@ intensiv verlegen: Ich mag es nicht, wenn um der Polemik Willen aus dem Zusammenhang zitiert wird, daher hier nochmal was ich sagte
Zitat
Original von Mowl
WIR, das nichtärztliche Rettungsfachpersonal haben so etwas derzeit nicht! Und unabhänig davon, dasss wir an der "Schnittstelle" NA-RFP eng, kameradschaftlich und effizient zusammen arbeiten sollen und wollen ist es trotzdem NICHT das gleiche, ob du als Arzt im RTD tätig wirst oder ich als Rett.-Ass. (oder in meinem Falle auch als RLS-Disponent).
Alle Beteiligten müssen endlich kapieren, das beim NAW-Einsatz Personal aus zwei vollkommen unterschiedlichen Welten für kurze Zeit zusammen kommt um kundenorientiert auf einer Wellenlänge zu funken - und danach jeder wieder in seiner Welt verschwindet.
Um meiner Antwort die notwendige Theatralik zu verleihen, weise ich auf Folgendes hin:
a) War mein Ton sachlich - vielleicht von einer dezenten Ironie durchzogen aber nichtsdestototz sachlich.
b) Lasse ich mir von jemandem, der offenkundig nicht begreift, dass die Welt des Kh (in der ich auch schon gearbeitet habe) und die Welt des RD zwei vollkommen unterschiedliche sind und zudem nicht so lange im Medizin-Business tätig ist wie ich nicht Unreife vorwerfen, ohne fragen zu müssen, wie er zu dieser unverschämten These kommt.
c) Ließ ich durchaus anklingen, dass die Arbeitssituation der Klinikärzte tatsächlich oftmals mies ist, sie aber LEGITIMER WEISE das ihre tun, um dem irgendwie entgegenzutreten. Also wollen wir auch das unsere tun.
Und zwar genau vor dem Hintergrund folgender Worte
Zitat
Original von intensiv verlegen
Aber:
Medizin in Deutschland geht vor die Hunde. Topmedizin auf dem Rücken der Mitarbeiter. Dies zieht sich durch ALLE damit verbundenen Berufsgruppen und hier durch (beinahe) alle Hierarchiestufen (ehrlich: ich will heutzutage kein Chefarzt mehr sein). Das Problem ist jedem bekannt und dieses jetzt hier in schriftlicher Form zu erörtern, würde die Kapazitäten des Server vernutlich sprengen. Die Entwicklung hin zur Dienstleistung und die immer stärkere Konkurrenz aufgrund der Privatisierung kombiniert mit Sparzwang fordern immer mehr Opfer.
Die Behauptung, dass sich auch nichts ändern ließe, wenn die vielleicht 47.000 Beschäftigten im RD der BRD sich organisierten und von ihrem konstitutionell verbürgten Recht auf Rede- und Versammlungsfreiheit Gebrauch machten ist reine Spekulation - Lokführer gibt's nur 20.000 und die können auch was reißen.
Es ist überhaupt nicht die Frage ob sich auf dem Wege der Unterstützung eines Berufsverbandes etwas gewinnen lässt - die Entwicklung von Arbeitsplatzqualität und Arbeitsqualität wird in den nächsten Jahren davon abhängen, wie gut das Personal des RD sich für Verhandlungen positionieren kann. Und das geht jeden dieser 47.000 etwas an, egal ob sie's akzeptieren oder nicht!
Zurück zu deiner etwas geharnischten Antwort i.v.:
Mit Sicherheit ändert sich bei einigen jungen Ärzten etwas im Selbstverständniss, was auch daran liegen mag, dass der eine oder andere durch den RD zum Med.-Studium gekommen ist. In einer gleichbleibend hohen Zahl vom jungen Ärzten bemerke ich jedoch den von dir beschriebenen Mensch - du verwendetest glaube ich den Begriff "Schwein" - nur zu deutlich. Und wiewohl ich diesen Schlag auch unter meinen eigenen Kollegen oft genug vertreten finde, sehe ich hier keine Veranlassung ob des Wortes "Schnittstellenproblematik" - die ich als überaus existent empfinde - den Moralisten zu spielen. Ein jeder kehre zuerst vor seiner Tür.
Obschon ich in einigen Punkten nicht mit seinen Aussagen konform gehe, kann ich in den Worten des Herrn Kohlmorgen keine solche Arroganz, wie du sie ihm unterstellst entdecken, viel mehr aber die Sorge, dass wir im sich verändernden Gesundheitswesen als Berufssparte untergebuttert werden und in Zukunft zu noch bes*********** Konditionen arbeiten dürfen, als es sowieso schon der Fall ist. Um dem vorzubeugen, ist einiges zu tun, dass ist seine Aussage. Und damit hat er leider recht!
Somit muss ich meine Aussage nochmal erneuern - es ist ein Berufsverband für RFP, Institutionen, die wir als nichtärztliches RD-Personal dringend brauchen - Ärzte haben schon welche, daher verbitte ich mir Einmischungen in eine Welt, die auch bei weitem nicht alle NAs verstehen, von den vielen anderen Ärzten mal ganz abgesehen. Meine berufspolitischen Belange soll jemand vertreten, der mich und meine Sorgen versteht - nicht jemand, der mir vorschreiben darf, was meine Kompetenzen sind und was nicht.