Maverick83 Das ist nicht gegen Dich persönlich; Aber: Ich höre jedes Jahr solche Aussagen auch von anderen Führungskräften/Geschäftsführern in meiner Ecke, dass wir "bald viel mehr NotSan haben". Ich lächele dazu seit einigen Jahren nur noch, weil ich weiß, wenn eine handvoll neue Kollegen kommen, dass auch eine handvoll Kollegen bis dahin wieder kündigen. Daher ist die wichtige Frage, die bei Aussagen wie "pro Jahr werden so und so viele NotSan fertig" gestellt werden sollte, nämlich eher die, wie viele davon in fünf oder zehn Jahren noch da sind? Ich höre und lese viel über Ausbildungsinitiativen und -mengen, jedoch wenig über Konzepte und Lösungen zum Halten der Kollegen (nach der Ausbildung). Das finde ich ärgerlich. So läuft man der Lage immer hinterher. Eine so hohe Personalfluktuation, wie diese im Rettungsdienst seit einigen Jahren bemerkbar ist, gibt es beispielsweise bei meinem Hauptarbeitgeber (Feuerwehr) nicht. Wir haben aktuell bzw. seit einiger Zeit alle Stellen im Bereich der Wachen besetzt. Es gibt nur im gD/hD und Verwaltung einige Lücken (durch Pension, Aufgabenerweiterung/neue Stellen, usw.).
Das nehme ich nicht persönlich. Und ich bin in dem RD auch nur ein einfacher NotSan auf GfB.
Wenn ich das hier immer so alles lese, dann muss ich nur meine Erlebnisse und Wahrnehmungen teilen. Weil ja, es gibt sicher viele Probleme aber in dem RD in dem ich in BaWü unterwegs bin sind viele von den Dingen die andere Foristi hier teilen entweder nicht so oder bei weitem nicht so ausgeprägt.
So kann ich mich nicht daran erinnern, wann mal ein RTW eine ganze Schicht nicht besetzt wurde. Wenn es zu nicht Besetzungen kam, waren das nur für ein paar Stunden bis der Springer aktiviert und die Wache angefahren hat. Auch werden mehr als genug NotSan ausgebildet, dass man nicht mehr auf jeden angewiesen ist. Mann kann sich sogar erlauben, nur noch min. 50% Stellen als TZ zu vergeben. GfBler werden schon seit Jahren nicht mehr eingestellt. Aktuell drückt der Schuh eher im NotSan BEreich. Auf den zwei Wachen auf denen ich fahre (1x NEF, 2xRTW, 4xKTW) gibt es 90+ Köpfe. Nach Stellenplan gibt es aktuell wohl 2,5 NotSan zu viel, und 2 RS zu wenig. Daher fährt man in letzter Zeit häufiger mal doppel NotSan auf dem RTW. Da die RS eine 60%/40% Einsatz in KTP/RD vereinbart haben fahren auch die NotSan aktuell die ein oder andere Schicht KTW.
Es gibt die Möglichkeit sich proaktiv für ein jährlich stattfindendes Entwicklungsprogramm an dessem Ende festgestellt wird ob jemand als zukünftige Führungskraft in Frage kommt. Das gibt beiden Seiten die Chance sich das ohne Druck schon mal anzuschauen. Wenn dann Stellen in der Wachleitung oder Bereichsleitung etc. zu vergeben sind, wird bevorzugt auf diese Mitarbeiter*innen zurückgegriffen.
Es gibt eine komplette Umsetzung der Handlungsempfehlungen und zeitnah auch von BTM (Fentanyl), Antimimetika und Naloxon. Der ÄVRD bespricht regelmäßig in Onlineterminen Protkolle, zeigt die Auswertungen zu Medikamentengaben etc.
Weiter wird die AAO ab Februrar (wissenschaftlich begleitet durch eine Uni) umgestellt, dass nur ein NEF nicht entsendet wird, wenn nach (dann gültigen) SAA/BPR der NotSan das alleine kann.
Natürlich ist dort auch nicht alles Gold was glänzt, aber viele DInge sind einfach nicht so wie es von anderen Beschrieben wird und es ist mir wichtig das auch aufzuzeigen.