. sogar noch besser ist.


    @Rest
    Um es mal klar zu sagen: Einen ST-Hebungsinfarkt zu erkennen - zumindest in den Extremitätenableitungen, 12-Kanal lasse ich mal außen vor - erwarte ich von jedem Rettungssanitäter - wir reden nicht über die erweiterte EKG-Diagnostik und speziellen EKG-Bildern wie einem WPW-Syndrom oder ähnlichem. Das hier ist ein eindeutiges, sehr gut erkennbares klassisches EKG-Bild und sollte von jedem RDler einwandfrei erkannt werden, sonst würde ich mir nochmal Gedanken über meine Berufswahl machen. Und ich finde jetzt nicht, dass ich da zu hohe Ansprüche habe...


    Dass eine Telemetrie etc. sicher Vorteile bietet und bei der Therapiewahl vielleicht Sicherheit gibt, ist unbestritten - aber hier muss die Reihenfolge lauten: Erkennen - Telemetrie als (zweite) Meinung zur Diagnosesicherung und Festlegung der Therapie


    Wenn ich den STEMI nicht erkenne, mache ich auch keine Telemetrie, weil es keine Notwendigkeit ergibt. Es sei denn, ich telemetriere jedes präklinische EKG-Bild zum Kardiologen - der wird sich bedanken und wir haben tatsächlich die oben beschriebenen Verhältnisse.