Beiträge von MaMo


    Dann darf man sich aber auch nicht über die hier oft beklagten Zustände beschweren:



    • Geringes Ansehen, weil ja jeder den Job machen kann
    • Schlechte Bezahlung/Behandlung, weil genug alternative Retter vorhanden
    • Halbdebile Kollegen, weil der Beruf, außer für besonders Motivierte, unattraktiv ist


    Das hängt halt alles auch mit der Tatsache zusammen, daß neben der HA auch eine EA-Schiene existiert und diese als Alternative wahrgenommen wird.


    1.) Den Job kann nicht Jeder machen, er braucht gewisse Voraussetzungen... Welche steht auf einem anderen Blatt.
    2.) Die Bezahlung a Kopf hat mit der EA Schiene gar nix zu tun, höchsten mit der Anzahl freier Stellen
    3.) Hat der Kollege aber sicher vor Jahren schon gewusst, wer sich nicht weiterbildet und versucht voran zu kommen braucht sich nicht wundern in einer Wache zu vergammeln.


    Sehe ich absolut nicht so! Nur hat man für seine eigene mäßige Motivation und Sein Gejammer immer passend das EA als Sündenbock zur Hand.

    Da es mir ja so gut geht :hot: Es ist in der Druckindustrie wie in anderen kommerziellen Bereichen auch üblich gewisse Dienstleistungssektoren auszulagern. Bedeutet eine neue Firma zu gründen, am besten so wenig Mitarbeiter wie möglich um einen Betriebsrat zu verhindern. In der schreibenden Zunft gibt es das schon mehr als genug. Große Firmen lagern ihre Rechenzentren im Rahmen der Globalisierung gerne mal ins Ausland aus. Mindestqualifikationen gibt es im Handelssektor mal gar keine. Da muss man als Fachangestellter froh sein, nicht von lauter Unterqualifizierten umringt zu sein. Von daher, könnten mir persönlich noch viel mehr "Schweinereien" einfallen um den Rettungsdienst oder andere Berufssparten noch mehr "zu quälen" Ich denke wir haben in vielen Bereichen in dieser Republik das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, und es kommt vielleicht die Zeit, in der so mancher Angestellter in der Wirtschaft froh wäre, einen gesicherten Arbeitsplatz bei mäßigen Bezügen im öffentlichen Dienst zu haben...


    Darum immer Risiken verteilen, in einer Ehe arbeitet einer im Öffentlichen Dienst in "Gesicherter Armut" und der zweite macht auf selbstständig oder risikoreichem Arbeitnehmer. Dann hat man zur Not noch wenigstens eine Art Rückversicherung :cool_1:

    Um das mal grundsätzlich klarzustellen (im Anschluss hab ich auch nichts wirklich Neues mehr beizutragen):
    Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen das Ehrenamt. Ich habe grundsätzlich etwas gegen Menschen und Firmen, die Rettungsdienst so darstellen, als wäre es ein Hobby, dass man nebenbei machen könnte. Der Anspruch den ich an mich und meine Arbeit stelle ist ein anderer. Es gibt genug Firmen, die zeigen, dass Rettungsdienst mit rein hauptamlichen Kräften sehr gut funktioniert. Die ehrenamtlichen Kollegen haben zweifellos eine Berechtigung, sollten dabei aber klar definierte Aufgabenbereiche haben. Und dieses Rumgeheule weil man irgendwelchen Leuten ihren Blaulichtspielplatz wegnehmen könnte, kann ich nicht mehr hören.


    Warum stört es mich, das es für den einen ein Blaulichtspielplatz ist, und für den anderen, nur weil er Geld bekommt, es etwas besseres sein sollte?! Ich habe nie gesagt das ein rein hauptamtlicher Rettungsdienst nicht funktioniert. Ich habe nur gesagt das die durch die Organisationen mit übernommenen Aufgaben, unter der nicht mehr Beteiligung der Vereinsmitglieder im Tagesgeschäft, ich nenne es jetzt mal so, leiden werden. Und für meine und andere Hilfsorganisationen ist es quasi eine Win Win Situation, Rettungsdienst, SEGen und Bevölkerungsschutz mit einer gewissen Schnittmenge an Personal zu supporten.

