Beiträge von Harris NRÜ

    Hallo tantor175,


    wie Dorsk schon richtig sagte, dauert es i.d.R. eine Weile bevor man durch bzw. für eine KatS-Einheit/SEG zum RettSan ausgebildet wird. Wenn Du aber schon seit 5 Jahren aktiv bist, hast Du Dir da noch keine Infos innerhalb Deiner DRK Einheit (oder um was handelt es sich da?) eingeholt? Aufpassen würde ich jedoch was evtl. Verpflichtungszeiten betrifft, denn diese können trotz geringer Ausbildungskosten (z.B. 600-700 Euro) trotzdem 5 bis 7 Jahre betragen. Und das ist eine Unverschämtheit - jedoch leider nicht selten. Also aufpassen! Schenken wird Dir die RettSan-Ausbildung wohl trotzdem niemand.


    Wenn Du doch Erfolg haben solltest und Dein RettSan-Zeugnis in Deinen Händen hälst, dann achte bitte noch auf folgendes: Aushilfe (400 Euro) im Rettungsdienst ja - völlig unentgeltlich nein! Zumindestens dann, wenn Du als zweiter Mann (Fahrer) auf einem RTW (oder auch KTW) tätig wirst. Bei VW schraubt auch niemand Autos für einen feuchten Händedruck zusammen.


    Gruß

    Es ist für mich inzwischen unerträglich mir immer wieder anhören zu müssen, dass wir in Zukunft zu wenig Interessenten für den Beruf des Rettungsassistenten haben könnten, weil der Zivildienst im Rettungsdienst wegfällt. Das zeigt meines Erachtens deutlich, welchen Stellenwert dieser Beruf bei vielen Funktionären und Führungskräften - insbesondere wohl innerhalb mancher Hilforganisationen - hat. Anstatt sich tatkräftig für ein attraktives Berufsbild und angemessene Rahmenbedingungen hierfür einzusetzen, verließ man sich in den vergangenen Jahren auf den positiven Nebeneffekt des Zivildienstes, der immer wieder Ausbildungswillige einbrachte. Gerade diejenigen Rettungsdienste, welche sich in der Vergangenheit kaum oder garnicht für den Beruf, der die Grundlage ihres Dienstes darstellt, interessiert haben, jammern heute am lautesten, weil qualifiziertes und loyales Personal zum Glücksfall wird. Vielleicht sollte man die Ursache nicht nur im Wegfall des Zivildienstes suchen.


    Schön gesagt! :applaus:

    So, nun habe ich endlich mal wieder etwas mehr Zeit gefunden um ein paar Antworten zu schreiben.


    Mit Kunde meinte ich den Auftraggeber die ausgeschriebenen Dienstleistung und nicht den Kunden den wir durch die Gegend Fahren. Diesen Kunden möchte man ja hier im Forum nicht als Kunden bezeichnen sondern als Patient. Habe mich da ausnahmsweise mal angepasst.


    Hoppla! Das habe ich völlig mit dem falschen Ohr verstanden. Kunde und Patient...okay.


    Du als RA hast Deinen Job in Niedersachsen nur weil ein Feuerwehrbeamter der Deinen Job vorher machte etwa ein Drittel teurer ist und einige Jahre vorher in Rente geht.


    Meinen Job hat vor mir kein Beamter gemacht. Es ist eher wahrscheinlicher das nach mir ein Beamter meinen Job macht. Und das hat auch was mit schlechten Arbeitsbedingungen zu tun. Gleiche Qualifikationen, gleiche Tätigkeiten und gleiche Verantwortung, jedoch bekommt der eine ca. 400 Euro Netto mehr im Monat, hat eine freie Heilfürsorge / mehr Sicherheiten und kann 7 Jahre eher in Rente gehen. Daher ist der Angestellte z.Z. in meiner Leitstelle eher ein Auslaufmodell, denn die Abwanderungswelle nimmt stetig zu.


    Entschuldige das ich diesen Thread nicht weiter verfolgen werde.
    Nicht weil ich mich nicht gerne weiterhin mit Dir austausche auch wenn wir in diesem Thread wohl nicht einer Meinung sein werden, sondern weil ich gleich in den Urlaub Fahre. Ach ja, in Deine Richtung


    Ich stimme Dir zu, was unsere Meinungen angehen. Ich wünsche Dir aber einen schönen Urlaub.


