Als "Fachausbilder Jugend" bilde ich bei der JUH in Ba-Wü angehende Jugendgruppenleiter aus und habe daher etwas Erfahrung mit der Gestaltung und Durchführung von Gruppenstunden und dem "Betrieb" von Jugendgruppen.
Einiges ist ja schon angesprochen worden, es wurde deutlich, dass da inhaltlich eigentlich fast keine Grenzen gesetzt sind. Von den Klassikern wie Spieleabend, Basteln, "Adventure" bis zu Themen der (erweiterten!?) Ersten Hilfe ist grundsätzlich alles drin. Je nach Gruppe kann das sehr weit gehen, ich habe schon Grundschüler beim Reanimationstraining oder beim (spielerischen) Umgang mit Schaufeltrage und Vakuummatratze gesehen, oder Jugendliche, die mit Begeisterung Zelte aufgebaut haben, im Wettkampf gegeneinander oder gegen die Uhr. Funken (s.o.) ist ne nette Idee.
Ob Du den Schwepunkt auf EH oder "Sport und Spiel" legst, würde ich davon abhängig machen, was die Gruppe will, sie steht schliesslich im Mittelpunkt. Aber eine gesunde Mischung schadet nie und legitim ist, was ankommt. Wenn die Kinder also viel spielen wollen, lass sie spielen, wenn sie heiss sind auf Erste Hilfe, gib ihnen, wonach sie verlangen.
Grundsätzlich halte ich zwei Dinge für besonders wichtig in der Jugendarbeit:
Kontinuität und Entwicklung!
Die Gruppenstunde muss eine verlässliche Größe im Wochenablauf der Kinder sein. Wenn die Gruppenstunde öfter ausfällt oder kein wirkliches Programm stattfindet (Leerlauf), langweilen sich die Kids und bleiben irgendwann weg.
Genauso schlecht ist es, wenn immer das gleiche gemacht wird und sich die Gruppe inhaltlich (und als Gruppe) nicht weiterbewegt. Auch dann geht die Lust an der Sache irgendwann verloren.
Toll ist immer, wenn Du der Gruppe gelegentliche Highlights anbieten kannst, z.B. ein Ausflug (Schlittschuhlaufen etc.) oder die Teilnahme an Wochenendveranstaltungen des Verbandes (EH-Wettkämpfe können super Motivationsträger sein, auch für die alltägliche Übungsstunde...). Nicht zuletzt ist alles gut, was das Gruppengefühl stärkt, z.B. eine Wochenendfreizeit oder ein Zeltlager. Oft bieten da ja die Dachverbände regelmäßig was an, sodass Du das nicht unbedingt alles selbst organisieren musst.
Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos, und wenn die Gruppe läuft, machts auch dem Gruppenleiter richtig Spaß - allerdings bedeutet das auch etwas Arbeit und vor allem zeitlichen Aufwand, daher bewährt es sich i.d.R., die Verantwortung für eine Jugendgruppe auf mehreren Schultern (zwei-drei Gruppenleiter) zu verteilen!
Viel Spaß mit Eurer Gruppe wünscht
Jörg