Beiträge von Joke

    Mein erster Gedanke: Weshalb nimmt er den Dienst dann an? Er wusste ja worauf er sich einlässt.
    Aber solcherlei Konsequenzen zu ziehen wäre selbstverständlich nicht so medienwirksam...

    Ich kann durchaus nachvollziehen das so etwas den Eindruck einer schlechten Abfrage durch die Leitstelle erweckt.
    Auf der anderen Seite frage ich mich für wen es einen großen Unterschied macht, ob ich zu einem ACS oder einem V.a. Apoplex ausrücke.
    Kenne sogar einige Rettungsdienstmitarbeiter welche sich aufgrund solcher Stichworte vorschnell auf eine Verdachtsdiagnose festlegen.

    Ich frage mich an der Stelle inwieweit ein Pat. von einem pvZ allein profitiert.
    Wenn ich einen Zugang lege dann eigentlich nur wenn der Pat. einen massiven Volumenmangel zeigt oder ich ein Medikament geben will. Und in beiden Fällen fordere ich dann auch einen Akademiker nach.

    Mein jetziger Arbeitgeber entsendet nun schon seit geraumer Zeit bis zu vier RettSan. pro Jahr zur verkürzten RettAss.-Lehrgängen. Dabei werden die Schulkosten, Verpflegung und Unterkunft durch den AG übernommen. Daran schließt sich das "Annerkennungsjahr" an; die gesamte Zeit wird vergütet.


    Somit erhält der Azubi ca. eineinhalb Jahre ein Gehalt. Dies allerdings unabhängig davon wann die RettAss.-Urkunde ausgestellt wird. Zudem ist der Normalfall das danach aufgrund der Stellensituation kein RettAss.-Vertrag angeboten werden kann, eine Weiterbeschäftigung als RettSan. ist jedoch immer möglich.


    Inwieweit es andere Rettungsdienstorganisationen handhaben vermag ich jedoch nur bedingt zu sagen.


    Und um Deine vermutete Frage vorwegzunehmen: es ist auf absehbare Zeit nicht möglich eine Anstellung bei uns zu bekommen...

    Wie Daniel bereits richtig festgestellt hat, eine Entgelterhöhung die erst zum 01.07. greift. Auf das Jahr 2012 bezogen also weniger als 2%, somit bewegen wir uns im Bereich der letzten Jahre, in welchen es ebenfalls nicht gelang die Inflation auszugleichen. In Kombination mit sonst gleichbleibenden Rahmenbedingungen (siehe z.B. Neuregelung der Urlaubsansprüche im Tarifabschluß öffentlicher Dienst) ein m.M.n enttäuschendes Ergebnis.

    Scheinbar wird durch sehr vielen Disponenten bei Drogennotfällen primär die Polizei mithinzudisponiert. Ani, Deiner Argumentationsgrundlage folgend müssten die selben Disponenten dann ja auch bei jedem Notfall unter/ oder wegen Alkoholüberdosierung ebenfalls eine Streife anfordern. Dies findet meiner Erfahrung nach jedoch nicht statt.
    Würde in der Praxis vermutlich dazu führen, das in manchen Rettungsdienstbereichen wochenends jedem RTW ein Polizeifahrzeug folgen würde...

    "Zeiten, die aus seiner Sicht zu lange gedauert haben, hat er geändert"
    (Zitat aus oben verlinktem Artikel)


    Wäre es vielleicht denkbar, dass eine Führungsperson (hier der ehemalige Rettungsdienstleiter) falsch mit der Statistik umgegangen ist? Denkbar wäre für mich, dass Eintreffzeiten von 20 min für 1km Anfahrt als unrealistisch durch ihn angesehen wurden; oder bei Status "Eintreffen" direkt gefolgt von "Pat.aufgenommen" spekuliert wurde, dass die vier initial die Leitstelle nicht erreichte oder vergessen wurde. In diesen Fällen würde man doch die Einsätze aus der Statistik herausnehmen, oder? Wenn ich Sie nun als "Hilfsfrist eingehalten" miteinfließen lasse verändert dies dieselbige. - Zumindest in meinem Verständnis von Statistik, aber ich bin wahrlich kein Mathegenie...
    Sicher dürfte das einem RDL nicht unterlaufen, aber irgendwie sehe ich kein Motiv. Wenn meine Betriebsabläufe optimiert sind (z.B. Ausrückzeiten oder das besetzen verwaister Wachen), weshalb sollten dann die Zahlen gefälscht werden? Sie würden dann doch vielmehr eine gute Grundlage für die nächsten Verhandlungen im Bereichsausschuss darstellen...


