Beiträge von Schwarzwaldretter

    Dieses Thema sachlich anzugehen hat die BTG schon lange verspielt. Mit deren Angebot hat man das betreffende RettungsFACHpersonal mal wieder komplett vor den Kopf gestoßen.
    Und es gibt bereits viele AG hier in Südbaden, die unsere Forderungen auch Inhaltlich voll unterstützen. Einige haben auch schon vom Austritt der BTG gesprochen... aber wenn dann müsste dies einheitlich in BaWü erfolgen.


    Der einzige Grund, warum man so wehement gegen eine Rasche reduzierung der Wochenarbeitszeit ist, ist nicht etwa der das man dadurch viel mehr Personal benötigen würde, was bislang eh schon nicht zu bekommen ist, sonder der Punkt, das man in anderen Bundesländern dann nicht mehr konkurenzfähig währe, wenn es zu neuen Ausschreibung kommen würde. Die Arbeitnehmer sind denen doch egal. Hauptsache einen Rettungsdienstbereich dadurch für sich gewinnen können... aber der Schuss wird gewaltig nach hinten los gehn wenn immer mehr Leute gehn.
    Viele langjährige Mitarbeiter ( 20 jahre und länger im Betrieb) suchen sich was anderes weil für sie die Zustände nicht mehr tragbar sind.
    Soll das wirklich sobweiter gehen?

    Sooo es geht zur Schlichtung... grad kam ne Mail vom AG über diese Info der BTG.
    Aber was da drin zu lesen is... ne ne ... die haben es echt nicht geschnallt...
    " Bereits in den laufenden Verhandlungen hat die BTG die Eingruppierung der NFS in EG8 angeboten. Darauf ist verdi gar nicht erst eingegangen"


    Ja wie soll man den da drauf eingehn???
    Alte RettAss sind schon in EG 8 eingruppiert und die neuen in EG7a welche aber am Stufe 4 mit EG 8 identisch ist. Und bis eine endgültige eingruppierung erfolgt, eine Zulage für NFS in Höhe von 100 €.
    Wechselschichtzulage ab 1.7.18 ... DAS solle Zukunftsperspektiven sein??? Halten die uns für sooo einfältig??


    Lasst den Karren doch einfach gegen die Wand fahren :mauer:


    Austritt aus der BTG ist wohl die einzige vernünftige Lösung .

    Und wer soll dann die Schuld tragen? Wenn der Leistungserbringer sagt, zu den Konditionen ist es nicht machbar und fordern eine Anpassung der Kostenpauschale und die Kassen sagen dazu einfach nein?
    Man bedenke zudem... in Bawü geben die Kassen grade mal 29 € pro Einwohner für den RD aus... in Berlin sinds da schon knappe 60 € ....


    Eine eindeutige Konsequenz des MHD Emmendingen.... ich hoffe dem Beispiel werden noch mehr folgen.


    In erster Linie werden dann evtl KTW Fahrten ( Einweisungen ) durch nen RTW gemacht... aber wie sollen Dialysen und KHs ihre KTW Patienten ( z.B. Heimfahrten) nur dann bewältigt bekommen für die eine RTW Indikation gänzlich ausgeschlossen ist??? Es wird.immer Lustiger

    Wie heißt es im Rdg BaWü... zu sozial tragbaren Entgelten....
    Wenn also die Betreiber sagen das die knapp 70 € net reichen um Kostendeckend zu fahren, ist das also kein sozial tragbares Entgeld.
    Wie gesagt .... wenn die KK es anders sehn, dürfen sies gerne selber machen....


    Die Kassen müssen endlich aufwachen.... genau do wie die Arbeitgeber....
    Vernünftige Entgelte, vernünftige Arbeitsbedingungen.... sonst wird das nix mehr.

    Mal gespannt, wann die nächsten nachziehen. Es ist nicht nur beim MHD in Emmendingen so, das sich die KTW Fahrten nicht mehr Kostendeckend durchführen lassen.
    Unser Chef meinte letztens auch, das man am überlegen ist, da man pro KTW Schicht im Schnitt 60 € drauflegt.
    Für den mickigen Satz von net mal 70 € pro Fahrt ist es nicht drin. Eigentlich sollte man hingehn, alle Autoschlüssel der KTWs den Krankenkassen bringen, die Autos denen auf den Hof stellen und sagen, sie sollens selber machen wenn sie meinen der Kostensatz würde ausreichen.


    Wie man hört wurde das Tarifangebot von den VERDI Mitgliedern abgelehnt, mal schauen wie es jetzt weiter geht.

    Nach info unseres Betriebsrates die heute ein Treffen der BR Südbaden hatten wird es jetzt vor die Schlichtungsstelle gehen um dort zu einer Einigung zu gelangen . Jedoch ist man derzeit der Ansicht, das auch das nichts bringen wird und es dann in den Erzwingungsstreik geht.

