Beiträge von Jengston

    Klingt ja ganz gut, dann wäre ich sozugen staatlich geprüfter Rettungsassistent - und Krankenpflegehelfer! Aber mal im Ernst: Wofür sollte ich das brauchen? Und was willst du mit dieser Anerkennung, Boris? Bei Bewerbungen macht sich das vielleicht nicht verkehrt, aber hast damit vor dich im KH für eine Stelle zu bewerben? Ich kenne ein paar Teilzeit-Rettungsassistenten, die nebenbei in Dialyse-oder Anästhesiepraxen arbeiten. Aber auf einer ganz normalen Pflegestation? Und wenn du nach deinen bisherigen Erfahrungen in der Pflege gefragt wirst? Zwei Wochen Normalstation, Sechs Wochen Anästhesie, vier Wochen Intensiv und zwei Wochen Notaufnahme im Rahmen der RA-Ausbildung?! Ja, wie gesagt, wenn die Anerkennung nichts kostet und problemlos zu beantragen wäre, könnte man das schon machen!

    Ja, das Teil habe ich bestimmt schon 1,5 Jahre. Eigentlich staubt es auch nur mehr im Regal ein, aber zum Verkaufen/Verschenken/Verebayen ist es dann doch irgendwie zu schade. Man könnte es ja eines Tages nochmals brauchen wenn man irgendwas nachsehen will!

    Meiner Meinung nach sollte ein RS eine lebensbedrohliche von einer nicht lebensbedrohlichen Rhythmusstörung unterscheiden können. Dazu sollte er dann die zwei Herzrhythmusstörungen wissen, bei denen die Defibrillation die Therapie der Wahl ist. Sollte man sich nicht sicher sein, fordert man lieber einmal zuviel einen Notfalldoktor an, als einmal zuwenig oder der Patient unterwegs ins Kammerflimmern fällt. Und liebe Sonja: Man unterscheidet mittlerweile nicht mehr zwischen Kammerflimmern und Kammerflattern, beides wird nur mehr unter Kammerflimmern geführt!

    Ich habe mal ein Buch namens "Atlas der Anatomie" mit ca. 200 Seiten günstig bei Aldi gekauft. Allerdings bin ich mit dem nicht so zufrieden, da die Beschriftung fast ausschließlich in deutsch ist. Aber für den Anfang reicht es auf alle Fälle. Mein Tipp: Hin und wieder mal in Buchhandlungen in den Wühltischen kramen, vielleicht findet sich ja das ein oder andere Angebot!

    Wo auch immer der Haken an der Sache ist - ich würde dir auf alle Fälle empfehlen, vor dem Staatsexamen eine RS-Prüfung zu machen. Zum einen kannst du hier schon einmal "Prüfungsluft" schnuppern und zum anderen hast du dann was in der Hand. Im günstigsten Fall verbringst du zwei Jahre in der Schule, Kliniken und Rettungswachen, wenn du das nebenbei machst entsprechend länger. Aber sobald du den RS in der Tasche hast, kannst du i.d.R. auch alle Fahrzeuge fahren und somit auch Geld damit verdienen, anstatt nur immer als "Kofferträger" am Fahrzeug mit dabei zu sein. Ich weiß, selbstverständlich gibt es auch Wachen, an denen Praktikanten regelmäßig in den verschiedensten Dingen unterwiesen werden und was lernen. Wenn du den RS nicht machst, wärst du somit mindestens zwei Jahre "nichts" und dann plötzlich RA. Meiner Meinung nach sollte eine RS-Prüfung in ungefähr der Hälfte der Ausbildung für alle angehenden RAs verpflichtend sein. Mal sehen, was das neue Rettungsassistentengesetz vorsieht!

    Zitat

    Original von Nils
    Laß Dir hinterher die Stunden in der Notfallrettung bestätigen (gegen arbeitsscheue Ansprechpartner hilft es evtl., Buch zu führen über die RTW-Dienste, und die Stunden monatlich zusammenzurechnen)


    Auch Stunden im Krankentransport zählen, RA-Gesetz schreibt m.W. "überwiegend in der Notfallrettung tätig"!