    Grüße aus dem wilden Süden, Joke

    Anmerkung hierzu: Auch wir haben in unserem Bereich lange überlegt, ob wir Minderjährigen ein Rettungswachenpraktikum ermöglichen oder nicht. Schlussendlich haben wir das Mindestalter auf 17 Jahre festgelegt. Schließlich ist es möglich mit 18 den Beruf des RettAss. zu ergreifen (ich meine sogar hier im Forum wurde mal diskutiert ob man mit 17 bereits die Schule besuchen kann und es ausreicht am Tag der Prüfung 18 zu sein...), da möchten wir Interessierten vorher die Möglichkeit geben, sich in diesem Umfeld ein wenig umzuschauen. RettAss. und RettSan. sind ja nun auch Tätigkeiten, über welche sehr viele falsche Vorstellungen kursieren...
    Allerdings versuchen wir pro forma die Anzahl der minderjährigen Praktikanten zu reduzieren, indem wir ein Motivationsschreiben einfordern. Also keine Schulpraktikanten die sich in Vorbereitung auf Ihr Abitur befinden und irgendwann Medizin studieren wollen sondern nur wirklich am Rettungsdienst Interessierte (dies können z.B. auch zukünftige FSJ'ler sein um zu sehen, ob dies für sie in Frage kommt).


    Grüße aus dem wilden Süden, Joke

    Wollen wir wirklich auf Grundlage der verlinkten Artikel ernsthaft diskutieren?


    Ich kann kaum in Worte fassen wie albern ich es finde eine Übung als gescheitert zu bezeichnen weil Sie auf Rücksicht der Gesundheit einiger Verletztendarsteller abgebrochen wurde. Laut Artikel herrschte eine Aussentemperatur von 27 Grad (habe ich nun gelesen das die Mimen dementsprechend gekleidet waren oder spekuliere ich das nur?), im Tunnel dagegen lediglich 15 Grad. Das hier gesundheitliche Probleme auftreten können ist wohl unbestritten. Vor allem unter dem Sachverhalte, das einige Teilnehmer wohl bis zu einer Stunde auf Hilfe gewartet haben. Wobei es hier mehr als interessant wäre, ab wann dies gerechnet ist. Es ist ja nun alles andere als unüblich die Darsteller bereits weit vor der Alarmierung zu instruieren und ihnen ihre Plätze zuzuweisen.


    Des weiteren bin ich persönlich der Ansicht, dass die Rettungszüge für eine Menschenrettung in einem brennenden Tunnel allein aufgrund der Vorlaufzeit gänzlich ungeeignet sind und eigentlich wohl auch immer nur zur Gewissensberuhigung gedient haben (wenngleich ich zugeben muss einer sehr teure). Bei jedem Brand in einem (halb-)geschlossenem Raum ist die Selbstrettung die einzig reelle Chance zu überleben. Niemand wird sich bei einem Zimmerbrand auf den Boden setzen und auf Rettung durch die Feuerwehr warten. Diese Ansicht wird auch von diversen Fachleuten vertreten und fliest inzwischen in alle modernen Tunnelbauprojekte mit ein. Und dieses Konzept scheint ja (glaubt man den Artikeln) aufgegangen zu sein. Zusätzlich scheinen für diese Lage speziell ausgerüstete Fahrzeuge an die örtliche Feuerwehr übergeben worden zu sein.


    Zu guter letzt eine Anmerkung zu der Pressemitteilung der Bahn: Was bitte wird bestenfalls erwartet? Das sich ein Sprecher der Bahn mit verweinten Augen vor eine Kamera stellt und mit tränenerstickter Stimme zugibt, das im Einsatzfall alle umgekommen wären? Selbst wenn bei dieser Übung gravierende Mängel, sei es einsatztaktisch oder baukonzeptionell, zu Tage gefördert worden wären, so wird dies intern und ganz sicher nicht mittels der Medien aufgearbeitet.


    Grüsse aus dem wilden Süden, Joke

    ... als ich das letzte im Rahmen einer Übung das ortsansässige Haus der Grundversorgung um einen Kapazitätsnachweis gebeten habe wurde mir die Aufnahme von 50 Pat. in Aussicht gestellt...



    :D

    Lieber zu viele als zu wenige Nachweise über Abschlüsse und Qualifikationen vorweisen - Personalabteilungen arbeiten noch wie die gute alte preußische Verwaltung; da machte Papier Eindruck! 8)


    Ich gehe davon aus das dies ironisch gemeint war. Es macht selbstverständlich keinen Sinn jede Einweisung auf ein BZ-Messgerät durch den OV Hintertupfingen als Anlage beizulegen. Immer gerne gesehen sind Zeugnisse (z.B. einer Berufsausbildung). Anhand der Noten kann ein erster Eindruck der Motivation eines potenziellen Arbeitnehmers gewonnen werden. Sehr wichtig sind Beurteilungen des bisherigen Arbeitgebers (Arbeitszeugnis/ Zwischenzeugnis). Oder eben der Nachweis wichtiger Qualifikationen. Dazu gehören nicht unbedingt feuerwehrtechnische Ausbildungen. Diese können absolut ausreichend im Lebenslauf erwähnt werden.
    Kurzum: Das ein Berufsanfänger weniger Anlagen hat als jmd. der bereits seit einigen Jahren arbeitet liegt in der Natur der Sache. Eine extra dicke Bewerbungsmappe wirkt höchst unprofesionell.


    Grüße aus dem wilden Süden, Joke