Beiträge von ihm-al

    Google sagt:



    Quelle


    Hier und hier (Seite 13) finden sich Leserbriefe von ihm die beide einen rettungsdienstlichen Bezug haben.

    Bei Bäuchen, Thoraxen und Köpfen ist meine Argumentationskette bei vermeintlichen Lappalien immer ähnlich.
    "Ich kann da nicht hineinschauen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit könnte es sich um dieses oder jenes handeln, abschließend kann man das nur in einem Krankenhaus feststellen oder durch den Kassenärztlichen Notdienst nochmals bewerten lassen. Ihre Entscheidung."


    Und das ist nicht gelogen. Ich kann in die Leute nicht hineinschauen. Auch mit etwas Berufserfahrung nicht. Solange nicht alle Differentialdiagnosen sicher ausgeschlossen werden können (und manch einer scheitert da ja schon am Aufzählen) kommt man um eine weiterführende Diagnostik nicht herum.

    Ich glaube kaum das jemand a) schon eine Unterscheidung in RTW+/- gemacht hat und b) würde das ja erst Sinn machen wenn ich alle RTW immer als +/- besetzen kann.


    Was die Ausstattung angeht ist mir davon auch nichts bekannt. Allerdings gibt es durchaus Rettungsdienstbereiche in denen RTW-Einsätze in zwei Kategorien unterteilt werden. Natürlich müssen die maximal besetzt sein um beides abdecken zu können. Und freilich ist es fragwürdig jetzt eine weitere Fahrzeugkategorie einzuführen. Da bin ich ohnehin eher für die hier schon öfters ausgeführte Idee mit Transportboxen und zufahrenden gut ausgebildeten Kräften die zusätzlich Lappalien bez. einer Krankenhausindikation beurteilen können. Aber das führt uns schon wieder weit weg vom Ursprung.


    Danke für die Info. Aber das waren doch zu Zeiten der Alarmierung über 4m auch die Infos die man bekam. Inkl. des Namens natürlich. Aber das wird doch jetzt auch geschehen, oder wie weiß man wo man klingeln muss? Oder findet nach einer RTW-Alarmierung in Status 1 regelhaft fernmündliche Kommunikation über Digitalfunk statt um fehlende Infos zu kompensieren?

    Sicherlich muss die generelle Frage gestellt werden, inwieweit eine Aufwertung der Ausbildung innerhalb eines Systems - welches sich durch eine hohe Krankenhausdichte, mager ausgestattete RTW und hohe Dichte von arztbesetzten Rettungsmitteln auszeichnet - für einen Anstieg der Versorgungsqualität sorgt. Was ist günstiger: die Ausstattung aller RTW mit entsprechendem Material inkl. der Ausbildung des Personals - ob es will oder nicht -, oder der Status quo? Vermutlich Letzteres. Und bequemer ist es auch.

    Zitat

    Während eines Fluges in einer Air China Maschine fiel ein Passagier plötzlich in Ohnmacht. Gut, dass ein besonnener Arzt mit an Bord war, der auch noch Kreativität bewies. Er rettete seinen Mitreisenden mithilfe eines Löffels und eines Zahnstochers.


    Quelle


    Meine Meinung:
    Einem Krampfenden einen Löffel in den Hals zu stecken habe ich zuletzt als Ersthelfermaßnahme eines C2-intoxikierten Veterans des ersten Tschetschenienkrieges mit offensichtlicher PTBS bei einem Kameraden von damals gesehen. Dieser Kamerad hatte auch C2, allerdings zu wenig.
    Akkupressur mittels eines Zahnstochers kann und will ich nicht beurteilen, aber sich dann das Sistieren eines Krampfanfalls auf die Fahne zu schreiben... Man kann mich übrigens mieten. Ich sorge mit Zahnstochern dafür dass Knochen heilen (dauert leider etwas) und die Sonne aufgeht. Letzteres sogar jeden Tag unter vorheriger Angabe der Uhrzeit!

    Ich komme zwar nicht einmal ansatzweise aus den Bergen, allerdings verwundert mich diese Entwicklung kein Stück.
    Wie anderswo auch wurde durch Handys und entsprechende Netzabdeckung in Kombination mit omnipräsenten Hilfsdiensten eine Rückfallebene geschaffen. Leichtsinnig in Bezug auf die Ausrüstung waren die Menschen anteilig sicher schon immer. Wo man sich früher im Fall der Fälle irgendwie zurück gequält hat und keiner von einer vermeintlichen Notlage Kenntnis erlangte ist es heute bequemer und möglich sich jemanden "zum Abholen" zu bestellen.
    Das ist doch kein auf den Bergsport beschränktes Problem.