    In meiner Parallelklasse war eine Schülerin, die hat eine Ausnahmegenehmigung bekommen, um die RA-Vollzeitausbildung (also das Schuljahr) mit 17 beginnen zu dürfen. Ich weiß allerdings nicht, ob man dafür eine Genehmigung der Regierung braucht oder ob hier nur der Schulleiter zustimmen muss. Allerdings ist sie eine Woche nach Schulbeginn volljährig geworden, hat das Staatsexamen dann nicht geschafft und kann somit nicht mehr RAin mit 19 werden.


    @Keule112


    Es gibt auch San-Helfer, die als Dritter am RTW mitfahren... :]

    Mensch, habe ich heute nacht schlecht geschlafen: Überhaupt keine Tröten gehört, das Bett war viel zu groß und weich und die Decke hat übrhaupt nicht gekratzt. Wie man sieht, viele Menschen, viele Meinungen. Ich kann nur aus Sicht meiner UHS sagen, dass wir so weit alles im Griff hatten. Zeitweise nervig war, dass die meisten RTW und KTW-Fahrten notfallmäßig erfolgten. Ich kenne nicht die entprechenden Dienstanweisungen, aber muss das sein, dass man da ununterbrochen mit Tröte zu einem Zelt einmal quer über das Feld fährt, nur weil man jemanden wegen Zahnschmerzen ins Medical Center bringen muss? Und die überwiegende Anzahl von Transporten waren Krankentransporte. Glücklicherweise hielten sich die Einsätze bei den Papstbesuchen in Grenzen und somit auch die Sondersignalfahrten. Zu Essen war zumindest am Sonntag genügend da. Das sieht man zumindest am Müll, der hinterlassen wurde. Besonders toll fand ich die Helferzeitung, die jeden Tag druckfrisch in den Unterkünften bereitlag. Gestern abend ging noch das Gerücht (oder Wahrheit?) einer Bombendrohung in Köln ein. Deshalb hieß es, dass die Pilger wieder zurückkommen und eine weitere Nacht auf dem Marienfeld schlafen. Ob und wieviele Pilger zurückgekommen sind, kann ich nicht sagen. Während des gesamten Einsatzes habe ich keinen einzigen alkoholisierten Jugendlichen oder Erwachsenen gesehen; wenn nur alle Jugendlichen so vernünftig sein könnten?! Weitere Informationen unter der dem Weltjugendtagsspecial der Malteser!

    Ich war von Freitag abend bis heute morgen in Kölle und mir reichts. Im Großen und Ganzen war der Dienst in Ordnung, man muss ja wissen, dass es noch keinen vergleichbaren Sanitätsdienst in Deutschland gegeben hat. Am Donnerstag soll der Rettungsdienst in Köln zusammengebrochen sein, so dass man über eine Stunde auf einen RTW warten musste. Das Medical Center war einmal überlastet und forderte uns auf die (Notfall-)Patienten in den Unfallhilfsstellen zu belassen. Manche sagen, dass es zu viele Abschnittsleitungen gab. Wirklich überlastet waren die UHS nie, so dass man die mobilen UHS dort nachrücken hätte lassen. Der Dienst am Marienfeld war wesentlich angenehmer als der die Tage zuvor in Köln. Dort hieß es immer, wo fünf Pilger sind, wird ne UHS (20 Mann, 3 Zelte) aufgebaut, gehen sie wieder, wird sei wieder abgebaut und kurz darauf anderwo aufgebaut. Ich warte jetzt mal auf die offiziellen Zahlen von Köln. Ich habe nur einen winzigen Bereich gesehen und kann daher keine allgemeinen Aussagen treffen. Auf alle Fälle war es eine Erfahrung wert, auch wenn ich erst nicht dorthin wollte, aber im Nachhinein doch ganz zufrieden war. Die Pilger hatten angeblich zwei Tage teilweise nichts zu essen, wir Helfer dagegen platzten aus allen Nähten (Dienstkleidung jetzt zwei Nummern größer). Wenn man allerdings die Massen an Essen gesehen hat, die gestern dann auf den Feldern liegengelassen worden, ist es traurig zu wissen, dass gestern wieder einige Kinder an Hungersnot gestorben sind. Ansonsten war gestern noch zweimal MANV-Alarm, was sich aber als Massenanfall unterforderter Rettungsdienstler rausgestellt hat. Aber schlimmer kann es bei der WM nicht mehr werden und wir haben dadurch wieder einiges dazugelernt!