    Klar, alles wird gut werden, wenn man mehr "Geld" reinsteckt und alle so vor sich hinwurschtel lässt, wie sie es schon immer gemacht habe. Bloß: Wo ist hier erstens die KOntrolle und zweitens der Anreiz, eingefahrene Verhaltensmuster zu überdenken und besser zu werden.
    Konkurrenz belebt nunmal das Geschäft.


    Hab ich noch nichts von gemerkt! Was ich von Ausschreibungen bisher nur beobachten konnte ist, dass die Qualität sich nicht verbessert hat oder sogar etwas schlechter geworden ist. Es wird kaum noch oder nur sehr zurückhaltend investiert, Arbeitsbedingungen verschlechtern sich usw. - hatten wir ja schon alles aufgezählt. Fortschritt und Erneuerungen habe ich bisher nur aufgrund geänderter Gesetze, Richtlinien, DIN-Normen beobachten können. Da haben die Ausschreibungen bisher nix mit zu tun gehabt!


    Aber insgesamt sieht die Realität nunmal anders aus.


    aber das Beispiel ist eher repräsentativ dafür, welche Folgen Ausschreibungen wirklich haben. Wer glaubt, dass Verbesserungen durch Existenzängste bei Mitarbeitern erreicht, hat in meinen Augen den Schuss nicht gehört.


    Simme ich zu!


    Ausschreibungen im Rettungsdienst und die damit verbundenen, möglichen Folgen für das Personal könnten dazu führen, dass wir über kurz oder lang nur noch junges und unerfahrenes Personal haben, das den Rettungsdienst lediglich als Durchgangsstation nutzt. Eine Lebensplanung ist kaum möglich, was jeden halbwegs vernünftig denkenden Menschen davon abhalten wird, sich für eine langfristige, hauptberufliche Tätigkeit im Rettungsdienst zu entscheiden. Was übrig bleibt, kann sich jeder ausmalen.


    Diese Entwicklung ist schon deutlich zu spüren!


    Gruß

    Mag sein, nützt dem Arbeitnehmer aber nichts der vertraglich "freiwillig" auf einen zuvor festgelegten Prozentsatz seines Gehaltes verzichten muss, damit dieser die Stelle bekommt. "Gut" verdienen tun nur noch einige wenige ältere Hauptamtliche, die nach und nach auch immer weniger werden. Und das liegt nicht am erreichen des Renteneintrittsalters. Nun überleg mal...


    Sondern weil das Kreuz hinüber ist und das Gehalt einfach Sch..... ist


    Stimmt, denn das sind einige dieser Gründe...! Die Angst vor Arbeitsplatzverlust oder die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen aufgrund von Ausschreibungen werden hier sicherlich auch recht weit oben in der "Gründe-warum-ich-aus-der-Rettung-abhaue-Liste" stehen.


    Gutes Personal wird auf jeden Fall übernommen, sonst würde der neue Dienstleister ja sofort den Bach runter gehen.


    Ja nee, ist klar...


    Doch ist so und der Kunde besteht auch drauf


    Die Kunden mit denen ich täglich zu tun habe ist es scheiß egal ob es sich um einen jungen, durchschnittlichen RettAss oder um einen alten Hasen handelt, der seine Wände mit Zusatzqualifikationen tapezieren kann. Ich habe noch keinen Kunden fragen hören ob auch ein KTW mit alten Hasen geschickt wird, die auch ordentlich bezahlt werden usw.! Unsere Kunden interessieren sich nun mal nicht für Lohndumping, ständige Angst vor evtl. Arbeitsplatzverlust, usw.! Hauptsache der Wagen ist pünktlich! Schön das Deine Kunden da wohl anderes sind...


    Wachen und Autos werden von den Kostenträgern bezahlt und das ein Mensch der 1200 Netto im Monat verdient sicherlich KEINEN Kredit für ein Haus bekommt dürfte wohl normal sein.


