Beiträge von MarkusB

    Hier geht es ja nicht um das Prinzip "Mobile Retter" an sich, sondern um die neue Kooperation/Organisationsform mit der BSS - das Prokekt "Mobile Retter" gab es davor ja schon länger, allerdings unter einer anderen (mir nicht bekannten) Organisationsform.


    Letztendlich hoffe ich, dass es ein erster Schritt ist, verschiedene Smartphone-basierte Hilfssysteme zur Reduzierung des therapiefreien Intervalls zusammenzuführen (von mir aus ausgehend von BSS) und zu vereinheitlichen - So sind diese Projekte immer regionale Spezialitäten und untereinander nicht kompatibel. Mittlerweile gibt es ja doch einige und so eine Organisation wie BSS hat vielleicht eher die Möglichkeiten, hier Synergieeffekte zu nutzen - vielleicht ist es dann auch mal möglich, dass ein "mobiler Retter" auch im Urlaub tätig werden kann, auch wenn er sich in einem "meine Stadt rettet" oder "Corhelp3r"-Gebiet aufhält...?

    In einem anderen Thread wurde der Personalwechsel bei Bagatelleinsätzen gänzlich abgelehnt und jetzt soll man einen vollständig anamnestizierten und therapierten Patienten übernehmen und in Taximanier ins Krankenhaus fahren?


    Wir kennen die Arbeitsweise nicht genau - vielleicht Tauscht der REF-NotSan ja auch mit dem RTW-RS, der das Fahrzeug dann zum KrHs nachführt

    Mir fällt es schwer, zum eigentlichen Fall Äußerungen zu treffen - zum einen klingen einige Aspekte schon sehr seltsam, dass man sich kaum vorstellen kann, dass so etwas in Mitteleuropa vorkommt, zum anderen weiß ich nicht, wie valide die Informationen sind, zumal ja auch Ungereimtheiten (Vermengung OP/Anästhesiepersonal etc.) da sind. Aufgrund solcher Infos aus dritter/vierter Hand sinnvolle Statements zu geben, bringt nicht viel.


    ein paar Dinge zu Aussagen im Verlauf:

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    For scale: Ich hab damals sogar für eine Naevusexzision in Lokalanästhesie am Fuss komplettes Monitoring mit EKG, RR und SpO2 sowie einen Zugang bekommen...


    Für eine reine Lokalanästhesie eigentlich nicht notwendig (z.B. Unterspritzen des reinen OP-Gebietes mit einem Lokalanästhetikum), falls es eine Regionalanästhesie (z.B. i.V. Regionale, Leitungsblockaden etc.) war, völlig korrekt.

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    Eine Abteilung in der grundsätzliche Sicherheitsmechanismen (Nüchternheit, Indikation, Monitoring, etc.) missachtet wurden


    Hier schreibst du "Abteilung" - aber für die drei genannten Dinge (Nüchternheit, Indikation, Monitoring, ) ist ja nicht eine Abteilung (z.B. Abteilung für Chirurgie, Abteilung für Anästhesie) zuständig, sondern letztendlich mindestens zwei. Der Operateur (meist Chirurg) stellt die Indikation zur Operation und legt eine Dringlichkeit fest. Aus der Dringlichkeit ergibt sich dann auch, ob noch eine Nüchternheit abgewartet werden kann oder nicht. Der Anästhesist kann auf die Richtigkeit der Indikationsstellung und der Dringlichkeit vertrauen, hat er jedoch Zweifel, so muss dieses mitgeteilt werden, besteht der Chirurg weiterhin auf die Indikation und entsprechende Dringlichkeit ("jetzt - Nüchternheit kann nicht abgewartet werden"), so übernimmt der Chirurg das erhöhte anästhesiologische Risiko, dass sich aus dem Zeitpunkt ergibt (allerdings hat der Anästhesist sein Vorgehen auch entsprechend anzupassen - also z.B. RSI oder Regionalanästhesie).
    Von daher betrifft das also nicht eine "Abteilung" sondern dem Zusammenspiel zwischen den Beteiligten. Inwieweit eine Bedenkenäußerung oder ähnliches im Vorfeld gelaufen ist, wissen wir nicht, daher s.o. halte ich mich mit Statements zurück (ich schreibe allerdings über die Bedingungen in Deutschland, wie es in Österreich geregelt ist, weiß ich nicht, allerdings denke ich, dass es dort ähnlich sein wird - nachzulesen hier: https://www.bdc.de/vereinbarun…iven-patientenversorgung/ )

