Beiträge von trident

    hab ich die Schuld einseitig festgelegt? Ich habe gesagt, dass ich die Israelis verstehe. Sie mussten etwas unternehmen. Außerdem hinken die Vergleiche. Es haben schon immer Juden in Palästina gelebt. Mit Theodor Herzl hat allerdings zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts eine Bewegung begonnen, die in Mitten des europäischen Nationalismus den Juden ebefalls eine politische Heimat geben wollte. Diese Bewegung trugen den Namen Zionisten. Und schon in den 1920igern haben die Briten mit Truppen dort den Frieden erhalten müssen. Es war nicht einfach so, dass die Israelis dort 1948 gewaltsam einmarschiert sind. Staaten entstehen nicht einfach aus dem Nichts. Dass Palästinenser ähnlich gute Argumente haben, das verstehe ich auch. Ursprünglich wollte ich mich nur dagegen wehren, dass das Ganze eine gigantische Verschwörung ist, um den Frieden in Europa zu erhalten...

    Was ist daran einfach? Das ist die israelische Seite. Das die arabische Welt, ja, der Rest der Welt das anders sieht, das ist mir bewusst. Ist zudem nicht auch noch Wahljahr in Israel? Gut, ich vergaß die Ägypter. Aber selbst die unterstützden die Israelis diplomatisch...


    überspitzes Beispiel:
    Wenn drei Viertel deiner Familie getötet worden sind und der Rest über Jahre hinweg konstant um das Überleben kämpfen muss, da ist es verständlich, wenn die Reaktion der Israelis so ausfällt. Diese Erkenntnis bringt zwar keinen Frieden, ist aber ein Erklärungsansatz...


    Edit: Beispiel eingefügt

    Es ist keine Verschwörungstheorie und auch kein Stellvertreterkrieg... Auch war im Nahen Osten nicht erst ab dem Zeitpunkt Krieg, wo in Europa Frieden war. Aber Israel hat als die einzige echte Demokratie in der Region nun mal die Aufgabe, ihre Bürger zu schützen. Und wenn dieser Schutz, dank andauerndem Raketenbeschuss von ein paar Wirrköpfen nicht gewährleistet ist, dann muss etwas unternommen werden. Das ist eine vollkommen verständliche Reaktion von einem Land, das seit seiner Gründung um das Überleben kämpft. Noch viel verständlicher wird das, wenn man bedenkt, dass Juden in ganz Europa schon seit zweitausend Jahren immer mal wieder verfolgt wurden (s. England, Russland, das Hl. Röm. Reich). Und wenn einmal 6. Millionen deiner Glaubensbrüder ausgelöscht wurden, dann ist das nur zu verständlich, dass du dich wehren willst.
    Dass die Israelis auch keine reine Weste haben in dieser Region und durchaus dann und wann diplomatischer auftreten könnten, das bestreite ich nicht. Ich bitte jedoch davon abzusehen, die Sache über alle Maßen zu vereinfachen. Ansonsten hat Weltreisender Recht. Genauso wie wir Christen hat der Islam eine lange Tradition der "Kämpfe im eigenen Haus".

    Zitat

    By the way: Weiß jemand, ob es eine Art ärztlichen Notdienst in UK gibt?


    Nein, gibt es nicht. Es gibt eine Hotline, die du anrufen kannst, wenn dein Hausarzt zu hat. Dort sitzt dann eine Krankenschwester, die dir sagt, ob du mit deinen Gebrechen gleich in's Krankenhaus musst, und wenn ja, wie schnell.... Ansonsten wartest du, bis dein Hausarzt wieder auf hat...


    Weihnachtliche Grüße:-)

    Wenn ich so darüber nachdenke frage ich mich, warum es diese Paramedic Practitioners überhaupt gibt. Sie sind dazu da, dass Patienten mit nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen nicht ins Krankenhaus müssen. Diese Paramedics haben dann einen gesetzlich festgelegten Rahmen, indem sie handeln dürfen. Hab ich das so richtig verstanden?
    Und jetzt spreche ich mal aus meinem persönlichem Empfinden: Die Tatsache, dass es in England keinen Notarzt gibt hat nicht automatisch dazu geführt, dass auf jedem Rettungswagen dann ein Paramedic sitzt. Nach meinen ersten paar Tagen in London sah ich einen Rettungswagen hinter dem ein Fahrzeug geparkt war, welches dem Aussehen nach etwa dem deutschen NEF entsprach. Diese Tatsache machte für mich keinen Sinn, bis ich einen Blogbeitrag von Markus aus den USA laß. Er schrieb, dass dort der Paramedic mit dem Auto zu Notfällen zugebracht wird, der den Handlungsrahmen der EMTs des Rettungswagen übersteigt. Was heißt das nun? Offenbar ist es billiger, für den Paramedic ein eigenes Auto zu unterhalten und dieses zu Notfällen hinzuzualarmieren, als jeden Rettungswagen mit einem Paramedic zu besetzen. Und wir reden hier jetzt nicht über irgend ein Dorf im englischen Hinterland, wir reden von der Millionenmetropole London.
    Was will ich nun sagen: sicherlich gibt es Handlungsbedarf, da will ich mich auch gar nicht einmischen. Ich weiß auch nicht, wie es in der Schweiz so abläuft. Aber alleine die Tatsache, dass Paramedics in England "mehr dürfen" und besser bezahlt werden heißt nicht, dass es deswegen eine hohe Dichte an diesen gibt. Es werden eher weniger eingestellt. Auch gibt es, laut einem englischen Freund, Diskussionen, den Arzt vermehrt in der Präklinik einzubinden. Ich habe dafür keine Quellen, sondern das ist es, was ich aus meinen Beobachten und Gesprächen mit Engländern erfahren habe. Ich werde versuchen mehr zu erfahren.


