Beiträge von neox

    Hallo!


    Ich hab die Diskussion schon eine Weile still beobachtet und mir mal die Mühe gemacht einen Text zu entwerfen.
    Ich habe versucht all eure Vorschläge in den Text einzubauen. Ausserdem ists etwas korrigiert und erweitert.
    Ich möchte ausdrücklich sagen, dass ich euren Text als Vorlage benutzt hab, nicht das es heißt ich hätte geklaut :)
    Vielleicht könnt ihr ja was damit anfangen:



    Überschrift: Petition des Rettungsfachpersonals zur Umsetzung des Referentenentwurfs eines Gesetzes
    über den Beruf der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters (NotSanG)

    Petition:
    Das unterzeichnende Rettungsfachpersonal (Rettungssanitäter und Rettungsassistenten)
    möchte das Bundesministerium für Gesundheit, die Bundesregierung und die
    Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland darauf aufmerksam machen, dass es
    die Abwertung der Arbeit des Rettungsfachpersonals, wie sie zur Zeit durch
    ärztliche Verbände oder Organisationen in Stellungnahmen bezüglich des
    geplanten Notfallsanitätergesetzes betrieben wird, für nicht statthaft und
    einer sachlichen Diskussion für nicht zuträglich hält. Stellungnahmen der
    ärztlichen Verbände, die darauf abzielen, eine eigenständige Versorgung durch
    Rettungsdienstpersonal als Gefährdung des Patienten darzustellen, verkennen
    sowohl die jetzige Situation, in der bereits heute die überwiegende Anzahl
    aller Notfallpatienten ohne Notarzt versorgt wird, als auch die Intention des
    Notfallsanitätergesetzes. Bundesweit übernimmt qualifiziertes Rettungsfachpersonal
    täglich die erste eigenständige notfallmedizinische Versorgung von Patienten
    mit Verletzungen oder Erkrankungen und versorgt diese Patienten auf einem sehr hohen
    Niveau. Rettungsassistenten sind durch die derzeitige Gesetzeslage jedoch oft
    in einer rechtlichen Zwickmühle, da sie bei Notfallpatienten erlernte â?? auch invasive
    - Maßnahmen durchführen müssen um ihrer Garantenstellung gerecht zu werden und
    keine unterlassene Hilfeleistung zu begehen, hierbei aber ggf. gegen das
    Heilpraktikergesetz verstoßen und/oder eine Körperverletzung begehen. Durch die
    derzeit, im Rahmen der Novellierung des Rettungsassistentengesetzes durch das
    BMG, geplante Ausbildung zum Notfallsanitäter wird künftig die
    notfallmedizinische Versorgung durch das Rettungsfachpersonal weiter verbessert
    und endlich ein gesetzliches Fundament für deren Handeln geschaffen.


    Begründung
    In Stellungnahmen zum Referentenentwurf des Notfallsanitätergesetztes (NotSanG)
    sprechen sich ärztliche Organisationen und Verbände gegen Teile des
    Ausbildungszieles der künftigen Notfallsanitäter aus. Sie begründen dies damit,
    dass durch die vorgesehenen, zu vermittelnden Kompetenzen, eine Abkehr vom
    hierzulande praktizierten Notarztsystem zu befürchten sei und es
    dadurch (und durch die teils eigenständige Versorgung von Notfallpatienten
    durch Notfallsanitäter) zu einer Gefährdung der Patienten und einer
    Verschlechterung des Systems insgesamt kommen wird. Dabei wird auch auf die, im
    Vergleich zu einem Medizinstudium, nur 3-jährige Ausbildungsdauer und die
    geringere Zugangsvoraussetzung "Realschulabschluss" verwiesen.
    Einen Nachweis, dass
    es durch diese Voraussetzungen tatsächlich zu einer schlechteren
    Versorgung von Notfallpatienten kommen wird, kann dabei nicht erbracht werden;
    die Aussagen bewegen sich einzig auf dem Feld der Spekulation. Deshalb erwecken
    diese Aussagen den Anschein rein standespolitisch geprägt zu sein. Sie beziehen
    die vorherrschenden und zukünftigen Herausforderungen der präklinischen
    Notfallversorgung nicht mit ein. Des Weiteren spiegeln sie nicht den aktuellen
    Stand der Wissenschaft wider. Ein Blick in die Nachbarländer (Österreich,
    Tschechische Republik, Dänemark und Schweiz) zeigt bereits, wie
    reibungslos ähnlich dem "Notfallsanitäter" ausgebildetes Personal zusammen
    mit Notärzten arbeitet und dabei auch invasive Maßnahmen durch
    Rettungsfachpersonal ergriffen werden, ohne dass die Patientensicherheit darunter
    leidet oder eine Abschaffung des Notarztsystems droht. Vielmehr
    erreichen diese Systeme eine Ergebnisqualität, die der in Deutschland jederzeit
    ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist. Daher ist die Darstellung der
    künftigen notfallmedizinischen Versorgung durch Notfallsanitäter,als Gefahr für
    die Patienten - und damit für die Allgemeinheit - nicht hinnehmbar. Sie schadet
    dem Bild des Rettungsfachpersonals in der Öffentlichkeit und dem deutschen
    Rettungsdienst insgesamt.


    Weiteres zum NotSanG
    Die Versorgungsstandards im Rettungsdienst dürfen sich nicht länger an örtlichen
    Begebenheiten oder gar der Stellungnahmen von Interessensgruppen orientieren,
    sondern sollten bundeseinheitlich in einer Fachkommision festgelegt und ständig
    fortgeschrieben werden.

    Das unterzeichnende Rettungsfachpersonal unterstützt die Initiative des BMG zur
    Zulassung des künftigen Berufsbildes â??Notfallsanitäterâ?? als Heilberuf um dazu
    beizutragen die Versorgung der Bundesbürger auf dem aktuell hohen Niveau auch
    in Zukunft sicherzustellen.


    Die neue Bezeichnung als ??"Notfallsanitäter"?? und die Erweiterung auf eine 3-jährige
    Ausbildungsdauer unterstützen wir ausdrücklich.



    In dünn besiedelten Gebieten ist es schon seit Jahren nicht mehr möglich alle
    Notarztstandorte mit qualifizierten Notärzten zu besetzen. Teilweise kann dies
    nur durch immer weiter steigende Honorare sichergestellt werden. Auch in
    größeren Städten und Gemeinden im gesamten Bundesgebiet hält dieser Trend Einzug.
    Aus diesem und weiteren Gründen explodieren die Kosten des Rettungsdienstes im
    Bereich des Notarztwesens.


    Um den Rettungsdienst auch künftig bezahlbar zu halten und die Zahl der Fehl- und
    Überalarmierungen (Notarzt wird alarmiert obwohl nicht zwingend benötigt) zu
    senken ist eine Kompetenzerweiterung


    "Wenn wir es nicht schaffen, die notwendigen Veränderungen schon jetzt in die Wege zu leiten,
    werden wir die Qualität unserer Versorgung zukünftig nicht mehr aufrechterhalten können. Es
    gilt, heute die Weichen zu stellen, um nachhaltige Lösungen für morgen zu
    finden." (Fachkräftemangel - Stationärer und ambulanter Bereich bis zum
    Jahr 2030; PricewaterhouseCoopers AG)


    Im Namen aller Unterzeichner