Beiträge von Jörg Holzmann

    Ich find die Diskussion ja immer wieder interessant...


    Fällen bei Euch allen die Ärzte/Notärzte Urteile?
    Ich meine, mir ist es völlig egal, was ein Arzt davon hält, dass ich einen Zugang lege oder nicht. Vor dem Arzt muss ich mich nämlich nicht verantworten, ergo bin ich ihm auch keine Rechenschaft schuldig.
    Zunächst einmal muss ich das mit dem Patienten klären -wie der Doc übrigens auch- wenn es dann Probleme geben sollte, muss ich mich vielleicht vor nem Staatsanwalt oder schlechtestenfalls vor nem Richter rechtfertigen, aber sich nicht vor dem Assistenzarzt der ortsansässigen Notambulanz.


    Was ich als RA wann und wo "darf" oder nicht, steht leider nicht im "Rechte- und Pflichtenheft für Rettungsdienstler", sondern ergibt sich aus verschiedenen Gesetzen der BRD. Da kommen in Frage das StGB, das BGB, etc.
    Leider wird da nichts stehen in der Art von "Der Rettungsassistent darf Zugänge legen!" oder "Der Rettungsasssitent darf niemals nicht Medizin geben!"... da ist leider etwas mehr Interpretationstalent gefragt!


    Es ist wie mit der Menstruation: "Die Geschichte der Notkompetenz ist eine Geschichte voller Missverständnisse...!"


    Jaja, das Leben ist kompliziert!
    Liebe Grüße aus dem Süden,
    Jörg :P

    Das ist abhängig von der zuständigen Behörde. Hier in Ba-Wü (Regierungspräsidium Karlsruhe) ist man da relativ kulant. Du musst halt mal bei der für deinen Bereich zuständigen Behörde nachfragen, wie das dort gehandhabt wird. Wenn es dann konkret wird, würde ich schriftlich eine Verlängerung beantragen und auch auf einer schriftliche Bestätigung bestehen! Sollte i.d.R. kein Problem sein.


    Viel Glück,
    Jörg

    Zitat

    Zitat LGM:
    [...]Sorry, aber mal im Ernst, was geht eher kaputt... Sicherheitsstiefel ausm RD oder ne Viggo?
    Naja, sicher gibt es Dinge, bei denen eine Prüfung als nicht bestanden gewertet werden kann, aber wie seht ihr das bei solchen Sachen?[...]



    Tja, LGM, da haben die beiden Deinen Beitrag wohl richtig gelesen!
    DU hast das Stiefelbeispiel in die Diskussion geworfen und DU hast gefragt, wie wir das sehen. Also komm auch bitte mit den Antworten klar!


    Meine Meinung: Gerade in Prüfungen wird sehr viel Wert auf den Bereich Basismaßnahmen, aber auch auf den Bereich Eigenschutz gelegt. Daher kann es schon sein, dass ne rumliegende Viggo schwerwiegend gewertet wir.
    Noch ein Aspekt für die Praxis: Nicht nur wir selbst laufen Gefahr, uns an Viggos etc. zu verletzen, wenn die Dinger liegen bleiben / vergessen werden, können alle möglichen Leute / kleine Kinder / Tiere etc. gefährdet werden.
    Dadegen hilft nur eins: Konsequent und immer sofort benutzte Viggos / Spitzmüll entsprechend (Kontamed) entsorgen. Stress und Hektik sind da keine Ausreden - im Gegeteil. Und natürlich muss das schon in der Ausbildung / im Lehrgang / in der Prüfung trainiert und konditioniert werden. Obwohl das so ein sensibles Thema ist, gibt es im RD immer noch viel zu viele Nadelstichverletzungen.
    Und wenn man sich dann ne Hep o.ä. gefangen hat, ist das Gejammer groß...



    Liebe Grüße aus dem Süden,
    Jörg

    Man fragt sich ja immer mal wieder, wie es in der Geschichte zu Dingen wie Hexenverbrennungen etc. kommen konnte und freut sich dann, in der "zivilisierten Neuzeit" leben zu dürfen.
    Wenn man dann solche "Leserbriefe" liest, wird einem einiges klar. Der Pöbel ist der gleiche geblieben...


    Um nicht missverstanden zu werden: Die in dem Zeitungsartikel geschilderte Situation muss nicht diskutiert werden. Aber die Reaktionen darauf halte ich persönlich für noch bedenklicher, insbesondere wenn sich auch Kollegen und sogar ein Notarzt auf das Niveau der anderen selbsternannten Richter/Henker begeben und Öl ins Feuer giessen...


    Naja, so isser halt, der MENSCH...



    Gute N8,
    Jörg ?(

    Naja, erstens ist der Fragesteller möglicherweise Ersthelfer oder RettSan,
    zweitens sollte man auch deine zweite Aussage etwas differenzierter betrachten.
    Aber da du da ja (geiler Satz) ein Ironie-Schildchen aufgestellt hast, siehst du das sicher auch so...


