Schlimm genug, wenn es zu einem Unfall kommt...
Nur ist es doch so, dass wir uns mit jeder Alarmfahrt konsequent über die STVO hinwegsetzen. Dass da mancher Autofahrer überfordert ist wundert mich nicht... Ich selbst stand gestern erst wieder gute 3 Minuten (mit opto-akustischem Geläut) an einer roten Ampel und hab gewartet bis ein Auto aus der Gegenfahrtrichtung angehalten hat, um die Straße sicher zu queren. fünf Autos habn mich zwar gesehen und geschaut als kämen wir vom Mars, aber sind trotzdem ganz normal weitergefahren... einer hat mir noch den Vogel gezeigt. Aber was solls... Um Krankenträgers Signatur mal zu verwenden... Hält der Wagen nicht, kommt der Sani nicht.
Unfälle mit Einsatzfahrzeugen lassen sich nicht vermeiden. Das Risiko lässt sich zwar begrenzen indem man umsichtig und defensiv fährt, aber ganz vermeiden kann man das nun nie. Wichtiger erscheint es mir in der Hinsicht, den Kollegen die Einsatzfahrt sicherer zu machen.... Umfangreiche opto-akustische Warneinrichtung, Fahrertraining und wenn´s gekracht hat eine gute Nachsorge.
Gut ist nur, dass wenig Personenschäden bei solchen Unfällen zu beklagen sind.
An unserer Rettungswache hat man diese Zeichen der Zeit nun verstanden...
Unsere Fahrzeuge sind gelb lackiert, haben Frontblitzer, Dachbalken und zu den E-Hörnern noch ne Preßluft-Tröte.
Zumindest kann man mir nicht schlüssig klar machen, das Auto übersehen zu haben. Foto kommt noch mit rein.... einmal im Tageslicht und einmal zur Nacht mit der reflektierenden Folie...
Weiterhin durchlaufen alle unsere Fahrer eine zweitägige Fahrerschulung. Theorie und Praxis. Die lernen sowohl die Abmessungen der RTWs kennen indem sie einen Parcours um unsere Wache absolvieren müssen, wie auch mit einem Fahrinstuktor von uns durch die Stadt fahren müssen. Und um auch den anderen zu zeigen, wie anspruchsvoll das sein kann, müssen dabei zwei der Fahranwärter hinten reanimieren.
Nach der Fahrer schulung kommt noch ein Praktikum... Patientenfahrten, Leerfahrten und Signal-Fahrten unter Aufsicht eines erfahrenen Kollegen.
Unsere Unfallstatistik bestätigt dieses, für manchen umständlich erscheinende, Vorgehen.