Beiträge von Jörg Holzmann

    cencie:


    Wo in Ba-Wü wohnst du denn?


    In Mannheim gibt es massenhaft FSJler auf den RTW, sowohl beim ASB als auch bei der JUH.


    Was Praktika angeht - da sollte man verschiedene Voraussetzungen erfüllen, bei uns: 18Jahre, Sanitätshelfer-Lehrgang.


    Gruß,
    Jörg

    Zitat

    So ist doch z.B. das immer wieder gebrachte Argument, dass es irgendwo in Deutschland Orte gibt, wo sehr lange auf einen Notarzt gewartet werden muss, am Besten dadurch zu lösen, dass genau in diesen wenigen Gebieten regionale Lösungen gefunden werden, die eine optimale präklinische Patientenversorgung gewährleisten.


    Das Problem mit den Ärztlichen Leitern Rettungsdienst ist halt meines Erachtens, dass deren "Kompetenzfreigabe" sehr willkürlich und damit zufällig sein kann, was einer Vereinheitlichung des Ausbildungs- und Kompetenzniveaus schon wieder entgegenspricht. Ich würde befürchten, dass sich die durch einen ÄLRD "freigegebenen" Maßnahmen weniger an den regionalen Besonderheiten, als an der persönlichen Einstellung das ÄLRD ausrichten könnten (was dazu führen kann, dass diese entweder zu restriktiv, oder zu weitreichend sind). Damit hätten wir meiner Meinung nach noch mehr Verunsicherung und Heterogenität im Rettungsdienst geschaffen.
    Ganz davon abgesehen, wo wir hier die ganze Zeit von Rechtssicherheit sprechen, würde ich mich im Zweifelsfall lieber auf eine handfeste gesetzliche Aussage (und sei es wie im Moment ein rechtliches Konstrukt) berufen, als auf die "Freigabe" eines ÄLRD (=Arzt; =kein Jurist). Auf welcher Basis soll denn der ÄLRD "Kompetenzen" freigeben???


    Wir haben hier in Mannheim gar keinen ÄLRD (noch nie gehabt, mal abgesehen von ein paar selbsternannten...), und ich habe ihn noch nie vermisst.


    Schönen Tag,
    Jörg :)

    Zitat

    Die Reform einer Ausbildung muss immer damit beginnen, die künftigen Ausbilder ihren Aufgaben entsprechend vorzubereiten. Dies wurde bei der Gestaltung der Rettungsassistentenausbildung 1989 offensichtlich vergessen.


    Offensichtlich! ;)


    Deshalb wollte ich diesmal daran erinnern...
    J. :D

    Zitat

    Original von brause: Mein Standpunkt zu dem Thema ist auch schnell erläutert: Klar macht eine erweiterte, also dreijährige, Ausbildung für den RA Sinn. Vorstellbar wäre für mich ein Ausbildungsmodell ähnlich der techn. Berufe: Ein Grundmodul wo alle med. Assistenzberufe zusammen Anatomie und (Patho-) Physiologie lernen, danach geht es halt in spezielle Module für Notfallmedizin, Kranken- / Altenpflege, Physiotherapie?. Ich sehe in solch einem Ausbildungsmodell folgende Vorteile: Man schaut schon in der Ausbildung ein wenig über den Tellerrand, was im späteren Berufsleben zu etwas mehr Respekt und Anerkennung zwischen den einzelnen Berufsgruppen und deren Arbeit führen kann. Weiterhin würde dadurch auch ein Wechsel der Tätigkeit im Gesundheitswesen vereinfacht werden, da so nur noch die speziellen Module absolviert werden müssten? Und selbstverständlich müssten die Zugangsvorrausetzungen angeglichen (also für den RA angehoben) werden müssen.


    Hallo @ all:


    Ich möchte mal einen neuen Aspekt in die Diskussion einbringen:


    Wir fordern hier eine reformierte RA-Ausbildung, die dann drei Jahre dauern soll und eventuell erweiterte Maßnahmen beeinhalten soll, die inhaltlich und qualitativ besser sein soll aus die jetzige.


    Wer soll denn eigentlich diese Ausbildung durchführen? Welche "Ausbilder" sollen diese bessere Ausbildung gewährleisten und diese tieferen Inhalte vermitteln?


    Status quo:


    Man ist selbst Rettungsassistent, geht für drei Wochen (+/-) auf nen Kurs und nennt sich danach Lehrrettungsassitent. Man klopft bei ner Rettungsdienstschule und hält auf Honorarbasis oder wie auch immer vergütet (selbstgebastelte) Vorträge, dann nennt man sich "Dozent im Rettungsdienst!


    Die Qualitätskontrolle erfolgt durch die Lehrgangsteilnehmer...