    :PJörg

    Es gab da wohl in der DDR ne Lehrmeinung, bei der das abgewandte Bein angewinkelt wurde. In der entsprechenden Literatur von damals gibt es auch solche Bilder.
    Für die Praxis ist es meiner Meinung nach völlig egal, welches Bein angewinkelt ist, solange die Seitenlage ihren Zweck erfüllt (Kopf rekliniert und Mund tief).
    In Prüfungsfallbeispielen würde ich mich sicherheitshalber an die gängige Lehrmeinung (Helfer-zugewandtes Bein anwinkeln) halten.


    Verschiedene Meinungen zu allen möglichen Dingen wird es in unserem Metier übrigens immer geben, und das schadet auch nicht - im Gegenteil, es fördert die Entwicklung und die Auseinandersetzung mit den Dingen :-)


    LG aus MA,
    Jörg

    Meiner Meinung nach ist das ein tragischer Unfall - nicht mehr, und nicht weniger.
    Nach meiner Erfahrung hätte das unabhängig von einer Feueralarmübung auch zu Beginn jeder beliebigen Hofpause in jeder beliebigen Schule des Landes passieren können, wenn die Schüler die Treppen runter rennen, als gäbe es kein morgen mehr...
    Sowas ist schlimm, wie jeder tragische Unfall, man sollte aber auch nicht zu viel hineininterpretieren...


    Gute N8,
    Jörg

    Ich halte es nicht für erstrebenswert, dass sich der Rettungsdienst in Deutschland mit Schutzwesten ausrüstet.


    Wir sind uns sicher alle einig, dass wir in unserer Aufgabe neutral sind und uns in jeglichen Konfliktsituationen zunächst einmal neutral verhalten. Wir sind zuständig für die medizinische / rettungsdienstliche Versorgung aller an einem Konflikt beteiligten Personen.


    Diese Neutralität sollten wir im Sinne der Deeskalation auch nach aussen hin transportieren, durch unser Handeln, unser Reden und nicht zuletzt auch durch unser Auftreten. Vor diesem Hintergrund halte ich eine solche "Aufrüstung" für eher kontraproduktiv, gleiches gilt übrigens für die "Bewaffnung" einiger/vieler Kollegen mit Selbstverteidigungsutensilien aller Art.


    Sicherlich gibt es Argumente dafür, auf eventuelle Aggressionen gegenüber dem Rettungspersonal vorbereitet zu sein und sich so (Schutzwesten, Pfefferspray etc.) zu schützen, ich selbst habe jedoch die besten Erfahrungen damit gemacht, in solchen Situationen die Konfrontation zu vermeiden und im Zweifel die Flucht anzutreten.
    In über 11 Jahren Rettungsdienst (davon 6 in der Großstadt) habe ich mich nicht ein Mal in einer Situation wiedergefunden, in der ich auf aktive Selbstverteidigung angewiesen war.


    Wie gesagt, ich glaube der erste Schritt zur Deeskalation ist, selbst "unbewaffnet" aufzutreten und damit dem potentiellen Aggressor zu signalisieren, nicht sein Gegner zu sein. Diese Aufgabe sollten wir den Kollegen der Exekutive überlassen...



    Schönen Tag noch,
    Jörg

    Zitat

    Ja klar, ich bin ja nur 'ne kleine blöde 21-jährige, die von nix 'ne Ahnung hat.


    Tja, der Eindruck könnte entstehen...


    Zitat

    Ich hab nirgends gesagt, dass ich irgendwelche Regelungen oder Vorschriften umgehen will um die Prüfung zu schaffen- ich will mich nur absichern, dass meine Prüfung rechtens abläuft, aber das kapiert ihr ja anscheinend nicht.


    Zitat

    Aber is klar... ich hab ja keine Ahnung...^^
    Am Besten ich behalte meine weiteren dummen Fragen ab jetzt lieber für mich- werd dafür ja eh nur angekackt anstatt mal vernünftige Antworten zu bekommen.