    Ich glaube ich sagte das als Grund die regelmäßigen Ausschreibungen für die negative Kreditanfrage war, oder nicht? Von der Höhe des Gehaltes war nicht die Rede. Ich kenne die Höhe des Gehaltes des betroffenen Kollegen nicht, da ich diesen nicht persönlich kenne (es wurde mir von Kollegen darüber berichtet). Aber es wird wohl höher sein, denn die meisten Leute bauen wohl erst ein Haus, wenn diese Familie haben. Zumindestens ist dieses die Regel. Denn Kollegen den ich in einem anderen Thread als Beispiel nannte ist unverheiratet, also Lohnsteuerklasse 1, sowie ohne Kinder. Um diesen ging es aber nicht!


    Du hast in diesem Absatz genau das gesagt was gegen Ausschreibungen spricht, nämlich unbefristet und unkündbar. Also der Wunsch des AN nach Sicherheit und bloss keine Veränderungen.


    Ist irgendwas gegen Sicherheit einzuwenden? Nur weil ich unbefristet beschäftigt, unkündbar, bei einer Behörde arbeite und was weiß ich noch bin, heißt das nicht das ich nicht regelmäßigen Veränderungen unterworfen bin. Seit Beginn meiner Leitstellentätigkeit hat sich ständig irgendwas geändert, auf das ich auf irgendeine Art und Weise reagieren musste. Und damit ist nicht das unerwartete Klingeln einer Notrufleitung gemeint! Änderungen von Konzepten/AAO, neue oder veränderte Technik, Vergrößerung des Zuständigkeitsgebietes, Erweiterung der Aufgaben (z.B. Intensivverlegungen für ein gesamtes Bundesland) und der dadurch neben der Grundqualifikation (RettAss, F/B-Qualifikationen) auch erforderlichen Zusatzqualifikationen für diese regelmäßigen Veränderungen (z.B. LuftRettAss bzw. HEMS-Crew Member). Mein Arbeitgeber verlangt von mir 70 Stunden Fortbildung pro Jahr! Und das bei einer so trägen Behörde mit trägen Beamten und Angestellten, die sich auf ihrer unbefristeten und unkündbaren Stelle ausruhen und Veränderungen so sehr fürchten. Geht es also auch ohne Ausschreibung um Veränderungen und Fortschritt zu bewirken?


    Wenn man mal die "Verwaltung" (wen oder was meinst Du eigentlich damit?)


    Mit Verwaltung meine ich die Abteilungen und Personen, die sich in einer Behörde, z.B. in einer Landkreisverwaltung, um die Belange des Rettungsdienstes kümmern. Der ÄLRD ist ein Teil davon.


    Im RD-Bereich findet dieser Wettbewerb nicht statt, da jeder RD-Betreiber in seinem Bereich faktisch ein Monopolist ist.


    Ausschreibungen sind damit ein möglicher Weg, auch im RD Druck auszuüben.


    Wozu auch? Werden die "Dienstleistungen" der Feuerwehren und der Polizei auch ausgeschrieben? Warum ist eine Ölspur eine hoheitliche Aufgabe, das "retten" einer Person mit einem Apoplex aber eine Dienstleistung? Die Polizei und die Feuerwehr hat ja auch eine Monopolstellung. Wollen wir da auch ein wenig Wettbewerb einbringen? Vielleicht kann sich der Bankräuber ja bald aussuchen von wem er verhaftet werden möchte?! Was für einen Druck möchtest Du denn auf den Rettungsdienst ausüben, der nicht auch anderes erreicht werden kann, z.B. durch Anpassungen der Gesetze, DIN-Normen und Richtlinien? Der Druck ist meiner Meinung bisher eher zu lasten der Arbeitsbedingungen unser aller Kollegen aufgebaut worden. Wie ich es schon einmal sagte, positive und qualitative Effekte habe ich bei den Ausschreibungen bisher nicht beobachten können. Nur wirtschaftliche...! Kosten dämpfen - was auch nicht verkehrt ist - jedoch nicht auf den Rücken der ohnehin schon geplagten Kollegen. Vielleicht einfach mal anfangen Dinge zu vereinheitlichen, z.B. zentrale Fahrzeugbeschaffung, zentrale Logistik, usw. - nur hier ist in vielen Bereich noch niemand drauf gekommen.


    Gruß

    Leider kenne ich Beispiele, wo eine Ausschreibung zum Aufbrechen eines verkrusteten, lernresistenten Dauerszustandes der "haben wir immer schon so gemacht" Fraktion nötig wäre....