    [quote='MaMo','index.php?page=Thread&postID=282459#post282459']@ Ihm-al


    5) Das war weder eine Unterstellung noch eine Art Anweisung, sondern das, was mir immer wieder bei meiner Arbeit entgegen gebracht wird. Ich kann mich über Dank, Trinkgeld und positive Erwähnungen durch ehemalige Kunden oder deren Angehörigen, sowie den Schnittstellen nicht beklagen. Gerade da wir oft mit sehr schwierigem Patienten in Kliniken kommen, ist man dort immer wieder positiv überrascht wie von unserer Seite damit agiert wird.
    Du wirst es nicht glauben, aber ich hab gerade am Sonntag noch Witze mit einer Triageschwester gemacht. Unfassbar oder? Und bei Bedarf schicke ich gerne ein Foto von der Wand mit den Dankeskarten unserer (sorry, rein hauptamtlichen Wache) vorbei.


    Dann ist das doch der Beweis, das andere auch professionell arbeiten können. Ich gehe auch davon aus, das DU nicht zu den Kollegen gehörst, die sich durch das Ehrenamt immer wieder in ihrer Existenz bedroht, oder aktiv an ihrem beruflichen Fortkommen, oder ihrem Ansehen behindert fühlen. Dann denke ich machst Du was aus Deinem Job und fühlst Dich dort wohl...

    Wenn man den Quasi-Monopolisten der Branche repräsentiert, kann man sich leicht auf diesen komfortablen Standpunkt stellen. Wenn nicht, wirkt diese Aussage aufgrund dieser Tatsache eher zynisch - gewollt oder ungewollt...


    J.


    Zum Glück, habe ich ja auch einen Beruf erlernt, der einem nicht gerade viel Spielraum lässt gelle?! Wenn ich also mit der politischen Denkweise meines Arbeitgebers absolut nicht mehr klar kommen würde, würde ich meine Konsequenzen auch ziehen. Zeitungsverlage gibt es in der Gegend nicht sonderlich viele, als ich damit eine große Auswahl hätte. Was den IT Bereich angeht sieht es ähnlich aus das die Verlagssoftware auch keine Software von der Stange ist, um so in anderen Bereichen mal schnell Fuß zu fassen.


    Ich bin überzeugtes Mitglied meines Vereines / Dachverbandes, und von daher ist es von meiner Seite ja nur legitim, meinen Verein, und dessen Tätigkeiten zu verteidigen oder?! Das bedeutet nicht das ich jegliche Regelung oder Umsetzung unkritisch hinnehme.

    wer sagt denn, dass eine ehrenamtliche tätigkeit in rettungsdienst, SEG usw. nur möglich ist, wenn man die höchstmögliche qualifikation innehat?


    Das war nicht mein Statement, aber wenn ich in diesen Einsatzformationen keine höchstmögliche Qualifikation mehr vorhalte, dann fällt auch dort die Qualität. Muss ich jetzt die Definition des MANV nach BaWü oder anderen Bundesländern hier wiedergeben? Es ist auch nicht damit zu rechnen, das in den kommenden Jahren in diesen Einsatzformationen noch mehr Ärzte mitarbeiten werden...

    Diese Diskussion dreht sich doch genauso im Kreis, wie alle anderen EA vs. HA Diskussionen es vorher schon getan haben.
    Ich hoffe und wünsche mir dass mit Einführung des NotSanG endlich dieser Tendenz ein Riegel vorgeschoben wird und sich mittelfristig ein eigenständiges, professionelles Berufsbild etablieren kann und dann ist es mir auch - mit Verlaub - scheissegal, ob und in welche Regionen des Körpers man irgendwelche Rohre schieben oder Sachen reinspritzen darf.
    Diese Kompetenzdiskussion ist nämlich in meiner bescheidenen Weltanschauung der kleinste aller diskussionswürdigen Punkte.