    Wegen Personalmangel habe ich aber auch schon mal mitgekriegt, dass ein RTW mit zwei RS und einem Anästhesisten als "Beifahrer" ausgerückt ist. Der Doc hat um evtl. Missverständnisse bei Patienten zu vermeiden sein Rückenschild abgemacht. Beim ersten Einsatz mit Verdacht auf Infarkt hat der Arzt vom RTW seinen Infarkt-Cocktail gegeben (Aspisol, Heparin, Morphin, MCP), der NEF-Doktor ist gekommen, hat das NA-Protokoll unterschrieben und ist wieder gefahren. Für den Notfall waren sie der RLST als NAW gemeldet und die Schicht war auch eine Ausnahme. Ich sage mal, dass man das hier machen konnte, da alle drei RS sind und schon einige Jahre an dieser Wache gefahren sind. Und der NEF-Doktor hat sich ein schnelles Geld verdient. Rechtlich sieht es da sicherlich etwas problematisch aus. Ansonsten könnte ich ja immer nach Lust und Laune einen Arzt auf den RTW mitnehmen und mich als NAW melden. Das findet dann der reguläre Notarzt wahrscheinlich nicht mehr so lustig.


    Gruß


    Jengston


    "Schlaf` besser... mit einem Rettungsassistenten"

    Beim MHD ist der Führerschein der Klasse C1 mittlerweile Einstellungsvorraussetzung, die bundesweit gilt. Offiziell! Ich könnte mir aber vorstellen, dass man auch genommen wird, wenn man den großen Lappen nicht hat und die Wache auch keine Fahrzeuge über 3,5 t hat und in absehbarer Zeit auch nicht bekommen wird. Wenn man dann den C1 macht, stellt sich die Frage, ob man nicht gleich die Klasse C machen sollte. Oder dann doch gleich CE?! Naja, muss jeder selbst wissen, was er später mal damit machen will und was der Geldbeutel hergibt.

    Bei aller Tragik mal wieder die Berichterstattung der Zeitung, wenn von einem "Notarztwagen" berichtet wird. Warum geht das nie in diese Redaktionsköpfe rein? Oder lag es vielleicht schon am Polizeibericht? Weitere Details und Fakten zum Unfall kann ich leider auch nicht finden. Auf ner Blaulichtfahrt steht man als Fahrer immer mit einem Bein im Knast, da man sich über die normalen Straßenverkehrsgesetze hinwegsetzt. Ich kenne auch Kollegen, die innerorts mit dem ITW mit 130 und mit dem NEF mit 210 Sachen geblitzt worden sind - und das ist eindeutig zuviel!

    Also ich habe die G 24.0 und G 42.0 machen müssen. Diese Untersuchungen stehen alle drei Jahre an. Da der diese Arbeitgeber wünscht, muss er diese auch bezahlen. Was da jetzt mit dem Sehtest ist, weiß ich nicht, ich habe jedenfalls (noch) keinen. Natürlich muss er auch die Hepatitis-Impfung bezahlen, sowohl für hauptamliches, wie auch für nebenamtliches und ehrenamtliches Personal. Schließlich gibt es auch keine ehrenamtliche Hepatitisviren (wie mein Hygieneausbilder immer so schön gesagt hat)!

    Ich schließe mich dem Klaus an. Da ich auch hin und wieder Rückholdienst fahre, lasse ich mir immer eine kurze Übergabe vom Krankenhauspersonal geben, denn bei KTP mit durchschnittlich 800 Transportkilometern kann ja schon mal das ein oder andere passieren.
    Und zum Infekttransport: Wenn mir nicht genau gesagt wird, was das ist, fahre ich den Patienten nicht. Zu 99% sind das sowieso nur KTW-Transporte und dann können die daheim bleiben, bis man sich entschieden hat, ob man es den "Sanis" nicht doch sagen soll. Ich brauche das zum einen für den Eigenschutz und zum anderen für die anschließende Dokumenation. Ab IRG 3 (Bsp. TBC) und (!) intubiert+beatmet fährt dann der Infekt-RTW und ist somit nicht mehr mein Aufgabengebiet.