    Ob hier aber Ausschreibungen die richtige Lösung ist? Solche verkrustete und lernresistente Probleme gibt es auch in anderen für den Rettungsdienst relevanten Bereichen, wie z.B. den zuständigen Verwaltungen oder auch in den Krankenhäusern. Wird deswegen dort auch die betreffende Dienstleistung ausgeschrieben?


    Gruß

    Gehälter sind ja tariflich geregelt und da gibst kaum Platz für Einsparungen.


    Mag sein, nützt dem Arbeitnehmer aber nichts der vertraglich "freiwillig" auf einen zuvor festgelegten Prozentsatz seines Gehaltes verzichten muss, damit dieser die Stelle bekommt. "Gut" verdienen tun nur noch einige wenige ältere Hauptamtliche, die nach und nach auch immer weniger werden. Und das liegt nicht am erreichen des Renteneintrittsalters. Nun überleg mal...


    Gutes Personal wird auf jeden Fall übernommen, sonst würde der neue Dienstleister ja sofort den Bach runter gehen.


    Ja nee, ist klar...


    Für den AN ist es natürlich ein Risiko das man ggf alle 4 Jahre für einen anderen Dienstleister am selben Arbeitsplatz Schafft, aber warum sollte denn ausschliesslich für den Rettungsdienst anderes gelten wie für alle anderen Dienstleister?


    Eben! Sag ich ja...! Als hauptamtlicher Rettungsdienstler bekommt man mittlerweile schon keine Kredite mehr, z.B. um ein Haus zu kaufen/bauen, mit der Begründung, dass man ja aufgrund der regelmäßigen Ausschreibungen nicht sicher sein könnte, ob man in 2 Jahren noch einen Job hat. Wundert man sich dann auch noch, wenn der AG, die betroffene HiOrg z.B., nicht mehr in größere Projekte investiert, z.B. in eine neue Rettungswache. Warum sollte eine HiOrg in eine neue Rettungswache investieren, wenn diese in 2 oder 3 Jahren wieder weg sein könnte? Oder die alten Rettungskisten die durch die Gegend klappern und nicht ersetzt werden, weil ja bald wieder neue Ausschreibungen kommen. Da warten wir lieber noch ein bissel ab...450.000km ist ja quasi wie neu...!


    Machen wir uns nichts vor, bevor es grossflächig mit den Ausschreibungen im RD losging, waren die 4 Dienstleister mit den Kreuzen nicht gerade innovationsfreudig und die Masse des Personals hatte das Benehmen von Beamten betreffend Arbeitsmotivation.


    Fortschritt bzw. Innovationen habe ich bisher (gefühlt) nicht durch Ausschreibungen erlebt. Diese sind eher auf Änderungen der DIN oder von Richtlinien etc. zurückzuführen. Ausschreibungen haben bisher nur erreicht, dass nur noch zögerlich in neue Immobilien (Rettungswachen) und Rettungstechnik investiert wird. Durch das sinkene Lohniveau und regelmäßige Angst vor Arbeitsplatzverlust ist die Motivation von Rettungsfachpersonal so schlecht wie nie. Gutes und hochqualifiziertes Personal wandert nach und nach ab um sich ihre eigene Zukunft zu sichern. Auch ich habe dieses Absprung gewagt. Meine ehemalige Rettungswache ist vor einigen Jahren bei einer solchen Ausschreibung an eine andere HiOrg vergeben worden. Viele meiner damaligen Kollegen sind in alle Himmelsrichtungen verstreut, einige von ihnen sogar arbeitslos geworden. Ich arbeite nun bei einer Behörde, werde im Vergleich zu meinen Kollegen bei den HiOrgs quasi fürstlich entlohnt - sogar mit Zulage. Das ganze unbefristet und quasi fast schon unkündbar. Ich arbeite noch auf 400 Euro weiter im Rettungsdienst um nicht nur am Telefon sondern auch am Patienten fit zu bleiben. Ich mag meine Rettungswache und meine Kollegen sehr, daher bedrücken mich ihre Ängste und deren Frust natürlich auch und ich nehme diesen sehr ernst. Daher habe ich keine gute Meinung zum Thema Ausschreibungen, denn positives haben diese bisher in meinen Augen nicht bewirkt.