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    Gibt es in DE taktisch-medizinische Einheiten, welche für polizeiliche Sonderlagen ausgebildet sind? Hiermit meine ich speziell ausgebildetes RD-Personal, welches auch im Alltag bei Einsätzen mit Sondereinheiten (Geiselnahmen, Festnahmen durch Sondereinheiten, etc.) zum Einsatz kommt und mit der SE und deren Schutzausrüstung (exkl. Bewaffnung) mitläuft und im gelben Bereich und durch einen Polizisten geschützt Stellung bezieht?
    Diese wären ja genau für die medizinische Evakuierung, resp. Erstbeurteilung von allfälligen Verletzten in der gelben Zone prädestiniert.


    Es gibt geschulte Polizei-Sanitäter, die Teil der polizeilichen Spezialeinheiten sind. Dass "externes" Rettungsdienstpersonal hier zum einsatz kommt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

    Bisschen sehr reißerischer Titel, letztendlich hat er eine CPAP-Konstruktion gebaut, wo er nicht mit einem Ventil, sondern mit einer Wassersäule arbeitet - und zur Wassersäule hat er nun eine Shampoo-Flasche genutzt. Prinzipiell nichts neues (weder CPAP, noch die Applikation über Nasenbrille, noch die Nutzung einer Wassersäule), sondern nur kreativer Bau aus vorhandenen Materialien


    Wer Anleitungen und Inspirationen zum Selbstbau von Beatmungsgeräten sucht: http://panvent.blogspot.com/ beschäftigte sich über jahre mit dem Bau von Beatmungsgeräten bei großen Grippeepidemien - mittlerweile eingestellt.


    oder auch:
    https://www.dailymail.co.uk/he…eeze-18-times-minute.html

    So dumm finde ich die Idee der zweiten Trage gar nicht - viele Konzepte gehen von einer statischen Lage aus, bei der dann nahe der Einsatzstelle Infrastruktur aufgebaut und behandelt und dann entsprechend der Priorisierung abtransportiert wird.
    Bei Terror- und CRBN-Lagen kann es - diametral dazu - geboten sein, die Opfer schnell abzutransportieren (second hit und/oder noch mobiler Täter bzw. schnelle Evakuierung noch nicht kontaminierter Personen). Für solche Szenarien ist eine schnelle Möglichkeit des Abtransportes sinnvoll - und RTW sind nun mal die ersten Fahrzeuge, die vor Ort sein werden.


    Desweiteren gibt es auch Konzepte (Z.B. Hannover) die eine schnellere Klinikzuführung beinhalten (EVK https://www.mh-hannover.de/fil…ikationen/EVK-Konzept.pdf ) so dass hier auch in frühen Phasen mehr Transportkapazitäten vorzuhalten ist, als bei anderen Konzepten.


    Ich vermute, dass die Mehrkosten für die Aufnahme einer weiteren DIN-Trage im RTW recht marginal sind, von daher finde ich es pfiffig, so etwas mit in die Ausschreibungsliste mit aufzunehmen, auch wenn die Chance, dass dieses zum Einsatz kommt, gering sein wird. Im übrigen kenne ich systeme zur Aufnahme einer zweiten Trage in den RTW durchaus schon von RTW von vor über 20 Jahren (Abklappbare Metall-schienen, in denen die Kufen der DIN-Trage Halt fanden - wie z.B. hier: http://www.drk-meschede.org/index.php?page=279 ).

