ZitatDa hast du ein schlechtes Beispiel gewaehlt mit dem Piloten.
Stell dir mal vor die Ausbildung eines Piloten waere nur das richtige Abarbeiten von Checklisten, also genau das was ProQA call taker lernen. Ich glaube keiner kann behaupten dass das Sicher waere. Piloten lernen waehrend ihrer Ausbildung jede Menge Sachen, da ist nicht nur das sichere Fliegen drin, sondern auch jede Menge Physik, Wetterkunde, Funk- und Flugtechnik. Ohne Zweifel, erhoehen die Checklisten die Sicherheit aber keiner kaeme auf die Idee wegen den Checklisten die Flugausbildung zu streichen.
Merkwuerdigerweise ist es genau das was bei ProQA passiert, die (sehr) kurze Ausbildung beschraenkt sich auf das Abarbeiten der Checklisten. Im Einzelfall bedeutet das, dass der Calltaker keine Ahnung hat von dem was er da abfragt. Das gleiche gilt fuer den Anrufer wenn er mit standartisierten Texten abgefragt werden. Die allermeisten haben noch nie einen Patienten mit Atemnot gesehen oder einen richtigen Krampfanfall.
Das ist ein semantisches Problem, weil vermutlich beide eine unterschiedliche Vorstellung von der Bedeutung des Begriffes "Atemnot" oder "Krampfanfall" haben. Das heisst nur eine Person die diese Begriffe in den richtigen Kontext, z.B aus eigener Erfahrung, bringen kann, kann diese Problematik aufloesen. Das ware in diesem Fall ein qualifizierter Calltaker, der ist in der Lage ist etwaige sprachliche Widersprueche aufzuklaeren.
Aus den o.g. Gruenden bleibe bei meiner Beurteilung das ProQA den falschen Ansatz liefert.
Das Beispiel ist gut... Es spiegelt die Arbeit des Notrufannehmenden wieder. In dieser besonderen Situation.
In Momenten in denen es darauf ankommt nichts zu vergessen, verwende ich eine gute standardisierte Checkliste um nichts zu vergessen. So wie der Pilot.Das ist der Vergleich. Nicht der des Berufs. Man sollte ggf. anders denken wenn es um die Informationsgewinnung und Anweisung von und für Laien geht.
Das sie manchmal gar nicht wissen was ein Krampfanfall ist. Was es heißt Atemnot zu haben. Das ist auch nicht erforderlich. Das Problem löst der Anrufannehmende. Ich weiß nicht, warum du diese Personen auf einem extrem niedrigen Niveau siehst in dem du sagst das sie keine Ahnung haben von dem was sie da Abfragen. Als wären sie zu dumm um eine Atemnot, einen Krampfanfall oder eine diabetische Entgleisung zu klassifizieren. Wie kommst du auf diese These?
Was deine Aussagen zu den Fachbegriffen aussagt verstehe ich auch nicht. Eine Person die jemand krampfen sieht (ggf. in der Innenstadt auf der Straße) wird nicht wissen wie das heißt oder was der hat. Er wird es in einfachen Worten beschreiben. Und das ist vollkommen ausreichend für die Situation. Es wird wiederrum die Situation beschrieben und abgefragt. Wenn ein Anrufer einen Menschen schildert der keine Luft bekommt wird er das ggf. genauso schildern und der professionelle Calltaker weiß nun genau was zu tun ist. Diesen Patienten zu klassifizieren, ggf. nachzufragen wenn etwas unklar ist und enstprechend den Vorgaben abzufragen. Anders wiederrum ist es wenn jemand sich auskennt und den Patient kennt oder er selber der Patient ist wird er gewisse Dinge benennen und entsprechend abfragen.
Z.B. Aura vor Krampfanfall, oder meine Schwester hat wieder einen Krampfanfall, oder mein Mann hat Diabetis und das BZ Gerät zeit low an, mein Mann hat einen Apoplex etc. pp. Also alles Dinge die bekannt und Diagnosen sind. Dann weiß er auch was zu tun ist. Er wird die enstprechende Diagnosenhauptbeschwerde. Z.B. Krampfanfall, Schlaganfall, Blutzuckerentgleisung etc. auswählen und damit abfragen / die Checkliste durchgehen. Wie meinst du soll er da hinfinden bei der dummheit auf beiden Seiten?
Ich kann deine Ausführungen leider nicht wirklich nachvollziehen. Aber das muss ich auch nicht, da es deine Meinungen sind.
Was mich interessieren würde wäre dein Lösungansatz um die Abfrage geschlossen und messbar zu machen?