    Eingruppierung, Zugangsvoraussetzungen, Inhalte der Ausbildung und Ergänzungsprüfung sind viel wichtigere Regularien...


    Ich finde es immer wieder interessant, das man selber Angestellter eines Trägers in e.V. Form ist, damit sein Geld verdient, man aber genau diese Struktur maximal unbefriedigend findet. Ich persönlich weiß nicht was ich davon halten soll, die Hand die einem quasi den Broterwerb ermöglicht in dieser Form zu verteufeln.


    Das Kollegen von privaten Anbietern sich hier anders positionieren, oder auch Kollegen die in feuerwehrtechnischem Dienst unterwegs sind, die Lage anders sehen, kann ich nachvollziehen. Der Rest scheint ja unterm Strich von dem bösen Arbeitgeber Hilfsorganisation gut leben zu können.


    Um auf mein Eingangsstatement zurück zu kommen:
    Ich sagte nie das es Sonderregelungen für das EA geben soll. Ich hatte nur trefflich bemerkt, das es mir den Anschein nach, berufspolitisch, gewollt war die 5 Jahre Berufserfahrung zur Ergänzungsprüfung zu fordern. Ich vermute, man rechnete sich aus, das damit ein großer Teil der EA RettAss vielleicht keine Option auf diese Art der Anerkennung haben werden.


    Es ist mir absolut bewusst, das mit der 3 jährigen Ausbildung es kaum möglich sein wird, weitere NotSan in den Hilfsorganisation heran zu ziehen, die in hochwertiger Form, beim MANV unterstützen können. Ich gebe weiter zu bedenken das mit dem somit langsamen Aussterben des Ehrenamtes im RD, was ja auch berufspolitisch gewollt ist, die Schere der qualitativen Versorgung Rettungsdienst / SEG Sanitätsdienst weiter auseinander gehen wird. Somit wird es auch schwierig sein, die "Low Budget" Großveranstaltungen / Brauchtumspflege mit den geforderten Rettungsmitteln im Rahmen eines Sanitätsdienstes zu versorgen.


    Diesen Folgen wird der Gesetzgeber in den kommenden Jahren in irgend einer Form Rechnung tragen müssen. Bedeutet die Folgekosten aus dem NotSanG sind nicht ansatzweise in der aktuellen Höhe abzusehen. Diese werden umgelegt auf die gesamten Leistungsstanden, höher liegen. Vielleicht wird es ja so kommen, das in Zukunft wie die Polizei und Feuerwehr auch, der Sanitätsdienst über die öffentliche Hand finanziert wird, gerade dann, wenn der Veranstalter die Stadt selber ist. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Tatsache das das Ehrenamt an der beruflichen Gesamtsituation eines Berufsstandes schuld sein soll. Wer beruflich nicht damit klar kommt, das er quasi im Schatten eines ehrenamtlichen sein tägliches Brot verdient, der sollte sich doch besser einen anderen Job suchen. Ich kann nicht verstehen, wie Mitarbeiter einer Berufsfeuerwehr jeden Tag stolz an den Arbeitsplatz kommen können, wenn doch die FFW mit ihren Kollegen im Stadtkreis sie als "Hobbylöschkraft" bei Großbränden unterstützen. Wie kann der gelernte Redakteur damit leben, das Artikel von freien Journalisten im selben Blatt abgedruckt werden, und das vielleicht noch größer oder zu einem besseren Thema? Ganze Berufsstände müssten sich ähnlich gegenseitig "fertig" machen wie wir es hier gerade tun.