    Ich habe den Eindruck, dass Du in Diskussionen relativ schnell die Sachebene verlässt. Irgendetwas bringt dich auf die Palme, und dort oben sitzt du dann und wirfst mit Kokosnüssen.
    So, wie Du hier nicht richtig liest, was die Kollegen schreiben, hörst Du vermutlich auch nicht richtig zu, was die Prüfer dir sagen. Und eines kann ich dir aus meiner Prüfungserfahrung mit Sicherheit sagen: Wenn es eines gibt, was eine Prüfungskommission nervt, dann ist es eine patzige Reaktion auf ein Feedback. Damit machst Du die Prüfer für immer zu deinen Freunden... :ironie:
    Manchmal ist man ganz gut beraten, nach einer misslungenen Prüfung (kann ja mal vorkommen - nicht weiter dramatisch) erst mal in sich zu gehen und das Geschehene etwas sacken zu lassen. Dann sollte man kurz in Erwägung ziehen, dass man selbst für den Misserfolg verantwortlich sein könnte, und erst, wenn man sich ganz sicher ist, dass einem Unrecht getan wurde, kann man bei den Prüfern nochmal vorsichtig nachfragen, ob das Ergebnis nochmal erläutert werden könnte.
    Der Weg ist sicher nicht, erst mal die Qualifikation und Kompetenz der gesamten Prüfungskommission in Frage zu stellen - und das auch noch ohne Detailkenntnisse derselben. Der Schuss geht relativ sicher nach hinten los...


    Viel Vergnügen bei der Wiederholungsprüfung,
    Jörg


    P.S. Vielleicht solltest Du deine Energie auf die Vorbereitung darauf konzentrieren?!



    Zitat

    Eigentlich hat sich die Frage hier eh schon erledigt, wie geschrieben, aber OT-rumhacken macht ja so viel Spaß.


    Tja, wie man in den Wald hineinruft...

    Thorsten,
    mir ist bewusst, dass da die Studienlage uneinheitlich ist, und wie ich weiter oben schon schrieb, bieten beide Varianten sicher Vor- und Nachteile, weshalb ich unterschiedliche Algorithmen für legitim halte.
    Ich wollte nur davor warnen, dass sich jetzt jeder einzelne Kollege seinen persönlichen Lieblingsalgorithmus bastelt (Zitat: "Ich bin absoluter Fan von...").


    Aber ich denke, wir sind uns da alle grundsätzlich nicht uneinig ;-)


    Gute N8,
    Jörg

    Naja, man muss aber, um das abschliessend beurteilen zu können, dann schon dazwischen unterscheiden, welche Variante uns praktischer / komfortabler *erscheint*, und welche Vor-/Nachteile für den Patienten entstehen. Das Management ist schliesslich nur die eine Seite der Medaille. Man muss sich dann schon auch noch Studien darüber anschauen, wie sich durch die Überkopf-Variante die Beatmungspausen verlängern und wie sich das dann auf den Blutdruckaufbau auswirkt (um nur ein Beispiel zu nennen).
    Stichwort "evidence based medicine" vs. "opinion based medicine", also einerseits wissenschaftlich belegbare Vor-/Nachteile und andererseits Vor-/Nachteile, die wir aufgrund unserer Erfahrung für solche halten.
    Grundsätzlich sollte man sich da m.E. an der Studienlage bzw. an den Empfehlungen der Fachgesellschaften (ILCOR, AHA, ERC...) orientieren.
    Das soll nicht heissen, dass man sich immer sklavisch an Empfehlungen halten muss und nie davon abweichen darf, aber ich finde, mit eigenen Interpretationen eigener Erfahrungswerte sollte man immer vorsichtig sein.


    Liebe Grüße aus MA,
    Jörg

    In manchen Bereichen der Notfallmedizin gibt es eben kein klar abgrenzbares richtig oder falsch, sondern verschiedene (Lehr-)Meinungen. Dazu gehört sicher auf der Bereich Megacode, wo unterschiedliche Schulen verschiedene Varianten propagieren.
    Dazu gehört auch der Aspekt Über-Kopf-Thoraxkompression Ja
    oder Nein. Es gibt da sicherlich Argumente dafür und dagegen,
    in dem Algorithmus, der hier in MA gelehrt wird (http://www.f-a-mai-schule.de/I…orithmus/algorithmus.html), kommt die Überkopf-HLW z.B. nicht vor, ich selbst war aber auch schon in Situationen,
    in denen ich (zumindest zeitweise) darauf zurückgegriffen habe.
    Ich empfehle Dir, zunächst einmal die Variante zu übernehmen, die
    in deinem Bereich gelehrt und praktiziert wird, da schliesslich ein grundsätzliches Charakteristikum der Idee Megacode darin besteht, dass die Teampartner aufeinander eingespielt sind und quasi "blind" zusammenarbeiten können. Das setzt natürlich die Einhaltung eines einheitlichen Algorithmus voraus!


    Typisches Beispiel für "viele Köpfe, viele Meinungen"...


    Grüße aus Mannhem,
    Jörg

    Kann dir leider nur sagen, dass die FAMS in Mannheim und die HEFA in Heilbronn definitiv mit ihren Lehrgängen schon angefangen haben.
    Da in Ba-Wü die Staatsexamen an allen Schulen gleichzeitig stattfinden, gehe ich davon aus, dass alle Lehrgänge in Ba-Wü seit spätestens dieser Woche schon laufen...


    Viel Glück trotzdem bei der Suche,
    Jörg