    Die aktuelle RA-Ausbildung besteht vielmals aus einer losen Folge von 137 Powerpoint-Präsentationen. Dazwischen Praxistraining. Reicht der Vormittag für die 700-Folien-Präsentation über das Herz-Kreislauf-System nicht aus, nimmt man eben noch den Nachmiitag dazu oder rafft die letzten 200 Folien vor der Mittagspause auf relaxte 17 Minuten und fühlt sich gut dabei.


    Die Didaktik der Rettungsdienstausbildung ist von Microsoft gesonsort...


    Zukunft?


    Wenn die Reform lediglich darin besteht, die Ausbildung von 1 Jahr Powerpoint auf 2 Jahre Powerpoint zu verlängern, kann man sich die Zeit auch sparen.


    Vielleicht sollte man auch etwas Energie in die Reform der Ausbilderqualifikation (zur Erinnerung: 3 Wochen...) investieren!?




    Nur mal so...
    Jörg ;)

    Wir hatte gestern abend im Chat eine ganz gute Diskussion zu dem Thema, bei der auch doe ärztliche "Fraktion" vertreten war.


    Wir konnten uns dort darauf einigen - und das entspricht im Grundsatz meiner persönlichen Meinung - dass bei einer Reform des Berufsbildes vordergründig folgende Punkte wichtig und durchsetzungswürdig wären:


    - Anerkennung des Berufes im Berufsbildungsgesetz
    - Angleichung der Ausbildungsinhalte und ein gleichmäßiges Anforderungsniveau
    - Verschiebung des Staatsexamens an das ENDE der Ausbildung (theoretische Zwischenprüfung nach dem 1. Jahr, Abschlussprüfung nach dem zweiten Jahr)
    - Anhebung der Zugangsvoraussetzung (mittlere Reife)


    DAMIT wäre schon mal viel gewonnen. Ansonsten kann ich mit dem Beruf und den Qualifikationen/Kompetenzen ganz gut leben.
    Am Notarztsystem würde ich (auch im Umfang) nichts ändern wollen.


    Liebe Grüße,
    Jörg

    Zitat

    Eigentlich is' alles immer dasselbe...


    So schlaue Aussagen wie (sinngemäß) "Ich kenne aber auch schlechte Ärzte" oder "Wir hatten schon Medizinstudenten als Praktikanten..." erinnen schon sehr (und dabei läuft mir ein Schauer nüber den Rücken) an Argumentationsketten ? la "Es gibt auch dumme Abiturienten" im eben zitierten Thread...
    Was ich von solchen "Argumenten" halte, kann dort nachgelesen werden.
    Manche (nicht alle!) Kollegen in dieser Diskussion schießen Eigentore mit jedem Beitrag, den sie vermeintlich im Sinne ihrer Sache schreiben.


    J. :rolleyes:

    Zitat

    Auch wird immer wieder geschrieben, dass man für die Maßnahmen der Notkompetenz bereits jetzt juristisch ausreichend abgesichert wäre. Dies wird allerdings von vielen Rettungsassistenten nicht so empfunden. Vielleicht würde sich diese Problematik von alleine erledigen, wenn mal ein hoher Jurist verbindlich Stellung dazu nehmen würde. Vielleicht ist die "Notkompetenz" aber rein rechtlich tatsächlich nicht ausgereift.


    Es gibt, fürchte ich, keine "hohen Juristen", sondern nur hohe Gerichte.
    Obwohl viel Papier die Grundlage unseres Rechtssystems bildet, ist die "Praxis" der Auslegung - wie der Name schon sagt - in vielen Bereichen der Juristerei opinion-based.


    Obwohl der Bereich des Rechts, der unsere Arbeit im Rettungsdienst betrifft, auf den ersten Blick kompliziert und unübersichtlich wirkt, kommt man nach etwas Auseinandersetzung mit der Materie doch recht schnell dahinter, dass nur einige Prinzipien zu befolgen sind, wenn man sich auf der "sicheren Seite" bewegen möchte.


    Ein paar Fragen, die hierbei Hilfestellung geben können:
    - Ist eine Maßnahme notwendig (Indikation)?
    - Ist die Maßnahme dringend (zeitkritisch)?
    - Ist die Maßnahme erfolgversprechend (Nutzen?)
    - Gibt es weniger invasive Alternativen, sind diese ausgeschöpft (Verhältnismäßigkeit)?
    - Beherrsche ich diese Maßnahme und die Komplikationen,... (Kompetenz)
    - ...bzw. überwiegen die Folgen des Unterlassens die Risiken (Güterabwägung)
    und schließlich - im Prinzip das entscheiodende Kriterium:
    - will der Patient, dass ich diese Maßnahme durchführe oder würde er es wollen, wenn er entscheidungsfähig wäre ((mutmaßliche) Einwilligung)?