    @ Ihm-al
    1) Nein das meinte ich mit Hiht-Tech nicht, aber wenn Du das so interpretierst das es dann den unmotivierten Kollegen leichter fällt RD zu machen, dann ist das eine interessante Schlussvolgerung


    2) Es war ein Einsatz, Blitzeis mit massivem Anstieg des Fahrzaufkommen.


    3) Wenn Transportkapazität benötigt wird, dann braucht man nun mal die Fahrzeuge in Qualität und Quantität.


    4) Der Umfang der Dienststunden ist mir sehr bekannt.. um so mehr ist es erschreckend, da ja die Routine hier mit Erfahrung und Sorgfalt immer gleich gesetzt wird.


    5) Das war weder eine Unterstellung noch eine Art Anweisung, sondern das, was mir immer wieder bei meiner Arbeit entgegen gebracht wird. Ich kann mich über Dank, Trinkgeld und positive Erwähnungen durch ehemalige Kunden oder deren Angehörigen, sowie den Schnittstellen nicht beklagen. Gerade da wir oft mit sehr schwierigem Patienten in Kliniken kommen, ist man dort immer wieder positiv überrascht wie von unserer Seite damit agiert wird.

    MaMo
    Gibt es bei deiner HiOrg nicht die Möglichkeit eines nebenamtlichen Beschäftigungsverhältnisses?
    Wenn ja, warum übst du diese Form der Beschäftigung nicht aus?
    (Nicht als Angriff verstehen! Das ist eine ernst gemeinte Frage!)


    Doch, diese gibt es, eine Übernahme in ein solches kommt zu weilen immer wieder vor... Zu meist dann wenn die 2100 Euro Grenzen nicht mehr für die zu erwartenden Dienste ausreicht.
    Ich hatte Deine Frage schon gesehen, doch nur noch nicht beantwortet...


    Ganz einfach - die 100 % Stelle leistet einen höheren Arbeitsumsatz als die 25% Stelle. Da Du hinterher auch eine höhere Vergütung und einen neuen Arbeitsvertrag erstellen müsstest, würde es mit höheren Folgekosten verbunden sein und diese wird man in einem Unternehmen überwachen wollen.


    :rofl: Kostenüberwachung im Rettungsdienst?! :rofl: Kostenüberwachung in Behörden und Institutionen? :rofl: Sorr die Frage :ironie: Was hast Du denn geraucht? :ironie:


    Über die Qualität der ehrenamtlich erbrachten Arbeit lohnt sich nicht zu diskutieren. Denn noch ist es unbestreitbar, dass es ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen gibt, die so manchen Hauptamtlichen locker in die Tasche stecken. Das ist aber ein Schwachpunkt, den man durch eine entsprechende Führung ausmerzen könnte - wenn man denn wollte. Dass das geht und man einen durch und durch professionellen, rein hauptamtlichen Rettungsdienst betreiben kann, zeigen ja einige Beispiele in Deutschland. Ganz nebenbei finde ich es bemerkenswert, dass in diesen Regionen der Katastrophenschutz nicht zusammenzubrechen droht.


    Noch kurz zum Freiwilligen Polizeidienst, der zumindest in Baden-Württemberg künftig der Vergangenheit angehört: ich habe mich mit Polizeibeamten darüber unterhalten, da mich natürlich interessierte, wie man dort diesem Thema gegenüber steht. Die Einstellung der Beamten dazu könnte man auch hier auf diese Diskussion übertragen.


    Nun ja, ich finde es interessant wie man sich so alles hindrehen kann. Ich kann mich noch entsinnen, das in den USA mit dem Paramedicsystem alles besser wäre. Dort gäbe es weder ein Ehrenamt noch Teilzeitangestellte in diesem Sektor. Beide Aussagen wurden bereits mehrfach widerlegt. Dies sind Beispiele das auch in einem heterogenen System EA / HA eine gute Versorgungsqualität möglich sein kann. Nicht nur die Anforderungen an das Personal sind gestiegen, was immer wieder vergessen wird, ist das uns die Technik einige Optionen mehr liefert. Viele Krankheitsbilder, oder Symptome, die vor Jahren noch ein großes Problem waren, relativieren sich durch die zur Verfügung stehenden modernen Systeme und Rettungsmittel. Was hat Deine Führung damit zu tun, das das Ehrenamt besser ausgebildet ist? Vielleicht will sich das das Hauptamt auch nicht gerne bewegen ?!


