Wobei es aber ein wichtiger Unterschied ist, ob ich einen OP-Tisch mit 30 kg überlade, der sich während der OP ja nicht von der Stelle bewegen muss, oder ob ich mit einem 100 kg überladenen Tragetisch durch die Lande fahren soll. Wenn ich da nur mit 50 km/h fahre und es passiert etwas, dann werden die 100 kg schnell zur unberechenbaren Gefahr. Besonders wenn dann doch ein Teil nachgibt und du der jetzt vorhandenen Masse aus Patient, Tragetisch und Trage im Weg stehst.
Ob der Patient das moralisch toll findet, wenn er bei der Feuerwehr auf dem LKW liegen muss, ist mir dann doch nicht so wichtig, als der Kollege, der von den 300 kg vielleicht platt gemacht wird. Moral hin oder her. Vielleicht sollten alle die über Moral nachdenken, die den Patient schon Jahre vorher mit dem Gewicht gesehen haben, bevor es den Rettungsdienst trifft. Oder wie geht so jemand zum Hausarzt oder zum Einkaufen ????????????
Ich hatte einmal eine ca. 180 kg Patientin, die wir bei einem Krankentransport ins KH bringen sollten. Der Hausarzt war so freundlich der Leitstelle zu sagen, die Patientin wäre "etwas" schwerer, man sollte eine kräftige Mannschaft schicken. Da wir zu 3. waren hat es uns getroffen. Patientin lag alleine in einem Doppelbett und hatte auch massive Atemnot, nachdem wir die ca. 15 Kopfkissen unter ihrem Oberkörper zwecks Lagerungsversuch rausgezogen haben. Also erstmal NEF nachgefordert und die Feuerwehr informiert. Drehleiter war wegen der Lage des Hauses nicht möglich. Also in die Korbschleiftrage und mit Seilen gesichert ab durchs Treppenhaus. Dann in der Korbschleiftrage ohne Ferno in den RTW und dort mit Spanngurten festgemacht. Und danach mit NA gemütlich ca. 15 km ins Krankenhaus gegondelt. Wenn ich mal so dick bin, dass ich Atemnot bekomme, nur weil ich flach liege, dann brauch ich mir über Moral keine Gedanken mehr machen. Wir sind 6 Mann hoch mit Schuhe in dem Bett gestanden, da wäre ohne Schuhe sicher keiner rein. War uns moralisch auch nicht zuzumuten.
Eddy