Wie sieht es eigentlich mit einer "Amputation" aus, wenn der Fuß sowieso nur noch an ein paar Hautfetzen hängt? Ist das dann auch eine chir. Amputation oder gehört zu dieser zwingend die Durchtrennung des Knochens durch den Operateur.
@Mr. Blaulicht
Wenn Du schon diverse Amputationen gesehen hast, dürftest Du eigentlich verstehen, warum man sie nicht vor Ort macht sondern eher die Straßenbahn am Fuß hängend mit in den OP bringt.
lumberjack
Jeder Geweberest ist für die endgültige Versorgung von Bedeutung. Jede unprofessionelle Manipulation potentiell schädlich. Gerade die traumatische Fußamputation gehört in die Hände von erfahrenen Chirurgen und die optimale Umgebung. Deshalb wird man immer die Klinik anstreben (s. oben).
Alles anzeigen
Naja, eine auch nur halbwegs sinnvolle Amputation durchzuführen dauert seine Zeit, so dass ich bezweifle, dass ein Patient, der so schnell in in KH muss, dass man diese Maßnahme in Betracht ziehen würde, dies überleben würde, von en technischen Schwierigkeiten vor Ort mal ganz abgesehen.
Also mir ist schon klar, dass die Zeiten der großzügigen Indikationsstellung für Amputationen eher in vergangene Jahrhunderte gehört, es ist aber doch nicht von der Hand zu weisen, dass es präklinisch Situationen geben kann, in denen sich der Notarzt tatsächlich in der unangenehme Situation befindet, zugunsten eines lebensrettenden schnellen Transportes eines polytraumatisierten Patienten eine solche Notamputation vornehmen zu müssen. Wenn der Patient nun mal unglücklicherweise noch an seinem schwer eingequetschten Fuß "hängt", dessen Chancen auf Rettung/Wiederherstellung vielleicht eh nur theoretischer Natur sind, und an den die Feuerwehr mit ihrem technischen Gerät nur schlecht heran kommt bzw. nicht die Zeit zur Verfügung steht, den Fuß fachgerecht heraus zu präparieren, dann ist es doch geradezu geboten, hier eine Amputation in Erwägung zu ziehen, um - wenn schon nicht den Fuß - zumindest das Leben des Patienten zu retten.
Und bevor mich hier jetzt das fassungslose Entsetzen und Unverständnis der Ärzteschaft trifft:
Mir ist klar, dass ich bei einem annähernd stabilen Patienten natürlich alle Zeit und Technik, die mir zur Verfügung stehen, dafür verwenden werde, den Patienten möglichst vollständig - also auch mit all seinen noch so traumatisierten Gliedmaßen - in die Klinik zu einer fachgerechten Versorgung zu bringen.
Auch ist mir klar, dass den NA allein die Durchführung einer solchen Notamputation bei noch intaktem Knochen vor enorme Probleme stellen würde.
Aber mir schien es hier letztlich um einen zeitkritischen Patienten mit einer eingeklemmten, weitgehend zertrümmerten Gliedmaße zu gehen, die nur noch durch ein paar Gewebebrücken mit dem Körper verbunden ist.