    Ich denk was auch unerwähnt bleibt ist die Tatsache das die Docs dann nicht mehr doppelt verdienen können.... einerseits den Praxisdienst der abgerechnet wird und dann der NA Dienst der zusätzlich vergütet wird.
    Dieses Spiel der niedergelassenen Ärzte hatten wir hier ja auch im Bereich WT.... Da sind die Bereichsnotärzte auch neben dem Praxisdienst Notarzteinsätze gefahren ...
    Problem war auch immer die ständigen Kommentare dass diese Doc schnell wieder zurück müssen weil die Praxis noch voll war. Begleitung vom RTW war immer n Kampf mit en Docs. Das ging Solang bis sie noch mehr Kohle gefordert haben und der Bereichsausschuss dem ein Ende gesetzt hat. Ergebnis ist dass es diese BNA nicht mehr gibt und ein neuer NEF Standort aufgemacht wurde.

    wir haben da auch nen Einarbeitungskatalog, damit der neue Mitarbeiter sehen kann was noch zu machen ist, und damit der Betrieb hinterher auch dokumentiert hat , was dem neuen MA alles gezeigt wurde, bzw was noch gemacht werden muss.
    Wichtig ist neben den ganzen Punkten wie Infos über Wachen, Gebiet, Technik , Einweisungen etc, das auch der entsprechende Ansprechpartner auf diesem "Laufzettel" vermerkt ist, das der neue MA gleich weis an wen er sich im Zweifelsfall wenden kann.
    Sollte interesse daran sein, meld dich , dann kann ich dir auch gern was schicken

    Davon kann man ausgehen, das Badische Rote Kreuz hat bereits vor 20 Jahren solche Projekte auf Landesverbandsebene etabliert.


    das wurde von Anfang an gleich in vollem Umfang angeboten....
    Am Dienstag gab es gleich schon für die Einsatzkräfte ne Nachbesprechung, welche von Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams begleitet wurde.
    AUch haben wir in den letzten Jahren viele Kontakte aufgebaut, was das ganze Thema angeht, und diverse Fortbildungen dazu genossen....
    Diese Woche wird es erneut eine Veranstaltung geben, welche von Mitarbeitern des PSNV ( Psychosoziale Notfallversorgung) Moderiert wird
    http://www.netzwerk-psnv.de/


    auch die Möglichkeit von Einzelgesprächen, oder auch der anonymen Kontaktaufnahme ist gewährleistet...

    Möchtest du noch ein wenig darüber Berichten wann du dazu gekommen bist und was deine Aufgaben waren?

    wann ich dazu gekommen bin ?... ich war das 4. oder 5. Fahrzeug und wir wurden direkt nach vorn gezogen um Patienten zu übernehmen.


    meine Aufgabe: eine um die sich wahrscheinlich keiner gerissen hätte....


    Ich musste die Leichenablage einrichten und diesen Abschnitt leiten....


    gesichtet wurde in folgender Weise.... was leicht verletzt war, laufen konnte etc ging zum Behnadlungsplatz, dort wurd dann weiter Unterteilt nach der schwere der Verletzung....
    Alles was die FFW auf ner Trage hatte und schwer verbrannt war, kam primär zu uns, wurde abgesetzt und von uns gesichtet ob noch am leben oder schon ex...
    das war arbeit wie am Fließband... ein Kollege schnitt die Kleidung auf, der nächste klebte EKG Elektroden, und machte die Ableitung zur Feststellung, es gab einen Ausdruck zur Dokumentation, und dann zum nächsten.... wenn noch Lebenszeichen, dann ab in den nächsten RTW ( was aber nicht vorkam )
    Bei 3 Opfern die zu uns gebracht wurden waren nöch Lebenszeichen / Aktivitäten / Muskelkontraktionen vorhanden, die reanimiert wurden. Nach kurzer Zeit war aber dann Schicht... und die Rea maßnahmen wurden eingestellt.
    Somit sind also alle 14 Todesopfer durch meine Hände und die meiner 2 Kollegen gegangen, die mit mir auf dem Fahrzeug waren.....


    Nachdem dann kein Opfer mehr bei uns untergebracht werden musste, war dann kurz Erholung angesagt, und dann die erkundigung, ob wir eigentlich noch mit unserem NKTW beim Transport unterstützend mitwirken sollten, was aber nicht der Fall war, die 9 Verletzten Personen waren schon in die umliegenden KHs verbracht worden.