    Beim letzten Punkt muss man besonders sorgfältig abwägen und vor allem ehrlich/realistisch bleiben, d.h. die diversen Ego-Brillen vor der Betrachtung absetzen! ;)


    Das alles kann man ganz gut über den gesunden Menschenverstand (so man welchen hat) regeln, die Empfehlungen der BÄK zur Notkompetenz können dabei als ganz gute Entscheidungshilfe dienen - nicht mehr, aber auch nicht weniger.



    Just my two cents als juristischer Laie. Bis jetzt fahre ich ganz gut damit...


    Jörg
    (auf dem Sprung zum Nachtdienst) :)

    Zitat

    Ich denke auch das die Technik uns die Arbeit sehr erleichtern kann, wenn wir mal endlich sehr handliche Kapnometriegeräte auf jedem RTW haben, so dass die Nutzung auch am Einsatzort (Wohnung und PKW etc) möglich ist, so kann auch der RA in Zukunft unter Schulung eine Narkose mit Intubation bei einem Politrauma durchführen oder eine vernünftige Analgosedierung bei einer schweren Fraktur.


    MaMo:


    Verstehe ich das richtig, Du machst die Qualifikation zur Narkoseführung vom Vorhandensein einer Kapnometrie abhängig?
    Ich fall' vom Glauben ab...


    Jörg

    Moin.
    Auch wenn es mir teilweise etwas schwergefallen ist, den Sinn mancher "Sätze" zu verstehen (Mamo, vielleicht solltest Du Deine Post regelmäßig vor dem abschicken nochmal durchlesen! Ich meine damit nicht die normalen Rechtschreibfehler, sondern vielmehr die Wörter und ganzen Sätze, die keine sind... ;) ), versuche ich mal, ein paar der Aussagen zu kommentieren. Das erfolgt jeweils farbig nach dem jeweiligen Absatz...



    Just my two cents...
    J.

    Zitat

    Manchmal hat man doch echt das Gefühl, dass was falsch läuft auf dieser Welt!


    Ich hab manchmal das Gefühl, dass was falsch läuft in diesem Forum (-->
    http://www.inquisitionsfachberater.de)


    Zitat

    Was ist denn das für ein Grund, wenn man nicht auf den ersten Blick für jeden wirklich ersichtlich geistig schwer behindert ist?


    Liebe Julia, es gibt Krankheiten (dazu zählen auch und gerade die psychischen Erkrankungen), die nicht auf den ersten Blick und schon gar nicht für jeden wirklich ersichtlich sind.
    (Manchmal muss man Leuten sogar wirklich lange zuhören oder ihre Texte lesen, bis ein wager Verdacht aufkommt...)


    Zitat

    Ich könnte jedes Mal wieder kotzen, wenn zum Beispiel ein Verbrecher aufgrund von Alkoholkonsum mildernde Umstände kriegt!
    Was ist denn das für ein Argument?
    Dann soll er/sie halt weniger saufen.


    Genau. Und wenn man mal keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.


    Zitat

    Genauso ist es auch mit Vortäuschen von geistiger Krankheit!


    DAS finde ich sooo geil hier im Forum (-->
    http://www.inquisitionsfachberater.de):
    Zuerst ist der Patient (laut Quelle!) psychisch krank. Dann wirft jemand ein, dass man psychische Erkrankungen auch vortäuschen kann. Jetzt scheint diese Vortäuschung schon akzeptiert und es wird wohl so gewesen sein. Im nächsten Post war vermutlich der Richter betrunken und am Ende ist die Justizministerin ein Junkie (vielleicht aber auch nur vorgetäuscht...)!


    Das ist hier ein echtes Phänomen.
    Mich wundert nicht mehr, dass im Mittelalter Hexen verbrannt werden konten...


    8oJ.

    Alternativ könntest Du den Zivildienst durch ein Freiwilliges soziales Jahr (FSJ) ersetzen - das könnte deine Chancen steigern, RS zu werden bzw. überhaupt im Rettungsdienst eingesetzt zu werden.


    Bei uns gibt es im RD gar keine Zivis mehr, nur noch FSJler...


    LG, Jörg

    Zitat

    Gut, gewettert wird nicht gegen das DRK, das war es aber auch nicht, was ich mit "merkwürdig" ausdrücken wollte.
    Was ich als merkwürdig an dem Artikel empfinde ist, dass er dem Leser suggeriert, dass in dem geschilderten Beispiel ein Rettungswagen des DRK zu erwarten wäre, der aber aus Kostengründen stillgelegt wurde. Dass es sich dabei aber um einen Rettungswagen der Feuerwehr handelt, wird mit keinem Wort erwähnt.


    Das stimmt, aber wie gesagt...


    Zitat

    Schon deshalb erscheint mir dieser Artikel schlecht. Dass hier schlecht / unvollständig recherchiert wurde, wurde ja auch hier schon in mehreren Beiträgen deutlich...


    Jörg


    :)