Beiträge von advomedix

    Schwer verständliches Argument angesichts der Tatsache, dass sich sämtliche Unternehmen in Europa innerhalb dieser beiden Rechtsgebiete bewegen und in nicht wenigen Fällen damit prima zurechtkommen.

    Naja, wenn man plötzlich merkt, dass man Grundsätze des Arbeitsrechts bei der Angebotsabgabe nicht berücksichtigt hat, erklärt sich dieses Argument. Auch wenn es dadurch nicht verständlicher wird... Aber präventives Denken war bei rettungsdienstlichen Leistungsträgern und - erbringen ja noch nie eine Paradedisziplin :)

    Ich habe kein Beispiel für einen Qualitätsrückgang, nachdem ein Privater (von wo auch immer) einen RD-Bereich übernommen hat, aber das war die Begründung bei uns, warum die HiOrg-Wachen vom Kreis übernommen wurden und wenn man sich mal die kleinen Artikel auf den ersten Seiten der RETTUNGSDIENST anschaut, dann ist das nicht nur bei uns so (gewesen).
    (...)

    Das ist doch die allgemein übliche Phrasendrescherei der bisherigen RTD-Leistungserbringer... Frei nach dem Motto: " Wir sind die Besten und alle anderen bieten nur minderwertige Qualität"
    Wenn man allerdings in so manches benachbarte europäische Land schaut, findet man dort oftmals Beleg dafür, dass die Qualitätsstandards mit den hiesigen gleichwertig sind oder teilweise sogar besser. Klar kann es vorkommen, dass Billiganbieter mit minderwertiger Qualität eine Ausschreibung gewinnen. Aber wenn man die Verfahren ordnetlich durchführen würde, wäre diese Angst sicherlich unbegründet. Hier offenbaren die entsprechend Verantwortlichen, meiner Meinung nach, ihre eigene Unfähigkeit oder ihren Unwillen zur umfassenden Prüfung der Angebote.

    Ich denke nicht, dass es ein Erlöserwahn ist. Ich bin mehr der Ansicht, dass man sich von Falck einen frischen Wind erhofft der durch das deutsche Rettungsdienstsystem weht. Wie jedes System hat auch das deutsche seine positiven und negativen Aspekte. Ich bin mir sicher, auch bei der von Falck verfolgten Strategie wird es positives wie negatives zu berichten geben. Allerdings spricht vieles dafür, dass Falck anders agieren wird, als es die bisherigen Leistungserbringer, egal ob HiOrg oder Privat, dies bisher getan haben.

    Man erkennt schon an der Art wie Falck agiert, den Unterschied zwischen einem international aufgestellten Dienstleistungsuntenehmen und den hierzulande tätigen Hilfsorganisationen.


    Ohne großes Aufsehen wird eine Niederlassung in Deutschland etabliert und mit einer der rennomiertesten Köpfe des deutschen Rettungsdienstes ins Boot geholt.


    Bleibt abzuwarten in wieweit Falck den Rettungsdienst-Markt in Deutschland aufmischen wird, die Voraussetzungen dürften jedenfalls gegeben sein. Ebenfalls abzuwarten bleibt natürlich, wie die Arbeitsbedingungen für das Rettungsfachpersonal dort aussehen werden.

    Nicht nur ein sehr guter Schachzug von Falck, sondern ein deutliches Signal in Richtung der "Platzhirschen" im Rettungsdienst. Für die Qualität im Rettungsdienst kann dieses sehr vorteilhaft werden, birgt aber sicherlich auch das ein oder andere Risiko. Jedenfalls werden sich die HiOrgs mit einer gut aufgestellten Konkurrenz konfrontiert sehen, die so manches (böses) Erwachen hervorrufen könnte.

    Ähm, irgendwie hab ich den Unterschied zwischen Leitstelle und Nachrichtenzentrale noch nicht so ganz verstanden... Mag mir das mal jemand nahe bringen?

    Dabei darf ich aber nicht nur von meinen eigenen Fähigkeiten ausgehen, sondern muss auch die der anderen Vertreter des Rettungsfachspersonals mit einbeziehen.
    Sonst kommt der Patient sehr schnell in eine Situation, in dem seine medizinische Versorgung vom Glück bei der Dienstplangestaltung abhängt.