    Ich kenne da einen Rettungsdienst, da wurde mit dem Ärztlichen Leiter darüber diskutiert, wie man das Personal weiterbilden und schulen könnte. Der Ärztliche Leiter, wollte zu den erweiterten Maßnahmen (Pharmakoloige) eine Zertifizierung. Hier kam der Betriebsrat ins Spiel, dieser äußerte größte Skepsis. Mitarbeiter hatten Angst davor, das Kollegen, die die Prüfungen nicht bestehen würden, quasi nicht mehr als RettAss eingesetzt werden könnten und dadurch arbeitslos würden. Man fuhr sich also für eine gewisse Zeit fest. In der Industrie ein undenkbarer Vorgang! Wie das "Verfahren" ausging kann ich leider nicht sagen. Wenn man die Kollegen im EMIR fragt, ob sie bereit wären mehr Fortbildungen zu besuchen, erhält man eine klare bejahende Antwort. Man wolle einfach besser werden. Ich denke das liegt in der Sache an sich. Der, der in diesem Beruf seine Berufung sieht, egal ob er Kohle bekommt oder nicht, der wird auch alles in seinem Maße tun, stetig besser zu werden. Die Motivation ist beim EA Helfer natürlich sehr hoch. Er kann jeder Zeit, wenn er keine Lust mehr hat aufhören und beim Automobilhersteller zurück ans Band stehen, er bekommt sein Geld dort, ob er glücklich ist, ist eine andere Sache.


    Dich Daniel lade ich ganz herzlich ein, deinen Arbeitgeber an einer Übung an einem kommenden Samstag Vormittag zu vertreten, aber bitte ohne Überstunden. Hier kannst Du bei der Berufsfeuerwehr würdevoll Deinen Berufsstand vertreten, dann muss ich das nicht schon wieder machen. Ich habe für meinen Teil keine Lust mehr, immer wieder den Rettungsdienst zu spielen, und der Öffentlichkeit zu zeigen, wie toll das alles im MANV Falle durch das Hauptamt funktioniert. Ich kann mich daran erinnern, das vor Monaten in unsrem Kreis, die "Dienstfreireserve" per SMS alarmiert wurde. Es handelte sich um 40 Zieladressen, es haben sich lediglich 8 per Telefon bei der RLS gemeldet, davon 6, das sie getrunken haben oder am Folgetag Dienst hätten und somit nicht kommen können. Wenn ich eine Einsatzeinheit oder Bereitschaft alarmiere, dann habe ich bei manchen, die auch eine SEG betreiben, innerhalb von 10 Minuten 4 -8 Autos auf der Straße.


    Anmerkung zum Freiwilligen Polizeidienst: Das war das Resultat der "Grünen >Landesregierung", ob diese sich in diesem Land halten wird steht mal auf einem ganz anderen Blatt. Auch ich habe mich mit einem leiten Polizeibeamten,(Was ist vier goldene Sterne?) im hiesigen Kreise unterhalten, er sieht das ähnlich kritisch wie ich. In einem Regierungsbezirk in dem man schon bei der Polizei Sprit sparen soll, also nicht mehr alle Streifen auf der Straße sind, ist es doch der blanke Hohn, Polizei-freiwillige abzuschaffen. Das führt einfach dazu, das andere Fachdienste, in Zukunft bei Fußballspielen oder Großveranstaltungen auf der Straße stehen un den Verkehr regeln. Sehen wir es doch im Rahmen, man hätte die Polizei-freiwilligen sicher aus dem regulären Streifendienst entlassen können. Aber die Ressource ist einfach zu wertvoll um sie jetzt nach so vielen Jahren quasi ehrlos auf die "Halde der Professionalität" zu entsorgen. Ich freue mich, wenn meine Steuergelder in Zukunft beim KSC oder anderen Veranstaltungen verbrannt werden, wenn Kripobeamte, und Polizisten der Ermittlungsgruppen die Verkehrsüberwachung unterstützen müssen, da die Verkehrsüberwachung einfach kein Personal mehr hat. :yahoo:


    Was die Schusswaffen angeht, wer sagt, denn, das ein Polizeibeamter (hauptberuflich) etwas Trifft und keine Gefahr mit seiner Waffe darstellen kann?! Auch hier kommt es darauf an, ob der Beamte in seiner privaten Zeit zum zusätzlichen Training geht. Auch hier haben Polizei-freiwillige oftmals gezeigt, das sie deutlich sicherer mit Ihrer Waffe umgehen können als die professionellen Kollegen. Mir sind keine Unfälle mit Schusswaffen im Zusammenhang mit Polizei-freiwilligen bekannt, jedoch leider mindestens einer im Umfeld des professionellen Polizeidienstes.


    Es liegt also immer an der persönlichen Erfahrung und den persönlichen Einschätzungen, durch welche Brille man solch ein Thema sieht.


    Den professionellen RettAss (egal welcher Beschäftigung) gebe ich auf den Weg, wenn ihr als Profis wahrgenommen werden wollt, dann verhaltet Euch auch so. Dazu gehört auch bei kleineren Einsätzen, nicht wegen der Belanglosigkeit in der Öffentlichkeit zu jammern. Patienten ohne Anmeldung und ohne Übergabe in Ambulanzen "abzukippen", Pflegepersonal anzuranzen, wenn es sich beschwert weil wir wieder zu spät waren. Patienten ihre Fettleibigkeit als Vorwurf zu Präsentieren, oder der Oma, die mitten in der Nacht Atemnot hat, und eigentlich in kein Krankenhaus will, zu sagen, dann solle sie nicht mehr anrufen. Maßnahmen am Patienten einfach zu ergreifen und dem Doc der sich beschwert einfach mal die Strin bieten und mit Rückrad die Notwendigkeit der Maßnahme zu erklären.


    Naja, ich hänge mich am obigen Titel auf. Eigentlich schrieb ich, das es egal ist, welche Art von Stelle er bekleidet. 0-100 %, der gleiche Weg.


    Auf deine Frage. Da er ein vertraglich geregeltes Einkommen hat, ist das kein EA Mitarbeiter. Dennoch ist die Frage, wer wird diese Weiterbildung bezahlen? Ich als AG würde das nicht machen, da der Nutzen nicht den Kosten bei dem Kollegen entspricht. Damit würde er nur durch eigene Investitionen zu dieser Qualifikation kommen und ob ich Ihn dann als AG auch einen NFS 25 % Vertrag geben möchte, steht auf einem anderen Blatt.


    Nun, das sehe ich doch mal etwas anders. Wenn ich nun davon ausgehe, das ich als Arbeitgeber die Chance habe, meine RettAss mit "5Jahre Plus" mit geringerem Aufwand durch eine Ergänzungsprüfung zu schieben, warum sollte ich mir wirtschaftlich die Mühe machen, Lehrgänge für meine RettAss zu bezahlen, die erst 3 Jahre oder kürzer die Urkunde haben? Sicher nicht im ersten Schritt. Auch das EA oder GfB Personal ist doch hier an erster Stelle, kostet nur eine Ergänzungsprüfung, ist zum Teil als Mitglied im Verein als treuer Mitarbeiter viele Jahre verwurzelt. Also da könnte man auch drüber diskutieren. :cool_1: Vor Allem benötige ich die bestehenden RettAss aus allen Beschäftigungsverhältnissen, um mein Personal, das noch Lehrgänge benötigt zu ersetzen. Ich gehe davon aus, das gerade jetzt nicht nur die Schulen sich vor RettAss Anwärtern kaum retten können, sonder auch die HiOrgs sich ihre Teilzeitkräfte und EAs halten wollen um genug Peresonal zu haben um die "Auszeiten" der Kollegen zu kompensieren.

