Beiträge von krumel

    Ich überlege mir grade was der RD hier machen würde wenn wir das täten... Wir fahren eine vierstellige Zahl an Einsätzen pro Jahr. Da wären problemlos zwei RTW mehr drin für die Stadt..Die dann aber für lauter Fehlfahrten verscheuert werden und keinen Cent einbringen. Auweia!

    Wie funktioniert das denn? Schlaft ihr im Auto oder müssen die Jungs vom RTW noch dreimal um den Block laufen?!


    Ein bisschen vom einen, ein bisschen vom anderen:D :-P
    Eine Stadt die tatsächlich dank relativ günstiger Infrastruktur und hoher Dichte (ehemals gute Sozialisten=> 12 Stöcker) vergleichsweise gut erreichbar ist. Dazu dann hoch motivierte HNR Mitarbeiter vs. mitunter eher "übermäßig gelassene" RD Kollegen. Dazu gute Software (Mit Alarmeingang kriegt der Kollege bereits den Weg berechnet, die Fahrtroute ist uhrzeitabhängig optimiert,zusätzlich sind schwierige Zugangsituationen mit Fotos dokumentiert, Intensivkunden werden speziell geschult, etc.) auf einem Tablet. Sicherlich ist das so nicht reproduzierbar und auf andere Gebiete übertragbar - Ich bin für ein ganzes Bundesland zuständig und kann dies eben nicht überall übertragen...Aber es macht ein wenig stolz :-O


    Damit das klar ist: Wir reden nicht von ewigen Zeiten - Im Regelfall unter 90 Sekunden. Das eigentliche Ziel lautet auch "paralleles Eintreffen mit dem RTW" um die Aufsperrhilfe zu gewährleisten. Es handelt sich auch um eine relativ geringe Zahl von Fällen (Unter 50/Jahr), da überhaupt nur ein ganz geringer Teil der HNR Einsätze eine RTW Parallelalarmierung bedingen (und da noch ein ganz großer Teil entweder selber öffnet oder Dritte die Tür öffnen).


    Zur rechtlichen Situation hat THH eigentlich alles gesagt.

    Kann ich als jemand der in dem Fachbereich als FK arbeitet bestätigen - Eine extrem kleine Anzahl von 24h Alarmen führt zu einem Behandlungsbedarf (1-2%).
    Nichts desto trotz wird natürlich jeder Alarm angefahren.
    Die unterlassene Hilfeleistung würde ich auch nicht sehen, ein Unterlassungsdelikt dürfte aber vorliegen.


    Die Sondersignalsituation stellt sich bei uns gar nicht - wir haben keines. (Spannender Weise sind wir trotz geringer Fahrzeugdichte bei Parallelalarmierung des RD trotzdem in 50% der Fälle vor dem RD da - Optimierter Ausrückzeiten sei dank)

    Die Gießener wieder.Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es lustig.


    Anekdote: Ein sehr großes deutsches Klinikum im süddeutschen Raum hat genau das gleiche Problem bezüglich seines Helikopter-Landeplatzes. Es muss immer ein RTW kommen. Der eigene ITH hat seit ewig und drei Tagen eine Roll-In Trage von Stryker, andere RTHs sind mittlerweile größtenteils DIN-kompatibel bzw. konnten auf die Untergestelle der RTW's "aufgesattelt" werden. Der kleine restliche Teil wurde oft am Landeplatz umgelagert. (Die Anfahrt inkudiert auch relativ hantige Steigungen/Neigungen, daher ist "einfach so drauf legen" keine so gute Idee).


    Es begab sich, dass besagter Gießener ITH noch zu meinen aktiven Zeiten einen Patienten in besagtes Klinikum verlegte, Krumel Dienst am RTW machte und prompt zu diesem Einsatz disponiert wurde.
    Und es sich eben heraus stellte, dass a) die ITH Trage von denen auf keine DIN-Halterung, kein Untergestellt und (wie später herauszufinden war) auch kein Klinikfahrgestell passte b) man sich (trotz relativ unkritischem Patienten) sowas von weigerte Umzulagern c) eine Sicherung durch einen speziell vorgehaltenen Spanngurtsatz ablehnte da man Angst hatte die eigene Trage zu beschädigen d) der "Tonangebende" (ich meine es war nicht die akademische Kraft) u.a. mit dem Satz "du hast hier gar nix zu melden, wir sind vom Intensivtransport und haben davon ja mehr Ahnung als ein normaler Assi" glänzte und generell "rechtliche Konsequenzen" androhte. (Sidenote: Mein Kollege von damals war selber Kraft am "heimischen" ITH... )
    Im Endeffekt gab es übrigens einen etwas lauten Anruf bei der Leitstelle der zu einem Anruf der Leitstelle bei meinem Chef führte der dann der ITH Crew erzählte wie die Dinge in BY so laufen (und das es in der ganzen Stadt kein Fahrzeug geben wird, dass ohne Sicherung transportieren wird - Wenige Wochen vorher hatte es einen kritischen Zwischenfall gegeben-)... (@ Weltreisender: Ax! :-D )