    Hier gab es an einer Rettungswache einen professionellen Trinkwasserspender mt entsprechend Auswahl: gekühlt, gefiltert, wahlweise "laut" oder "leise" (um die Bezeichnungen von Viva con Agua zu klauen)...
    Zur Einführung hat jeder Mitarbeiter eine wiederverwendbare Trinkflasche bekommen - eigentlich finde ich die Idee auch sehr charmant

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    Wer nun noch fordert, dass man für jede Anwendung einen anderen Konnektor verwenden müsse, müsste konsequenterweise auch fordern, dass jede Medikamentengruppe Ampullen bekommt, die nur noch auf bestimmte Spritzen passen (oder überall ein verpflichtendes Vier-Augen-System einführen). Denn wer Glasflaschen mit Beuteln verwechselt, verwechselt auch Ampullen mit Ampullen.


    Hier geht es weniger um falsches Medikament, sondern um falscher Applikationsweg.
    Der aktuell hier diskutierte Fall ist meines Wissens das erste Mal, dass tatsächlich das Ropivacain irrtümlich als Trägerlösung genommen wurde, in den CIRS-Datenbanken finden sich dagegen mehrere Fälle, in denen Lokalanästhetika zwar dem korrekten Patienten verabreicht wurden, jedoch der Applikationsweg (i.v. statt epidural/perineural) verwechselt wurde
    (Also ein ähnlicher wie der Vorfall von 2011, wo ein oraler Antibiotika-Saft, der über eine Magensonde gegeben werden sollte in ein "normale" Spritze aufgezogen wurde und dann i.v. verabreicht wurde und ein Kind starb)
    Eine strikte Trennung von Konnektoren, Systemen und Spritzen für verschiedene Applikationswege (i.V., Sonden zum Gastrointestinaltrakt, Regionalanästhesien, Sonden/Drainagen) lassen sich technisch relativ einfach durch nicht mehr passende Konnektionsstellen und verschiedene Farben ausschließen und solche Verwechslungen sind relativ häufig und oft auch mit schwerwiegenden Konsequenzen.


    In diesem Fall hätte die Trennung von Konnektoren zwar nicht direkt (Auswahl des falschen Medikamentes) sondern zufälligerweise indirekt (weil das falsch ausgewählte Medikament für einen anderen Applikationsweg vorgesehen ist) die Applikation verhindert. Hätte sie aber statt Ropivacain eine andere für i.v. geeignete Infusionsflasche gewählt (auch gelegentlich verwechselt - NaCl und KCl, allerdings verwenden die meisten Einrichtungen mittlerweile gefärbtes KCl) wäre der Fehler natürlich nicht zu verhindern gewesen - Wege um so etwas zu verhindern sind deutlich aufwendiger (entweder doppelte Personalbesetzung für medikamentenbezogene Tätigkeiten oder technische Sicherungssysteme wie Handscanner, bei denen Patientenarmband und Ampulle gescannt werden muss und dann ein Abgleich mit der elektronischen Anordnung vorgenommen wird und es dann ein elektronisches Feedback gibt.


    https://www.dgai.de/aktuelles/…nach-der-iso-80369-6.html

    klassische Betäubungsmittel (Opiate) kenne ich jetzt nicht in Verpackungen, die mit Kochsalzlösung (i.d.R. Stechampullen oder Kunststoff-Flaschen) verwechselt werden können.


    Denkbar wäre eine Stechampulle Miazolam, die aufgrund der Inhaltsmenge (100 mg, bis 15 mg kein BTM), dem Betäubungsmittelrecht unterliegt, jedoch i.d.R. nur auf Intensivstationen (Perfusormedikament zur Sedierung unter Beatmung) zu finden ist und zudem halt auch veerschlossen gelagert werden muss, so dass ich eiinen Fehler hier ausschließen würde.


    Klassische Schmerzmittel in Stechampullen wäre halt Paracetamol, allerdings ohne letale Auswirkung bei versehentlicher Gabe.