    Häng dich doch nicht so am Ehrenamt auf... es gibt auch Leute die z.B ne 25% Stelle haben... ist das für dich auch ein Ehremamtlicher?


    Nein, aber diese Kollegen werden, wie von mir mehrfach erwähnt Probleme bekommen, wenn sie nach Ihrem Examen vielleicht ein Jahr 100% waren und danach wegen Elternschaft zu 25% gewechselt haben.


    :ironie:
    Diese haben sicher auch das "Leben" als Verantwortlicher am Patienten verwirkt. Sind ja ehe meist nur Frauen und nun ja, die wollen einige im RD auch nicht gerne sehen.
    Polemik aus!

    Hallo Freunde,


    sich sehe hier folgende Punkte vom Prinzip in der Diskussion:
    Es ist klar das ein EA RettAss bei einer Aufrechnung der Stunden Probleme haben wird, 5 Jahre Tätigkeit nachzuweisen. Höchstens die Kollegen die damals vom RS2 zum RettAss "geadelt" wurden könnten das plausibel erklären. Das sind aber genau die Kollegen ohne ein Staatsexamen! Da beißt sich die Idee, die "Alten" sollten hier ausgesiebt werden, da sie keine Qualität bringen könnten wieder. Sollten aber nicht die examinierten Kollegen mit Berufserfahrung zum kurzen Zuge kommen?


    Im Rettungsdienst wird man weiterhin als EA RettAss oder RettSann arbeiten können. Die EA Stellen sind RettSan Stellen. Die Kostenträger in BaWü sehen gar nicht vor, das der EA als Transportführer eingesetzt wird. Es wird sich also auch nach dem NotSanG bei den EA Anteilen sicher nichts ändern. Es ist ja auch Konzept der MANV Vorlage des IM, das mindestens 30% einer Einsatzeinheit mit Rettungsdienst erfahrenem Personal zu besetzten sind. Das bedeutet man geht davon aus, das diese Helfer (RettSan / RettHelf) auf Erfahrungen im Regelrettungsdienst zurückgreifen können. Wer jetzt mit dem Statement des 3. Mann auf dem RTW kommt, den muss ich leider enttäuschen. Man geht davon aus, das Maßnahmen wie Venenzugänge im MANV Falle, auch von RettSann übernommen werden können.


    MANV BaWü mit Erläuterungen
    Punkt 6 im Teil 1 zeigt genau, auf was ich abziele, hier bezieht das IM ganz klar Position.


    Ich finde die Wege der Politik aktuell sehr interessant. Man möchte, Auflagen für Großveranstaltungen, zum Teil Brauchtumspflege, bei der es finanziell nichts zu erweben gibt, gut abgesichert wissen. Auf der anderen Seite möchte man am liebsten einen Rettungsdienst vom Sanitätsdienst getrennt halten. Die Wahrheit ist, das beides nicht komplett zu trennen ist. Bei kommerziellen Veranstaltungen sehe ich es sein, das der Veranstalter auch einen erweiterten Rettungsdienst voll zu finanzieren hat.