    Somit war für uns kein Transport mehr notwendig, da wir aber so fast das einzige Auto waren, das noch mit Material ausgestattet waren, wurden wir dann bis zum Einsatzende mit der Brand- und Sicherungswache beauftragt.
    Unser Fahreug diente auch aufgrund der Tatsache, das es genau vor der Leichenhalle stand mehr oder weniger als Sichtschutz zur Halle.... und da kam die nun mehr so verhasste Presse ins spiel...
    die regte sich auf, das wir doch gefälligst unser Auto wegstellen sollten, damit sie bessere Sicht hätten.... als wir das verneinten wollte einer dies sogar selbst machen.... nur doff, das ich den Schlüssel hatte ;-)
    as ganze hatte auch die Polizei mitbekommen und erteilte den Fuzzies nen Platzverweis, was sie aber auch net davon abhielt munter weiter zu fotografieren wie die Leichen dann abtransportiert wurden....
    Die FFW zog schließlich eins der LF nach vorn um die Sicht dann ganz zu versperren, was wieder zu aufregung der Presse führte.... einer davon wollte schon über die Absperrung der Kripo krabbeln, wurde dann aber von 3 beamten festgesetzt....


    Es muss erwähnt werden, das es nicht die gesamte Presse war, sondern nur einzelne Fotografen.... Der großteil der Presse hielt sich an die Sperrzone, nur die paar wingen scherte dies einen Dreck.... O-Ton... " was interessieren mich meine sogenannten Presse Kollegen, die sind mir scheiß egal , und auch woan die sich halten ..."

    Erster Alarm ging per Brandmeldeanlage bei der ILS ein, Alarmierung Abteilung Neustadt.... es meldeten sich dann aber recht schnell viele in der Umgebung Wohnenden Personen, wodurch Vollalarm ausgelöst wurde ( Brand 4 / höchste Stufe) , Es wurden sämtliche verfügbare RTW/NEF/RTH sowie alle Bereitschaften der Einsatzeinheit Hochschwarzwald alarmiert, mit dem Stichwort, BRAND 4,starke Rauchentwicklung, mehrere Personen in Gefahr.


    Von Seiten der FFW waren alle Abteilungen von Neustadt im Einsatz, sowie zur Unterstützung die FFW Löffiingen und Feldberg.


    Also sozusagen alarmieren bis man stopp sagt....

    so... das ganze ist jetzt n paar Tage her und hat sich n bissle gesetz....


    Um den Vermutungen um die Rettungsmittel welche evt vor Ort waren zu widerlegen:


    Im Einsatz waren folgende Fahrzeuge:
    RTW: Neu 7/83-1 , 7/83-2, 8/83-1 , 9/83-1 , VS 6/83-1 , WT 1/83-4


    KTW: Neu 7/85-1, 2/85-x , 2/85-y


    N-KTW Katschutz: FR 58/26-1 , FR 59/26-1


    RTH: Chr 11, Chr 54


    NEF: Neu 7/82-1, FR 9/8-1


    ELW: FR 2/11-1


    1 x LNA , 4 NA ( plus 2 von den Helis )


    Desweiteren die Bereitschaften Titisee-Neustadt, Löffingen, Schluchsee, Freiburg, Hinterzarten
    Das Kriseninterventionsteam mit 32 Kräften.


    Der erste alarmierte RTW war nach genau 1 min vor Ort, war fast ums Eck....
    In der Chaophase gings recht drunter und drüber, die Einsatzkräfte der FFW brachten Opfer am laufenden Band und haben sie an die Kräfte des RD übergeben... Es wurde recht früh eine Leichenablage eingerichtet, um die verstorbenen Opfer außer Sicht unterzubringen.


    Für weitere Verletze wurde in einem schräg gegenüberliegenden Firmengebäude eine Verletztenversorgungs & bereuungsstelle eingerichtet, sowie weiter vorn an der Straße ein Rettungsmittelhalteplatz für die nachrückenden und ankommenden Fahrzeuge.
    Die überlebenden Opfer wurden dann nach schwer der Verletzung in die umliegenden Kliniken Neustadt, Freiburg und Schwenningen geflogen bzw gefahren.
    Für die Personen die unverletzt aus der Behindertenwerkstatt gerettet werden konnten wurde vom DRK Fahrdienst ein Bustansfer eingerichtet.


    Im Gesamten waren 110 Kräfte der FFW, 100 Einsatzkräfte Rettungsdienst und ca 100 Kräfte der Polizei im Einsatz.


    Gegen später wurden dann noch Vertreter der Landesvertretung / Politik eingeflogen, wie aus der Berichterstattung aus m TV sehen konnte.


    Das penetranteste am ganzen Einsatz waren diverse Vertreter der Presse die in ihrer Gier nach Sensationsbilder vor nichts zurückschreckten....


    wer noch mehr wissen will... einfach frage, posten, pn schicken....

    Als einer derjenigen, die bei der heutigen Katastrophe live dabei waren, kann ich über das was da abging das ein oder andere berichten....


    aber wie Jörg es schon formuliert hat.... das ganze muss erst mal verdaut werden.... ich kann nur eins sagen.... es war die Hölle.... das schlimmste was ich in meinen 10 Jahren Rettungsdienst bislang miterleben musste....