    Beste Grüße,
    Ulrich

    Gerade hier in kleinen Dörfern ist Notfallhilfe eine sehr wichtige Sache. Die Menschen sehen, dass es das Rote Kreuz gibt im Ort, und dass es auch etwas tut. Ich meine, so viele Sanitätsdienste haben wir nicht, und immer nur Sportplatz, das ist wirklich langweilig. Und unsere Mitgliedszahlen sind wirklich nach oben gegangen. Allerdings würde ich nicht sagen, dass Notfallhilfe reine Jugendbelustigung ist, weil diese nichts davon hat, bis sie 18 ist. Es kommt vor allem darauf an, dass überhaupt ein Auto da ist, welches mit der örtliche Jugendfeuerwehr konkurieren kann. Auch würde ich einfach mal sagen, dass es bei der Jugend immernoch sehr darauf ankommt, dass die Jugendleiter etwas Interessantes auf die Beine stellen ;-) .


    Dass es immer mal wieder zu, sagen wir mal "unterschiedlichen Meinungen" (das umfasst jetzt ziemlich viel) zwischen Notfallhelfern und Rettugsdienstlern kommt, das ist wahr und tut mir auch leid. Aber es gibt, wie überall, solche und solche.


    Grüße von einem Notfallhelfer

    Vielleicht hilft das hier ein wenig weiter...


    http://en.wikipedia.org/wiki/Coroner


    Kurzzusammenfassung: In GB und Teilen ihrer ehemaligen Kolonien muss der Coroner nicht unbedingt ein Mediziner sein. Er kann auch Rechtsgelehrter sein, muss aber mindestens fünf Jahre Erfahrung haben. In den USA wird es immer mehr üblich, dass der Coroner durch einen Medical Examiner ersetzt wird, der dann aber Mediziner sein muss. So ist es wohl auch in Kanada...


    schöne EM-Grüße:-)

    Zitat

    Ein deutscher Unternehmer kann ja auch nicht über seine Fabriktore ein Transparent hängen mit den Slogans "Arbeit macht frei" oder "Kraft durch Freude". Das hat nichts mit Verklemmtheit zu tun, sondern damit, dass bestimmte Wörter in bestimmter Kombination oder Konstellation, ob es uns gefällt oder nicht, einfach durch die Geschichte unbrauchbar gemacht wurden. Beispiele dafür gibt es in unserer Sprache viele ("Blut und Boden", "Heil", "Endlösung", "Führer", ...). Man könnte also sagen, diese Wörter sind historisch kontaminiert. Das ist übrigens auch Sprachwissenschaftlich nicht uninteressant.


    Und dazu gehören für mich auch Dolchstoßlegenden....

    Mindhunter


    Zitat

    Ich wurde mal richtig übel angemacht, als ich in einem Satz die Wendung: "Jedem das Seine" ohne jeglichen Geschichtlichen Zusammenhang gebrauchte.... Sowas sollte ich doch aus meinem Wortschatz steichen... Ja, es war im KZ Buchenwald von innen an den Eingang geschrieben und damit pervertiert worden!


    Tja, auch solche Menschen gibt es.
    Der Reichstag hat allerdings nichts mit dem dritten Reich zu tun. Ihn gab es schon vorher. Auch hat Hitler nie eine Rede in selbigem gehalten, sondern ist dazu in die Kroll-Oper ausgewichen. Rommel als Nazi zu bezeichnen kann auch nur als höchstens eine Seite der Medallie betrachtet werden. Sicherlich war er am Anfang, wie viele, Freund des Regimes. Es darf aber nicht vergessen werden, dass er Verbindungen zum Widerstand hatte, und von Hitler in den Selbstmord getrieben worden war.

    saarretter, Fred, Quovadis...


    wenn ihr hier schon mit phrasen um euch schmeißt, dann schaut wenigstens ab und zu in geschichtsbücher....das ist ja nicht zum aushalten. es ist ein wahres wunder, dass ihr trotzdem irgend etwas bewegt!


    (ps: absichtlich alles klein geschrieben)