    Das ist eine Anekdote die lange her ist - Ich kann mich nicht mal mehr an das Jahr erinnern, schätze aber 2006-2008, es handelt sich um einen Einzelfall der nicht im entferntesten mit dem aktuellen Fall vergleichbar sein muss - Aber es können hier eben "Kausalketten" entstehen wie man sieht die dann zu unschönen Ergebnissen kommen können.


    (Und ich bin übrigens, grade im Hinblick darauf, dass es andere Luftrettungsfirmen schaffen hier auch bei weniger leistungsstarken Mustern eine Lösung möglich zu machen, auch jemand der stark in die Richtung Organisationsverschulden tendieren würde.)

    Ein wenig weckt es wieder die Erinnerungen an den Epichlorhydrin-Austritt beim Zugunglück in Bad Münder (Niedersachsen) im Jahre 2002. So gering die Folgeschäden auch sein mögen, wenn jetzt, bei den Untersuchungen, keine Rückstände mehr nachweisbar sind, so wird die Beweisführung bei einer tatsächlichen Erkrankung, wo der Verdacht eines Zusammenhangs bestehen könnte, sicher schwer werden.


    Eine Frage die sich mir stellt ist folgende: Am Tag des Absturzes war in den Presseberichten regelhaft nur von einer Gefahr durch Kerosin sowie durch (Übungs-)Munition zu lesen. Während meiner Führungsausbildung an der LFS Celle (ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine es war bei der Zugführerausbildung) wurde im Rahmen des Unterrichtes auf Gefahren die von militärischen Luftfahrzeugen ausgehen können hingewiesen. Neben der üblichen Munition, den passiven Täuschkörpern (Chaff, Flare) und dem Schleudersitz wurde auch auf Hydrazin zum Betrieb von Zusatz- / Notstromaggregaten hingewiesen. Daher überrascht es mich doch ein wenig, dass die bayrischen Feuerwehren hier so überrascht sind. Wird dieses dort nicht gelehrt? Gibt hier jemanden mit einer bayrischen Fw-Führungs-/ABC-Ausbildung? Oder liegt es einfach auch nur daran, dass ich als begeisteter Fliegerei-Fan mir sowas einfach nur besser merken konnte?


    Gruß


    Wird gelehrt..Aber: Es wurde laut Kollegen die vor Ort waren dann von Seiten der US Armee die Aussage getätigt, dass kein Hydrazin im besagten Luftfahrzeug vorhanden sei. Diese hat sich nun wohl als falsch heraus gestellt.

    Hat einer von euch eigentlich mal den Artikel gelesen? Es ging hier um eine Einweisung unter Zwang nach dem IfSG - Hier haben die Länder und Gebietskörperschaften dafür zu sorgen, dass geeignete Transportmittel mit entsprechend geschultem Personal zur Verfügung steht.
    Und man glaubt es kaum: Diese geeigneten Transportmittel sind die "Krankenkraftwagen", sicherlich nicht ein Streifenwagen. Dies ist u.a. im Rettungsdienstgesetz des Landes Mecklenburg Vorpommern geregelt. (MeckPomm hat hier übrigens eine Vorreiterrolle da es u.a. den Transport von MRSA Patienten im Liegendtaxi verbietet).


    Im Endeffekt wird der Patient auch mit einem KTW nach Parsberg(Die bundesweit einzige Einrichtung für nicht-krankheitseinsichtige TB-Kranke) gefahren werden wenn er keine Einsicht zeigt.