    Gruß


    Edit 1 & 2: Rechtschreibfehler

    Du wohnst in einem Bundesland, wo die Feuerwehr hauptsächlich den RD macht. Ich Denke die Frage kannst Du selber beantworten.


    Falls Du mich meinst, dann muss ich Dir sagen, dass dieses nicht so ganz richtig ist. Abgesehen von den Großstädten wird der Rettungsdienst in NDS hauptsächlich durch die HiOrgs durchgeführt. In den Großstädten sind diese neben der Feuerwehr zusätzlich auch tätig.


    Gruß

    Wir, die 75 Rettungsassistenten und Rettungssanitäter des Rettungsdienstbereichs Elbe-Elster-Nord, erhielten zum 31. Dezember 2011 die Kündigungen.


    Alleine der Begriff Ausschreibung führt bei mir mittlerweile zu spontanen tsunamiartigen Erbrechen. Egal wo Ausschreibungen stattfinden, man hört i.d.R. nichts gutes. Die Dummen sind immer die Mitarbeiter, denn eine qualitative Verbesserung habe ich nach Ausschreibungen bisher noch nicht beobachten können. Mir tun die betroffenen Kollegen einfach leid und hoffe das diese so gut wie möglich davon kommen. Also: Wie geht es weiter? Tendenz -> doch nicht wie vorher!


    Gut das ihr darüber berichtet, denn das ist wichtig! Im Landkreis / Stadt Hildesheim ist vor einigen Wochen auch eine Ausschreibung zu Ende gegangen, mit dessen Folge zum Jahreswechel es zu einem fröhliches Wachen hin- und her getausche kommen wird, wobei wohl auch einige HiOrgs dabei auf der Strecke bleiben werden. Ich glaube hier war noch nichts drüber zu lesen, oder? Ich schaue mal die Tage ob ich da noch was zusammen suchen kann.


    Gruß

    Wegfall des Zivildienstes schafft neue Arbeitsplätze im Rettungsdienst


    Na dann hat man uns die ganzen Jahre doch belogen! Ich erinnere mich das immer erzählt wurde das Zivi´s und FSJ´ler KEINE hauptamtlichen Stellen blockieren bzw. ersetzen. Tja... :pillepalle:


    Der Wegfall von ZDL wird aus meiner Sicht zwei Konsequenzen haben:
    a) Es werden vermehrt Aushilfen eingesetzt und
    b) werden die RS-Stellen, die dadurch unbesetzt sind, durch RettAss besetzt - Mit entsprechendem RS-Gehalt.


    Das mit der Vergütung ist ja leider schon seit einigen Jahren ein Problem. Ich kenne einen LehrRettAss, der einen RS-Vertrag hat, aber als RettAss und Mentor eingesetzt wird und bereits seit einigen Jahren hauptamtlich beschäftigt ist, dafür aber mit knapp 1300 Netto nach Hause geschickt wird. Unverschämtheit... :thumbdown:

    Problematisch sehe ich die Forderung des Rechnungshofes nach einer Integrierten Leitstelle und der Einbindung des Krankentransportes. Wie soll das gemanagt werden bei 4 Hios im Krankentransport und über 60 anderer privater Anbieter? Wenn man nur die Hios ranzieht könnten die Stimmen von Bevorteilung laut werden, obwohl sie ja von der Berliner Feuerwehr in der Notfallrettung beleiht worden sind.


    Gruß Crash


    Ich könnte mir vorstellen, dass man mit einem Bedarfsplan und einer Ausschreibung des Krankentransportes mit der Bedingung der zentralen Koordination (ILS) das ganze vernünftig einbinden könnte. Da hat dann jeder seine Chance...


    Gruß

    Unter anderem wird bemängelt, dass Fahrzeuge der Notfallrettung häufig zu minder schweren Fällen gerufen werden.