    Letztendlich halte ich auch die Verwechslung von Kochsalz mit einem Lokalanästhetikum für die wahrscheinlichste Möglichkeit - Aktuell laufen Bestrebungen, für Lokalanästhetika von Luer-Lock wegzukommen und andere Konnektoren zu verwenden (ähnlich, wie es schon bei Magen/Ernährungssonden geschehen ist nach der tragischen i.v. Injekktion eines oralen Antibiotikums in den Venenzugang, bei der ein Säugling starb). Allerdings wird sich in eine Stechampulle dann auch weiterhin eiin Dorn eines i.v. Infuisonssystems einstecken lassen.


    Zum Lokalanästhetikum passt auch, dass die anderen Patienten einfach am Monitor (auftreten potentiell gefährlicher HRST) observiert werden.

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    Wenn man es jetzt noch schafft, künftige Medizinstudenten zu identifizieren und nicht zu nehmen, kann das schon klappen.


    Ich glaube,das braucht man nicht mehr,da in Zukunft nach der Reform der Zugangsvoraussetzungen zum Studium wie keine unendlich lange Wartezeit mehr, vmtl nur Anrechnung von Max einem Jahr Tätigkeit (wie Pflege, RD, FSJ...) zur Verbesserung der ABI-Note usw. auch der Bedarf an Ausbildungsplätzen zur Überbrückung fehlen wird.

    Unsere Beobachtung ist die, dass seit es die Weiterlaufschaltung gibt, die Autos deutlich länger halten. Kalt - Vollgas - Aus. Das ist halt sonst Gift für den Turbo.


    Dann stellt sich mir mal die Frage, warum das Fahrzeug an der Einsatzstelle Laufen muss, Am Krankenhaus jedoch ausgeschaltet wird, die Bedingungen und die Zeitdauer sind vergleichbar ...


    Natürlich ist ein Kaltstart und dann Beschleunigung auf maximale Leistung Gift für eine Motor - Vor allem weil ich Schmierung nicht hinterher kommt - Grund, dass zB Das Motoröl Von Flugfeld-Löschfahrzeugen elektrisch gewärmt wird - Die längste Standzeit ist jedoch vmtl auch an der Wache.

    http://www.spiegel.de/lebenund…im-einsatz-a-1214421.html


    Irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese "MANV-Lagen" zunehmen, hier war es eine Schlägerei, sonst ist es oftmals das Tränengas im Klassenraum - jedoch in der Konsequenz nahezu immer gleich: unzählige Kräfte, Hubschrauber und am Ende waren nur einige wenige leicht verletzt oder es wurde der MANV ins Krankenhaus verlagert, weil "Vorsorglich" mal eben eine ganze Klasse transportiert wurde, die Augentränen nach Tränengas (welch Wunder...) hatten.
    Einen ähnlichen Vorfall gab es hier in der Nähe dann auch, wo letztendlich einige Eltern noch "Arsch in der Hose" hatten und ihre Kinder mit nach Hause genommen haben und so die Lage innerhalb kürzester Zeit beendet war.




    Und dann diskutiert man gleichfalls, ob eine akute Appendizitis mit dem Taxi oder RTW fahren soll oder wundert sich über abgemeldete Krankenhäuser. Irgendwie fehlt in der heutigen Zeit eine Art von Exit-Strategie für manche Lagen.

    http://www.spiegel.de/lebenund…-wegfallen-a-1213187.html
    http://www.tagesschau.de/inlan…t-medizinstudium-101.html


    sieht vmtl. danach aus, dass es keine Wartezeit mehr geben wird - und dass auch für eine Ausbildung, FSJ ect. nur ein Bonus für ein Jahr gewährt wird (damit auch kein Vorteil einer dreijährigen Ausbildung gegenüber FSJ, Praktikum ect.


    Wenn dem so kommt, kann man die Übersschrift "Wird die Berufsausbildung jetzt der Standardweg zum Medizinstudium" klar mit Nein beantworten - das (sehr) gute Abi wird noch wichtiger zur Erlangung des Studiums, allerdings wird ein Korrekturfaktor für die unterschiedlich hohen Hürden zum sehr guten Abi zwischen den versch. Bundesländern eingebaut werden müssen