    Gruß, Christian

    Typisch juristisch könnte man sagen... "Es kommt drauf an"


    Sicher sind für die grundsätzliche rechtliche Wertung eines Vorgehens, die Fähigkeiten des "Standard-RettAss" von Bedeutung und jeder Einzelne muss sich hieran messen lassen. Man wird aber, in manchen Fragestellungen wie beispielsweise bei der Frage eines Unterlassens, auch die individuellen Fähigkeiten zu bewerten haben.


    Und es ist doch Fakt, dass die rettungsdienstliche Versorgung im Großen und Ganzen überwiegend einheitlich ist, im Einzelfall aber doch je nach der tatsächlichen Besatzung divergiert. Teils sogar mit erheblichem Unterschied, so dass man doch von Glück oder Pech der Dienstplangestaltung sprechen kann.

    Nachdem das hier ja das Rechtsboard ist, freue ich mich über die Gelegenheit zu einer Randbemerkung in die fachliche Richtung: Ich glaube, dass es bei dem von Dir geschilderten Ablauf weniger um die Auslegung des Rechts geht und mehr darum, ob man sich bestehender Schranken bewusst ist.

    Ich denke in beiden Denkansätzen, sowohl von Nils, als auch von schmunzel, steckt ein wesentlicher Aspekt:


    Die grundlegenden Umstände werden sehr wohl durch das Recht gegeben und damit auch Schranken der Handlungsmöglichkeiten. Andererseits wird das Recht auch durch veränderte tatsächlich gegeben Möglichkeiten, verändert. Was vor 10 Jahren rechtlich noch sinn- und zweckmäßig war, kann heute zu weitreichend sein.


    Und was die Frage der Schranken angeht, so ist deren Existenz und vor allem deren Erkennen ein wesentlicher Bestandteil der rettungsdienstlichen Tätigkeit. Meine rettungsdienstlichen Möglichkeiten geraten an Ihre Schranken, wenn ich damit meine persönlichen Fähigkeiten übersteige. Das Rettungsfachpersonal ist in seiner Handlungsfähigkeit weniger rechtlich, denn tatsächlich, durch die eigenen Fähigkeiten limitiert. Daher muss man sich im Einzelfall immer die Frage stellen, wieviel Risiko ich meinem Patienten, in Anbetracht meines medizinischen (Halb-)Wissens zumuten kann.


    Erst dort wo man die eigenen Fähigkeiten und mithin die eigenen Schranken übertritt, wird man auch die rechtlichen Schranken übertreten.

    Nein aber es ist doch so, man kann sich theoretisch über alles auslassen. Warum soll man über ungelegte Eier diskutieren.Da befaß ich mich lieber mit Ausdauersport und Notfallmedikamenten. Hier zählen für mich nur Veränderungen und Taten! Da hat auch jeder eine andere Meinung zu.

    Eine grandiose Einstellung... Würden alle Beteiligten so denken, wäre das Rettungsfachpersonal bis heute nicht über den Status des Transportsanitäters hinaus gekommen. Gut, im Einzelfall wäre das vielleicht auch beser gewesen... aber das steht auf einem anderen Blatt


    Das ist doch ganz einfach, die werden zukünftig als Rettungsassistenten bezeichnet, um den Hilfscharakter der Ausbildung und der Tätigkeit zu verdeutlichen.
    Ich weiß nicht, was es hier so viel zu diskutieren gibt. ;)

    Ich sehe das ähnlich... Geht doch mal vor die Tür und befragt die Bevölkerung was sie sich unter der Bezeichnung Rettungssanitäter und der Bezeichnung Rettungsassistent, vorstellen. Zum überwiegenden Teil wird man Euch genau das Gegenteil der tatsächlichen Hierarchie schildern. Also warum nicht den Zustand herstellen, von dem die Bevölkerung ohnehin schon ausgeht...


    Im Übrigen ist es wohl nicht wirklich wichtig, wie das Berufsbild bezeichnet wird, sondern was drinsteckt und was die Berufsträger daraus machen.

    Nun dann würde mich mal intressieren, welche "Eingriffsrechte" der Rettungsdienst deiner Meinung nach haben sollte und warum dieses auf Bundesebene besser gereglt werden können soll, als auf Länderebene.


    Ein bundeseinheitliches Bild des Rettungsdienstes wäre in der Tat wünschenswert, aber das ist zunächst nichts was die Politik oder der Gesetzgeber bewerkstelligen können, sondern vielmehr jeder einzelne Rettungsdienstmitarbeiter im Job. Und da steckt das eigentliche Problem... weniger bei der Frage der Gesetzgebung...