    Kommerzielle Veranstaltungen sind aber in Kommunen und Städten die Minderheit. Fastnachtsumzüge, Veranstaltungen der Brauchtumspflege, Special Olympics etc. können nicht für 25 - 35 Euro Helfer die Stunde sozialversicherungspflichtig abgerechnet werden. Bei solchen Stundensätzen sterben diese Veranstaltungen! Der Trick ist oftmals das Städte und Gemeinden selbst für mache Veranstaltungen Vereine oder gGmbHs gründen. Hier kann dann mit dem Argument, man ist ja selber arm und kann nix bezahlen, Kosten an allen Ecken und Enden drücken. Das Ordnungsamt, kann auch in BaWü nach der Versammlungsstättenverordnung nur einen Sanitätsdienst fordern. Das manche Veranstaltungen direkte Auswirkungen auf den Rettungsdienst haben, hohe Anzahl an Transporten, ist den Kostenträgern egal. Der Veranstalter ist aber nicht verpflichtet die Mehrkosten für den RD zu bezahlen. Deswegen füllen vieler Orts, die EA Kollegen im Rahmen des Sanitätsdienstes, auch die Rettungsmittel mit Personal auf. Der Sanitätsdienst wird anteilig bezahlt, die Verstärkung des RD mit mehreren RTWs natürlich mit DIN Besetzung ist dann mit ein kalkuliert. Diese Art Dinge kann es nur geben, wenn auch im EA Bereich RettAss / NotSan zur Verfügung stehen. Der Gesetzgeber müsste hier also einiges ändern, um in Zukunft die von Ihm selbst gestellte Lücke zu schließen.


    Wenn der Gesetzgeber in Zukunft eine gute Versorgung seiner Bevölkerung auch bei Großveranstaltungen möchte, muss er eine Lösung bieten, die entweder Ehrenamt oder Hauptamt in diesem Bereich lautet. Hauptamt würde bedeuten, das nach Arbeitszeitgesetzt, Arbeitsbereitschaften für MANV Situationen zu planen, anzurechen und zu bezahlen sind. Das muss dann über die Kostenträger finanziert werden. Diese Zahlen, will ich gar nicht rechnen. Eine ehrenamtliche Lösung muss bedeuten, das auch für ehrenamtliches Personal der Stand NotSan erreichbar sein muss. Der Aufwand darf hoch sein, aber er muss möglich sein. Will ich Qualität im Sanitätsdienst und bei MANV Lagen oder Kat/s Lagen, durch EA Kräfte, dann muss ich hier eine Lösung her. Schon die Umsetzung des BOS Führerscheins zeigt, wie wenig Geld der Gesetzgeber zu diesen Themen in die Hand nehmen möchte. Andernfalls hätte er sicher allen Organisationen zugestanden, auf Kosten des Landes Führerscheine der Klasse CE bei diversen Fahrschulen zu finanzieren.


    @MOD ich bin der Meinung wir sollten das Thema heraus separieren und es unter dem Thema "Auswirkungen des NotSanG auf den Bevölkerungsschutz, Sanitätsdienst" weiter laufen lassen oder?


    Nö das macht nix, von daher trifft mich das nicht, ich habe ja auch meinen Punkt "Weltanschauung" bereits gefunden :thumbup:


    Faktisch kann man nicht mit verschiedenen Maßen messen, und das wird hier zwangsläufig passieren. Wenn der Gesetzgeber das hätte trennen wollen, hätte er anstatt 5 Jährige Berufserfahrung auch Stundenzahlen dazuschreiben können. Man kann ja jetzt schon streiten ab wann man nicht regelmäßige Berufserfahrung hat. 100% 75% 50% 25% Stelle?


    Der Berufsverband muss meiner Meinung auch an seine in Elternzeit befindlichen Kollegen denken, oder an die, die sich vorübergehend wo anders positioniert haben. Ist eine RettAss die bei einem Hausarzt Sprechstundenhilfe ist nun als RettAss beschäftigt? Auch wenn sie zusätzlich am WE noch Rettung fährt um mit Notfallpatienten regelmäßig in Kontakt zu bleiben?


    Ein Berufsverband ist für alle da, die den Beruf ausüben, und nicht nur für die, die ihn zum Broterwerb ausüben. Da sind sich die Weißkittel ehr treuer. Da hackt die eine Krähe der anderen kein Auge aus, aber in unserem Berufsstand ist es doch schon mehr als üblich die Grabenkriege schön anzuheizen!