    ...Ich hatte nach dem RettAss Praktikum ja sogar die Zusage direkt nach Absolvieren der Schule und einem Jahr Tätigkeit die Fachweiterbildung zu kriegen. Aber nunja, kam alles anders und im Endeffekt auch nicht schlechter. (Ich habe allerdings als RettAss noch lange in der Anästhesie und gelegentlich ITS gearbeitet)

    Ich weiß, ich bin komisch, aber mir hat es damals auf ITS ja so gut gefallen, dass ich kurzzeitig sogar darüber nachdachte meine RettAss Ausbildung abzubrechen und doch noch Pflege zu machen.
    (Die massive Unflexibilität der Regierung von Oberbayern bei der Anerkennung von Stunden hat dann aber zum Weitermachen bewegt)

    So wie es im Artikel steht ist wohl gar kein Einsatz aufgnommen wurden. bzw zwischen Aufnahme und Disposition irgendwie aus dem verschwunden. Hab ich aber auch noch nicht gehört das sowas passiert.


    Hab ich selber mal in der RLST Ausbildung geschafft, allerdings anders.
    Sau blöde Sache, in der damaligen Version des COBRA wurde das Formular zurück gesetzt wenn du während der Aufnahme von der Feuerwehr auf die RD Maske gewechselt bist.
    (Und natürlich wurde erst dann festgestellt, dass die Kurzzeitaufnahme gescheitert ist... Ergo musste erst der Anruflog ausgewertet und zurück gerufen werden...)

    Ein wichtiger Teil warum die Intensiv in die Rotation aufgenommen wurde ist einfach das erlernen von pflegerischen Tätigkeiten. In keinem anderen Ausbildungsabschnitt wirst du lernen wie mit der Ausscheidung von Patienten umzugehen ist, wie ein Patient zu waschen ist, was Lagerung bedeutet, etc. usw.
    Dies sind alles Tätigkeiten die in der Anästhesie nie, in der Notaufnahme nur extrem selten vorkommen. In der Intensiv dagegen hast du im Regelfall ein Patientenklientel, dass umfangreich gepflegt werden muss und einen Personalschlüssel, der (mehr oder minder) eine Einweisung in diese Tätigkeiten erlaubt.
    Sicherlich ist dies nicht der Teil der Arbeit auf den ein junger Mitarbeiter am meisten "Bock" hat. Aber es ist eben ein Teil unserer Arbeit und oftmals ein entscheidender sozialer Faktor. Rettungsdienst ist nun mal nicht nur "Halli-Galli-Drecksau-Traumaparty" sondern v.a. auch die letzte Verteidigungslinie unseres Sozialsystems und ein System das v.a. Allrounder benötigt.


    Wenn du später auf der Autobahn die Fernverlegung auf das Stechbecken setzen musst oder nachts um drei ein verzweifelter Angehöriger die RLST anruft weil die Ehefrau bis zum Hals eingekotet hat und der Pflegedienst nicht kommt weißt du wovon ich rede.

    Wobei man in diesen Tagen eines beachten muss:
    In Zeiten in denen auch Helfer von Kräften des rechten Spektrums zunehmend angefeindet werden ist der Sicherheitsaspekt nicht zu verachten.
    Wir nennen daher z.B. keinerlei Mitarbeiter mehr mit Foto, Name und Funktion auf unserer Website. Es gab und gibt immer wieder Fälle in denen Führungspersonal von Hilfsorganisationen für Ihren Einsatz im Flüchtlingsbereich angefeindet wurden und auch privat Drohbriefe erhalten haben.

    Eine Trennung im Aufgabenbereich gab es in München schon "quasi" immer. Bei der Menge an Fahrzeugen auch kein Wunder. Es gibt ergo einen einen "RD-Disponenten", der die Einsätze zugespielt bekommt, einen reinen "Betten-Kanal" Disponenten, der die Zuteilung der Betten organisiert. Zusätzlich gibt es noch Plätze für den KTW Disponenten. Fremdfahrzeuge werden ebenfalls auf einem eigenen Kanal geführt.
    Bei über 30 Call-Takern kein wunder, wenn hier jeder Disponieren würde wäre das Chaos noch größer;)


    Aber es gibt eben erstmal keinen Unterschied in der Ausbildung (wobei man wohl lange "Calltaker" gewesen sein muss bevor man mal an den Funk darf, v.a. auf den RD-Kanal)