    Wohl weniger ein Fehler der Berliner Feuerwehr bzw. der Leitstelle, sondern eher ein Fehler im gesamten System. Ähnliche "Mängel" findet man bestimmt auch in der restlichen deutschen Rettungsdienstwelt, vor allem in Ballungsgebieten. Die Bevölkerung wird immer hilfloser und dreister, sowie die Erwartungshaltung wird immer größer. Solange ein Disponent für solche "minderschweren Fälle" rechtlich belangt werden kann (Unterlassene Hilfeleistung), solange wird es in der deutschen Rettungswelt auch weiterhin "Fahrten-die-die-Welt-nicht-braucht" geben. Schließlich kann man es von einem einfachen Bürger nicht erwarten, dass dieser mit seiner Erkältung und dem wahnsinnig hohen Fieber von 38,2 Grad, an der dieser übrigens schon seit 4 Tagen leidet, tagsüber zu den normalen Sprechzeiten zum Hausarzt zu gehen. Dann wird natürlich lieber die 112 angerufen, selbstverständlich muss sofort eine akzeptable Lösung her, die eine Wartezeit von knapp 2 Stunden auf den ärztlichen Notdienst natürlich nicht ist. In den 10min Wartezeit auf den Rettungswagen wird natürlich noch 3 mal der Notruf gewählt und auf eine unfreundliche Art und Weise Beschwerde geführt, denn es ist ja Unverschämtheit einen Bürger so lange auf Hilfe warten zu lassen. Schließlich zahle man ja Steuern! Übrigens: Großstädter darf man es natürlich nicht zumuten, dass eine Entenmama mit ihren 4 Küken durch den gepflegten Garten eines Bürgers watschelt. Geht gar nicht - die müssen sofort von der Feuerwehr entfernt - ähm - gerettet werden. Die sind bestimmt in höchster Not... :motz:


    Fazit: Auweia, sie haben sich also vor 3 Tagen den Fingernagel eingerissen? Wieviele Hubschrauber hätten sie denn gerne? :mauer:


    Gruß

    Ausserdem bin ich ein Kämpfer


    Na das erzähl mal so beim Bewerbungsgespräch ...


    Kommt drauf an was man so für "Pflegelehrertypen" (w/m) im Bewerbungsgespräch vor sich sitzen hat. Einen Realisten, der weiß wie es wirklich läuft oder einen Bachblütenvertreter, der beim Herzinfarkt Kohlblätter um die Brust wickeln möchte, danach um den Patienten einen Sitzkreis bildet um zur seiner heiligen Pflegemutter (Link) beten möchte. 8|


    Quatsch, der Rettungsassistentenlehrgang ist wesentlich "leichter" als die Krankenpflegeausbildung.


    Bin mir gerade nicht ganz sicher ob das nun Ironie war?


    Wenn nein, dann...:


    Oft habe ich mich gefragt wozu ich die ganze Scheiße in der Pflegeausbildung überhaupt gelernt habe? Für die Anästhesie und Intensivpflege? Denn für die Normalstation brauche ich den ganzen Schrott so gut wie gar nicht. Waschen, Bettenmachen, Scheiße schaufeln und Essen austeilen / Füttern - das war das Hauptgeschäft des Krankenpflegers/Krankenschwester auf einer internistischen Normalstation. Ich bin froh das ich das nun nicht mehr machen muss, denn ich habe mich chronisch unterfordert gefühlt...! Und schlecht bezahlt war es auch, vom Freizeitwert wollen wir lieber erst gar nicht reden!


    Was die RettAss-Ausbildung angeht, so kann ich doch Parallelen erkennen. Denn es wurde in der schriftlichen Prüfung genau so Anatomie, Krankheitslehre usw. abgefragt wie auch im schriftlichen Pflegeexamen. Ich glaube folgendes schrieb ich hier schon einmal: Ich war erstaunt das sich das Herz in der RettAss Ausbildung an der gleichen Stelle befand wie auch in der Pflegeausbildung. Die praktische RettAss-Prüfung emfand ich sogar als schwerer als die praktische Pflegeprüfung. Vielleicht lag es daran, dass es sich um 3 Teilprüfungen (Reanimation, Interner Notfall, Trauma) handelte, wobei es in der Pflege nur eine praktische Prüfung gibt. Auch ist der Zeit- & Erfolgsdruck in der RettAss Prüfung größer. Finde ich...! Was nicht heißen soll das die Pflegeprüfung einfach war (ist), denn ich musste auch ganz schön dafür pauken. Jedoch fragte ich mich schon nach kurzer Zeit wofür ich das ganze brauche, wenn man sowie so auf einer Normalstation verödet.


    Gruß