    Freilich ist der Notfallsanitäter (Rettungsassistent, Rettungssanitäter) spätestens mit Übernahme der konkreten Behandlung eines Patienten Garant. Er kann sich daher auch einer Körperverletzung durch Unterlassen schuldig machen, wenn er körperlichen Schaden nicht von dem Patienten abwendet. Diese Pflicht trifft ihn aber nur innerhalb der Grenzen der Rechtsordnung; sie verpflichtet ihn keineswegs, sich zu ihrer Erfüllung strafbar zu machen. Daher ist die bestehende Garantenstellung grundsätzlich ungeeignet, den Verstoß gegen andere Rechtsnormen - insbesondere: die Begehung von Straftaten - zu rechtfertigen.


    Entweder hat das Rettungsfachpersonal die tatsächliche und rechtliche Möglichkeit, eine Maßnahme durchzuführen - dann muss es das auch tun (Handlungspflicht als Garant). Oder es hat diese Möglichkeit nicht - dann kann man das auch nicht von ihm verlangen.


    Vielen Dank für die bisherigen Ausführungen!
    Ich möchte noch einen Punkt aufgreifen, der mir im Kopf herumspukt und zu dem mich eine Einschätzung sehr interessieren würde.


    Folgender Fall:
    Ich habe jahrelang ein Medikament X unter Berufung auf den § 34 StGB eingesetzt. Es gab dazu weder vorgezogene Gutachten noch Dienstanweisungen durch den AG. Es wurde lediglich offen kommuniziert, dass die Anwendung - wie auch selbstständiges Handeln im Allgemeinen - begrüßt werde sofern die rechtlichen Voraussetzungen - hier also der § 34 StGB - gegeben wären. Nun führt der AG einen Algorithmus ein, welcher dem AN die Anwendung des Medikamentes X zugesteht, allerdings in einer deutlich geringeren Dosierung. Nun bin ich also zusätzlich durch eine Delegation legitimiert, gleichzeitig aber in meinen Mitteln reglementiert, was zu unzureichenden therapeutischen Effekten führen kann. Mein Bauch sagt mir, dass dieses Papier arbeitsrechtlich natürlich bindend sein dürfte. Wie sieht es aber mit der strafrechtlichen Schiene aus? Kann ich belangt werden weil ich mich wider besseres Wissens streng an eine Arbeitsanweisung halte?

    Kann man nicht lesen, wegen Bezahlschranke unso....


    Mist, ich hatte kein Problem.
    Kurzform:
    27 Jahre betrieb das DRK einen ehrenamtlichen RTW an Wochenenden und Feiertagen im RKiSH-Land. Ab 2009 dann nicht mehr. Und dann haben ganz viele geweint weil man ihnen das Spielzeug weggenommen hatte. Und siehe da, das dortige DRK ist weiterhin eine unverzichtbare und funktionierende Stütze im KatS.


    ihm-al:


    Joa. Die Geschichte ist bekannt.


    Dann war das also doch eine Anspielung, die ich nicht verstanden habe. Mea culpa.

    Zitat

    Andererseits würde beim DRK ohne hauptamtlichen Rettungsdienst der ehrenamtliche Unterbau gefährdet, wie die jüngst gegründete Motorradstaffel. „Das DRK darf nicht austrocknen“, warnt Linke-Kreistagsfraktionschef Heinz-Michael Kittler. Es gehe um 250 Ehrenamtler, sagt Segebergs DRK-Vorstandschef Stefan Gerke.


    Soweit mir bekannt ist das DRK in den "RKiSH-Landkreisen" durchaus ehrenamtlich aktiv.

    eine zirkulärer verband dürfte bis ins krankenhaus reichen


    Und da liegt der Hund begraben. Wenn man jetzt mit Krampf versucht eine taktische Verwundetenversorgung in zivile Konzepte pressen zu wollen, dann muss man sich auch unbequeme Fragen stellen.


    Kann in taktischen Lagen immer und überall ein zirkulärer Verband angelegt werden?
    Braucht es ggf. schneller und leichter anzuwendende Mittel zur Blutstillung?
    Ist es in taktischen Lagen immer möglich sich mit einem kritisch Verletzten in eine medizinische Versorgungseinrichtung zu "retten"?
    Müssen Zeitfenster der präklinischen Versorgung ggf. grundlegend neu überdacht werden? Und hat das Einfluss auf die Versorgung?


    Taktische Notfallmedizin macht man nicht mal eben so nebenbei. Dazu braucht es Training und angepasste Strukturen, Prozesse und Einsatztaktiken.

    Ich habe keinerlei Verschwiegenheitsklausel unterschrieben. Weder in meinem damaligen Job noch hier im Forum. Und ich glaub nicht das der gemeine Terrorist das Forum hier überwacht um sich hier seine Informationen und Ideen abzuholen


    Ich habe auch nichts unterschrieben, ziehe mich aber auch nicht auf ein solch lächerliches "Argument" zurück. Lustig wenn dann andernorts mit gesundem Menschenverstand argumentiert wird. Unser Job bedingt Wissen und Privilegien, die anderen nutzen können. Und das nicht unbedingt zu unserem Vorteil. Beispiele gibt es genug.


    Und ich glaube übrigens nicht dass du eine Vorstellung davon hast wo sich der "gemeine Terrorist" seine Informationen holt.