Beiträge von Nils

    Unterscheidet ein solches System wie zB. IVENA auch nach dem Grund der Abmeldung?


    Für die abgemeldete Klinik (weil einfach alle abgemeldet sind und eine dann den Patienten nehmen muss) macht es je nach Größe schon einen Unterschied, ob man "nur" keine Bettenkapazität mehr hat oder man abmeldet, weil für die Versorgung eines Notfallpatienten vorübergehend kein oder zu wenig Personal verfügbar ist (weil stundenlange Notfall-OP läuft o.ä.).


    Viel wichtiger ist ja, dass die Abmeldungen dadurch transparent, quantifizierbar und vergleichbar werden. Krankenhäuser mit geringer Abmeldehemmung werden so langfristig unter Rechtfertigungsdruck kommen.


    Das ist ja jetzt auch eine sehr zugespitzte Debatte. Aber wer mit Wert-Sein anfängt, sollte auf Gegenwertfragen gefasst sein, ich wollte das gar nicht so sehr bewerten, sondern lediglich eine Gegenperspektive aufzeigen.


    Davon abgesehen ist das eine kommunalpolitisch immer wieder aufkommende Frage: Wenn das Oberzentrum Schwimmbäder, Bibliotheken, Verkehrsanbindungsstrukturen, Beratungsstellen usw. für seine Bürger u.a. aus Steuern finanziert, dann profitieren die Bewohner des Umlandes häufig von dieser Infrastruktur, ohne diese mitbezahlt zu haben. Es geht mir jetzt gar nicht so sehr darum, dies auf Heller und Pfennig nachzuweisen, sondern nur darum, die grundsätzliche Denke dazu aufzuzeigen. Oder die Berufspendler, die z.B. in die Metropolregion Hamburg reisen um dort zu arbeiten, aber ihre Steuern in Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern bezahlen und dort auch durch Einkäufe etc. ihr Geld ausgeben. Das alles sind Gerechtigkeitsfragen, bei denen im Hintergrund die Knete durchscheint, denn darum geht es im Zweifelsfall am Ende eh immer. Das Rettungswagenbeispiel ist also kein einzigartiger Baustein einer solchen Diskussion, sondern reiht sich ein in eine Menge öffentlicher Finanzierungs- und Unterhaltungskostenfragen.



    PS: in meinem Bekanntenkreis ist der Hauspreis das Hauptargument dafür, sich aus der Stadt zu verabschieden. Ich gestehe aber gerne zu, dass es auch andere Anreize geben mag.

    Zitat


    Die Kardiologen des Universitären Herzzentrums Lübeck am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) haben zum ersten Mal in Schleswig-Holstein eine neue Methode angewandt, um eine Aussackung (Aneurysma) im Bereich der Vorderwand des Herzens zu behandeln. Der Eingriff, bei dem ein sogenanntes „Parachute-Implantat“ eingesetzt wird, erfolgte bei drei Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche (Herzinsuffizienz).


    http://www.uksh.de/151207_pi_parachute_herzzentrum_hl.html



    Eine Frage in die Runde: das Verfahren an sich ist doch nicht neu, oder? Von einem "Schirm" im Herzen habe ich schon zu meiner Zivizeir 1999 was gehört, allerdings verknüpft mein Gehirn das eher mit Vorhofflimmern. Kann mir jemand weiterhelfen?

    Das ist ja nun nicht neu - diese "Auswüchse" hätten danach nie begonnen werden dürfen. Aber das wird so lange gehen, bis es einmal knallt, und dann ist die Empörung groß, weil das nie nicht hätte geahnt werden können, und überhaupt wollte man ja nur helfen ...


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    Wäre es nicht Zeit, dies der Fachöffentlichkeit nochmal systematisch vor Augen zu führen?

    Ich höre übrigens gerade, dass die Bundesopiumstelle eine BtM-Gabe durch nichtärztliches Personal für nicht mit dem BtMG vereinbar halte.


    Was bedeutet: entweder muss über das BtMG eine Vereinbarkeit ermöglicht werden oder diese seltsamen Auswüchse müssen beendet werden. Ich halte es nach wie vor für ein unerträgliches Risiko, welches hier mal einfach auf das fahrende Personal abgewälzt wird.

    Ist das Leben eines Menschen, der auf dem Land lebt, denn weniger wert? ;-)


    Ich dreh den Spieß einfach mal um und frage: wieso sollte das Leben eines Menschen auf dem Lande mehr wert sein? Wir geben schon jetzt mehr Geld pro Krankenversichertem auf dem Lande aus als in urbanem Gebiet, um die Notfallversorgung zu annähernd gleichen Bedingungen sicherzustellen.

    Och, das fragt man sich auch in anderer Umgebung öfters. Mein Schwiegervater beispielsweise regt sich ständig darüber auf, dass die CDU in Hermannsburg (Kreis Celle) sich weigert, die Protokolle öffentlicher Sitzungen zu veröffentlichen. Man muss also hingehen um etwas in der Gemeinde mitzubekommen, ein Nachlesen der Sitzungen wird den Bürgern verwehrt. Wissen ist halt Macht, die teilt nicht jeder gern :-)

    Richtig spannend wird es in 2,5 Jahren, dann wenn die ersten "echten" NotSan Azubi fertig sind und es immer noch keine Gehaltstabellen für den NotSan gibt und sich die Kassen weiterhin auf eine Übergangszeit bis nach 2020 verschränken.


    Da der TVöD bis heute keine Eingruppierungshilfe kennt, die RS und RettAss jedoch offensichtlich bezahlt werden, scheint mir das angebliche Problem mit den NotSan reichlich konstruiert zu sein.

    Zitat

    Kleine Häuser behandeln darin leichte Verletzungen, schwere und schwerste Verletzungen kommen in größere Kliniken. „Die Transportwege sind dabei heute kein Problem mehr“, sagte der DIVI-Sektionssprecher.


    Das würde ich so pauschal nicht unterschreiben wollen. Wenn die Transportwege zu lang werden, gibt es definitiv irgendwann wieder Probleme. Zumindest, wenn durch Dunkelheit oder schlechtes Wetter das Ausweichen auf den Hubschrauber nicht möglich ist.